Denk doch mal daran zurück, als dein großer Kater ein Kitten war. Du schreibst ja, das die beiden da unheimlich aneinander gehangen haben.
Und genau das ist der Punkt. Kitten machen praktisch nichts alleine. Sie schlafen zusammen, sie putzen sich, sie spielen. Miteinander oder zusammen mit einem Spielzeug.
Und genau das ist für ein Kitten für die Entwicklung so unheimlich wichtig. Kitten lernen genau dabei soziale Kompetenz und soziales Verhalten. Was für das Zusammenleben sowohl mit anderen Katzen wie auch mit dem Menschen unheimlich wichtig ist.
Du möchtest, das dein kleiner Kater und deine Kinder eine gute Beziehung miteinander aufbauen. Das scheitert ganz oft daran, das junge Kater dann anfangen zu kratzen und zu beissen. Warum? Ganz einfach, weil der wichtige Entwicklungsschritt, wo man von Mama und Geschwistern gelernt hat, das sowas nicht nett ist, dem Katerkind vorenthalten wurde. Und weil es keinen Raufpartner hat, mit dem es sich katertypisch austoben darf. Dann muß halt jeder herhalten, der in der Nähe ist. Seien es die Kinder, die Beine, die man erreichen kann, egal wem sie gehören, Hände oder ältere Katzen, die dann oft völlig genervt das Weite suchen.
Warte mal noch ein paar Wochen ab...
Und mit einem Jahr ungefähr werden sie langsam erwachsen. Jetzt lebt jedes Tier seine eigene Persönlichkeit, man hängt nicht mehr ständig aufeinander. Deshalb mag man sich doch noch (sonst hätte dein Kater auch nicht getrauert...), aber man braucht den Partner nicht mehr unbedingt für jede Aktivität.
Wobei es durchaus Katzenfreundschaften gibt, die ein Leben lang andauern.
Bei deinen Katzen ist noch dazugekommen, das sie Kater und Katze waren. Wie du selber erkannt hast, ist hier das Spielverhalten enorm unterschiedlich, und schon deshalb lebt man sich ein wenig auseinander.
Auch wenn es für den kleinen Henry wohl besser ist als im Käfig im Tierheim - gut ist es nicht