T
Teddybaer
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 5. September 2014
- Beiträge
- 4
Hallo @all,
ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich mal einen Rat bräuchte.
Mein erster Kater (kam als Kitten zu mir) wurde 15 Jahre alt und blieb Zeit seines Lebens von Krankheiten verschont. Er lag irgendwann tot im Keller, ohne dass es vorher Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung gab. Im Nachhinein kann ich nur vermuten, dass es vielleicht eine Nierenerkrankung oder Diabetes war, da er die letzten paar Tage seines Lebens mehr getrunken hatte als sonst.
Danach war ich 7 Jahre katzenfrei und kam erst Ende 2012 über Umwege zu einer Katze. 2011 zog eine Frau samt Katze in die Nachbarschaft, die ihr wohl mal zugelaufen war. Die Katze lag immer viel auf unserem Grundstück - die Nachbarin kümmerte sich nur wenig um ihr Tier. Als die Nachbarin irgendwann wegen Sozialbetrugs Ärger mit den Behörden bekam, machte sie sich in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Staub und lies die Katze zurück. Daraufhin habe ich sie aufgenommen.
Als ich zum ersten Mal zum Impfen und Chippen zum Tierarzt war, wurde sie auf ca. 7-8 Jahre geschätzt. Sie ist immer eine Freigängerin gewesen - habe daher wieder eine Katzenklappe eingebaut.
So vergingen die letzten 1 1/2 Jahre relativ unspektakulär - Tweety (so heißt sie) hat sich hier gut und schnell eingelebt und ist ein sehr braves und ruhiges Kätzchen. Sie kannte wohl schon viel, da sie direkt wusste, wie die Katzenklappe funktioniert. Im Winter ist sie auch immer auf die warme Fensterbank gesprungen, ohne irgend etwas runter zu schmeißen. Bis auf eine gewisse Grundängstlichkeit, die wohl aus schlechten Erfahrungen ruht, ist sie eine total unkomplizierte Katze. Dagegen war mein Kater früher ein richtiger Rabauke.
Die letzten Wochen ist mir dann aufgefallen, dass sie immer weniger Trockenfutter frisst, fast nur noch ihr Nassfutter. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, da sie schon immer ihre Phasen hatte und wählerisch beim Essen war. Sie hat nie riesige Mengen verschlungen, hielt aber ihr Gewicht konstant bei 4 bis 4,2 kg - aufgrund ihrer ruhigen Art hat sie wohl nicht viel gebraucht.
Als ich dann am Sonntag am Napf gesehen habe, dass sie das Trockenfutter nur weich lutscht und dann schluckt anstatt zu beißen, bin ich Montag morgen direkt mit ihr in die Tierklinik gefahren (normale Tierärztin hatte Urlaub). Ich dachte an eine Entzündung im Maul oder einen kaputten Zahn (davon hatte sie einen, als ich sie "übernommen" habe, der dann entfernt wurde). In der Tierklinik sah man zuerst nur, dass die Zunge etwas schief ist - tiefer schauen lies Tweety nicht zu. Daher wurde gegen Mittag unter Sedierung nachgeschaut und ein Tumor hinter der Zunge gefunden. Der Arzt rief an und fragte, was wir tun möchten. Laut seiner Aussage wurde noch die Lunge geröntgt, aber keine Metastasen gefunden - daher könne er noch versuchen, den Tumor von außen zu entfernen, was aber schwierig sei. Da ich mir später nicht vorwerfen wollte, nicht alles versucht zu haben, stimmte ich für die OP.
Abends konnte ich Tweety abholen - der Arzt sagte mir, er konnte den Tumor nur zur 90% entfernen - er würde wieder nachwachsen, egal ob gut- oder bösartig. Zumindest sei noch etwas Zeit für die Katze gewonnen. Die OP hat sie gut überstanden, konnte aber Dienstag aufgrund der Schmerzen nicht essen oder trinken.
