Möglicherweise Probleme am Auge durch Herpes - worauf achten beim Tierarzt?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Moonrise88

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Unser Tigger kneift mal wieder das rechte Auge zu. Das tut er schon seit wir ihn haben - auf dem Foto von seiner Anzeige vom Tierheim tat er das auch schon. Wir hatten uns lange nichts dabei gedacht, es trat alle paar Monate mal kurz auf und es schien ihn nicht zu stören und nach maximal 2 Tagen war es wieder weg. Wenn wir eh beim Tierarzt waren haben wir es angesprochen, da sagte man uns auch es sei kein Problem, solange es nicht tränt, gerötet ist usw. Vermutlich einfach nur gereizt wegen Durchzug/Grashalm drangekommen oder Ähnliches... Ach und der zweite Tierarzt meinte Allergie.

Letztes Jahr im Oktober ging es dann nicht nach 1 Tag weg sondern war eher schlechter und es schien ihn auch wirklich zu stören, er rieb dauernd dran. Also zum Tierarzt gefahren und da wurde dann eine Hornhautverletzung festgestellt. Man gab uns eine Salbe die wir 2mal täglich ins Auge tun sollte (Isathal) und Metacam und nach ein paar Tagen bei der Kontrolluntersuchung war dann alles wieder gut. Das sei vermutlich irgendwo draußen passiert, Katzen halt... 🙄

Jetzt ist es zum ersten Mal seit Oktober wieder da und jetzt hab ich mal etwas gegooglet und schätze, dass es vermutlich durch Herpes kommen könnte. Das verursacht ja sogar Hornhautverletzungen! Es ist klar, dass wir nun wieder zum TA gehen müssen, aber jetzt wüsste ich gerne mal, was ich da genau fragen soll, was ich testen lassen soll usw. Hab gesehen man müsste Virustatika geben, wenns das denn wirklich ist. Aber hab auch gelesen, dass es sehr schwer ist, es zu diagnostizieren weil nicht unbedingt viele Viren da zu finden sind. Macht es überhaupt Sinn zu unserem normalen TA (eine ehemalige Klinik) zu gehen oder braucht es da einen Augenspezialisten? Fragen über Fragen... diesmal will ich vorbereitet sein und mich nicht einfach mit "das ist einfach eine Verletzung" oder "das Auge ist wohl etwas gereizt, vielleicht eine Allergie" abspeisen lassen.
 
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Also, in dem Fall würde ich echt mal zu nem Augenspezialisten gehn. Das Problem besteht ja schon länger.
 
Ob du einen Augenspezialisten brauchst oder dein normaler TA "reicht", kommt auf den TA an. Wenn er sich mit Herpes ein bisschen auskennt ist das eigentlich kein Hexenwerk. Ich habe hier bisher viele Herpeskatzen behandelt, weil es eine typische Bauernhofkrankheit ist. Mit einem davon war ich beim Augenspezialisten, weil das eine Auge eine Verwachsung von Iris und Hornhaut aufwies. Alle anderen hat meine Tierärztin behandelt und das hat immer gut geklappt.
Du solltest auf jeden Fall deinen Verdacht aktiv ansprechen und die ganze Vorgeschichte, die du hier auch geschildert hast, erzählen. Gerade das schon häufiger Probleme auftraten ist ein wichtiger Hinweis.

Der Goldstandard der Diagnostik wäre ein Abstrich, der dann per PCR auf Herpes, Mykoplasmen und Chlamydien getestet wird. Das sind die in Frage kommenden viralen bzw. bakteriellen Primärerreger am Auge. Allerdings ist gerade Herpes, wie du ja auch schon schreibst, schwer nachweisbar, meistens nur im akuten Schub. Daher ist die Diagnose häufig eine Verdachtsdiagnose basierend auf dem klinischen Bild und dem Verlauf. Ob man den Abstrich trotzdem macht ist Geschmackssache, ich persönlich mache es nicht mehr, da es an der Behandlung nichts ändert.
Wenn er aktuell das Auge zukneift sollte mit Fluorescein angefärbt werden, um zu schauen, ob eine Hornhautverletzung vorhanden ist. Wenn ja muss die Behandlung einfach ein bisschen intensiver sein, wenn er es nur zukneift kriegt man das meistens recht schnell in den Griff.

Grundsätzlich besteht die lokale Behandlung von Herpes am Auge aus zwei Komponenten. Einmal ein Virostatikum direkt gegen die Viren bzw. das Virenwachstum, das Mittel der Wahl wäre hier Ganciclovir (z.B. Virgan Augengel), es wird aber beispielsweise auch Aciclovir angewendet. Die Zweite ist die antibiotische Abdeckung, da sich auf Herpes häufig bakterielle Sekundärerreger draufsetzen. Hierfür wird beispielsweise Oxytetracyclin eingesetzt. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass nur eine rein antibiotische Salbe gegeben wird, kein Cortison-AB-Gemisch, indem beispielsweise noch Dexamethason zugesetzt wird. Das wird von einigen TÄ gerne verschrieben, macht aber eigentlich fast nie Sinn.
Ich persönlich habe zusätzlich noch gute Erfahrungen mit Interferon als Augentropfen gemacht. Das wird dann direkt in der Klinik für mich abgemischt und muss auch zuhause kühl gelagert werden. Interferon wirkt antiviral und immunmodulierend. Ich persönlich fange immer damit an, wenn ein Auge mal vermehrt tränt oder zugekniffen wird, meistens reicht es schon aus. Da ist dann einfach ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt, je nach Ausmaß der Symptome gehe ich nicht unbedingt sofort mit allen drei Komponenten ran.
 
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@Kayalina
Danke für die ausführliche Antwort!

Gehst du dann bei jedem Zukneifen des Auges wieder neu zum Tierarzt um nochmal auf Hornhautverletzungen zu prüfen? Oder behandelst du dann erstmal selbst und gehst nur dann zum TA wenn das nicht gleich einen positiven Effekt hat?
Das mit dem Fluorescein wurde letztes Mal gemacht, woraufhin man uns eben sagte er hätte da eine Verletzung und dann sollte eben diese Salbe aufs Auge - Fusidinsäure ist das wohl. Ob die jetzt geholfen hat oder ob es eben "von alleine" wieder wegging, kann man vermutlich nicht sagen.
 
Ich werd mal beim TA anrufen und es gezielt ansprechen und gucken, was die dann sagen. Nen Augenspezialisten in der Gegend kenn ich gar nicht, da müsste ich micht sonst echt mal schlau machen...
 
Telefonat mit der Praxis war nicht sehr aufschlussreich. Ich könne das ja beim Termin mit der Tierärztin besprechen, ob man da was testen kann und obs überhaupt sowas sein kann und blablubb 🙄
Der arme Kerl war in den letzten 12 Monaten so verdammt oft beim Tierarzt und in den meisten Fällen wegen stressinduzierten Dingen. Da muss ich mir mit einem Tierarztbesuch echt sicher sein können, dass der nicht umsonst ist! Vorallem wäre doch, wenn ich mit dem Herpesverdacht Recht habe, auch Stress der Auslöser für den "Schub" jetzt gewesen, oder?
 
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Und weil es so schön ist gleich noch ein Beitrag von mir 🤣

Haben jetzt noch einen Termin mit nem Augenspezialisten in der Klinik ausgemacht. Das Gespräch dazu hat mir schon viel besser gefallen, da wurde direkt mal genau gefragt wie das immer abläuft usw und die meinte auch, dass man dann ggfs auch Medikamente bekommt die man dann, wenn es wieder auftritt, auch nutzen kann ohne dauernd den Kater zum Tierarzt schleppen zu müssen. Einen Termin beim Spezialisiten gibt es erst Ende April, vorher ist nix frei. Das heißt um den Termin beim Haustierarzt jetzt kommen wir erstmal nicht drumrum. Aber vielleicht (hoffentlich) wissen wir dann in einem Monat was Sache ist und können ihm gezielter helfen!

Ich berichte dann hier, wenn ichs nicht vergesse 😀
 
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Gehst du dann bei jedem Zukneifen des Auges wieder neu zum Tierarzt um nochmal auf Hornhautverletzungen zu prüfen? Oder behandelst du dann erstmal selbst und gehst nur dann zum TA wenn das nicht gleich einen positiven Effekt hat?
Also ich muss dazu sagen, dass hier bisher keine Katze so richtig regelmäßige Schübe mit Hornhautläsionen hatte. Die meisten kommen halt am Anfang mit unbehandelten Infektionen, da stelle ich sie eh meiner Tierärztin vor, wir behandeln dann lokal die Augen und zusätzlich systemisch mit Feliserin (gespritzt drei Tage in Folge). Danach gibt es nur selten mal Rückfälle. Ich habe das Interferon im Gefrierfach (der Hersteller sagt man kann es nicht einfrieren, ich hatte irgendwo mal in einer Doktorarbeit gelesen, dass es doch geht und auch hier im Forum handhaben das teilweise User so). Wenn die Katze dann vermehrt tränende Augen hat oder das Auge zukneift taue ich das auf und beginne damit die Behandlung. Ist das total wässrig und ich habe den Eindruck der Tränenfilm ist nicht in Ordnung, gibt es Remend Augengel (mit Hyaluron, also schmiert quasi).
Wird es damit nicht in ein paar Tagen besser, gehe ich zum TA, lasse die Fluoreszin-Probe machen und brauche dann ja eh noch die anderen Medikamente. Die habe ich nicht auf Vorrat, weil ich sie nicht regelmäßig brauche. Taucht das Problem regelmäßig auf und die Ursache ist bekannt, kann man da aber sicher auch mit dem TA reden und bekommt die Medikamente auf Vorrat mit.
In dem Fall würde ich aber auch längerfristig das Immunsystem pushen und beispielsweise über den Einsatz von Probiotika und Darm-Aufbau nachdenken, um die Situation zu verbessern. Lysin kann man auch zugeben und Stress eben so gut es geht minimieren.

Das mit dem Fluorescein wurde letztes Mal gemacht, woraufhin man uns eben sagte er hätte da eine Verletzung und dann sollte eben diese Salbe aufs Auge - Fusidinsäure ist das wohl. Ob die jetzt geholfen hat oder ob es eben "von alleine" wieder wegging, kann man vermutlich nicht sagen.
Das hatte ich heute morgen vergessen, dazu wollte ich eigentlich auch was schreiben. Das ist ja eine rein antibiotische Salbe und somit als Behandlung bei einem Hornhautdefekt nicht ausreichend. Man muss da eben immer auch an Herpes denken und sollte dann eben auch entsprechend behandeln. In eurem Fall ist es entweder einfach so ausgeheilt oder das in Schach halten der Sekundärerreger hat ausgereicht, damit das Immunsystem mit dem Rest selbst fertig wurde. State of the art ist diese Behandlung aber nicht.

Telefonat mit der Praxis war nicht sehr aufschlussreich. Ich könne das ja beim Termin mit der Tierärztin besprechen, ob man da was testen kann und obs überhaupt sowas sein kann und blablubb 🙄
Dann doch lieber Augenspezialist 😉 Eine Liste von Fachleuten findest du beispielsweise hier: Diplomate List - ECVO Das sind dann wirklich Tierärzte mit Zusatzausbildung, Weiterbildungen und regelmäßiger Überprüfung. Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Institutionen und Zusatzqualifikationen in Richtung Ophthalmologie.

Der arme Kerl war in den letzten 12 Monaten so verdammt oft beim Tierarzt und in den meisten Fällen wegen stressinduzierten Dingen. Da muss ich mir mit einem Tierarztbesuch echt sicher sein können, dass der nicht umsonst ist! Vorallem wäre doch, wenn ich mit dem Herpesverdacht Recht habe, auch Stress der Auslöser für den "Schub" jetzt gewesen, oder?
Ja, Stress kann auch ein Herpes-Auslöser sein. Ich war beispielsweise gestern mit meiner Pflegekatze Grace beim impfen, als wir wieder zu Hause waren hatte sie auf dem einen Auge wieder Ausfluss. Bei ihr fängt das dann richtig sofort an, heute ist es wieder besser und ich denke mal morgen ist alles wieder gut. So wenig Stress wie möglich und das Immunsystem bestmöglich fit halten sind aus meiner Sicht die Kernpunkte zum langfristigen Erfolg.
 
Huch, jetzt hat sich das überschnitten.
Das vorher kein Termin beim Spezialisten frei ist, ist natürlich ärgerlich. Aber vielleicht kriegst du ja auch deinen Haustierarzt in die Richtung gelenkt, dass er an Herpes denkt und dir die entsprechenden Medikamente mitgibt?
 
Also ich muss dazu sagen, dass hier bisher keine Katze so richtig regelmäßige Schübe mit Hornhautläsionen hatte. Die meisten kommen halt am Anfang mit unbehandelten Infektionen, da stelle ich sie eh meiner Tierärztin vor, wir behandeln dann lokal die Augen und zusätzlich systemisch mit Feliserin (gespritzt drei Tage in Folge). Danach gibt es nur selten mal Rückfälle. Ich habe das Interferon im Gefrierfach (der Hersteller sagt man kann es nicht einfrieren, ich hatte irgendwo mal in einer Doktorarbeit gelesen, dass es doch geht und auch hier im Forum handhaben das teilweise User so). Wenn die Katze dann vermehrt tränende Augen hat oder das Auge zukneift taue ich das auf und beginne damit die Behandlung. Ist das total wässrig und ich habe den Eindruck der Tränenfilm ist nicht in Ordnung, gibt es Remend Augengel (mit Hyaluron, also schmiert quasi).
Wird es damit nicht in ein paar Tagen besser, gehe ich zum TA, lasse die Fluoreszin-Probe machen und brauche dann ja eh noch die anderen Medikamente. Die habe ich nicht auf Vorrat, weil ich sie nicht regelmäßig brauche. Taucht das Problem regelmäßig auf und die Ursache ist bekannt, kann man da aber sicher auch mit dem TA reden und bekommt die Medikamente auf Vorrat mit.
Das macht mir aufjedenfall mal Hoffnung, dass wir das dann in Zukunft besser in den Griff kriegen können, wenn mal die richtige Behandlung gemacht wird.

In dem Fall würde ich aber auch längerfristig das Immunsystem pushen und beispielsweise über den Einsatz von Probiotika und Darm-Aufbau nachdenken, um die Situation zu verbessern. Lysin kann man auch zugeben und Stress eben so gut es geht minimieren.
Ahja danke für den Tipp, ich werd mich damit dann auch mal auseinandersetzen. Und auch mal morgen beim TA ansprechen. Stress minimieren würd ich gern... Hardcore Freigänger der ausrastet wenn er nicht rauskann, draußen aber irgendwie grade ganz viele neue Katzen die alle sein Revier streitig machen wollen (ohne chipgesteuerte Klappe kämen die alle ins Haus...) und er geht scheinbar meist als Verlierer da raus 😒 Tja und dann ist da noch der Tierarztstress, den ich ihm gerne ersparen würde aber er hat ja alle paar Wochen was 🙄 Blöder Teufelskreis.

Aber vielleicht kriegst du ja auch deinen Haustierarzt in die Richtung gelenkt, dass er an Herpes denkt und dir die entsprechenden Medikamente mitgibt?
Das wäre aufjedenfall gut, dann kann man sich den weiteren Termin sparen. Ich werds morgen probieren, aber ich weiß auch nicht wie gut sie sich mit Ophtalmologie auskennen da. Wir werden sehen..
 
Gut das du einen Termin beim Ophthalmologen gemacht hast.
Ich haben Katzen mit Katzenschnupfen (Caliciviren), ehemals Vierlinge, jetzt nur noch die beiden Schwestern.
Eine der Schwestern hatte im letzten Juni eine Zahnextraktion, danach einen Calicivirenschub. Nachdem der Schub weg war, gab es erneut einen Schub, diesmal waren beide Augen betroffen.
Es wurde ein Abstrich gemacht, es war ein Herpesvirenschub auf den Augen.
Da auch sich auch auf beiden Augen gleichzeitig eine Herpeskeratitis gebildet hat, wurden wir Anfang Dezember in die TK überwiesen. Manchmal kann die Keratitis operativ entfernt werden. Davon hat die Augenärztin angesichts Lilys Alter aber abgeraten, zumal sich die Läsionen durch die Behandlung schon verkleinert hat. Zusätzlich wurde noch einmal ein Abstrich gemacht, die Herpesviren waren inaktiv.
Ich drücke die Daumen dass es nicht so schlimm ist.
Ich lasse dir noch einmal zwei Links dazu da.
FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.

Herpeskeratitis der Katze - Kleintierpraxis - Dr. Nina Müller & Team

Katzenschnupfenkomplex
 
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Danke für die Links, die hab ich mir jetzt auch noch alle durchgelesen.
Bald gehts zum TA, ich berichte dann was da rauskam.
 
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Den Termin hätt ich mir echt sparen können 😕

Erst fing es gut an, ich hab erzählt, dass das immer wiederkehrt, die TÄ meinte gleich was von Katzenschnupfenkomplex usw. Ich hab noch gefragt ob es möglich ist, das jetzt rauszufinden über nen Abstrich oder so. Die Antwort war, sie würde jetzt untersuchen und danach würden wir nochmal sprechen (man darf wegen Corona nicht mit dabei bleiben).

Danach dann die gute Nachricht: keine Hornhautverletzung. Man hätte ihm Zylexis gespritzt, wenns sone Virusgeschichte sei würde das helfen weil es dem Immunsystem helfen soll. Ich solle ihm ab morgen Metacam geben und 2mal täglich Augentropfen (zu denen später mehr) und am Samstag nochmal hin zur Kontrolle. Wenn es Virus-bedingt wäre, würde es durch das Zylexis dann schon viel besser und dann würde man regelmäßig Zylexis spritzen, am Samstag wohl dann auch nochmal wenn ichs richtig verstanden habe.

Ansonsten könne es aber auch gut sein, dass es eben "einfach nur eine Bindehautentzündung" oder was allergisch bedingtes ist.

Tja, nun zu den Tropfen. Ich dachte in meiner Naivität, das wären die gleichen wie letztes Mal. Nee, ist ein Kombipräparat mit Cortison 🙄 Was mach ich denn jetzt? Soll ich ihm die Tropfen wirklich geben? Ich tendiere zu nein. Aber muss ich ihm nicht IRGENDWAS ins Auge geben? Oder ist es jetzt auch egal, weil es heute eh schon viel besser ist? Soll ich vielleicht gucken, dass ich Remend schnell aufgetrieben bekomme und zumindest das geben?

Ich war bisher in dieser Praxis eigentlich immer zufrieden und bisher waren (bis auf letztes Mal die Augengeschichte) die Behandlungen auch immer top, soweit ich das beurteilen konnte. Was die Zähne angeht zum Beispiel sind sie auch echt super, State of the Art quasi. Aber heute bin ich echt enttäuscht.
 
Zylexis ist grundsätzlich nicht so verkehrt, das soll das Immunsystem stimulieren. Man spritzt es nach einem gewissen Schema (Tag 0, Tag 2 und Tag 10), daher auch der Kontrolltermin, wobei das wenn man es genau nimmt Freitag sein sollte.
Das Cortison-Gemisch würde ich nicht anwenden, das ist bei Virusinfektionen kontraindiziert. Entweder nochmal in der Praxis anrufen und nach nur AB fragen und das abholen, oder in der Apotheke Remend holen/ bestellen und bis zum Kontrolltermin geben. Wenn keine Hornhautläsion vorhanden ist und es eh schon besser wird finde ich das einen gangbaren Weg.
 
