Neue scheue Mitbewohnerin

[Lausi238]

Hallo liebe Foren Gemeinde. Ich bin Lausi238 und neu hier im Forum.
Ich würde mich im Umgang mit sozialisierten Katzen als bereits katzenerfahren bezeichnen. Lerne aber immer noch gerne dazu.
Nachdem unsere letzten 3 (3 Katzen Haushalt) alle aus Altersgründen verstorben sind, ist unsere neue Mitbewohnerin ( eine Siam) nun seit 4 Wochen bei uns.
Wir haben sie aus dem Tierheim und sie wurde uns als zurückhaltende und unterdrückte Katze vermittelt. Daher war die Empfehlung, sie als Einzelkatze zu halten. Sie war insgesamt 2 Jahre dort. Kam wohl mit kitten von einer Familie, die sie abgegeben hat. Die kitten sollen nicht überlebt haben. Zwischenzeitlich war sie auf einer pflegestelle, wo es nicht geklappt hat und andere Interessenten wollten sie auch nicht, weil sie sich etwas anderes vorgestellt haben. Jetzt ist sie bei uns.

Sie ist einerseits scheu und ängstlich..andererseits sehr neugierig und verfressen..was ihr und unser Glück ist. Sie kommt sofort wenn ich sie rufe, ist zunehmend dabei…Aber sie lässt sich nicht anfassen. Sie haut sofort ängstlich ab und geht auf Abstand. Wir üben mit ihr das berühren durch die Angel, was sie sich inzwischen gut gefallen lässt. Sie reibt sich auch nicht an uns und blinzelt nicht oder nur selten zurück. Auf spielangebote geht sie ein und zeigt sich auch immer mutiger. Sie frisst aus der Hand und hat sogar schon 3 mal bei uns auf dem Bett gelegen. Auch an meinen Beinen dran, aber bewegen durfte ich mich dann nicht. Dann ist sie gleich wieder abgehauen. Als wenn ihr eingefallen wäre..Ich muss ja Angst haben.
Sie geht auf den Tisch und die Küchenzeile und auf ein Nein aus der Ferne gesprochen, reagiert sie. Ein Nein scheint sie zu kennen. Sie läuft dann nicht panisch weg, sondern springt dann herunter und geht woanders hin.

Ich habe mich hier schon gut belesen und bin mir auch durchaus bewusst, das es ein längerer Prozess sein wird. Manchmal zweifele ich aber dennoch, ob sie jemals auftaut. Wir wissen auch nicht, ob sie schlechte Erfahrungen gemacht hat. Der Tierheim Aufenthalt war sicher auch traumatisch.
Sie hat guten jagdinstinkt und sucht auch Futter in Verstecken. Sie geht an Teller und Töpfe, wenn diese nicht gleich weggeräumt und aus Reichweite genommen werden.

Ich bin sicher zu ungeduldig. Ihre Vorgänger hatten solche Ängste nicht, daher bin ich auf dem Gebiet absoluter Neuling.
Alter: Tierheim sagte 3, Tierärztin eher 1-2 Jahre älter. -> schlechte Zähne.

Über neuen Input und Erfahrungen freue und bedanke ich mich.

Lausi238

 

[Nula]

Daher war die Empfehlung, sie als Einzelkatze zu halten

Eine Siam als Einzelkatze?

Bitte nicht!
Keine Katze sollte alleine gehalten werden.
Orientalen leiden darunter aber besonders stark!
Bitte schaut euch nach einem vom Charakter her passenden Zweittier um.

Was ihr Wesen angeht...
Habt Geduld.
Das wird, wenn ihr ruhig und geduldig bleibt von ganz alleine besser werden.
Es kann allerdings sein das eure Katze zu denen gehört die einfach schüchterner als andere sind.
Ich habe hier auch eine Katze die immer erstmal Angst vor allem hat.
Ich lasse sie dann einfach in ruhe und warte bis sie von ganz alleine wieder kommt.
Anfangs, als sie noch jünger war hab ich da viel mit Leckerli gearbeitet.
Zb wenn das Treppenhaus gereinigt wurde und meine süße sich für knapp 2 Stunden unter das Sofa gerettet hat hab ich angefangen ihr ne Leckerli Spur zu legen.
Es hat allerdings n paar Wochen gedauert bis sie mutig genug war zumindest das Leckerli direkt vor dem Sofa zu nehmen.
Ich glaube es hat knapp 2 Jahre gedauert bis sie so mutig war sich das Leckerli vor der Tür zu holen während im Treppenhaus (mindestens eine Etage unter uns!) geputzt wurde.
Heute mache ich da eigentlich gar kein Tamtam mehr wenn sie wegen Kleinigkeiten mit Angst reagiert.
Ich verhalte mich wie immer.
Schütteln höchstens mal die Leckerlis, in der Hoffnung das sie kommt.
Denn ich habe den Eindruck das ixh ihr nicht helfe wenn ich ihrer Angst besondere Aufmerksamkeit widme.
Es ist ehr als wenn ich sie so noch bestätigen würde das es grade gaaaanz schrecklich ist.

