Kratzmöglichkeiten bieten - wie viel?

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Kayla

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29. August 2018
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Hallo 🙂

Wir machen unsere Wohnung aktuell Katzentauglich und fragen uns wie viele Kratzmöglichkeiten wir bieten sollen.
Ich habe gelesen, dass in jedem Raum etwas zu Verfügung stehen soll.
Dann habe ich gelesen, dass an den Stellen, wo die Katzen langgehen etwas zum kratzen sein soll.
Was sind eure Erfahrungen ? Wie viel sollte man auf jeden Fall haben?
 
A

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Solange du nicht genau weißt, was deine Katzen bevorzugen, würde ich unterschiedliche Dinge ausprobieren. Das geht auch für kleines Geld. 😉

Viele Katzen kratzen gern horizontal an sog. Kratzpappen. Die gibt es in der Basisausführung für einige Euro im Tierdiscounter wie Fressnapf oder Futterhaus. Aber auch online kann man bei den großen Versendern solche einfachen Pappen für weit unter 10 Euro kaufen.
Eine Nummer teurer geht es bei Cat-on los, einem Berliner Designerkratzpappenversender. Für richtig schicke Teile ist man dann schnell mit mehr als 50 Euro dabei, aber dafür sieht es dann auch absolut schick aus. 🙂

Kleine Sisalbretter, die man an die Wand hängen, nageln oder schrauben kann, würde ich generell bleiben lassen. Meine Katzen haben sowas nicht mal mit dem hinteren Teil angeguckt, sondern dann lieber direkt zur Tapete gegriffen und diese kräftig verschönert. Wenn, muss so ein Kratzbrett wirklich von der stabilen Sorte sein, etwa das halbrunde Brett von Petfun zur Wandmontage.
Oder man stellt lieber gleich ein echtes Kratzmöbel an die Stelle, beispielsweise eine Kratzsäule oder eine Sisaltonne (die zudem den Vorteil hat, dass man sie gut umstellen kann ^^).

Fürs horizontale Kratzen sind auch einfache Abtreter, z. B. aus Kokos, bei vielen Katzen der Renner. Und die meisten Katzen kratzen auch gern am Teppichfußboden, wenn man sie lässt.

Vertikal ist auch Teppichboden (z. B. Nadelfilz) eine Möglichkeit, wenn man ihn z. B. an eine Regalseite klebt. Beispielsweise bei einem Möbel wie Expedit/Kallum von Ikea, also mit einer glatten Plastikbeschichtung (die insofern Katzen so gar nicht zum Kratzen an den Möbeln verleitet.... *hust*). Bei Regalsystemen wie Lack von Ikea, die man als Catwalk an der Wand verwenden kann, ist Sisal oder Teppichboden, auf die glatte Regalfläche geklebt, ein guter Halt für die Krallen, und in der vertikalen Variante eben auch ein Angebot zum Kratzen. Sofern die Möbel als solche nicht zum Kratzen einladen (gerade massives Weichholz wie Kiefer, Fichte oder Birke, am besten noch im Landhausstil, also mit Zierelementen, Schnitzereien o. ä., ist für Katzenkrallen sehr verführerisch.....).

Wichtig, damit die Kratzangebote auch wirklich angenommen werden, ist deren Platzierung an interessanten und wichtigen Katzenorten innerhalb der Wohnung. Die Wohnung, das Kernrevier der Wohnungskatze, wird von Katzenpfaden durchschnitten, die sich natürlich auch am Grundriss orientieren. An wichtigen Schnittpunkten wird vermehrt gekratzt, also markiert "meins!" oder "ich bin die Oberchefin". 😉
Die Nähe zum Balkon ist nach meiner Beobachtung so ein wichtiger Ort, genauso das Spannungsfeld von Lauern, Fressen und Hinterlassenschaften hinterlassen (Klo). D. h. dass Teile des Flurs, besonders wenn es um die Verbindung zwischen den Wohnräumen (Schlafen, Chillen, Lauern) geht, aber auch Küche und Bad und ganz wichtig auch die Verbindung des Kernreviers zum "DORT" (Wohnungseingangstür ins Treppenhaus). Auch die Plätze der Menschen sind den Katzen wichtig; so schätzen sie nach meiner Beobachtung einen Markierungsplatz dicht am bevorzugten Platz der Menschen (Bett, Sitzplatz zum Fernsehen/Daddeln usw.). Und so wird beispielsweise ein Ledersofa zu einer angenehmen Fläche, wo katz ihren kreativen Geist ausleben und sich der großen Kunst der Innenarchitektur widmen kann..... 😉

Bei solchen Ambitionen können Angebote wie die Kratzpappen helfen - oder so ein Abtreter neben der bevorzugten Sofalehne, die ehedem immer bekratzt wurde.

Man muss es letztlich ausprobieren, und genau deswegen rege ich an, dass du für deine Stubentiger die Kratzmöglichkeiten nicht zu genau vorplanst, sondern deine Tiere beobachtest, welche Orte und Plätze für sich wichtig sind und wo sie bevorzugt kratzen wollen. Ein einzelner Kratzstamm, der (ebenso wie die Tonne, aber in der Anschaffung deutlich günstiger) immer wieder mal verschoben wird, kann da helfen, aber eben auch die Kratzpappen, Teppiche und Abtreter.
Ein Kratzbaum sollte auf jeden Fall dicht am menschlichen Aufenthalt und dem Balkon im Wohnzimmer sein, ebenso eine Kratzmöglichkeit im Flur, wo sich die Pfade für Küche, Bad und Wohnungstür kreuzen (gern auch ein kleinerer Kratzbaum bzw. eine Lauermöglichkeit anbei), und auch im Schlafzimmer bei ihren Menschen schätzen viele Katzen eine Kratzmöglichkeit.
Btw, sie kratzen auch gern an Rattanmöbeln, Weidenkörben etc. Eben raue, natürliche Oberflächen. 🙂
Schau dir an, wie deine Wohnung aus Katzensicht wirkt, beobachte deine Tiger, und du wirst die geeigneten Plätze finden (auch wenn sie dir aus menschlicher Sicht zuerst merkwürdig und umständlich - mittem im Weg 😀 - vorkommen), denn deine Katzen werden auch dich recht schnell dressieren und in eine hingebungsvolle Dosine verwandeln! Es gibt kein Entkommen! :grin:
 
Hier ein schlechtes Beispiel von nicht rechtzeitiger Umdekoration des Menschen vom Ledersofa.

33785792xs.jpg



Das übernahmen dann doch die 4 Beiner nach ihren Vorstellungen.
:massaker:
 
Wer Katzen hat, sollte wissen, dass diese sich oft selbst ein paar schöne Stellen aussuchen, wo sie gern herumkratzen, wie an der vorgestellten Couch von Ladyhexe gut zu sehen ist. Dennoch - probieren geht über studieren. Ich würde in jedem Raum eine Kratzmöglichkeit anbieten.
 

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