Kurzform
Sie sind der Meinung, dass unsere Wohnung nicht ausreichend gesichert ist.
Langform
Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus im Obergeschoss eines alten, sanierten Gebäudes. Insgesamt gibt es sowohl unten, als auch oben jeweils 8 Wohnungen die jeweils über zwei Etagen gehen. Die Höhe unserer Wohnung kann man mit dem ~3ten Stock eines anderen Gebäudes vergleichen. Nach vorne raus gibt es einen Laubengang von dem die jeweiligen Eingangstüren der Wohnungen abgehen, nach hinten raus hat jede Wohnung eine Terrasse. Umlaufend hat das Gebäude eine ~80cm breite Attika wo die Katzen das Haus "umrunden" und auf alle Terrassen draufkommen (die Nachbarn sind glücklicherweise alle sehr "Katzen-lieb"). Hinter der Attika geht es (ungesichert und auch nicht sicherbar) bergab. Das Dach ist ein Flachdach - kann aber aus der Betrachtung rausgenommen werden - da gibt es keinerlei Zugangsmöglichkeiten für Katzen. Zum Hauseingang hinaus gibt es jeweils im oberen und im unteren Stock eine Treppenhaustür.
Als wir damals das erste mal angerufen hatten wussten wir schon, dass unser Tierheim sehr genau die Wohnsituation abfragt und dies Dreh- und Angelpunkt für eine Vermittlung sein wird. Die haben wohl bereits sehr schlechte Erfahrungen gemacht und wir haben auch vollstes Verständnis dafür. Daher haben wir gleich von Anfang an versucht die Gegebenheiten vor Ort so exakt wie möglich zu erklären. Bei den ersten Gesprächen (mit Person A die für die Vermittlung zuständig ist) wurde uns auch gleich ein Kater ans Herz gelegt der uns mit den Eigenschaften "gelassen, lässt sich nicht provozieren, geht locker auch an aggressiven Katzen vorbei ohne wegzulaufen" beschrieben wurde. Bei der Erklärung der Wohnung wurde es dann etwas zurückhaltender, wir haben aber sofort klar gemacht, dass gerne jemand vorbeikommen kann und sich das alles anschauen darf.
Bei einem Besuch des Katers im Tierheim war dann Person A nicht anwesend, dafür Tierpflegerin B. Wir haben uns den Kater angeschaut und sie hat ihn laufen lassen. Dabei ist uns aufgefallen, dass er offensichtlich doch recht vorsichtig ist. Interessanterweise hat Person B uns gesagt, dass er offensichtlich nicht so souverän ist, sondern sich beispielsweise beim anfauchen durch andere Katzen durchaus zurückzieht. Sie hat ihn auch als Sensibelchen bezeichnet und Bedenken wegen unserem "Bestandskater" geäussert. Das deckte sich schonmal nicht mit den Aussagen von Person A, wir haben das aber erstmal auf die Situation im Tierheim geschoben (viele Katzen, viele ungewohnte Geräusche, Gerüche, fremde Menschen, undsoweiter...) Auf die Wohnsituation angesprochen war Frau B dann auch sehr zurückhaltend und wir haben daraufhin einen Termin mit der Notfallfahrerin C ausgemacht damit sich alle ein Bild machen können.
Frau C ist dann vorbeigekommen, hat sich das ganze angeschaut und Fotos gemacht um sie Frau A (und B? - wissen wir nicht) zur Entscheidung vorzulegen. C meinte, dass es Ihrer Meinung nach zu gefährlich wäre, weil die grosse Gefahr besteht, dass die Katzen von der Attika stürzen können - das aber abschliessend nicht Ihre Entscheidung ist. Interessanter Punkt dabei ist, dass sie auch sagte, dass lt. Tierschutzgesetz jeder Balkon ab Höhe 1. Stock gesichert sein muss wenn man eine Katze hat und nur die theoretische Möglichkeit besteht, dass sie da rausgeht (also auch bei reinen Wohnungskatzen die mal durchschlüpfen könnten). Dazu muss ich sagen, dass wir durchaus auch einen kleinen Minibalkon in der oberen Etage haben den wir mit Netz gesichert haben, aber die Terrasse in der unteren Etage der Wohnung mit dem Zugang zu Attika ist halt nicht sicherbar.
