Neuer Lebensabschnitt - viele Veränderungen

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Liebe Katzenmietz,

bisher habe ich nur still mitgelesen. Nun möchte ich Dich aber mal in den Arm nehmen, Dir sagen, wie sehr ich mich für Dich freue, dass Du wenigstens die Wohnung behalten darfst und Dir ganz viel Kraft für alles Kommende wünschen.
 
A

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Mal abgesehen davon, dass ich dich sehr dafür bewundere, wie du das alles so alleine bewältigst, bewältigen musst, so bereitet mir das hier ==>

Schon blöd, wenn man keine Freunde und keine weiteren Verwandten hat.

schon fast körperliche Schmerzen, wenn ich es lese. 🙁

Gibt es denn niemanden, der dich ein wenig unterstützen kann?
Und sei es nur, dich bei den sicher nicht einfachen Besuchen bei deiner Mutter in der Klinik, den Gesprächen mit den Ärzten, Anwälten usw. ab und zu begleiten kann.
Oder dich auch einfach nur mal davon ablenken kann, und wenn es nur ein Kaffetrinken irgendwo ist, bei dem du mal ausnahmsweise für kurze Zeit, nicht an Mutter, Studium, Zukunft denken musst.

Du schriebst, dass im Mai eigentlich deine Abschlussprüfungen wären.
Hast du die jetzt erstmal auf Eis gelegt, weil du dafür nicht auch noch Kraft, Zeit und Konzentration findest?
Ein Wunder wäre es nicht.

Ich wünsche dir dass du weiterhin so stark bist, wie bisher.
 
Hallo katzenmietz,

ich habe diesen Thread erst jetzt gelesen. 🙁
Mir fehlen die richtigen Worte um auszudrücken, wie leid mir alles tut. 🙁
Ich kann dich nur aus der Ferne ganz doll umarmen und dir ganz viel Kraft wünschen.



LG Marion
 
Ach, es ist alles ein Auf unf Ab! Als ich gestern im Krankenhaus war, sah es schon wieder etwas schlechter aus: Leicht erhöhte Temperatur und ich musste mich komplett mit Kittel, Mundschutz und Handschuhe einkleiden, weil ein total gefährlicher, resistenter "Krankenhauskeim" bei meiner Mutter gefunden wurde.

Was noch schlimmer ist: Mein Homöopath und Therapeut meinte, er sei sich nicht so sicher, ob ich die Wohnung wirklich behalten kann, zumal mir ja ein Fachanwalt für Sozialrecht gesagt hat, dass dem nicht so ist. Er (der Therapeut) hätte da nämlich schon andere Fälle gehört... Er hat mir geraten, mich noch bei anderen Anwälten zu erkundigen. Zunächst einmal habe ich jetzt einen Online-Anwalt befragt. Der hat mir anhand verschiedener Paragraphen dargelegt, dass NUR Ehegatten und minderjährige Kinder "Bleiberecht" in der Wohnung haben und dort auch nur dann alleine wohnen bleiben dürfen, wenn die Wohnung nicht größer als 60qm ist *heul*. Ich werde jetzt aber noch einen Termin in einer Sozialrechts-Kanzlei in Hamburg machen (und nicht bei so einem "Dorfanwalt" wie mein Therapeut den Typen, bei dem ich neulich war, bezeichnet hat). Es gibt neben dem Verkauf wohl noch die Möglichkeit der Hypothek o.ä., womit ich mich gar nicht auskenne. Es gibt in meinem Fall wohl nicht die Möglichkeit, einen Härtefallantrag zu stellen, da es für Studierende üblich und durchaus zumutbar ist, eine Wohnung zu mieten.
 
ich versteh das nicht so ganz, die Wohnung ist doch eure oder?
ich habe damals mit meinem Vater das Haus zu gleichen Teilen geerbt, da kein Testament vorhanden war. Oder ist die Wohnung noch nicht abbezahlt oder wie läuft das?😕

Tut mir leid das es im KH jetzt doch so schlecht aussieht. 🙁
Man hofft ja doch immer noch...

*drück*
 
Die Wohnung gehört meiner Mutter und ist abbezahlt. Sie kostet monatlich etwa 270€ Rücklagen/Hausgeld. So günstig würde ich noch nicht mal `ne Einzimmerwohnung kriegen🙁. Die Gesetzeslage ist aber so, dass das komplette Vermögen (und dazu gehört auch Eigentum) verwertet/verbraucht werden muss, um den Pflegeheimplatz zu bezahlen. Erst dann tritt die Sozialbehörde ein. Der Pflegeplatz wird ungefähr 3000€ pro Monat kosten. Davon zahlt die Pflegeversicherung 1500€. Dann wird meine Mutter noch ca. 500€ Frührente bekommen (wenn ich sie demnächst mal beantragt habe). Bleiben aber immer 1000€ im Monat, die bezahlt werden müssen. Und da kommt dann halt das Vermögen/Eigentum des zu Betreuenden dran. Wenn meine Mutter stirbt, ist die Sachlage klar: Dann bin ich Alleinerbin und kann die Wohnung natürlich behalten. Das Problem stellt sich nur, wenn meine Mutter als Schwerstpflegefall überlebt.

Wenn ich später mal einen guten Job habe, müsste ich von meinem Einkommen auch noch etwas abtreten bzw. zur Pflege beisteuern, aber so viel werde ich wohl nie verdienen😳.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Gesetzeslage ist aber so, dass das komplette Vermögen (und dazu gehört auch Eigentum) verwertet/verbraucht werden muss, um den Pflegeheimplatz zu bezahlen.

Ach Käse!! :sad:

Das ist ja echt ätzend...

Aber ich sag dir eins: Meine Familie hat mir damals nahegelegt das Haus zu verkaufen. "Was willst du denn da? Du wohnst doch nicht mal da..." aber ich hab es nicht getan, sondern bekomme monatlich Miete dafür und habe fast keine Kosten für die nächsten 30 Jahre! Wenn du sowas mal hast, dann laß es nicht los!

Laß dich beraten wegen einer Hypothek und/oder vermiete ggf. ein Zimmer an katzenfreundliche Kommilitonen oder was auch immer, das ist ein Wert der dir bleibt und um den es sich zu kämpfen lohnt!
 
So, mittlerweile war ich bei einem Sozialrechtsanwalt in einer Kanzlei im schönen (und teuren🙄) Hamburg-Pöseldorf. Wenigstens erschien er mir sehr kompetent und hat sich auch fast eine Stunde für mich Zeit genommen. Es ist so: Grundsätzlich stimmt es, was der Online-Anwalt mir schon geschrieben hatte - theoretisch müsste ich die Wohnung verkaufen (weil alles Vermögen eingesetzt werden muss und weil die Wohnung in dem Fall zur Einzelnutzung zu groß ist und weil es für Studenten durchaus normal ist, eine Wohnung anzumieten). Trotzdem ist das aber aus verschiedenen Gründen "unzumutbar". In unserer Wohnung gibt es ja ab und zu mal Schimmelbefall und außerdem ist die Wohnung generell in einem schlechten Zustand, weil wir halt kein Geld zum Renovieren hatten. Wir haben zwar immer mal den Schimmel entfernt, aber richtig renoviert wurde die Wohnung zuletzt vor 12 Jahren. Und der Fußbodenbelag in der Küche (PVC in quietschorange😱) ist z.B. seit den 70er Jahren drin. Zumal lassen Dämmung und Isolierung des ganzen Wohnblocks sehr zu wünschen übrig, was den Verkaufspreis auch drücken würde. Das heißt, ich würde erstmal investieren müssen, um die Wohnung überhaupt loszuwerden. Da ich aber nix zum Investieren habe, würde ich beim Verkauf wahnsinnige Verluste machen.

Daher rät der Sozialrechtler, mit dem Sozialamt eine Grundschuld auf die Wohnung zu vereinbaren, wovon ich dann den Pflegeplatz bezahle. Diese Grundschuld kann ich dann später, wenn ich einen festen Job habe, nach und nach zurückzahlen. Der Anwalt hat mir auch gleich angeboten, mich zu vertreten, wenn das Sozialamt damit nicht einverstanden ist.


Und noch was anderes: Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Katzen hier heimlich mitlesen😳🙂: Zur Zeit ist die Situation zwischen Emma und Antonio relativ entspannt. Zwar jagt sie ihn noch ab und an und er hat auch noch Angst vor ihr, wenn sie sich anschleicht oder ihm zu nahe kommt, aber Antonio bewegt sich einigermaßen frei in der Wohnung, geht (fast) überall hin, geht auch schon wieder alleine auf`s Klo. Vorgestern haben sich Emma und Antonio zum ersten Mal gegenseitig an der Nase beschnuppert, ohne Fauchen und Kloppen. Ich weiß, dass das alles auch wieder ganz schnell kippen kann, aber ich freue mich halt, dass es im Moment nicht ganz so schlimm ist.
 
Schön, daß es wenigstens etwas positive Nachrichten gibt! 🙂 Wie geht es eigentlich deiner Mutter momentan?
 
Ich war Dienstag zuletzt bei meiner Mutter. Fahre gleich nochmal hin, auch wenn`s mir schwerfällt. Ich kann das nur ganz schwer ertragen. Einmal haben sie ihr Schlafmittel gewechselt, so dass ihre Augen immer ganz komisch zucken und sie die Stirn ab und an so zusammenkräuselt und außerdem haben sie bei meiner Mutter einen multiresistenten "Krankenhauskeim" (halt diese Teile, die nur in Krankenhäusern auftreten, dementsprechend gefährlich sind und abwehrgeschwächte Patienten befallen) gefunden, so dass ich immer Kittel, Handschuhe und Mundschutz tragen muss.
 
du Arme!
lv17.gif


ich drücke auf jeden Fall die Daumen das alles gut ausgeht!
 
