Taca
Forenprofi
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- 15. September 2012
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Name: Lola
Geburtsdatum: *2012, ca. 3 Jahre alt (Stand: Juli 2015)
Geschlecht: w, Katze
Optik: Getigert mit weiß, grüne Augen
Kennzeichnung: Chip
Kastriert: ja, kastriert
Impfstatus: vollständig geimpft
Vorerkrankungen / chronische Krankheiten bekannt? -
besonderer Pflegebedarf / müssen Medikamente gegeben werden o.ä.? -
bisherige Haltung (Wohnung/Freigang): Wohnung, mit gesichertem Balkon
Sozialverträglichkeit (mit Katzen/Hunden/Kindern): Lola akzeptiert zwar andere Katzen, möchte sie aber in ihrer unmittelbaren Nähe nicht haben. Daher denken wir, dass Lola sich gut als Einzelkatze eignen würde. Sie könnte auch zusammen mit ihrem Sohn Tomy vermittelt werden. Hunde kennt Lola nicht.
Aufenthaltsort: Pflegestelle in Hamburg
Lola Webseite
Bei Interesse an Lola und für weitere Informationen - auch über die Organisation „Tiere aus Russland“ - kontaktieren Sie uns bitte über diesen Link: Kontakt
Manchmal denkt man ja, dass es hier bei uns in Deutschland anders zugeht als in Russland. Aber da haben wir uns leider getäuscht. Vor 3 Monaten ereilte uns ein Hilferuf von einer Bekannten, die uns mitgeteilt hat, dass eine Kollegin von ihr zwei Katzen hat, die sie nicht mehr haben will, da sie auf einmal eine Katzenhaarallergie bekommen hat. Die Katzenbesitzerin behauptete, nicht einmal genug Geld zu haben, um die beiden Tiere im Hamburger Tierheim abgeben zu können. Kurz haben wir überlegt, ob wir uns in diesem Fall einmischen sollen, aber da Tierliebe keine Grenzen kennt und eine Katze natürlich auch keine Nationalität hat, entschieden wir uns kurzerhand, die beiden Katzen möglichst schnell aus der Wohnung herauszuholen, in der sie nicht mehr erwünscht waren.
Vor Ort stelle sich dann heraus, das Lola und Tomy Mutter und Sohn waren und in wirklich schlimmen Verhältnissen leben mussten: die ganze Wohnung stank nach Katzenurin und die Besitzerin teilte uns mit, dass die beiden Katzen noch nie einen Tierarzt gesehen hatten, weil sie ja sowieso gesund seien … Daher waren die beiden Katzen weder kastriert, geimpft, entwurmt noch entfloht. Was jedoch noch wesentlich schlimmer war: die Besitzerin informierte uns, dass sie Lola regelmäßig von einem Rassekater decken ließ und die schönen Katzenbabies angeblich verschenkt habe. Dies sei ungefähr drei Jahre so gelaufen. Des Weiteren wurden die beiden laut Besitzerin lediglich mit Essensresten von den Menschen versorgt. Entsetzt packten wir die beiden Katzen ein, um sie auf direktem Wege beim Tierarzt vorzustellen.
Hier kam sofort der nächste Schock: Tomy hatte Flöhe und ließ sich kaum anfassen. Wir ließen ihn direkt in der Tierklinik, damit er umgehend entfloht und kastriert werden konnte, da wir Sorge hatten, dass er als geschlechtsreifer Kater seine Mutter Lola decken würde.
Mit Lola war es noch schlimmer, sie konnte nicht einmal richtig untersucht werden, soviel Angst hatte sie vor Menschenhänden. Es wurde lediglich festgestellt, dass sie bis vor wenigen Stunden noch Katzenbabies versorgt und deswegen Zitzen voller Milch hatte! Die Besitzerin hatte uns versichert, dass der letzte Wurf von Lola 7 Wochen zurücklag und alle Katzenbabies bereits seit einigen Tagen in den neuen Familien wohnen. Lola konnte aufgrund des vergrößerten Gesäuges nicht sofort kastriert werden, weil die Kastration sonst viele Risiken mit sich gebracht hätte. Wir mussten 2-3 Wochen abwarten bis sich ihr Gesäuge wieder zurückgebildet hatte. Beim Termin zur Kastration dann ein erneuter Schock: die arme Lola war bereits wieder schwanger. Da wir wussten, dass sie nur von ihrem eigenen Sohn Tomy gedeckt werden konnte und wir, unwissend von der Schwangerschaft, Lola bei der Erstuntersuchung impfen ließen, gab es leider keine andere Möglichkeit, als die Ungeborenen operativ entfernen zu lassen, weil durch Inzucht und Impfung während der Schwangerschaft eine große Wahrscheinlichkeit bestand, dass die Katzenbabies mit ernsthaften Behinderungen auf die Welt kommen würden.
Später hat sich diese ethisch und moralisch schwierige Entscheidung als richtig herausgestellt, da bei Tomy im Rahmen einer erneuten tierärztlichen Untersuchung ein genetisch bedingter Herzfehler festgestellt wurde, den er sicherlich an seinen Nachwuchs weiter gegeben hätte.
