Mammatumor-OP - Unvollständige Tumorentfernung

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Feylan

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13. März 2025
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Hallo an alle,

ich bin bereits seit geraumer Zeit stille Mitleserin hier im Forum und melde mich aus einer gerade sehr verzweifelten Lage.

Bei meiner Seelenkatze Feli (ca. 16 - 17) wurde im Januar ein Mammatumor diagnostiziert. Leider weiß ich ihr genaues Alter nicht, da ich sie 2017 aus dem Katzenschutz zu mir geholt habe, aber sie ist wohl schon eine ältere Katzendame. Wir haben viel zusammen durchgemacht und zuletzt ging es ihr jedoch glücklicherweise gesundheitlich recht gut, nur hatten wir immer wieder mit B-12-Mangel bzw. Dysbiosen zu kämpfen, haben das aber immer wieder gut in den Griff bekommen. Im November letzten Jahres wurde dann zum ersten Mal eine beginnende CNI diagnostiziert, das Futter wurde entsprechend sofort umgestellt und ich versuche sie zu unterstützen, wo es nur geht. Dann im Januar die Schockdiagnose Mammatumor nachdem mir an ihrer Brust hinter der Vorderpfote, etwas versteckt in der Achselhöhle, ein "Knubbel" aufgefallen war, der dort nicht hingehört. Ganz klein war das Ding leider auch nicht mehr, ca. kastaniengroß. Im November dachte ich bereits, ich hätte etwas Ähnliches ertastet, weswegen ich auch beim Tierarzt war, aber es konnte nichts gefunden werden. Dann eben im Januar die Schockdiagnose. Die TÄ meinte nur, Mammatumoren seien unberechenbar, aber prinzipiell wäre eine Entfernung des Tumors, selbst wenn er gutartig wäre, besser.

Ich war dann nochmal zu einer Zweitmeinung in einer Tierklinik, dort wurde mir geraten abzuwarten ob sich der Tumor vergrößert und dann solle ich einen OP-Termin machen. Die Klinik wollte zudem von Anfang an radikaler operieren (Mammaleisten-Entfernung). Mir wurde nur gesagt, es sei meine Entscheidung, die Katze sei alt und die OP teuer. Aber prinzipiell könne man sie operieren und aufgrund ihrer CNI entsprechend die Nieren mind. einen Tag vor einer OP mit Infusionen behandeln. Ich habe mir die Entscheidung natürlich nicht einfach gemacht und mich zeitgleich aber auch erst einmal auf die CNI konzentrieren müssen (Ultraschall, Blutdruck etc da dies alles noch nicht gemacht worden war). Denn erst dann wäre eine OP ja überhaupt machbar. Dann wurde mir gesagt, es könne operiert werden (Das war Ende Februar) - leider ließ der Termin dann noch zwei Wochen auf sich warten und der Tumor machte ausgerechnet in der Woche vor der OP einen Schub. Es wurde aber die Lunge geröntgt und diese war frei von Metastasen. Gestern wurde sie dann "endlich" operiert, da die Warterei wirklich eine Zumutung war. Mir wurde dann mitgeteilt, die OP sei gut verlaufen, der Tumor konnte aber nicht vollständig entfern werden, da er wohl teilweise hinter die Rippen gewachsen war. Was das aber nun genau bedeutet, konnte mir keiner sagen.

Ich habe einfach angst, dass ich nun mit dieser Entscheidung alles schlimmer gemacht habe und der Tumor nun noch schneller wächst, weil eben ein Rest zurückgeblieben ist. Kann dazu vielleicht jemand etwas sagen? Ich wusste, dass die OP niemals eine Garantie für irgendwas sein würde und ich habe sie am Ende machen lassen, weil ich das Gefühl hatte, sie ist so eine Kämpfernatur und noch so fit, sie kann das schaffen und sie hat eine Chance verdient. Einfach zusehen wie der Tumor wächst und nichts machen war für mich einfach eine unerträgliche Vorstellung, als hätte ich sie einfach aufgegeben. Nun denke ich, hätte ich nichts getan, säße sie nun fröhlich in ihrem Kratzbaum oder würde gerade auf einem Baum herumklettern wie eine junge Katze, was sie bis vor kurzem noch getan hat. Stattdessen sitzt sie verängstigt und mit Schmerzen in ihrem Körbchen an der Heizung. Was habe ich ihr nun vielleicht angetan? Ich hatte gehofft, ich kann ihr helfen.

Ich bin gerade einfach mit meinem Latein am Ende, da ich einfach nicht weiß, was das nun bedeutet. Ist es trotzdem "besser", dass der Großteil raus ist, macht es keinen Unterschied oder beschleunigt es nun gar das Wachstum? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
 
A

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Dir ist leider passiert, was immer passieren kann: Erst, wenn man "drin ist", sieht man wie es wirklich aussieht.
Mach Dir keine Vorwürfe, der Tumor kann schon lange zwischen den Rippen durch in den Brustkorb gewachsen sein (so verstehe ich Deine Worte. Richtig?). Sowas kann man vielleicht per CT oder MRT ausschließen, aber leider noch nicht mal immer da.
Du hast nach bestem Wissen und Gewissen entschieden. Leider gewinnt man nicht immer.