Wir haben das Remend besorgt und vorhin zum ersten Mal gegeben. Davor hatte er die ganze Zeit geschlafen, er hat auch den ganzen Tag noch nix gefressen. Nun mussten wir ihn fürs Remend halt schon wieder einfangen und nun will er nicht mal Leckerlis nehmen weil es ja sein könnte, dass wir schon wieder was Fieses machen 😢 Ich bin echt noch am Hadern ob der Termin am Samstag eine gute Idee ist. Der arme Kerl ist so furchtbar sensibel und unsicher und dieses andauernde Einfangen und zum Tierarzt schleppen immer und immer wieder macht ihn total fertig. Vorm Termin ging es ihm besser als jetzt und das ist einfach nur das Resultat vom Stress! (geriatrisches Profil wurde vor 2 oder 3 Wochen erst gemacht)

Übrigens macht sein Bauch (glaube mal es ist der Bauch) total komische Geräusche, das hab ich nun schon mehrfach nach TA-Besuchen oder anderen stressigen Aktionen festgestellt. So richtig laut, teilweise sind es vielleicht auch laute Pupse? Kennt das jemand? Wobei das hier in dem Thread vermutlich untergeht 😀
 
Nur mal ein kurzes Update: als wir im Bett waren, kam Tigger auch wieder zu uns und ließ sich von mir den Bauch massieren, da kam dann auch der Hunger wieder. Die 2 mäkeln aber scheinbar auch grad extrem mit dem Barf, also gabs heute mal NF, das direkt vertilgt wurde.
Das Auge sieht wieder prima aus, normal offen, kein Tränen oder Schleim oder so.. Ich hab ihn jetzt auch wieder rausgelassen (eingesperrt sein stresst ihn ja auch...) und auch bisher kein weiteres Mal Remend draufgemacht.
Den Termin morgen werde ich vermutlich wirklich absagen. Ich denke, die Nachteile überwiegen da grade und dann kann man sich das Zylexis auch sparen...

Wenn wir beim Augenspezialisten waren, melde ich mich hier nochmal.
 
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es ist frühling und da blüht herpes leider auf (nur so als generelle info).
mein katerchen ist sehr stark von herpes betroffen. inzwischen behandle ich alleine ohne TA-besuch, eben wegen dem stress. wenns ein schlimmer schub ist (mit nickhautvorfall, dicke rote bindehaut und schmerzen sprich auge reiben), gibts für 1-2 wochen virostatische salbe (2 mal/tag) und interferon tropfen (bis zu 3 mal/tag) plus ein schmerzmittel (opiat, meiner verträgt kein metacam und es hilft zuwenig). bei einem weniger schlimmen schub nur interferon tropfen.
die interferon tropfen hab ich immer im tiefkühler, also auf vorrat daheim.
atreyu wurde 2 mal fehldiagnostiziert (u.a. von augenspezialistin) und erst mein jetziger TA hat sofort die richtige diagnose gestellt aufgrund der symptomatik (auge zugeschwollen und schwere läsionen auf den hornhäuten). damals kam das remend noch dazu, bis die hornhäute wieder intakt waren.
atreyu hatte fast 2 jahre lang jeden monat einen schub. wirklich geholfen hat ihm dann akupunktur und chinesische heilkräuter (vom profi natürlich). er hatte jetzt 8 monate lang keinen schub 🙂
fürs immunsystem gebe ich zink globuli jeweils morgens und abends. und einmal taurin zusätzlich für die augen.
 
So, wir sind grade aus der Klinik zurück.
Der Augeninnendruck ist zu hoch, links stärker als rechts, also Glaukom. Links 32, rechts 24 wenn ichs richtig im Kopf habe.
Die Tierärztin hat auch einen Ultraschall gemacht und festgestellt, dass da ein Abstand zu gering ist (hab die Begriffe leider nicht mehr im Kopf) und das vermutlich den zu hohen Druck verursacht. Sie hat uns nun an einen anderen Arzt überwiesen, da er genauere Untersuchungen machen kann und falls eine OP nötig werden sollte, könne er die auch durchführen. Sie traut sich das noch nicht zu.
Wir werden da nun wohl am Freitag hinfahren und hoffentlich danach eine gesicherte Diagnose haben.
Bis dahin (und vielleicht ab sofort dann für immer) müssen wir Tigger 3mal täglich Augentropfen geben um den Augeninnendruck zu senken. Na das wird ein Spaß 😛

Ich hab schon gelesen, dass es auch andere Auslöser geben kann, wie zu hoher Blutdruck aus diversen Gründen (geriatrisches Blutbild wurde ja erst gemacht, da war alles prima. Blutdruck wurde aber glaub ich nicht gemessen). Wobei es ja zumindest aktuell wohl danach aussieht, als würde es an dem zu geringen Abstand liegen. Mal abwarten...
 
So, heute waren wir nun beim zweiten Augenspezialisten, zu dem wir überwiesen wurden.
Er denkt erstmal nicht, dass der Verdacht der Kollegin stimmt. Seine Diagnose lautet (ich tippe mal vom Bericht ab):
"Konjunktivitis sicca rechts und Uveitis mit dezentem Glaskörpervorfall und Sekundärglaukom links, DD siehe oben."
Wobei die Differentialdiagnose oben eben die Verdachtsdiagnose der 1. Augenspezialistin ist.

Der Augeninnendruck war aufjedenfall heute schon viel niedriger. In der Klinik noch 32, jetzt 19 oder 22 (der Arzt sagte mir 18-19, im Bericht steht 22). Ich habe noch zusätzliche Tropfen bekommen, welche gegen Entzündungen und ein Augengel zum Befeuchten.

Ich soll in 2 Wochen nochmal hin zur Kontrolle. Er sagte (und steht auch im Bericht) "Kontrolle OHNE Behandlung". Nun bin ich total irritiert, weil ich annehme, es soll heißen, er will kontrollieren wie es ohne die Tropfen aussieht. Aber andererseits hab ich nun 3 verschiedene Augentropfen die ich alle 3mal täglich geben soll 🤔 Naja, ich muss morgen nochmal anrufen und nachfragen, wie das genau zu verstehen ist. Vielleicht einfach nur an dem Tag der Kontrolle selbst keine Tropfen geben.

Die Tropfen aus der Klinik hab ich bisher echt gut geben können. Er hat schnell gelernt, dass wir ihn danach sofort wieder in Ruhe lassen. Aber nun gabs heute Abend dann zum ersten Mal auch die beiden anderen. Und die gegen die Entzündung müssen höllisch brennen, denn da hatte mein Freund sehr große Probleme, ihn festzuhalten und er hat ganz oft über sein Maul geleckt. Das wird noch spaßig.... außerdem steht zumindest mal auf dem Augengel drauf, dass man eigentlich 30 Minuten Abstand zu den anderen Augenmedikamenten halten soll. Ob die beiden anderen zusammen können weiß ich gar nicht. Aber ich kann doch beim besten Willen nicht 6mal oder 9mal am Tag Tigger einfangen (und das ist meist ne Jagd durchs halbe Haus..) und ihn festhalten und Tropfen reintun. Wenn wir grad kein Homeoffice hätten, wär es eh ein Ding der Unmöglichkeit.

Parallel mach ich Medical Training mit ihm damit das mit den Augentropfen irgendwann ohne Zwang geht. Aber aktuell darf ich noch nicht mal eine Hand an den Kopf halten. Das dauert noch seeeeehr lang, bis wir da irgendwie einen nennenswerten Fortschritt machen.
 
Oh je 😳 Auf jeden Fall ist es dann wohl gut, dass ihr beim Spezialisten gewesen seid!
Medical Training ist eine gute Idee. Ansonsten kann ich euch eigentlich nur gute Nerven wünschen und hoffe, dass Tigger das brav mit sich machen lässt. Manchmal muss man aber vom Optimum auch ein bisschen Abstand nehmen, wenn es nicht anders geht. Also ihr tut was ihr könnt und was klappt, und dann ist es halt so 😊
 

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