Sie geht an Teller und Töpfe, wenn diese nicht gleich weggeräumt und aus Reichweite genommen werden.

Da hilft nur immer alles wegräumen und der Katze nie, wirklich nie was von eurem Essen zu geben.
Ich kann vor zwei meiner Katzen n Teller mit nem Schinkenbrot stehen lassen, es interessiert sie nicht.
(Rohes Fleisch muss ich aber beaufsichtigen!)
Nummer 3 hat großes Interesse an meinem Teller.
Sie hat bei den Vorbesitzern regelmäßig was abbekommen wenn diese gegessen haben und ist auf den Geschmack gekommen.

Wad und wie viel füttert ihr ihr denn?
Eventuell hat sie Hunger und will deshalb an eure Pötte?

 

[andkena]

Hab Geduld, behandel sie ganz normal und lass sie kommen.
Mein einer Kater aus dem Tierheim hat ein Jahr gebraucht, bis er wirklich angekommen ist hier als sein Zuhause. Das Tierheim meinte bei der Abholung, er würde nie ein Schmusekater werden (was für mich auch ok gewesen wäre),er forderte Streicheleinheiten dann aber durchaus ein.

 

[Felidae_1]

Aber sie lässt sich nicht anfassen. Sie haut sofort ängstlich ab und geht auf Abstand.

Lass ihr Zeit. Das kann dauern.
Unsere kleine Ukrainerin (im Juli bei uns eingezogen) hat sich die ersten 2 Monate oder vielleicht sogar länger nicht anfassen lassen. Aufheben geht bis heute nur ganz kurz.
Ich habe sie nie bedrängt, sie einfach kommen gelassen, mich auf den Boden gelegt, Yoga gemacht, bin ruhig und entspannt geblieben und irgendwann kam sie und setzte sich auf meinen Schoß. Das sind unglaubliche Momente.

Sie frisst aus der Hand und hat sogar schon 3 mal bei uns auf dem Bett gelegen.

Das ist doch schon mal toll.

Hab Geduld, behandel sie ganz normal und lass sie kommen.

So ist es.

Eine ruhige, nicht dominante Zweitkatze wäre eine Überlegung wert.

 

[*Leona*]

Willkommen : )
Ich finde das liest sich gar nicht scheu an, sondern nur ein wenig schüchtern. Weil sie ja von alleine kommt, Kontakt sucht, auftaut und neugierig ist.
Kitten tauen ratzfatz auf aber bei erwachsenen etwas schüchternen Katzen ist es normal, dass es etwas dauert und das anfassen-lassen kommt schon noch, 4 Wochen sind da nix.
Versuch von dir aus etwas auf Abstand zu gehen. Wenn du sie anfassen möchtest, merkt sie das und bleibt skeptisch, aber wenn du dich von ihr fern hältst, verstärkt das ihre Neugier. Wende deinen Blick von ihr ab und wenn sich eure Blicke mal treffen, blinzle sie kurz an und wende deinen Blick gleich wieder ab.

Eine passende (!) Kumpeline würde ihr helfen, sich an die neue Situation zu gewöhnen, schade, dass nicht gleich zwei eingezogen sind. Aber wenn im TH keine passende dabei war, kann man das ja nachholen. Eine weibliche Katze in ihrem Alter, ähnlich ruhig, mit Artgenossen aufgeschlossen aber defensiv und unaufdringlich würde gut zu ihr passen, sie ist noch jung und wird sich über eine Spielkameradin freuen.

.....andererseits sehr neugierig und verfressen..... Sie frisst aus der Hand ... und sucht auch Futter in Verstecken. Sie geht an Teller und Töpfe, wenn diese nicht gleich weggeräumt und aus Reichweite genommen werden.

Liest sich als hätte sie vielleicht Hunger. Hau ihren Napf schön voll, so dass bis zur nächsten Mahlzeit ein kleiner Rest übrig bleibt. Faustregel: ist der Napf blankgeleckt, war es zu wenig.

 

[Lausi238]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, ich danke dafür. Und auch, das ich mir das alles nochmal von der Seele schreiben konnte und unabhängige Meinungen bekommen habe.

Sie bekommt Animonda Carny Tütchen morgens und abends. Über den Tag Leckereien im fummelbrett und verteilt in der Wohnung, was sie suchen muss. Getrocknetes Hühnchen oder Fisch.
Trockenfutter bekommt sie nicht. Das haben unsere vorherigen auch nicht bekommen.
Nach einer zweiten Katze schauen wir ca seit 2 Wochen. Ich finde, es nicht so einfach, eine passende zweitkatze zu finden. Sie soll aber nicht alleine bleiben.

 

[Felidae_1]

Nach einer zweiten Katze schauen wir ca seit 2 Wochen. Ich finde, es nicht so einfach, eine passende zweitkatze zu finden. Sie soll aber nicht alleine bleiben.

Sehr schön 😍. Ihr werdet sicher bald ein passendes Zweitfellchen finden, ich drück die Daumen.