Die ersten drei Tage nach einer OP sind immer die schlimmsten. Das ist so, das wird sie schaffen.
Wurde die Milchleiste dennoch komplett entfernt?
Und der Knubbel in der Achsel?
Ist der Tumor / die Milchleiste in die Pathologie zur Untersuchung geschickt worden?
Bekommt sie Schmerzmittel? Wenn ja, was?
 
Du hast richtig gehandelt. Man kann von außen nicht sehen, wie weit der Tumor nach innen gewachsen ist.
Ich hatte das bei meiner Kätzin auch, da hatte die Ärztin Schwierigkeiten genug Haut zum zusammnenähen zu finden.

Wichtig ist, das sie Schmerzmittel bekommt.
 
Dir ist leider passiert, was immer passieren kann: Erst, wenn man "drin ist", sieht man wie es wirklich aussieht.
Mach Dir keine Vorwürfe, der Tumor kann schon lange zwischen den Rippen durch in den Brustkorb gewachsen sein (so verstehe ich Deine Worte. Richtig?). Sowas kann man vielleicht per CT oder MRT ausschließen, aber leider noch nicht mal immer da.
Du hast nach bestem Wissen und Gewissen entschieden. Leider gewinnt man nicht immer.

Die ersten drei Tage nach einer OP sind immer die schlimmsten. Das ist so, das wird sie schaffen.
Wurde die Milchleiste dennoch komplett entfernt?
Und der Knubbel in der Achsel?
Ist der Tumor / die Milchleiste in die Pathologie zur Untersuchung geschickt worden?
Bekommt sie Schmerzmittel? Wenn ja, was?
Ja, genau - laut Operationsbericht: "Großteil des Tumors entfernt, zieht bis unter die Muskulatur , aber caudaler Anteil des Tumors zwischen den Rippen in die Tiefe durchziehend und nicht operabel."

Die Milchleiste wurde nicht entfernt, nur der Tumor, soweit möglich. Der wird nun auch noch histologisch untersucht, aber es ist ja leider stark davon auszugehen, dass er bösartig ist. Sie war wirklich noch unglaublich fit vor der Operation, sonst hätte ich das niemals gemacht.

Sie bekommt Onsior 6 mg.

Vielen Dank für die Antwort! 💚
 
Du hast richtig gehandelt. Man kann von außen nicht sehen, wie weit der Tumor nach innen gewachsen ist.
Ich hatte das bei meiner Kätzin auch, da hatte die Ärztin Schwierigkeiten genug Haut zum zusammnenähen zu finden.

Wichtig ist, das sie Schmerzmittel bekommt.
Danke! Vorwürfe macht man sich vermutlich immer. Hätte ich gar nichts unternommen, hätte ich sie mir auf jeden Fall auch gemacht, weil ich mich immer gefragt hätte, was wäre gewesen wenn...
 
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Onsior geht zwar weniger auf den Magen, ist aber oft nicht so wirksam wie Metacam / Meloxicam.
Schau sie Dir morgen an, und entscheide dann, ob Du sie nochmal vorstellst. Morgen ist bekanntlich Freitag.

Mammatumoren machen oft viel Ödem um den Tumor oder die Metastasen. Da kann Kortison, bei der Katze Prednisolon, helfen. Es mindert zwar nicht die Größe und das Wachstum des Tumors, aber seine raumfordernde Wirkung durch Minderung des Ödems um den Tumor. Das schafft oft Lebensqualität.
 
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Wir haben zuerst auch Onsior bekommen, aber Melosus (Metacam) hat irgnedwie besser gewirkt.

Bei unserer Kätzin wurde die Milchleiste entfernt.
 
Vielen Dank an euch beide! Ich werde sehen, was ich tun kann. Es war schon fast unmöglich gestern überhaupt die Schmerztablette in die Katze zu bekommen. Sie scheint aber auch ziemlich an Übelkeit zu leiden und hat heute schon mehrmals erbrochen. Meinen Tierarzt konnte ich leider bisher überhaupt nicht erreichen. Ich weiß nicht, wie normal das alles ist. Zwischendrin hat sie ein wenig gefressen, dann erbricht sie wieder und sitzt auch ziemlich verkrampft da. Zum Glück gibt es notfalls noch in der Nähe eine Tierklinik.
 
Dann scheint sie unter Übelkeit zu leiden, denn Onsior wird hier begeistert wie ein Leckerli genommen.
Versuch nochmal mit dem Tierarzt wegen der Übelkeit zu sprechen.
 
Dann scheint sie unter Übelkeit zu leiden, denn Onsior wird hier begeistert wie ein Leckerli genommen.
Versuch nochmal mit dem Tierarzt wegen der Übelkeit zu sprechen.
Ich warte jetzt auf Rückruf des Tierarztes.

