Die Frage ist: warum wird die Bescheinigung benötigt.
Wenn das Gesetz sagt, man braucht sie, dann ist dem so, da geht kein Weg vorbei.
Ich falle unter die privaten Haushalte bezüglich Inlandskatzen, brauche sie rein rechtlich gesehen eigentlich nicht – ich hätte sie aber gern, um eben dem Genüge zu tun und diesbezüglich nicht nur sagen, sondern auch zeigen zu können „alles in Ordnung“.
Doch ist das wirklich notwendig? Durch die Jahre die ich das jetzt mache habe ich soviel an Erfahrung gesammelt, dass ich oftmals mehr über Haltung der Katzen, notwendige Ausstattung, Verhalten, Krankheiten, Erkennung von Krankheiten, Ansteckungswege, Desinfektionen usw. weiß, als so manches TH-Personal oder auch als der eine oder andere TA. Ich bin medizinisch nicht ausgebildet, nicht perfekt und auch ich bin nur Mensch und mir unterlaufen Fehler – aber ich bin immer bemüht mich weiterzubilden und die erlernten Dinge umzusetzen im Sinne der Tiere, separiere, teste, desinfiziere, versuche auf alles zu achten, tue mein möglichstes im Rahmen des Möglichen.
Und wenn ich den Inhalt des Kurses mit meinem Wissen vergleiche (was ich bereits getan habe) muß ich feststellen, dass zwar elementares Grundwissen gelehrt wird, aber eben auch nur elementares Grundwissen, das ich nunmal schon habe. Dazu kommt, dass ich rein von meiner Person her autodidaktisch veranlagt bin – ich verstehe oft nicht, wenn mir etwas frontal erklärt wird, stattdessen muß man mir das Skript geben und mich damit in Ruhe lassen, dann habe ich mir das schnell angeeignet. Das heißt: rein real betrachtet hat der Kurs keinen echten Nutzen für mich.
Jeder, der bisher bei mir war, war zufrieden mit dem, was er gesehen hat. Und ich bin jederzeit offen für Besuche, falls jemand Zweifel hat und es sehen will. Ich bin mir sicher, dass auch das Amt nichts zu beanstanden hätte. Der Schein wäre also eine reine „pro Forma“ Geschichte...
Von daher frage ich mich: ist es wirklich notwendig, dass ich mehrere 100 EUR und nen Haufen meiner eh schon knappen Zeit dafür investiere, damit ich dann den Schein mir an die Wand hängen kann und Zweiflern gegenüber darauf verweisen kann? Ist das Geld und die Zeit nicht zur Rettung einer armen Mietz besser verwendet? Braucht es immer einen amtlichen Siegel als Beweis, dass alles ok ist?
Der Witz ist: ich kenne einige Fälle von Leuten, die keinen 11er haben, wo die Unterbringung usw. aus meiner Sicht mehr als fragwürdig ist – und wo das Vet.Amt aber selbst Tiere hingibt.. und ich kenne Fälle von Tierheimähnlichen Einrichtungen die den 11er haben, wo die Zustände aber derart furchtbar sind, dass ich mich frage, wie das sein kann....
Was sagt also dieser Schein tatsächlich aus?
Sollte man sich eh nicht lieber auf seine Augen und seinen Verstand verlassen, statt auf einen Stempel? (und das nicht nur auf den Tierschutz bezogen, sondern im Leben allgemein...)
Wie gesagt – Gesetz ist Gesetz, da muß man sich dran halten – aber darüber hinausgehend ist es im Grunde doch nichts weiter als ein Stück Papier mit einem Stempel (so meine Meinung - trotzdem werde ich schaun, ob ich irgendwann mal in einer Ruhepause oder so - sofern es die mal gibt - den Schein machen kann - nur eben, um gegen Angriffe gefeit zu sein, denn der Tierschutz ist leider ein Haifischbecken....)