Wenn man so viel liest, geht schon manchmal der eine oder andere Satz unter, daher wiederhole ich mich: ich lebe nicht in Deutschland. Ich bitte alle die, die mich fragen, wo ich wohne, um Verständnis. Ich gebe das Land hier nicht an, denn - wie bei jedem Land - es gibt sehr viele positive Seiten hier und daneben gibt es auch ein paar Seiten, mit denen ich mich sehr schwer tue. Dazu gehört diese "Kadavergehorsam", der hierzulande zur Netiquette gehört. Man tut, was einem gesagt wird, wobei es unerheblich ist, ob es sich um Eltern, Lehrer, Vorgesetzte, Arbeitgeber, Ärzte oder TAs handelt. Derjenige, der entweder die Leitung oder das Wissen hat, entscheidet was getan wird. Wenn man das nicht gewöhnt ist und dann auch noch 1000% ablehnt, so wie ich das tue, wird das Leben im Gastland kompliziert. Die Inländer wissen nicht, dass man sich auch ganz anders verhalten kann. Sie erfahren es, denn es gibt eine Menge Leute, die nicht vom Mond kommen, aber auf dem Mond leben wollen. Man bringt uns bei, dass wir uns anpassen müssen. Man lernt es mit der Zeit, spätestens nach der 4. Entlassung kommt man ins Grübeln und versucht zu begreifen, was eigentlich läuft. Das ist ganz einfach, man hat widersprochen, und das läßt sich halt kein Vorgesetzter gefallen.
Einer meiner mittlerweile recht zahlreichen Hausärzte hat mir erklärt, dass ich ihn um Erlaubnis fragen muss, wenn ich mich im Betrieb krank melden möchte. Es reicht nicht aus, wenn ich den Arbeitgeber verständige, dass ich mit Fieber im Bett bleiben will. Ich müsse mich beim Arbeitgeber entschuldigen, dann sofort in die Praxis kommen, mich untersuchen lassen und dann mit dem ärztlichen Attest beim Arbeitgeber abmelden. Er meinte, dass ich nicht wüßte, wann und ob ich Fieber hätte und ob ich gesund oder nicht gesund sei. Ich sagte, dass ich ein Fieberthermometer habe, nicht zum ersten Mal krank bin, und dass ich ganz genau weiß, was ich habe ... Wir bekamen einen handfesten Krach, denn er hat seine Meinung und ich habe meine Meinung. Er hat mich nicht gebeten, nicht mehr wieder zu kommen. Ich hab den Arzt gewechselt. Ich kriegte zum Abschied einen empörten Anruf des vorherigen Arztes, der nicht begriff, warum ich ihn abgewählt habe.
Zwischen TAs und Ärzten gibt es hier nicht soviel Unterschied. Ärzte werden auch bezahlt und sind - so gesehen - auch Dienstleister. Sie werden über die Kassen von uns bezahlt. Die TAs sollen behandeln, aber sie haben das Wissen, folglich braucht man sie und ist von ihnen abhängig. Man kann ihnen sagen, was man möchte, aber man kann nicht entscheiden, dass sie tun, was man möchte. Sie können Kunden ablehnen, kommt wahrscheinlich sehr selten vor, aber es kommt vor. Das sind dann aber nicht die TAs, die das machen, sondern die allgewaltigen Damen im Vorzimmer und am Telefon, die entscheiden. Diese Damen haben eine besondere Schulung, sie kennen sich nicht wirklich mit der Materie aus, aber sie sind perfekt darin, Termine zu geben und widerspenstige Kunden abzuweisen. Diese Damen sitzen hier überall, und ich mag ihren Stil überhaupt nicht. Es kracht auch ab und an, da ich mir nicht alles gefallen lasse. Die Konsequenzen sind klar .. ich brauche einen neuen ... was auch immer.
Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder ich akzeptiere die Landessitte, mit der ich mich zugegebenermaßen sehr schwer tue oder ich ziehe um. Da ich nicht umziehen möchte, denn bis auf die hier geschilderte Etiquette, komme ich mit den Einwohnern zurecht und fühle mich hier wohl, muss ich mich mit der vorhandenen Situation arrangieren. Aufgeschlossene und gebildete Mondbewohner halten mir zugute, dass ich keine Einheimische und sind, nach anfänglichen Schwierigkeiten, zu Kompromissen bereit. Das haben wir hier ja auch, meine Tiere werden früher kastriert als hierzulande üblich ... wenn die Laborwerte stimmen. Die Untersuchung hat statt gefunden, weil ich das wollte und der TA hat mir geteilt, was er davon hält ... das hatte ich auch nicht anders erwartet. Das Ergebnis wird mir nachher mitgeteilt, hörte ich, als ich vorhin anrief, es liegt noch nicht vor.
Hier am Forum habe ich versucht, um Rat zu bitten, was man bei Kuhfladenstühlen bei Katzen macht. Hätte ja sein können, dass der eine oder andere auch schon mal Katzen mit dem gleichen Problem hatte. Nux Vomeca brauche ich mittlerweile selbst, Calcium Carbonicum D30 hab ich auch zuhause, meine Tiere versorge ich zur Zeit mit Heilerde, morgens und abends. Bei Tijger und Liza ist das Problem behoben, bei Dan nicht. Danke an die, die mich hier im Thread beraten haben. Und nichts für ungut an die, die die Mondordnung nicht kennen und sich damit schwer tun .. es ist nunmal so. Ich melde mich, wenn ich das Ergebnis habe ... ich muss mal wieder warten.