So ziemlich exakt die gleiche Geschichte wie bei uns.
Wir haben Alessio am 27. Juni bekommen und in der Nacht
vom 2./3. Juli hat der Breidurchfall angefangen.
Ich habe die Züchterin von Anfang an über den Durchfall und
über die ständigen Auf's und Ab's die wir hier erlebten, informiert.
Da ich mir anfangs überhaupt nicht vorstellen konnte, dass der
Kleine etwas Ernstzunehmendes haben könnte (das setzte ich
bei einer Zuchtkatze bis dahin einfach voraus), habe ich ihn
in den ersten paar Wochen durch unsere Tierheilpraktikerin
behandeln lassen, dies allerdings brachte immer nur eine Verbesserung
von zwei, drei Tagen.
Alessios Züchterin tat dies alles nach jeder eMail und jedem Anruf
meinerseits fürchterlich leid, eine Idee, woher der Kleine diese Darm-
probleme haben könnte oder wie man sie evtl. behandeln könnte, hatte
sie nicht; sie meinte, das läge sicher daran, dass die Futterumstellung
ihm nicht bekäme, obwohl seine Ernährung hier gar nicht wesentlich
umgestellt wurde, denn er bekam genau zwei der Futtersorten, die er lt.
Züchterin angeblich gut vertragen hatte.
Gekochtes Huhn mit pürierten Karotten brachten ebenfalls keine Ver-
änderung und so habe ich dann eine Kotprobe zum TA gebracht, dort
wurden dann Wurmeier gefunden, aber auch nach der (erfolgreichen)
Entwurmung war der Durchfall nicht weg (und dieser stank im übrigen
so widerlich wie Du es beschreibst, es wurde hier nur noch geputzt,
gewaschen, Bettwäsche frisch bezogen, Popo gewaschen usw.).
Weitere Laboruntersuchungen ergaben, dass er zwar keine erhöhten
Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerte hatte, dafür aber eine gehörige
Darmbesiedelung (Klostridien, e-coli, enterococcen usw.).
Wir fingen eine noch strengere und konsequentere Diät an, die ebenfalls
nicht den gewünschten Erfolg brachte, woraufhin ich in verschiedenen Foren
den Rat bekam, ihm dringend zusätzlich Darmaufbaumittel zu geben.
Diese bekommt er nun seit gut sechs Wochen und langsam - mit mehreren
Rückfällen - bekam das Ganze wieder eine etwas gesündere Form (und
auch Geruch).
Nur leider ist Alessios Darm noch nicht so weit wieder gesund, dass wir
auf seine Diät und die Darmmittel verzichten können, seit ein paar Tagen
bekommt er nun noch Schluckvakzine, die im Labor gezüchtet wurden.
Auch sie führten in den ersten drei Tagen zu einer Erstverschlimmerung,
seit heute Morgen sind seine 'Hinterlassenschaften' wieder etwas geformter.
Wenn Du allerdings wissen möchtest, wie die Reaktion der Züchterin
dazu aussieht, kannst Du mir gerne eine PN schicken.
Es ist auf jeden Fall ein langer und nicht ganz einfacher Weg, den man
sicherlich nur gehen kann, wenn man mit dem Herzen dabei ist; Deine
Gefühle kann ich teilweise sogar ganz gut verstehen, es macht auf der
einen Seite einfach wütend, weil man mit dem ganzen Müll alleine und
ohne Unterstützung da steht und es gibt auch viele Momente, an denen
man sich vollkommen überfordert fühlt, wer das nicht über einen längeren
Zeitraum erlebt hat, weiss nicht, was das alles beinhaltet.
Aber mit Engelsgeduld und Mitgefühl lassen sich nach und nach immer
mehr kleine Erfolge erzielen und, das habe ich so festgestellt, man hat
diese kleinen kranken Schätzchen dadurch noch viel mehr lieb - eben
gerade weil sie keinen einfachen Start hatten und am allerwenigsten
dafür können.
Meine Empfehlung: Lass den Kopf nicht hängen, gib nicht auf und nicht
allzu viel auf solche Verträge (Du hast mehr Rechte als Du glaubst) und
such' Dir einen rechtlichen Beistand, der sich auf Tierrecht spezialisiert
hat.