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Update

Es gibt immer noch nicht wirklich viel Neues🙁. Meine Mutter hat seit heute einen Luftröhrenschnitt und wird jetzt direkt (eben durch die Luftröhre) beatmet. Ich war die ganze Zeit immer dagegen, weil ich das für eine unnötig lebensverlängernde Maßnahme gehalten habe. Aber irgendwann tat mir meine Mutter leid, wie sie mit ihrem total entzündeten Mund (sie hat ja seit 5 Wochen den Mund offen und einen Plastikkeil im Mund, damit sie nicht auf den Beatmungsschlauch beißt) immer vor sich hin sabberte. Außerdem haben die Ärzte mir gesagt, dass die Stimmbänder geschädigt werden, wenn der Schlauch die ganze Zeit im Hals liegt. Deshalb habe ich dem Eingriff letztendlich doch zugestimmt. Jetzt atmet sie auch ruhiger (vorher so "gepresst").

Morgen hat meine Mutter Geburtstag. Leider wird sie davon ja nicht allzuviel mitbekommen... Ich finde die Vorstellung, wochen-, ja monatelang alles zu verschlafen total krass.

Und ich? Dadurch, das ich jetzt der "Vormund" (eigentlich "Betreuerin") meiner Mutter bin, bin ich einerseits dazu verpflichtet, alle Angelegenheiten für meine Mutter zu erledigen (Beantragung der Rente zum Beispiel), muss jetzt andererseits aber auch für das Vormundschaftsgericht eine peinlichst genaue Aufstellung aller Vermögenswerte meiner Mutter machen - alles mit Belegen natürlich. Das wird noch einige Zeit kosten.

Ansonsten sitze ich hier viel rum und schaue viel volksverdummendes Fernsehen🙄 oder bin bei euch im Forum🙂. Am Wochenende muss ich jetzt aber wohl gaaanz langsam mal anfangen, für meine mündlichen Magisterprüfungen im Mai zu lernen...
 
Ach Menno 🙁 Es tut mir leid, dass Du sooo viel um die Ohren hast, ohne jegliche Unterstützung zu efahren... 🙁🙁🙁

Fühl Dich mal ganz lieb gedrückt.
 
So, da ich diesen Thread begonnen habe, will ich ihn nun auch zuende bringen.

Meine Mutter ist am Dienstag Abend gegen 20.00 Uhr verstorben. Am Nachmittag war ich noch bei ihr gewesen und es gab eigentlich nichts Neues. Seit Wochen war es ja so, dass sich nichts wesentlich verschlechterte oder vebesserte. Ich habe noch mit zwei Ärzten gesprochen, die - wie immer - sagten, dass sie keine Prognose stellen können und dass der Zustand noch Wochen oder Monate so anhalten kann. Doch am Abend hatte sie dann - für alle doch recht plötzlich - von einer Sekunde auf die andere, ohne "Vorwarnung" einen Herzstillstand.
 
Oh man, das tut mir sehr leid! 🙁 Aber vielleicht war es für deine Mutter am besten so, sie wäre sonst ein Pflegefall geblieben, das ist auch nicht unbedingt lebenswert. Ich wünsche dir viel Kraft, um alles gut zu verarbeiten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein aufrichtiges Beileid.

Auch ich wünsche Dir für alles Weitere Viel Kraft.

Bitte berichte weiter, wie es Dir geht.
 
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Es tut mir sehr Leid für Dich, für Deine Mutter war sicher besser so.
Halt den Kopf oben!
 
Danke für eure Teilnahme!

für Deine Mutter war sicher besser so.

Ja, definitiv. Das ist auch der Gedanke, der mich tröstet.

Aber obwohl ich ja im Prinzip jederzeit damit rechnen musste, kam das jetzt doch sehr plötzlich, weil sich ihr Zustand ja eben wochenlang gleichmäßig (stabil) gehalten hat und ich sie auch wenige Stunden zuvor noch besucht habe.

Das Organisatorische, durch das ich mich jetzt gerade durchwühle, ist zermürbender und ermüdender als ich es mir vorgestellt habe, auch wenn das Bestattungsunternehmen einem ja viel Arbeit abnimmt.
 
Mein aufrichtiges Beileid.
Für alles was nun folgt wünsche ich dir viel Kraft und das du frohen Mutes in die Zukunft schaust.
Es ist schwer einen Menschen zu verlieren, aber für deine Mutter war der Tod bestimmt besser als ein langes Leben als Pflegefall.
 
Die Töne sind verklungen
Wie ein letzter Atemzug
Es wird so kalt
Die Sonne ist versunken
Doch die Erde ist noch warm
Und ein alter Baum
Vom Sturm gefällt
Lebt in jedem Blatt weiter
Die Welle, die am Strand zerschellt
Schenkt ihre Kraft dem Meer

Vorbei, verklungen und verschwunden
Vom Wind verweht ist jedes Wort
Ich weiss, die Töne sind verklungen
Doch das Lied stirbt nie
Es klingt ewig fort

Mein herzliches Beileid.
Ich wünsche dir viel Kraft jetzt, nimm dir Zeit zum durchatmen, deine Mama wäre stolz auf dich.

Alles Gute
Juli
 

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