Gut. Frau C ist dann wieder gefahren und am Nachmittag kam dann der Anruf von Frau A, dass wir den Kater gerne haben können. Sie hätte sich das von Frau C alles erklären und zeigen lassen und hätte keine Einwände mehr. Auch wurde uns dann von Ihr wieder gesagt, dass der Kater total cool und souverän gegenüber anderen Katzen wäre (was wieder widersprüchlich zu den Aussagen von Person B war). Nichtsdestotrotz - grosse Freude und beginnende Vorbereitungen bei uns - Termin für Samstag (heute) stand also.
Gestern morgen kam dann der Anruf von Frau A auf die Mailbox, dass sie das intern nochmal besprochen hätten und es sich nun anders überlegt haben. Nach Rückfrage stellte sich dann heraus, dass es wohl Tierpflegerin B war die da ein Veto eingelegt hat, und dass Person A unsere Zusage wohl entgegen den internen Vorgaben, Vermittlungen immer gemeinsam zu entscheiden, "im Alleingang" gefällt hat. Lange Diskussion, Tränen in den Augen der Dame unseres Hauses, undsoweiter... Ob wir nun in Gänze aus der Vermittlung rausgefallen sind konnten sie uns nicht sagen, da warten wir noch auf einen Rückruf.
Wer bis hierher gelsen hat
Wir möchten hier keine Diskussion darüber lostreten, ob das Tierheim mit Ihren Bedenken Recht hat oder nicht - darum geht es nicht. Ja, hier oben fliegen Vögel rum. Ja, ab und an klettern Eichhörnchen die Fassade hoch und laufen hier rum. Tatsache ist aber, dass es zwei Katzen gibt/gab, die die Gegebenheiten bei Ihrem jeweiligen Einzug vor Ort nicht kannten, aber trotzdem wunderbar damit klarkommen/klarkamen. Unser Toni jetzt seit ~5 Jahren nachdem er nach schwerstem Autounfall von der Strasse gerettet wurde und die Nachbarskatze (die mittlerweile leider verstorben ist) seit ~10 Jahren nachdem sie aus einer reinen Wohnungshaltung hier eingezogen ist. Nie gab es irgendwelche Unfälle oder massiv brenzlige Situationen. Auch lassen wir unseren Kater nur draussen laufen wenn wir da sind und wenn die Attika trocken ist. Das Gebäude verlassen ist durch die zwei Treppenhaustüren eh nicht drin. Betreuter Freigang also quasi 😉
Das alles haben wir von Anfang an klar gemacht. Transparent und offen - eben um exakt eine solche Situation wie geschildert zu verhindern. Was wir alles nach der Zusage des Tierheims in die Wege geleitet haben, haben wir ja schon geschrieben - das ist jetzt alles maximal ärgerlich. Spannenderweise hat sich Frau B bei unserem Besuch im Tierheim auch darüber beklagt, dass es ganz viele Interessenten gibt die Termine für ein Tier ausmachen, dann aber doch nicht kommen - wie direkt vor unserem Besuch, wo wohl auch jemand zu einem Termin nicht erschienen ist. Nun ist es halt andersrum gekommen und wir sind offensichtlich nicht die einzigen wo sich das Tierheim so verhalten hat / verhält. Im Ergebnis ist das Tierheim für uns nun raus - auch weil sie sich intern offenbar nicht einig sind welche Wesenszüge Ihr zu vermittelndes Tier den nun hat. Vor dem Hintergrund der Erfahrung können wir deren Aussagen nun aber leider nicht (mehr) vertrauen.