Liebes Kleeblatt,
Ja Susi du hast schon recht, vielleicht wollte ich auch nur hören, ob es manchem Dosi noch schlechter geht als mir. Ich habe mir immer eine Katze gewünscht und jetzt wo ich eine habe, mag sie nicht schmusen.
ich kann Dich beruhigen, es geht noch schlimmer
😉
Unser Zickchen war verhaltensauffällig und hat Frauen und Mädchen abgelehnt, mich eingeschlossen. Menschen waren ein Graus, den einzigen Menschen, dem sie vertraute war mein Mann.
Die Ablehnung war nicht das Schlimmste, sondern das Wissen, daß in ihrem Kopf "ein Film ablief", den wir nicht kannten und den wir nicht beeinflussen konnten.
Mit den Jahren lernte ich, wie ich ihr möglichst wenig Last und Leid mit meiner Anwesenheit verschaffen konnte.
Ich achtete z.B. darauf, daß wir uns nicht im engen Flur trafen und sie immer Fluchtmöglichkeiten hatte. Sie durften weder körperlich noch seelisch bedrängt werden, "bedrängen" war an schlimmen Tagen schon das Anschauen.
In den 9,5 Jahren, die sie bei uns lebte habe ich sie nur wenige Minuten gestreichelt. Aber ich habe es geschafft, daß sie Begrüßungs- und Verabschiedungsstreichler am Kopf zulassen und sogar ertragen konnte.
Einige Monate vor ihrem Tod hat sie selbst ein Ritual mit mir entwickelt:
Wenn ich auf dem Bürostuhl und vor dem PC saß, kam sie zu mir und forderte lautstark einige Rückenstreichler ein.
Und das Zickchen ist zweimal auf meinen Schoß gekommen, als ich auf dem Balkon saß, zwar nur 2 Sekunden, aber immerhin
🙂
Das waren einige Highlights in 9,5 Jahren.
Deine Grete ist jung und unabhängig. Und als junges Kätzchen gibt es halt so viel zu erledigen in der Welt.
Sie wird ruhiger, nicht heute und nicht morgen, aber wenn sie dann ihre Zuneigung offen zeigt, dann ist das ein besonders großes Geschenk.
Liebe Grüße
Momenta