Ich hatte und habe einmal/wieder 2 Katzen.
Azrael - ein großer, bildschöner, schwarzer Kater. Er lief mir zu, da war er ca. 9 Monate alt und noch unkastriert. Er war meine erste Katze und Katzenliebe. Niemand hat ihn vermisst, also ist er natürlich bei mir geblieben.
Damit er nicht alleine bleibt habe ich von einer privaten Katzenhilfe ein schwarzes Katzenbaby (Mutter wild, Fundkatze mit Wurf) dazugenommen. Sie hieß Morgana (Mäusschen). Leider ist sie mit 4 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Azrael war also wieder alleine und deswegen haben wir aus kusseligen Verhältnissen von privat (Mutter ungepflegte Freigängerin, Vater Straßenkater) ein neues Katzenbaby dazugenommen. Lucy, in schildpatt.
Die beiden lebten viele Jahre glücklich bei uns und als Azrael 5 Jahre alt war und Lucy noch ein Baby sind wir aufs Land gezogen und beide wurden glückliche Freigänger. Azrael bekam mit 10 Jahren immer wieder Probleme mit Zahnstein und Zahnfleischentzündungen. Mein TA hat saniert, immer wieder Antiobiotika und/oder Penniclin gegeben. Die Abstände dazwischen wurden immer kürzer und irgendwann hat es nicht mehr gewirkt. Mein TA sagte er hätte eine chronische Zanhfleischentzündung und dagegen können man nichts machen. Er hatte Schmerzen beim Fressen, wurde immer dünner. Zum Schluß konnte er nur noch Katzenmilch und Ei zu sich nehmen. Das Fell wurde stumpf und irgendwann, eines Tages hat er mich nicht wie jeden, verdammten Tag in den vergangenen 11 Jahren an der Tür begrüßt, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam. Ich habe 1 1/2 Jahre um ihn gekämpft und dann doch verloren. Er lag im Bett und sah mich nur traurig an. Ich habe ihn verstanden und gehen lassen. Meine große Katzenliebe, mein flauschiger Freund, meinen pelzigen Geliebten. Es hat mir fast das Herz gebrochen.
Lucy hat draußen so viel Kloppe bekommen, das sie schonlange nicht mehr raus gehen wollte. Vor die Tür ja, aber nicht weiter.
Wir sind umgezogen in eine große Wohnung mit einer riiiiieeeesigen Dachterrasse und Lucy war glücklich. Draußen, aber in Sicherheit vor anderen Katzen. Nach 2 Jahren dachte ich, sie muss doch alleine sein und wir haben Sam von einer privaten Züchterin dazu geholt. Sam ist ein frecher, munterer Kater, der nur Unsinn im Kopf hat und es stellte sich (natürlich) heraus, das das keine so gute Idee war und Lucy nicht glücklich darüber ist, so einen Wirbelwind vor die pelzige, motzige Nase gesetzt zu bekommen. Anschauen von Weiten, ok, aber bloß nicht auf 3 Meter heranlassen! Nach 3 Wochen haben wir dann die kleine Lillybeau aus dem Tierheim befreit. Lilly wurde vom Ordnungsamt mit mehreren anderen Katzen zwangseingewiesen. Ohne Worte...
Lilly und Sam sind etwa gleich alt. Die beiden Katzenkinder hatten sehr viel Spaß zusammen, haben sich trotz verschiedener Rassen blendend verstanden, Oma Lucy (13) hatte ihre Ruhe und trotzdem was zu gucken. Allles super. Dann wurde meine dicke Lucytante krank. Schlechte Zähne, Fieber... mein verfressenes Monster fraß plötzlich nicht mehr. Viele Behandlungen und Test später wurde bei ihr FIV positiv festgestellt. Und relativ kurz darauf hat sie aufgegeben, verfiel blitzschnell, magerte ab, ging nicht mehr aufs Katzenklo, machte unter sich, war nicht mehr ansprechbar und wir mussten auch sie gehen lassen.
Jetzt frage ich mich... hatte Azrael möglicherweise auch schon FIV?
Haben sich die beiden das von irgendeiner Nachbarskatze und einer Prügelei draußen geholt? Und hat Lucy das an Lilly (und vielleicht Sam) weitergegeben?
Oder ist das Zufall? Lilly kommt aus schlechten Verhältnissen und aus dem Tierheim. Sie kann es ja da schon gehabt haben.
Schade, das es nicht schon vor so vielen Jahren so gute Informationen über solche Krankheiten im Internet so verfügbar waren.