Vielen Dank für all die Unterstützung hier, auch an @Max Hase sonst wäre ich hier vermutlich schon durchgedreht.😀
 
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Leider habe ich sie heute gehen lassen müssen, nachdem es ihr immer schlechter nach der OP ging. Somit kann ich an dieser Stelle nur sagen, bei alten, insbesondere CNI-Katzen sollte man sich wirklich gut überlegen, ob es noch Sinn macht. Ich denke, hätte ich sie nicht operieren lassen, hätte sie noch ein paar gute Wochen, Monate gehabt... Hätte auf ihre geliebten Bäume klettern können... wäre nachts zum Kuscheln gekommen... Die OP war in ihrem Fall ein großer Fehler. Die Entscheidung heute, sie gehen zu lassen, war es jedoch nicht. Sie hat sich sogar noch bei mir verabschiedet und mir gezeigt, dass sie nicht mehr kann.

Ich vertraute den Tierärzten, sie würde das schon überstehen können. Daran hatte ich auch selbst keine Zweifel, da sie noch so fit wirkte, aber am Ende war es zu viel für sie. Ich habe vielleicht nie gesehen/sehen wollen, dass sie schon eine alte Katzendame war, für mich war sie einfach nach wie vor "mein Baby".
 
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Mach Dir keine Vorwürfe ist leicht gesagt, aber ganz schwer zu tun.
Du kennst die alternative Realität nicht. Möglicherweise hätte der Tumor im Brustbereich in den nächsten Tagen auch ohne OP diese rapide Verschlechterung ausgelöst.
Das wird keiner erfahren, denn wir können die Zeit nicht zurück spulen und anders handeln.

Ich zünde eine Kerze für Feli an, damit ihr Licht weiter leuchtet. 🕯️
 
Mach Dir keine Vorwürfe ist leicht gesagt, aber ganz schwer zu tun.
Du kennst die alternative Realität nicht. Möglicherweise hätte der Tumor im Brustbereich in den nächsten Tagen auch ohne OP diese rapide Verschlechterung ausgelöst.
Das wird keiner erfahren, denn wir können die Zeit nicht zurück spulen und anders handeln.

Ich zünde eine Kerze für Feli an, damit ihr Licht weiter leuchtet. 🕯️
Vielen Dank. Ja, es ist sehr schwer. Die Schuldgefühle wiegen schon schwer. Ich wollte ja nicht, dass sie es nicht überlebt. Ich wollte ihr helfen, da ich auch überall las, zumindest den Tumor zu entfernen, wäre schon besser, grad auch weil diese oft aufbrechen. Ob es am Ende dann doch die schlechten Nieren waren, oder der Krebs doch schon unerkannt gewütet hat, weiß niemand. Es ist nur sehr schwer die letzten Tage und Nächte aus dem Kopf zu bekommen. Ihr ging es so schlecht. Aber sie hat sich tatsächlich noch von mir verabschiedet. Sie war seit sie daheim war eher apathisch und hat wenig auf mich reagiert. Nachts kam sie dann plötzlich zu mir hochgeklettert und schlief auf meiner Brust. An demselben Morgen habe ich sie dann in die Tierklinik gebracht, da mir ihr Zustand Sorgen bereitete. Dort wurde mir gesagt, sie sei unglaublich schwach, könne nicht einmal mehr selbstständig sitzen und läge nur noch auf der Seite. Ihre allerletzte Kraft hatte sie tatsächlich in mich gesteckt.

Vielen Dank für das Mitgefühl. Sie war definitiv ein Licht in dieser Welt. Immerhin konnte sie noch einmal auf ihre geliebten Bäume klettern, und das trotz hohen Alters.
 

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Du hast so entschieden, wie du entscheiden konntest. Es ist in Ordnung so.
Ich war vor ein paar Monaten in einer ähnlichen Situation und habe mir später gewünscht, ich wäre schon Stunden vorher mit ihr den letzten Weg gegangen, damit sie nicht so leiden mußte, doch die Situation hatte sich unvorhergesehen schnell verschlechtert gehabt.
 
Du hast so entschieden, wie du entscheiden konntest. Es ist in Ordnung so.
Ich war vor ein paar Monaten in einer ähnlichen Situation und habe mir später gewünscht, ich wäre schon Stunden vorher mit ihr den letzten Weg gegangen, damit sie nicht so leiden mußte, doch die Situation hatte sich unvorhergesehen schnell verschlechtert gehabt.
Man steckt halt auch leider wirklich nicht drin. Es hätte ja auch anders ausgehen können. Der Tumor war auch plötzlich stark gewachsen und das er nicht einmal operabel ist, konnte man vorher ja auch nicht sehen.

Ich bin eigentlich auch "froh", dass ich meinem Bauchgefühl gefolgt bin und dann zügig zur Klinik gefahren bin.

Es tut mir übrigens leid das zu hören. Es ist so schwierig, man ist ja nicht allwissend.
 
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