Wenn ich das hier lese, dann bekomme ich auch ein wenig Hoffnung.
Unser Kater Kalle (erst 8J.)hat vermutlich auch Nervenschäden, so richtig wissen wir es nicht.
Er ist eine Wohnungskatze und war eigentlich top fit.
Letzten Freitag morgen war er plötzlich wie ausgewechselt, jammerte, litt und erwiderte jeden Blick und jeden Kontakt mit Fauchen und grummeln.
Also am Freitag morgen gleich ab zum Arzt, Erstdiagnose Lämmerschwanz, Blase voll, Hinterbeine waren leicht gelähmt, er konnte aber laufen. In der Rute hatte er noch leichtes schmerzempfinden, aber ansonsten völlig bewegungslos. Die TÄ gab Kortison, Vitamin-B, Laxatract und ein starkes Schmerzmittel.
Ansage war, wenn bis abends kein Urin kommt, dann ab in die Klinik.
Genau das war leider auch der Fall, ebenso kein Kot, also sind wir abends in die Klinik gefahren.
Dort wurde geröntgt und es waren laut Aussage keine Auffälligkeiten zu sehen, man schob es auf eine Harnblockade aufgrund Stress (die Lähmung wurde mehrfach einfach ignoriert), er wurde manuell noch entleert.
Dann sind wir wieder nach Hause, aber am Samstagmorgen ging es ihm weiterhin sehr schlecht, also wieder in die Klinik.
Diesmal Urintest auf Steine, Grieß oder Entzündungen, alles negativ.
Lähmung wurde weiterhin ignoriert, wir fühlten uns wirklich nicht gut beraten (aber es war leider Wochenende und unsere TÄ nicht da).
Ab Samstag fing er zumindest an sich wieder wie unser Kater zu benehmen und auch zu fressen.
Sonntag Abend dann wieder in die Klinik zur manuellen Entleerung, hier war endlich eine nette TÄ, welche das Problem ernst nahm, jedoch wurden wir wieder nach Hause geschickt und alle Medikamente von den Kollegen aus der Klinik vorher wurden wieder verändert/abgesetzt. Ab nun kam noch Alfuzosin und Myocholin dazu.
Ab Montag dann endlich wieder zu unserer Tierärztin und diese ist fast durchgedreht, weil wir am Wochenende so falsch beraten wurden.
Sie sagte uns, dass man ein MRT machen könnte um eine etwas genauere Diagnose zu bekommen, erwähnte aber aus der Erfahrung heraus hätte sie zumindest eine leichte Verbesserung erwartet sodass dann überhaupt eine Chance bestünde, aber das sehe sie aktuell nicht. Ihr Rat war, den Kater für etwa 10 Tage aufzupeppeln und dann, sollte keine Besserung eintreten, ihn zu erlösen.
Dieser Satz war für uns natürlich schrecklich, denn sein Allgemeinbefinden ist quasi wie vorher, er kommt kuscheln, frisst, trinkt und läuft auch schon besser. Die Reflexe der Hinterbeine kommen wieder (Test auf einer Kante).
Montag und Dienstag waren wir jeweils zwei Mal bei Ihr zum manuellen entleeren, weil es bei uns einfach nicht klappen wollte.
Zuhause dreht er völlig durch und will es nicht zulassen.
Dienstag Abend sind wir dann mangels Alternativen zu einer Osteopathin, welche den Kater 1h lang liebevoll "behandelte".
Für mich als Außenstehenden wirkte es kurios und eigenartig, der Kater genoss es nach kurzer Zeit jedoch und nach der Behandlung finden zuhause seine Beine an zu zucken, er konnte die Krallen wieder leicht einrollen (beim Milchtritt).
Dann in der Nacht auf Mittwoch der erste kleine Kotabsatz, man wie haben wir uns gefreut.
Mittwoch morgen dann riet uns die TÄ einen Katheter zu legen, damit der Kater nicht täglich manuell entleert werden muss und er etwas zur Ruhe kommt. Der Urintest vorab war unauffällig und es gab keine Entzündung oder ähnliches.
Heute Abend kam leider aus dem Katheter neben Urin auch Blut, also wieder ab in den Notdienst (diesmal nicht in die "doofe" Klinik).
Eine nette Tierärztin empfing uns und machte einen kurzen Test, Entzündungswerte waren erhöht, jetzt also zusätzlich noch Antibiotika.
Und nun stellen wir uns die Frage, ob wir jetzt noch einmal den großen Weg mit MRT/CT und ggf. OP gehen, die Kosten hierfür sind aber nicht unerheblich und für uns nicht mal eben zu stemmen. Bis einschließlich heute sind schon 1200€ in den letzten 6 Tagen aufgelaufen und eigentlich sind wir fast genau wieder am Anfang.
Wir möchten halt nichts unversucht lassen und wenn ich hier lese, dass bei manchen die Funktionen nach langer Zeit wiederkommen dann kommt in mir Hoffnung auf.
Es ist einfach unfassbar anstrengend den Kater so zu sehen, ihn so intensiv zu pflegen und nicht zu wissen ob es überhaupt besser wird. Er bekommt von mir tägliche Massagen der Pfoten und der Rute in der Hoffnung, dass das die Heilung positiv beeinflusst. Und dann bin ich verunsichert weil wir noch keinen wirklichen "Fahrplan" haben und rückwirkend die letzten Tage für mich wie verschwendete Zeit wirken. Vermutlich hätte er am Montag direkt in eine Fachklinik gemusst und ggf. auch mit stationärer Behandlung.
Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps oder einfach aufbauende Worte für uns.
LG