Mittwoch bin ich dann zu einem anderen örtlichen Tierarzt, da Tweety ihr Amoxicillin und Metacam immer ausspuckt hat, wenn ich es ihr in den Mund geben wollte. Beim Tierarzt bekam sie das Amoxicillin und ein anderes Langzeit-AB gespritzt und Metacam ebenfalls als Spritze. Als die Schmerzen nachließen, hat sie wieder mit Fressen angefangen. Auch sonst ist sie seither wieder lebhafter. Habe ihr zudem ReConvales gekauft, was sie unters Essen bekommt.
Heute kam der Anruf der Tierklinik, dass der pathologische Befund da ist. Wie vermutet ist der Tumor bösartig - Plattenepithelkarzinom. Laut Erfahrungswerten sind wohl nur ein paar Wochen gewonnen, da der Tumor wieder schnell wachsen werde. Mehr kann man jetzt nicht mehr machen. Hätte ich das am Montag gewusst, hätte ich ihr die OP erspart - aber es bestand ja Hoffnung, dass ggf. alles entfernt werden kann. Auch hat sie immer viel Haare verloren, weil sie ein flauschiges Fell hat - aber jetzt, wo sie krank ist, wird es mehr.
Ich vermute mal, Tweety ist schon älter, als sie vor 2 Jahren geschätzt wurde. Wie im Internet steht, ist ein genaues Schätzen bei ausgewachsenen Katzen quasi unmöglich. Da sie schon immer ruhig war, viel gelegen und geschlafen hat, dachte ich, es wäre halt ihre Art. Aber vermutlich liegt es daran, dass sie schon eine Seniorin ist, die nun eine heimtückische Krankheit bekommen hat. Zuerst war ich nach der Diagnose geschockt - inzwischen bin ich aber froh, dass sie ihre letzte Lebenszeit hier verbringen konnte/kann und es ihr gut ging und an nichts fehlte.
Montag ist unsere normale Tierärztin zurück und dann gehe ich hin, um zu besprechen, wie es nun weitergeht. Mein Wunsch ist, dass Tweety ihre letzten Lebenswochen schmerzfrei verbringen kann und noch etwas Lebensqualität hat. Sobald der Tumor wieder gewachsen ist und die Nahrungsaufnahme und Atmung erschwert, möchte ich, dass sie erlöst wird, weil es sonst nur Qual wäre.
Tweety hatte immer Freigang, auch wenn sie sich meist rund ums Haus aufgehalten und irgendwo an einem warmen Platz gelegen hat. Sie soll jetzt bis zum Fäden ziehen im Haus bleiben - das ist nächsten Donnerstag. Momentan ist sie sehr unglücklich, da sie sich wohl fit fühlt und raus möchte - sie rennt durchs ganze Haus und hofft, dass sich irgendwo eine Tür öffnet. Ihre Katzenklappe ist zugestellt. Irgendwie tut mir das leid, weil ich es als Qual empfinde, sie in der letzten Lebenszeit noch einzusperren, wo sie doch so gerne draußen ist.
Andererseits hab ich auch Angst, dass sie, sobald sie wieder Freigang hat, irgendwann nicht mehr nach Hause kommt, wenn es mit ihr bergab geht. Es gibt ja Katzen, die sich zum Sterben verstecken und nicht gefunden werden wollen. Das stelle ich mir aber schlimm vor, da sie dann irgendwann qualvoll ersticken würde. Ich kann nur hoffen, dass sie immer zurück kommt und ich rechtzeitig merke, wenn es mit ihr bergab geht - damit ich die Tierärztin anrufen kann, damit sie vorbeikommt und Tweety erlösen kann.
Was würdet ihr machen? Freigang gewähren und riskieren, dass sie irgendwann nicht mehr zurück kommt oder die restliche Zeit im Haus halten, was aber für Tweety auch Quälerei wäre, da sie total unglücklich ist?
Wer möchte, findet hier noch ein paar Bilder der letzten 2 Jahre von Tweety: https://drive.google.com/folderview?id=0B1Xwn😵1NmYekJmV19JX3FxelE&usp=sharing
Bedanke mich im voraus für Antworten und wünsche allen ein schönes Wochenende.
ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich mal einen Rat bräuchte.
Mein erster Kater (kam als Kitten zu mir) wurde 15 Jahre alt und blieb Zeit seines Lebens von Krankheiten verschont. Er lag irgendwann tot im Keller, ohne dass es vorher Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung gab. Im Nachhinein kann ich nur vermuten, dass es vielleicht eine Nierenerkrankung oder Diabetes war, da er die letzten paar Tage seines Lebens mehr getrunken hatte als sonst.
Danach war ich 7 Jahre katzenfrei und kam erst Ende 2012 über Umwege zu einer Katze. 2011 zog eine Frau samt Katze in die Nachbarschaft, die ihr wohl mal zugelaufen war. Die Katze lag immer viel auf unserem Grundstück - die Nachbarin kümmerte sich nur wenig um ihr Tier. Als die Nachbarin irgendwann wegen Sozialbetrugs Ärger mit den Behörden bekam, machte sie sich in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Staub und lies die Katze zurück. Daraufhin habe ich sie aufgenommen.
Als ich zum ersten Mal zum Impfen und Chippen zum Tierarzt war, wurde sie auf ca. 7-8 Jahre geschätzt. Sie ist immer eine Freigängerin gewesen - habe daher wieder eine Katzenklappe eingebaut.
So vergingen die letzten 1 1/2 Jahre relativ unspektakulär - Tweety (so heißt sie) hat sich hier gut und schnell eingelebt und ist ein sehr braves und ruhiges Kätzchen. Sie kannte wohl schon viel, da sie direkt wusste, wie die Katzenklappe funktioniert. Im Winter ist sie auch immer auf die warme Fensterbank gesprungen, ohne irgend etwas runter zu schmeißen. Bis auf eine gewisse Grundängstlichkeit, die wohl aus schlechten Erfahrungen ruht, ist sie eine total unkomplizierte Katze. Dagegen war mein Kater früher ein richtiger Rabauke.
Die letzten Wochen ist mir dann aufgefallen, dass sie immer weniger Trockenfutter frisst, fast nur noch ihr Nassfutter. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, da sie schon immer ihre Phasen hatte und wählerisch beim Essen war. Sie hat nie riesige Mengen verschlungen, hielt aber ihr Gewicht konstant bei 4 bis 4,2 kg - aufgrund ihrer ruhigen Art hat sie wohl nicht viel gebraucht.
Als ich dann am Sonntag am Napf gesehen habe, dass sie das Trockenfutter nur weich lutscht und dann schluckt anstatt zu beißen, bin ich Montag morgen direkt mit ihr in die Tierklinik gefahren (normale Tierärztin hatte Urlaub). Ich dachte an eine Entzündung im Maul oder einen kaputten Zahn (davon hatte sie einen, als ich sie "übernommen" habe, der dann entfernt wurde). In der Tierklinik sah man zuerst nur, dass die Zunge etwas schief ist - tiefer schauen lies Tweety nicht zu. Daher wurde gegen Mittag unter Sedierung nachgeschaut und ein Tumor hinter der Zunge gefunden. Der Arzt rief an und fragte, was wir tun möchten. Laut seiner Aussage wurde noch die Lunge geröntgt, aber keine Metastasen gefunden - daher könne er noch versuchen, den Tumor von außen zu entfernen, was aber schwierig sei. Da ich mir später nicht vorwerfen wollte, nicht alles versucht zu haben, stimmte ich für die OP.
Abends konnte ich Tweety abholen - der Arzt sagte mir, er konnte den Tumor nur zur 90% entfernen - er würde wieder nachwachsen, egal ob gut- oder bösartig. Zumindest sei noch etwas Zeit für die Katze gewonnen. Die OP hat sie gut überstanden, konnte aber Dienstag aufgrund der Schmerzen nicht essen oder trinken.