Die ersten Wochen auf der Pflegestelle gestalteten sich für die beiden Katzen und die Pflegeeltern als nicht einfach. Da die beiden in ihrem bisherigen Leben anscheinend nicht viel Schönes, geschweige denn Zuneigung und Kuscheleinheiten genossen hatten, waren sie Menschen gegenüber ziemlich zurückhaltend und aus Angst teilweise aggressiv. Zum Glück haben Tomy und Lola sich das Verhalten der anderen Pflegekatzen zu Menschen abgeguckt und haben verstanden, dass Menschen auch etwas Schönes wie Spielen, leckeres Katzenfutter oder Zuneigung bedeuten können. Nach und nach konnten die Pflegeeltern das Vertrauen der beiden Katzen gewinnen.
Inzwischen leben Mutter Lola und Sohn Tomy seit 3 Monaten auf unserer Hamburger Pflegestelle, haben sich weiterentwickelt und sind wesentlich sozialer gegenüber Menschen und anderen Katzen geworden. Selbstverständlich sind sie mittlerweile kastriert, geimpft, negativ auf FIV und FELV getestet, entfloht, gechipt und entwurmt.
Lola hat 3 Wochen gebraucht um sich auf der Pflegestelle wohl zu fühlen. Erst nach der Kastration sah man wesentliche Veränderungen in Lolas Verhalten. Auf einmal wurde sie viel lieber zu der Pflegemutter, als wäre sie dankbar, dass man sie von den Hormonschwankungen und der ständigen Pflicht Kitten auszutragen und groß zu ziehen befreit hat. Auch Lolas anfangs stumpfes Fell hat sich nach der Kastration verbessert.
Lola zeigt sich auf der Pflegestelle als eine Katze, die zwar andere Katzen akzeptiert, sie aber in ihrer unmittelbaren Nähe nicht haben möchte. Aus diesem Grund denken wir, dass Lola sich gut als Einzelkatze eignen könnte. Alternativ wäre eine Vermittlung mit ihrem Sohn Tomy möglich, schließlich kennt Tomy Lola am besten und kann mit ihren Macken gut umgehen. Da die Bindung zwischen Lola und Tomy aber nicht besonders eng ist, sondern eher einer Akzeptanz gleicht, wäre eine getrennte Vermittlung möglich.
Lola ist eine ruhige und gemütliche Katze, die sich gerne auf den Kratzbaum oder auf die Fensterbank zurückzieht. Wenn Lolas Mensch sie zum Spielen animiert, dann ist sie auf jeden Fall dabei. Besonders gerne spielt sie dabei mit der Katzenangel oder einem Federwedel.
Diese Katze mit großen traurigen Augen braucht einige Zeit um Vertrauen zu ihrem Menschen zu fassen. Ihre schlimme Vergangenheit hat leider Spuren hinterlassen, deswegen möchte Lola ungerne bei ihrem Schlaf durch den Menschen überrascht oder auf den Arm genommen werden, dann sieht sie sich bedroht und versucht sich zu verteidigen. Ab und zu meckert Lola wenn man sie streichelt, das wirkt aber eher lustig als beängstigend. Wenn man aber Lola gut kennt, dann merkt man, dass sich hinter der zickigen Diva und Meckertante ein kleines schutzloses Kätzchen verbirgt, das endlich eine Chance bekommen möchte, ein katzengerechtes Leben zu führen und so geliebt zu werden wie es ist.
Zu der Pflegemutter ist Lola sehr lieb und lässt sich, meistens ohne zu meckern, streicheln. Wenn Lola einen guten Tag hat, dann krabbelt sie sogar auf das Sofa, legt sich neben ihre Pflegemutter und schläft ein. Alles in allem macht es sehr viel Freude Lola bei ihrer Entwicklung zuzuschauen. Lola hat beispielweise von anderen Pflegekatzen abgeschaut, dass man seinen Mensch an der Tür begrüßen kann, wenn er nach Hause kommt, das tut sie mit Vorliebe. Dieses kleine Ritual bringt Lola und ihren Menschen etwas näher zueinander. Gemeinsames Leben bringt eine Vielzahl von Ritualen, durch die Lola erkennt, dass sie sich auf ihren Menschen verlassen kann. Diese Katze kann tatsächlich ihren ernsten Blick ablegen und wunderschön lächeln. Nach und nach entdeckt Lola für sich, dass der Mensch auch Gutes für sie bedeuten kann. Wir denken, dass Lola einfach Zeit und Liebe braucht um aufzublühen und dem Menschen voll zu vertrauen. Lola sucht eine katzenerfahrene und verständnisvolle Familie ohne kleine Kinder, die ihr die nötige Zuwendung und Zeit schenkt. Lola ist mit einer reinen Wohnungshaltung einverstanden.
Lola ist ca. 3 Jahre alt (Stand Juli 2015), weiblich (kastriert), gesund, geimpft, gechipt, entwurmt und auf FIV und FELV negativ getestet. Sie befindet sich auf unserer Pflegestelle in Hamburg und kann gerne besucht werden.