Neue (Trauer-)Katze eingezogen - Zusammenführung schwierig

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suskaja

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8. Mai 2023
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Hallo zusammen,

ich lese schon lange hier mit um Tipps zu holen, war aber bis heute nicht angemeldet.
Ich bin suskaja, 42 Jahre alt und nun Besitzerin von 3 Katzen und genau da liegt unser Problem...

Wir haben aufgrund einer schweren Erkrankung (ohne Aussicht auf Genesung leider) die Katze meiner Schwiegermutter aufgenommen. Wir haben es nicht übers Herz gebracht, sie ins Tierheim zu geben und wollten es wenigstens versuchen. Sie ist ca. 6 Jahre alt, eine ehemalige Straßenkatze aus Litauen, aber seit 5 Jahren Wohnungskatze bei SchwieMu. Leider war sie die ganze Zeit dort alleine, immer sehr scheu - wir haben sie als Besucher eigentlich nie zu Gesicht bekommen. Während der Erkrankung der SchwieMu war sie viele Wochen (und das immer wieder) alleine und wurde nur durch die Familie versorgt. Als klar war, dass SchwieMu nicht mehr zurückkehren wird, haben wir sie direkt zu uns geholt. Bei uns wohnen ein zwei BKHs (3 Jahre, Geschwister, Katze & Kater). Die beiden sind sehr lieb und vorsichtig, durch nichts aus der Ruhe zu bringen.

Als wir die Neue geholt haben, bekam sie einen extra Raum mit allem was sie braucht. Tür war zu und dort blieb sie erstmal. In den ersten Tagen schaute sie uns nicht mal an, verkroch sich unter dem Bett und fraß wenig. Aber nach und nach taute sie auf und wurde immer neugieriger. Wir haben dann eine Gittertür angebracht, so dass sie zumindest mal uns und die Katzen hören/sehen kann. Sie entwickelte sich sehr positiv, ist sehr anhänglich und menschenbezogen (wir haben auch Decken, Spielzeug etc. hin und her getauscht und sie durfte alleine mal in den anderen Räume schauen). Als an der Gittertür nicht mehr allzu viel los war (ab und an fauchen), haben wir die Tür geöffnet. Die ersten 1-2 Tage waren okay, unsere BKHs waren sehr vorsichtig, aber man sah sie würden die Dame schon gerne mal beschnuppern und kennenlernen. Beim ersten fauchen/knurren haben sie sich aber immer direkt zurück gezogen und sie in Ruhe gelassen. Die Neue begann die Räume zu erkunden, ging nach wenigen Minuten aber immer wieder zurück in ihren Raum.

Und dann auf einmal passierte es: aus dem Nichts attackierte sie unsere beiden Katzen. Nicht nur das übliche Kennenlernprügeln (habe schon zwei Katzenzusammenführungen erlebt), sondern richtig bösartig aus dem Hinterhalt im Vollsprint einfach nur drauf. Unsere beiden wussten gar nicht wie ihnen geschieht, sie wurden durch die ganze Wohnung gejagt und geprügelt (wie in einem Boxkampf) und ich hatte den Eindruck, die Neue wollte sie einfach nur loswerden. Wir haben den Lärm gemacht und sie getrennt. Die nächsten Tage das gleiche Spiel: am Gitter relativ ruhig, kaum geht die Tür auf wird angegriffen. Wirklich jedes Mal so heftig, dass wir Krach machen mussten, damit die Neue ablässt.

Unsere beiden (vor allem die Dame) waren ziemlich verschüchtert, trauten sich kaum mehr am Gitter vorbei. Wir haben seitdem (etwa eine Woche) die Gittertür zugelassen. Es wird viel gefaucht, gezischt (am Anfang von allen Dreien), jetzt nur noch von ihr (unsere beiden tauen wieder auf).

Wir sind wirklich traurig, weil sie so eine liebe Katze ist die jedem Menschen sicher viel Freude machen würde. Nur mit Katzen scheint sie es nicht zu haben. Uns war klar, dass es schwierig werden würde (durch das lange Alleinsein), aber doch hatten wir Hoffnung.

Habt ihr noch irgendwelche Tipps für uns? Es regent Leckerchen für alle wenn kein Fauchen kommt, wir versuchen unsere BKHs zu stärken und ihnen Sicherheit zu geben, Feliway-Stecker steckt seit zwei Wochen. Ihr geben wir die Liebe, die sie braucht - aber so ist es für alle kein Zustand. Sie ist jetzt etwa vier Wochen hier und wir gehen eher rückwärts als vorwärts... 🙁
LG und Danke!
 
A

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Willkommen!

Wir haben so lange mit der Gittertür gearbeitet, bis es gar kein Fauchen mehr gab, sogar miteinandner schon genäselt wurde. Füttert ihr auch gleichzeitig am Gitter? Geht das?
 
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4 Wochen nach der langen Einsamkeit und der Vergangenheit als Sreuner ist nicht lang. Ich denke jede Katze braucht unterschiedlich lange und keine Zusammenführung ist wie die andere

Hier bei uns waren es ganze 6 Monate schleichender Zusammenführung. Ein Monat etwa so, wie ihr es gemacht habt. Danach kurzes Zusammensein unter meiner Aufsicht, wobei ich in der Zeit darauf geachtet habe, dass sie sich nicht zu nahe kommen und einfach gegenseitig ihre Anwesenheit wahrnehmen. Das war auch gut so, da ist immer mal wieder Andeutungen von Revierstreitigkeiten gab. Vielleicht war ich auch einfach nur übervorsichtig, weil die neue eine FIV-Katze ist, aber letztlich war es für die beiden genau richtig.
 
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Willkommen!

Wir haben so lange mit der Gittertür gearbeitet, bis es gar kein Fauchen mehr gab, sogar miteinandner schon genäselt wurde. Füttert ihr auch gleichzeitig am Gitter? Geht das?
Jein. Also richtig füttern geht nicht, da haben die alle keine Ruhe und lassen das Futter eher stehen. Leckerchen geht weil es (gefühlt) für sie schneller geht, sobald wir nix mehr geben, entfernen sie sich aber rasch voneinander. Das ist aber auch tagesformabhängig und klappt mal besser, mal schlechter.
 
Wir haben es so gemacht. Füttern auf Abstand, so wie sie es tollerieren, das waren am Anfang beidseits 2 Meter. Dann sind wir jeden Tag ca. 20 cm näher gerückt. Im Tempo der Katzen.
 
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4 Wochen nach der langen Einsamkeit und der Vergangenheit als Sreuner ist nicht lang. Ich denke jede Katze braucht unterschiedlich lange und keine Zusammenführung ist wie die andere

Hier bei uns waren es ganze 6 Monate schleichender Zusammenführung. Ein Monat etwa so, wie ihr es gemacht habt. Danach kurzes Zusammensein unter meiner Aufsicht, wobei ich in der Zeit darauf geachtet habe, dass sie sich nicht zu nahe kommen und einfach gegenseitig ihre Anwesenheit wahrnehmen. Das war auch gut so, da ist immer mal wieder Andeutungen von Revierstreitigkeiten gab. Vielleicht war ich auch einfach nur übervorsichtig, weil die neue eine FIV-Katze ist, aber letztlich war es für die beiden genau richtig.
Ok, dann sind wir ja zumindest scheinbar auf dem richtigen Weg. Während dem Zusammensein unter Aufsicht, hatten wir dann eben diese raketenhaften Angriffe von der neuen Katze - sollten wir jetzt das Gitter so lange zu lassen, bis nicht mehr gefaucht wird und dann neu starten mit "Zusammenkunft unter Aufsicht"? Denn von näseln oder beschnuppern am Gitter kann noch lange keine Rede sein...

Puh...und das alles mit der Trauer um die SchieMu, die ja natürlich auch wir Menschen fühlen - gar nicht einfach alles. 🙁
 
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Wir haben es so gemacht. Füttern auf Abstand, so wie sie es tollerieren, das waren am Anfang beidseits 2 Meter. Dann sind wir jeden Tag ca. 20 cm näher gerückt. Im Tempo der Katzen.
Ok, vielen Dank. Jetzt frisst die Neue ja auch wieder ganz gut (die erste Woche war ja fasten angesagt), so dass wir das in jedem Fall versuchen werden.
 
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Einfach nochmal von vorne anfangen.

Auch das mit dem Füttern, wie @basco09 schon erwähnt hat, ist wichtig. Das war auch einer der Punkte, auf die ich viel Wert gelegt habe und immer noch Wert lege, denn Lilly ist diesbezüglich noch immer sehr unsicher bei meiner grantigen Alten.

Eine Katze frisst nur dann, wenn sie ihr Futter nicht in Gefahr glaubt, also wenn sie sich sicher fühlt. Deswegen gab es bei mir auf Abstand immer sehr wenig Trockenfutter, dass ich mal in einem Zimmer verteilt habe, welches zum Revier der einen Katze gehörte, wärend beide gleichzeitig drin waren... mal andersrum.

Es hat lange gedauert, bis sie Kopf an Kopf gefressen haben. Das war auch der Zeitpunkt, wo ich mich etwas zurückgezogen habe, aber immer nur so weit, dass ich auch noch eingreifen konnte.

Hätte ich eine Gittertür gehabt, hätte ich das Futter immer näher zueinander gestellt, bis alle nebeneinander fressen und selbst das würde ich noch mindestens 1-2 Wochen durchziehen.

Wir sind jetzt gerade bei dem Stadium, dass beide ohne Aufsicht in der Nacht auf einer Etage schlafen können (teilweise sogar in einem Zimmer), aber mit Nasenbussys und Katzen-Checks (Hintern snuppern 😅) sind beide noch sehr zaghaft... aber ab und an gibt's das auch schon.
 
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Hallo Suskaja,

mir sind 2 Dinge eingefallen. Zum einen muß die Katze der Schwiegermutter ein Zusammensein mit deinen Katzen neu lernen. Das braucht Zeit. Und zum anderen muß die "Einzelprinzessin" deine Aufmerksamkeit mit den anderen Katzen teilen. Und teilen ist nicht immer so einfach. Wenn du eine Weile die "Prinzessin" bevorzugt behandelst... Wie verhält sie sich deinen Katzen dann gegenüber?
 
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Hallo Suskaja,

mir sind 2 Dinge eingefallen. Zum einen muß die Katze der Schwiegermutter ein Zusammensein mit deinen Katzen neu lernen. Das braucht Zeit. Und zum anderen muß die "Einzelprinzessin" deine Aufmerksamkeit mit den anderen Katzen teilen. Und teilen ist nicht immer so einfach. Wenn du eine Weile die "Prinzessin" bevorzugt behandelst... Wie verhält sie sich deinen Katzen dann gegenüber?
Hallo Cat123, das hatten wir tatsächlich so versucht - sie ist uns gegenüber toll aufgetaut und war sehr aufgeschlossen. Das Verhalten den Katzen gegenüber hingegen änderte sich von Abstand halten auf Frontalangriff.

Gerade eben ist das wieder passiert: ich war auf der Seite der Neuen und habe sie gestreichelt, mit ihr gesprochen usw.
Als sie unseren Kater am Gitter entdeckt hat, ist sie wieder direkt drauf los, sogar in die Gittertür gesprungen und hat ihn versucht mit ausgefahrenen Krallen zu erwischen. Sie lässt dann auch gar nicht ab, und greift ununterbrochen an ohne Rücksicht auf Verluste. 🙁
 
Wenn ich nicht auf "ihrer Seite" bin, ist sie eher zurückhaltend und vorsichtig. Sie ist ja sicher total verunsichert (klar) und wenn wir bei ihr sind, fühlt sie sich vielleicht sicher genug mal was zu wagen. Das ist aber dann leider immer Vollangriff, kein Schnuppern oder neugierig sein.
 
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Das ist echt schwierig. Sie scheint ihre Menschen gegen andere Katzen zu verteidigen. Und sie will nicht teilen....
 
Gerade eben ist das wieder passiert: ich war auf der Seite der Neuen und habe sie gestreichelt, mit ihr gesprochen usw.
Als sie unseren Kater am Gitter entdeckt hat, ist sie wieder direkt drauf los, sogar in die Gittertür gesprungen und hat ihn versucht mit ausgefahrenen Krallen zu erwischen. Sie lässt dann auch gar nicht ab, und greift ununterbrochen an ohne Rücksicht auf Verluste. 🙁

Hast du es auch schon umgekehrt versuch? Also, Kater draußen streicheln bzw. beschäftigen (zB Clickern, also nichts „tobendes“), während sie von drinnen zuschaut?
 

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