Mittwoch bin ich dann zu einem anderen örtlichen Tierarzt, da Tweety ihr Amoxicillin und Metacam immer ausspuckt hat, wenn ich es ihr in den Mund geben wollte. Beim Tierarzt bekam sie das Amoxicillin und ein anderes Langzeit-AB gespritzt und Metacam ebenfalls als Spritze. Als die Schmerzen nachließen, hat sie wieder mit Fressen angefangen. Auch sonst ist sie seither wieder lebhafter. Habe ihr zudem ReConvales gekauft, was sie unters Essen bekommt.
Heute kam der Anruf der Tierklinik, dass der pathologische Befund da ist. Wie vermutet ist der Tumor bösartig - Plattenepithelkarzinom. Laut Erfahrungswerten sind wohl nur ein paar Wochen gewonnen, da der Tumor wieder schnell wachsen werde. Mehr kann man jetzt nicht mehr machen. Hätte ich das am Montag gewusst, hätte ich ihr die OP erspart - aber es bestand ja Hoffnung, dass ggf. alles entfernt werden kann. Auch hat sie immer viel Haare verloren, weil sie ein flauschiges Fell hat - aber jetzt, wo sie krank ist, wird es mehr.
Ich vermute mal, Tweety ist schon älter, als sie vor 2 Jahren geschätzt wurde. Wie im Internet steht, ist ein genaues Schätzen bei ausgewachsenen Katzen quasi unmöglich. Da sie schon immer ruhig war, viel gelegen und geschlafen hat, dachte ich, es wäre halt ihre Art. Aber vermutlich liegt es daran, dass sie schon eine Seniorin ist, die nun eine heimtückische Krankheit bekommen hat. Zuerst war ich nach der Diagnose geschockt - inzwischen bin ich aber froh, dass sie ihre letzte Lebenszeit hier verbringen konnte/kann und es ihr gut ging und an nichts fehlte.
Montag ist unsere normale Tierärztin zurück und dann gehe ich hin, um zu besprechen, wie es nun weitergeht. Mein Wunsch ist, dass Tweety ihre letzten Lebenswochen schmerzfrei verbringen kann und noch etwas Lebensqualität hat. Sobald der Tumor wieder gewachsen ist und die Nahrungsaufnahme und Atmung erschwert, möchte ich, dass sie erlöst wird, weil es sonst nur Qual wäre.
Tweety hatte immer Freigang, auch wenn sie sich meist rund ums Haus aufgehalten und irgendwo an einem warmen Platz gelegen hat. Sie soll jetzt bis zum Fäden ziehen im Haus bleiben - das ist nächsten Donnerstag. Momentan ist sie sehr unglücklich, da sie sich wohl fit fühlt und raus möchte - sie rennt durchs ganze Haus und hofft, dass sich irgendwo eine Tür öffnet. Ihre Katzenklappe ist zugestellt. Irgendwie tut mir das leid, weil ich es als Qual empfinde, sie in der letzten Lebenszeit noch einzusperren, wo sie doch so gerne draußen ist.
Andererseits hab ich auch Angst, dass sie, sobald sie wieder Freigang hat, irgendwann nicht mehr nach Hause kommt, wenn es mit ihr bergab geht. Es gibt ja Katzen, die sich zum Sterben verstecken und nicht gefunden werden wollen. Das stelle ich mir aber schlimm vor, da sie dann irgendwann qualvoll ersticken würde. Ich kann nur hoffen, dass sie immer zurück kommt und ich rechtzeitig merke, wenn es mit ihr bergab geht - damit ich die Tierärztin anrufen kann, damit sie vorbeikommt und Tweety erlösen kann.
Was würdet ihr machen? Freigang gewähren und riskieren, dass sie irgendwann nicht mehr zurück kommt oder die restliche Zeit im Haus halten, was aber für Tweety auch Quälerei wäre, da sie total unglücklich ist?
Wer möchte, findet hier noch ein paar Bilder der letzten 2 Jahre von Tweety: https://drive.google.com/folderview?id=0B1Xwn😵1NmYekJmV19JX3FxelE&usp=sharing
Bedanke mich im voraus für Antworten und wünsche allen ein schönes Wochenende.
Zuletzt bearbeitet: