Proteinarmes Futter!?

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Leann

Leann

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12. Oktober 2006
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2.388
Hallo ihr Lieben,

hier schreibt eine etwas traurige Leann.
Heute war die TÄ bei uns um Mimi zu impfen. Sie hat auch vor vier Monaten das große Blutbild bei Opi Blue gemacht. Sie hat ihn heute ja auch gesehen und meinte, dass er ja immernoch sehr dünn sei. Jetzt möchte sie halbjährlich immer ein großes Blutbild machen um zu sehen ob sich eine Schilddrüsenkrankheit oder CNI entwickelt. Das hat mich natürlich etwas unerwartet getroffen, da ich nach dem Blutbild dachte es wäre alles ok. Er soll nun außschließlich nur noch proteinarmes Futter bekommen. Gibt es da welches was ihr empfehlen könnt?
Und ist Seniorfutter generell proteinarm? Im Moment bekommen meine beiden morgens bäh Futtter und abends gutes Futter, denn sie mögen das bähfutter einfach und bei Blue bin ich froh, dass er überhaupt genug frisst.
Sie sagte mir darauf, dass das eben eine Entscheidung ist, die man treffen muss. Ob man dem Tier das vorgeschrieben Futter gibt, welches es nicht so gerne frisst aber das Leben eventuell ein paar Monate verlängert oder ihm das gibt was er mag und er ist glücklich.
Eine Entscheidung die mir wirklich gar nicht leicht fällt und allein der Gedanke warum ich diese Entscheidung treffen sollte treibt mir die Tränen in die Augen. Ich wusste als wir Blue bekamen, dass er 17 Jahre alt ist, wirklich ein stolzes Alter für einen Kater, aber leichter macht es das ganze trotzdem nicht. Ich liebe ihn einfach.

Eure im Moment unglückliche Leann 🙁
 
A

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Liebe Katharina,

danke für deine so lieben Ratschläge.
Für mich ist Bähfutter sowas wie Kitekat, Sheba etc.
Er bekommt Trockenfutter, meistens das Senior Futter von RC, das von Hill´s mag er nicht. Das Trofu von Kattovit mag er eigentlich recht gerne. Im Moment habe ich ihm allerdings Felidae zu fressen gegeben, weil es ja angeblich moppelig machen soll. Er hat ja auch noch keine CNI, seine Werte liegen zur Zeit 0.1 unter der Obergrenze wo es noch als normal gilt.
Abends bekommt Blue das Senior Nafu von Animonda vom Feinsten. Das frisst er ganz gut. Das Problem ist, dass er eigentlich kein Lieblingsfutter hat. Es gibt kein Futter wo er sich total drauf stürzt, wie z.B. Mimi bei almo.
Ich muss auch sagen, dass beide morgens nur einen halben Beutel Nafu bekommen und Blue das nicht mal frisst. Nachts frisst er vielleicht die halbe Schale Animonda aber auch Trofu. Ich bin vollkommen verzweifelt 🙁
 
Jaaa er säuft wie ein Loch 😉

Ja er bekommt was er will, ich habe noch massig Trofuproben hier, die ich alle durchprobieren werde. Ist größtenteils Seniorfutter, welches ja sowieso proteinarm ist wie du schon sagst (gut zu wissen) und er verträgt einfach alles. Eine Vorliebe an sich hat er nicht, er schlabbert meistens eh erstmal nur die Soße 🙄
Genau von den Sorten, die du mir an Trofu genannt hast, hab ich leider keine Proben. Aber viel Felidae, was er auch frisst und vetconcept, biomill, grau etc. pp.

Vielleicht bin ich einfach zu naiv gewesen zu glauben, dass man wenn man von Anfang an weiß, die Katze ist ja schon alt, es irgendwie leichter wird *seufz*
Es ist das schwerste überhaupt.
 
Liebe Leann, ich kann Dir das sooo gut nachfühlen, ich hatte mit Emma exakt dieses Problem, mit dem Unterschied, dass ihre Nierenwerte richtig schlecht waren. Grundsätzlich ist es so, dass man wirklich alles über die bestmöglichen Futtersorten wissen kann - und wenn Katz aber der Meinung ist -schmeckt nicht, fress ich nicht- kannst Du machen, was Du willst.
Solange die Werte ok sind, würde ich dem Opi viel Abwechslung anbieten - der Nachteil: man schmeisst ohne Ende weg.( Emma war auch so ein Sossenschlabberer und das Feste blieb weitgehend liegen.) Er soll haben, was ihm schmeckt, so würde ich das sehen, mit Schwerpunkt auf guten Sorten und nicht auf Diät, und ich würde die Werte ruhig beobachten, so dass man evt. homöopathisch gegensteuern kann, wenn die Werte bisschen schlechter werden SOLLTEN.
Und ja, leider, 17 Jahre sind auch schon alt, man muss das so sehen. Aber es tut immer weh, ob 7 oder 17 - aber damit, liebe Leann, stehst Du nicht allein. Hilft nicht wirklich, tröstet aber vielleicht klein bisschen??? Liebe Grüsse, Bertha
 
Hallo Leann,

ich hau in dieselbe Kerbe wie Katharina: Ich füttere auch kein spezielles Diätfutter, aus exakt demselben Grund, den sie oben zusammengefasst hat.

Als es bei Moritz nach der Vergiftung ersichtlich war, dass sich die Nierenwerte nicht so schnell wieder normalisieren, hat mir die (junge) TÄ in der Tierklinik auch die Hölle heiß gemacht, was ich meinem Kater denn da antäte, wenn ich ihm das Diätfutter verweigerte. Meine alte TÄ hingegen und meine neue StammTÄ hier oben in SH hingegen stützen meine Meinung bezüglich des Diätfutters. Sie haben mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihren Katzen vor dem Hintergrund der Erkenntnisse der letzten Jahre auch nicht nierendiätfüttern würden. Ipakitine, falls erforderlich ja, mehr jedoch nicht.

Was Tierärzte immer wieder gerne vergessen/vernachlässigen, ist, dass es allein altersbedingt schon zu einem Untergang von Nephronen, den Funktionseinheiten der Nieren, kommt. Genau, wie wir bei alten Menschen auch hochnormale Nierenwerte akzeptieren, würde ich sie bei alten Katzen auch akzeptieren, ohne "einen Hermann" zu veranstalten ;-).
Wichtig ist imho Nassfutter, soweit es eben möglich ist. Weil ja über Nassfutter eben doch wesentlich mehr Flüssigkeit in die Katze hinein kommt, als wenn man trocken füttert und sie nachtrinken muss.

Btw: Hast Du das Labor da? Falls ja, schau Dir mal den Hämatokrit an. Wenn der auch hoch bzw. hochnormal ist, dann kann es sein, dass die Nierenwerte schlichtweg deshalb erhöht sind, weil er nicht genug getrunken hat ;-).

LG
Meike
 
wenn Opi Blue das Trofu von Kattovit Low Protein doch recht gerne frisst - was spricht dann dagegen, es ihm zu geben ?

Bei Nierenerkrankungen im nicht terminalen Stadium ist es nicht sinnvoll, wenn der Flüssigkeitshaushalt nicht optimal ist. Und bei überwiegend trocken gefütterten Katzen ist er sehr häufig nicht normal. Auch wenn man als Halter das Gefühl hat, dass gut getrunken wird.

Zudem kommt es durch die Proteinreduktion zu einem weiteren Problem, wozu ich mal einfach das hereinkopiere, was ich im NKF kürzlich geschrieben habe:
Im Horzinek/Lutz/Schmidt gehen die Autoren auf mehrere Studien der letzten Jahre ein, die zeigen, dass der Effekt durch die Proteinreduktion, wenn überhaupt vorhanden, nur verschwindend gering ist. Die Lebensverlängerung dadurch sei daher allenfalls marginal. Vielmehr ergibt sich aus der Proteinreduktion bei fortgeschrittenerer CNI ein weiteres Problem, das viele TÄ nur zu gerne ignorieren: Gewisse Mengen an Protein braucht der Körper, um die Stoffwechselfunktionen aufrecht erhalten zu können. Proteine sind aufgebaut aus Aminosäuren, und diese Aminosäuren braucht der Körper für den Aufbau körpereigener Proteine und der Dinge mehr. Werden nicht genug Aminosäuren geliefert, rutscht der Organismus in eine katabole, also körpereigenes Protein abbauende, Stoffwechsellage. Die Aminostickstoffbilanz wird negativ, und das hat einen ganz unangenehmen Nebeneffekt: Die Katze wird appetitlos, mag dann auf einmal auch nicht mehr das Lieblingsfutter fressen.

Die Phosphatreduktion im Nierendiätfutter ist das nächste: Es gibt Phosphatbinder wie Ipakitine, die man dann einsetzen kann und muss, wenn das anorganische Phosphat im Serum ansteigt, über die Norm hinaus geht. Eher muss man in den Phosphatstoffwechsel nicht eingreifen. Denn auch hier ist die Schonung der Nieren druch Phosphatverminderung im Futter keinesfalls eindeutig und statistisch signifikant belegt.
 
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Öhm gilt das auch für Seniorfutter?

Also, dass er davon weniger Appetit bekommen kann? Weil er frisst ja nicht besonders...
 
Wenn das kräftig proteinreduziert ist ja. Wenn er mäkelig frisst, würde ich das ausprobieren...
 

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