Hallo ihr Lieben,
muss auch mal meinen Senf dazu geben.
Die Katzenfreundin, die den Kleinen zu Sita gebracht hat war nämlich ich. Vielleicht kennt mich ja noch jemand hier, hab ja schon lange nicht mehr geschrieben.
Der Kleine ist wirklich ein ganz, ganz toller Kerl. Er war kaum ängstlich, dafür sehr neugierig und total verspielt. Das wird mal ein richtig toller Kater, so wie ich sie liebe. Er würde gut zu meinen Boys passen, dann hätte ich noch einen mehr, der sich rumprügeln könnte.
Ne, Scherz beiseite, mit meinen bin ich genug bedient, aber der Kleine ist schon ein tolles Persönchen.
Ich wurde auf den Kleinen aufmerksam, als mir ein Mädchen, das ich in einer Kita betreut habe, voller Stolz erzählte, dass es ein kleines, ca. 4 Wochen altes Kätzchen geschenkt bekommen hatte.
Ich habe mich natürlich für das Mädchen gefreut, war aber natürlich entsetzt, weil das Kätzchen noch so jung war. Dann habe ich mit der Mutter des Mädchens geplaudert und erfahren, dass das Kätzchen nur auf dem Balkon leben darf. Unter anderem, weil das Mädchen Allergieanzeichen zeigte. Sie überlegten deshalb auch, das Kätzchen abzugeben. Dann habe ich noch mitbekommen, dass der alkoholkranke Vater das Kätzchen schon zum Erziehen "bestraft" hat, weil es sich schlecht benommen hat. Wie weiß ich allerdings nicht. Ich weiß nur, dass das Mädchen deshalb geweint hat, weil ihm das Kätzchen so leid tat. Ich habe an diesem Abend lange an das Kätzchen gedacht und habe dann bei der Familie angerufen, dass ich eines für jemanden suchen würde.
Und schließlich hat mir das Mädchen gesagt, dass ich ihr Kätzchen haben dürfte.
Das hat mich natürlich sehr gefreut und ich weiß, dass das achtjährige Mädchen mich sehr mag und mir vertraut und mir deshalb den kleinen roten gegeben hat. Erst wollte ich es einer Bekannten geben, die schon lange eine Katze will und auch mit Katzen aufgewachsen ist. Aber dann sprach doch einiges gegen eine junge, wilde Katze und deshalb kam der kleine rote Kerl schließlich zu Sita. Und da ist er ja in den allerbesten Händen.
Gestern am späten Nachmittag holte ich den Kleinen ab und brachte dem Mädchen natürlich auch noch eine kleine Geschenktüte mit zum Dank. Die Familie lebt in einem Wohnblockgebiet, das ein wenig verrufen ist und ich war schon ein wenig geschockt, denn die Armut sprang einem dort in der Umgebung schon ins Auge. Das hat mich gestern Abend noch lange beschäftigt. Denn das kleine Kätzchen ist dort jetzt raus und wird (hoffentlich) ein tolles Leben führen. Aber ich kenne in den Blocks ein paar Kinder aus der Kita und es herrscht dort so eine Hoffnungslosigkeit. Es ist einfach ein sozial problematisches Umfeld. Ich muss auch zu der Familie sagen, dass die Mutter und das Mädchen wirklich das Beste für das Kätzchen wollten und es deshalb auch nicht ins Tierheim gaben. Wir hier im Forum sind extreme Katzenliebhaber und können diese Gedankengänge nur schwer nachvollziehen. Aber die Anschaffung des Kätzchens war für die Mutter und das Mädchen ein Herzenswunsch und das Geld für Futter und einen Kratzbaum (den sie dann angeschafft hätten) wäre von ihrem wenigen Geld abgegangen.
Ich will damit eigentlich nur sagen, dass es wirklich traurig ist, wie viele Familien und vor allem Kinder leben und aufwachsen. Da sieht man direkt vor der Haustüre, wie die Kluft zwischen arm und reich auseinanderdriftet und das diesen Familien kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird.