Bei uns ist Nine Katharine aktuell mit Gastritis diagnostiziert worden und bekommt Tagamet (der damalige Handelsname, der Wirkstoff ist Cimetidin).
Diagnostiziert wurde dies akutell durch ein entsprechendes Röntgen des Magen-Darm-Trakts. Ich sollte dazu sagen, dass bei Nine der gesamte Verdauungstrakt kaputt ist, sie hat IBD (chronische Entzündung im Magen-Darm-Trakt; eine Autoimmunerkrankung) und nun auch eine Entzündung im Gallen- und Leberbereich.
Da Nine keine Tabletten nimmt und auch Futter, das anders schmeckt, total verweigert, hat sie das Tagamet oral als Flüssigkeit bekommen, Ampullen aus der Humanmedizin, die beim Menschen intravenös injiziert werden.
Nine hat wieder mehr Appetit und ist munterer (auch dank der Infusionen) und frisst vergleichweise gut, nachdem sie in den letzten Wochen rapide abgenommen hatte und eh nix mehr zuzusetzen hat.
Viele Katzen reagieren auf das orale Tagamet offenbar sehr angeekelt mit Speicheln, weil das Medi richtig fies schmecken soll. Nine hat einmal gespeichelt, danach nicht mehr, aber sie läuft weg und versteckt sich, wenn ich sie mit der oralen Spritze (= ohne Nadel) nicht überlisten und ihr das Medi durch den Überraschungseffekt eintrichtern kann.
Sie nimmt das Medi seit knapp zwei Wochen und soll jetzt auch damit durch sein.
Ich kenne das Medi von meiner eigenen Magenkarriere her; es wirkt sehr gut als Säureblocker, ist aber aus meiner Sicht nichts für den Langzeiteinsatz.
Wie es sich beim BARF auswirkt, kann ich nicht beurteilen, denn da sind zwischen reinen Carnivoren und Allesfressern (wie dem Menschen) doch gewisse Unterschiede in der Verdauung. Katzen haben, glaube ich, weitaus mehr Magensäure im Einsatz (und entsprechend sicherlich auch eine entsprechend robuste Magenschleimhaut) als der Mensch.
Wie beim Menschen, soll bei Katzen wohl auch der Helicobacter eine gewisse Rolle spielen; dem kann man mit einem passenden Antibiotikum den Garaus machen. Tests können wohl auch ohne Magenspiegelung, also aus der Mundschleimhaut entnommen werden. Bitte lies das aber selbst nach bzw. frag deinen behandelnden TA.
Mit dem BARFen würde ich persönlich abwarten, bis die Ursache der Magenschleimhautentzündung feststeht (also beispielsweise, ob es ein Bakterium ist oder nicht) und auch die passende Behandlungsmöglichkeit, und dann würde ich einen Ernährungsspezialisten fragen. Im Hinterkopf habe ich, dass es an der tiermedizinischen Fakultät der LMU in München wohl so .einen Speziallehrstuhl geben soll bzw. dass es dort ausgewiesene Ernährungsspezialisten gibt.
Dein behandelnder TA kann u. U. von dort auch eine fachliche Aussage einholen, indem er die Einzelheiten zu Sammy schildert und die vorhandenen Daten rüberschickt.
Alles Gute für deine Süße!
edit:
Habt ihr denn bildgebende Diagnostik des Verdauungstrakts und des Bauchraumes gehabt bei Sammy?
Dass Nine diese schlimme Gallensache mit Beteiligung der Leber hat, haben wir erst durch den ergänzenden Ultraschall herausgefunden, als der TA wirklich alles unterhalb der Lungen mit dem Schall abgefahren hat. Das Röntgen allein hat zwar die verdickten Magenwände gezeigt, aber erst der ergänzende Schall hat das ganze Ausmaß der Misere deutlich gemacht.
Fürs Röntgen und großes Blutbild haben wir mit allem Drum und Dran knapp 400 Euro bezahlt, für den US über 100, dazu kommt noch einiges an Labor. Die Extras wie eben Infusionen usw. sind da schon mit drin.
Für eine gute Diagnostik solltet ihr - falls da bisher nichts passiert ist - also schon über 500 Euro einplanen, aber wenn dem Katz damit auch wirklich gut geholfen werden kann (wie aktuell bei Nine), lohnt sich das allemal!
LG