Katzenschutz
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Vorbeugung ist einfach und sicher
MARKGRÄFLERLAND. Schutzimpfungen müssen in bestimmten Intervallen erfolgen, um die Immunisierung aufrecht zu erhalten. Das gilt auch bei Tieren. In der Müllheimer Tierklinik Breuer wurden in jüngster Zeit bei Hunden drei Fälle von Parvovirose nachgewiesen, einer hoch ansteckenden Infektionskrankheit. Dr. Elmar Breuer sieht als Ursache eine Impfmüdigkeit bei den Tierhaltern.
Parvovirose habe er in seiner Praxis seit Jahren nicht diagnostiziert, so Breuer. Auch Tierärztin Iris Polzin aus Neuenburg hat das Gefühl, dass die Intervalle für Schutzimpfungen größer werden. Fälle von Parvovirose hat sie in ihrer tierärztlichen Praxis – noch nicht – festgestellt, sieht aber ebenfalls eine Gefahr für die Zunahme von Infektionskrankheiten, wenn die jährliche Schutzimpfung nicht eingehalten wird. Bei Katzen sei es noch gravierender, da viele Leute ihre Katzen überhaupt nicht impfen ließen. Es scheine, als hätten Katzen in ländlichen Regionen keinen so hohen Stellenwert wie Hunde, bedauert Iris Polzin.
Die Parvovirose wird auch Katzenseuche genannt, weil sie erstmals bei Katzen entdeckt wurde. Sie tritt aber hauptsächlich bei Hunden auf, kann aber auch Katzen treffen – allerdings mit einer anderen Virusart. Daher können sich Hunde und Katzen nicht gegenseitig infizieren. Innerhalb der Tierarten ist das Virus aber hoch ansteckend, warnen alle Veterinärmediziner. Daher dürfen an Parvovirose erkrankte Tiere auf keinen Fall mit Artgenossen in Kontakt kommen. Eine Übertragung ist auch schon bei gemeinsam benutzten Ess- und Trinknäpfen möglich. Die Infektion kündigt sich mit Mattigkeit, Fressunlust, Fieber sowie Erbrechen und Durchfällen an. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit, beträgt nur zwei bis drei Tage. Bei den Welpen verläuft die Krankheit oft tödlich. Größere Hunde können durch eine intensive Behandlung geheilt werden, aber danach eventuell dauerhafte Herzschäden davon tragen.
Eine Immunisierung wird mit nur einer Spritze im Jahr gewährleistet. Das Serum heißt SHPLT. Das steht für die Vorbeugung der Infektionen: Staupe, Hepatitis, Parovirose, Leptospirose (Leber- und Nierenentzündung) und Tetanus (Tollwut). Die Notwendigkeit der jährlichen Schutzimpfung gilt auch für Katzen. Auch sie können ohne die Prophylaxe mit der ansteckenden Parvovirose infiziert werden. Bei sehr jungen Kätzchen und bei den älteren Tieren könne die Krankheit innerhalb weniger Tage zum Tod führen, so Elmar Breuer.
Wie aus der Tierarztpraxis von Sabine Kiefer in Müllheim mitgeteilt, liege die Bereitschaft der Tierhalter zur Einhaltung der Impftermine "noch im normalen Bereich". Aber alle Tierärzte empfehlen, die jährlichen Schutzimpfungen für Haustiere termingerecht einzuhalten.
Autor: Sigrid Umiger
14.10.2009
Quelle :
http://www.badische-zeitung.de/muellheim/vorbeugung-ist-einfach-und-sicher--20890212.html
Anmerkung meinerseits :
Da Katzenseuche und Katzenschnupfen zu den _hochgradig_ ansteckenden Virusinfektionen gehören, sollte jeder Katzenhalter - unter Berücksichtigung der Lebensumstände seiner Katzen - mit seinem Tierarzt besprechen, welche Impfungen in welchen Intervallen notwendig sind, also ein individuelles Impfprotokoll erstellen lassen.
Übersicht der Impfstoffe :
http://www.pei.de/nn_161790/DE/arzneimittel/vet-mittel/katzen/katzen-node,gtp=161844__3D1.html?__nnn=true
Es ist äusserst riskant, nach eigenem Gutdünken und Geldbeutel die Notwendigkeit von Impfungen völlig zu negieren und sich darauf zu verlassen "meinem Tier passiert schon nichts".
Selbst bei reinen Wohnungskatzen können die Erreger jederzeit durch den Tierhalter eingeschleppt werden.