Ja, das wollte ich, aber dass Sie reinrassig sind habe ich ja auch nie behauptet, da ich mittlerweile weiß, dass man das nur über den Stammbaum behaupten kann. Ich hatte mich aber mit dem Thema reinrassig und Stammbaum erst später beschäftigt, und da ich die Kleinen nun habe, ist es ja dafür zu spät.
Wenn Sie krank werden aufgrund von Erbkrankheiten, werde ich mich kümmern solang es geht. Sie hat es ja dennoch verdient, auch ein gutes Zuhause zu bekommen, oder nicht? So sehe ich das zumindest. Dass ich mich zu spät informiert habe, ist mir mittlerweile bewusst und sollte ich nochmals eine Katze kaufen, wird es eine mit Stammbaum werden - mir war die Wichtigkeit des Stambaums vorher nie bewusst - ich hatte leider nur angenommen, er wäre nur wichtig für Ausstellungen und Zucht.
Jetzt mal Tacheles:
Wie "solang es geht" ist bei dir denn, wenn du schon das Geld für eine Stammbaumkatze nicht ausgeben magst oder kannst?
Schoßtiere können sehr schnell sehr sehr teuer werden, wenn es dumm kommt. Dabei sind Katzen in Bezug auf die tierärztliche Gebührenordnung noch relative Leichtgewichte gegenüber Hunden....
Ich rede jetzt nicht einmal von Freigängerkatzen, die vielleicht vor ein Auto laufen und wo die OP dann sehr gern im vierstelligen Bereich kostet.
Ich rede jetzt nur davon, dass eine Katze beispielsweise HCM haben kann, eine erbliche Herzkrankheit, die bei Rassekatzen (Stammbaumkatzen) eigentlich noch am besten dokumentiert ist (weil man zuchttechnisch versucht, sie auszumerzen), aber auch bei normalen Hauskatzen vorkommt.
Ein Herzschall kostet gut über 100 Euro, davor kommen aber normalerweise noch eine ganze Reihe andere Untersuchungen wie etwa Blutbilder etc., weil die Katze ja kein Schild um den Hals trägt, dass sie was mit dem Herzen hat.
Rechne mal bei HCM bis zum ersten Schall so um die 200+ Euro für das Stochern im Nebel, bis der Doc beim Verdacht mit dem Herz angelangt ist. Nach dem Schall kommen Medis, die natürlich keine Krankenkasse bezahlt, und die regelmäßigen Nachuntersuchungen im Abstand von wenigen Monaten bis zu einem halben Jahr. Wenn alles gut läuft und das Katz medikamentös gut eingestell ist.
Ich nenne das nur beispielhaft; bei anderen chronischen Erkrankungen ist das Schema ähnlich, aber die Kosten können durchaus noch weitaus höher sein.
Und ich meine das wirklich ernst, TE!
Vor einem Jahr oder etwas länger her war eine Userin hier im Forum unterwegs und berichtete stolz von ihren BKH-Kitten, die sie beim Vermehrer gekauft hatte. Aud die Hinweise, dass eben auch bei der Rasse Erbkrankheiten nicht selten seien und dass sie besser daran täte, ihre Kitten entsprechend untersuchen zu lassen, reagierte die Userin ausgesprochen trotzig und verkündete, sie würde - egal, was bei der Untersuchung herauskäme - immer wieder beim Vermehrer kaufen.
Leider stellte sich dann heraus, dass eines der beiden Kitten so eine Erbkrankheit hatte, und die Userin konnte leider so wenig damit umgehen, dass sie sich aus dem Forum abgemeldet hat.
Ich hoffe trotzdem für die Katzen dieser Userin, dass die Userin sich die Ratschläge und Hinweise aus dem Forum trotzdem zu Herzen genommen hat und dass die Katzen nicht unter dem unreifen Verhalten der Userin leiden müssen.
Wenn wir hier kritisieren und rummeckern, geht es nicht um Besserwisserei und andere belehren, sondern einfach nur um das Wohl der Katzen!
Wenn dein Törtchen vom tollsten Vereinszüchter Deutschlands stammen würde, wäre mir persönlich das total schnurz, solange nur der Züchter alle vorgesehenen Untersuchungen der Elterntiere auf Erbkrankheiten usw. gemacht hat, bevor er die Tiere miteinander verpaart hat.
Und: natürlich haben auch Vermehrerkatzen ein tolles Zuhause verdient, wenn sie schon mal auf der Welt sind. Keine Frage, die Kurzen können ja nichts dafür, dass sie produziert worden waren.
Aber die kleinen Geschwister deiner Katzen!
Wenn du das Törtchen nicht gekauft hättest, wäre der Vermehrer vielleicht darauf sitzen geblieben und hätte die Lust am Vermehren verloren. Ein kleiner Stein in der großen Mauer, die wir gegen das Katzenelend bauen wollen.
Ein weiterer kleiner Stein:
Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, wie es dem Mütterchen geht? Wie alt die Katze ist, wieviel Würfe sie schon haben musste, wieviele sie noch haben wird?
Sagen wir, dein Törtchen hat 300 Euro gekostet, gegenüber 600 Euro fürs Stammbaumtier.
Hättest du das Törtchen gekauft und nochmal 200 Euro draufgelegt (natürlich nur NACH Vorlage der entsprechenden TA-REchnung!), hättest du für die Kastra des Mütterchens und einen kompletten Impfschutz (Schnupfen und Seuche) bei der Süßen sorgen können.
Und es würde x Würfe weniger geben, die das Mütterchen erdulden müsste.
In dem Fall hättest du gegenüber dem Stammbaumkitten 100 Euro "gespart" und nachhaltigen Tierschutz betrieben, ganz davon zu schweigen, dass du wahrscheinlich sogar eine Zuchtmaschine aus der Tretmühle hättest erlösen können.
Aber das sind wieder so die rosaroten Wünsche..... wenn es dich zum Nachdenken über Vermehrerei und über nachhaltigen Tierschutz bringt, wäre es mir das wert, weswegen ich mir wieder einmal die Finger wund tippe.
Ich hatte eine ausgenudelte Zuchtmaschine aus dem Tierschutz. Eine schöne und typgerechte Orientalisch Kurzhaarkätzin, sozusagen der Vorläufer meiner heutigen Orientalen
😉. Die Bezaubernde Jeannie, so ihr Kosename
😉, kam bereits chronisch krank (man hatte sie mit Rattengift "entsorgt") und hatte noch zickige, machthungrige und divenhafte fast zehn Jahre bei uns als Kastratin (das war so ziemlich die erste Tat der Tierschützer gewesen ^^). Jeannie zog mit sechs Jahren zu uns, und ich möchte nicht mutmaßen, wie viele Würfe sie vorher haben musste.
Meine jetzigen Katzen - das Orikonzert - stammt nicht aus dem Tierschutz, sondern sie haben alle einen schicken Stammbaum vom Vereinszüchter.
Aber drei von den vieren sind "Krüppel".
Blind und schwer krank die eine, sehbehindert der andere, beinamputiert die dritte.
Ich persönlich finde das nicht schlimm, und ich wusste bereits beim Kauf, dass es sehr sehr teuer wird im Katzenleben. Also Tierarztkosten.
Ich habe mich in sie verliebt, so wie sie sind, und ich liebe sie, auch wenn ich manchmal etwas in Verzweifelung verfalle, weil die Laborwerte so besorgniserregend sind oder die Medis nicht gefressen werden.......
......aber das ist einfach ein Teil des - teuren! - Hobbys Schoßtierhaltung!
Das Blindfischchen hat im letzten Dreivierteljahr über 4.000 Euro Tierarztkosten verursacht, es kommen nochmal an die 2.000 Euro für das Blutdruckmessgerät dazu, das ich für die Katze noch anschaffen will.
Das ist schon kein schöner Strandurlaub mehr, das ist schon ein gebrauchter älterer Kleinwagen.
😳
Viele User im Forum hier ziehen da auch eine Grenze und heben die Pfötchen, aber sehr sehr viele können sehr gut nachvollziehen, dass ich solche Summen bewegen mag und lieber für die Katze ausgebe als für den Urlaub (oder in meinem Fall: die eigentlich geplante Renovierung der Wohnung
😉).
Nein, du musst nicht jährlich mehrere Monatsgehälter für die Katze ausgeben, das erwartet niemand von dir. Aber erwartet wird - und zwar nicht von den Usern dieses Forums, sondern vom Tierschutzgesetz! -, dass du deine Katzen auch medizinisch angemessen versorgen lässt, so dass sie nicht unnötige Schmerzen u. ä. leiden müssen.
Wenn die Haltungskosten für dich insgesamt ein Problem sind, hilft dir vielleicht der Abschluss einer Krankenversicherung für deine Katzen; da gibt es verschiedene Anbieter, über die du auch im Forum hier allgemeine Informationen findest. (Meine Handicats brauchte ich da gar nicht nachzufragen, die hätte mir keine Versicherung, die bei Verstand ist, versichert
😉.)
Auch ein Katzensparbuch ist eine sehr sinnvolle Sache, selbst wenn es keine großen Summen sind, die du dort monatlich überweist.
Allles Gute für dein Törtchen und die beiden anderen Katzen!