Mia
Vor ungefähr 2 Jahren bist du plötzlich auf dem Reiterhof aufgetaucht. Keiner wusste wo du herkamst, wo deine Mami ist oder zu wem du gehörst. Du warst noch so klein und so scheu- hast dich in der Reithalle hinter der Bande versteckt und die Pferde mit deinem Geschrei völlig verrückt gemacht. Als es hieß, dass es schon zu viele Katzen auf dem Hof gab, hab ich mich entschieden dir das Leben zu retten. Du wurdest eingefangen und kamst völlig verdreckt und nach Pferd riechend zu mir. In meinem Badezimmer ließ ich dich laufen und du hast dich sofort, so scheu wie du warst, versteckt. Langsam habe ich dich mit einem Handtuch eingefangen und dich auf meinen Arm genommen. Wider Erwarten hast du mich nicht gekratzt und gebissen sondern als ich dir das erste Mal über den Kopf streichelte schnurrtest du tatsächlich.
Du hast dich gut bei uns eingelebt. Hast mit mir zusammen im Bettchen geschlafen und bist nicht von meiner Seite gewichen.
Eines Tages, mein Freund war schon aus dem Haus gegangen um in die Stadt zu fahren, klingelte es. Ich öffnete die Tür und mein Freund sagte nur „Schatz ich hab Mia angefahren. Es tut mir so leid“. Dann kam auch schon mein Vater mit dir in den Armen. Du hast zwar nicht geblutet, jedoch konntest du nicht mehr laufen und hast deine Hinterbeine hinter dir her gezogen. Sofort sind wir zum Tierarzt gefahren und ich hab schon damit gerechnet mich von dir verabschieden zu müssen. Aber Nein, du hast gekämpft und nach ein paar Tagen durfte ich dich wieder mit nach Hause nehmen.
Ein paar Monate später stellte ich fest dass du trächtig bist. Als der Tag immer näher kam, hab ich mir ein Bettchen im Keller, neben deiner Wurfkiste, eingerichtet. Ich habe mir das Wochenende frei genommen, da ich ahnte dass es das Wochenende passieren würde. Und dann Samstagnacht um 23.00 Uhr saß ich auf der Couch und schaute Fernsehen. Plötzlich kamst du auf meinen Schoß gesprungen, maunstest rum und gabst mir zu verstehen, dass ich dir in den Keller folgen sollte. Und dann ging es los. Du hattest Schwierigkeiten bei dem ersten Katzenwelpen und so half ich dir. Es kam gesund und munter auf die Welt und du hast dich rührend um das Kleine gekümmert. Es folgen noch 2 weitere Katzenbabys. Schließlich hatten wir es zusammen geschafft und schliefen früh um 5 total fertig ein.
Und es verging ein weiteres glückliches Jahr, in dem du eine neue beste Freundin, unser Golden Retriever Mädchen Lady, fandest, mit deinem bei uns gebliebenen Katzenkind durch die Wiesen getollt bist und einfach dein Leben genossen hast.
Dann am Freitag dem 26.8.2011 bin ich für ein Wochenende weg gefahren. Papa, Oma und Freund, die bei uns im Haus wohnen sollten sich um dich kümmern. Am Sonntagabend kam ich nach Hause. Ich muss gestehen, ich wunderte mich nicht, dass du an dem Abend nicht da warst und dich auch keiner am Sonntag gesehen hatte. Bei uns steht im Sommer immer die Tür auf, sodass du gerne mal unbemerkt zum fressen kommst und dann wieder nach draußen verschwindest. Als du jedoch am Montag immer noch nicht da warst, fing ich an mir Sorgen zu machen. Ich bin Tag für Tag zu jeder Tag- und Nachtzeit durchs Dorf gelaufen, hab dich gerufen, Nachbarn befragt und hab an jedem Gartenschuppen gelauscht. Leider ohne Ergebnis.
Es folgten Tierheimanrufe, Plakataktionen, Zeitungsannoncen, kilometerlange Suchspaziergänge durch andere Dörfer, Internetanzeigen. Jedoch gibt es bis heute kein einziges Lebenszeichen von dir.
Mia wir vermissen dich so. Dein Katzenkind leidet- sie geht nicht mehr raus, ist so anhänglich geworden und schmust jetzt sogar mit deiner besten Freundin Lady. Sie vermisst ihre Mami auch so sehr.
Ich hoffe es geht dir gut, wo auch immer du bist. Für morgen und Sonntag sind nochmal zwei Zeitungsanzeigen mit Bild geschaltet. Falls diese Anzeigen auch keinen Erfolg bringen, geb ich die aktive Suche nach dir auf. Ich weiß einfach nicht mehr was ich noch machen soll. Meine Hoffnung, dass ich dich irgendwann wieder in meinen Armen halten kann werde ich allerdings nie aufgeben. Ich werde weiter, wie jetzt schon fast 7 Wochen lang, jeden Tag auf sämtlichen Internetseiten nach dir Ausschau halten.
Falls du über die Regenbogenbrücke gegangen sein solltest, dann hoffe ich, dass du zwei schöne Jahre mit mir hattest. Ich jedenfalls hatte sie mit dir.
Ich vermiss dich meine Maus und hoffe es geht dir gut. Du bist immer in meinem Herzen.