@Biba: Wenn Euer Nachbarskater sogar schon bei Euch eindringt und dort markiert, dann erklärt sich für mich das Angstpieseln Eurer Katzen.
Könnt ihr nicht die Katzenklappe sichern?
@Nadine: Ohne das live mitzuerleben, fällt mir eine Einschätzung schwer.
Ich weiß nur: Katzenkommunikation funktioniert manchmal ganz subtil. Oft bekommen wir Dosi es gar nicht mit, wenn da Konflikte ausgetragen werden.
Anstarren, zumal mit zurückgelegten Ohren betrachte ich als Machtdemonstration und auch als Aggression.
Bei unserer Zusammenführung hier hat das mein Erstkater auch eine Weile praktiziert.
Ich habe den Sichtkontakt dann unterbunden, indem ich kommentarlos die Türe geschlossen habe.
Ich plädiere bei Zusammenrführungen aber auch immer dafür, die Katzen anfangs mit Gittertür zu separieren und sie erst dann zusammenzulassen, wenn sich beide interessiert und ohne aggressivem Verhalten an der Gittertüre annähern.
Ich weiß auch, dass hier einige gute Erfahrungen mit der "Hau-Ruck-Methode" gemacht haben.
Ich sehe die Gefahr darin, dass manche Katzen am Anfang so aufeinander losgehen, dass sich dieses Verhalten verfestigt und eine entspannte Annäherung gar nicht mehr möglich ist.
Katzen sind Reviertiere, da ist bei einem Eindringling immer der Impuls "Hau wech das Ding.."
Der Vorteil von einer Trennung am Anfang ist für mich: der Neuzugang kann sich entspannt eingewöhnen, den "Stallgeruch" annehmen.
Die Erstkatze "lernt", dass obwohl da ein potentieller Konkurrent sitzt (weghauen geht ja leider erst mal nicht, weil Gittertür dazwischen...) das Leben für sie weitergeht wie bisher.
Der Neue kann ihr nichts tun, er nimmt ihr nichts weg und Dosi hat einen nach wie vor lieb.
Wenn das eine Katze merkt und prinzipiell sozial ist, dann wird sie auch entspannt und ohne Konkurrenzimpuls, Eifersucht etc. auf die andere zugehen können.
Wenn das "neue Ding" seinen Schrecken verloren hat, dann bleibt da doch die Neugierde übrig.
So hab ich meine bisherigen Zusammenführungen gestaltet und es lief immer gut.
Vor allem stressfreier für die Katzen. Und Stress geht oft einher mit Angst, Angst mit Aggression.
Alles keine guten Voraussetzungen, um entspannt aufeinander zugehen zu können.
Lange Rede - ich würde Dir vorschlagen, beide mit Futter, Kaklo und Gittertür räumlich zu trennen.
Setz den Neuling ins Schlafzimmer und überlass Deinem Erstkater den Rest der Wohnung. Schlaf bei Deinem Alteingessessenen auf der Couch.
Beide haben so die Möglichkeit, erst einmal runterzukommen.
Dann würde ich beobachten, wie sie sich an der Gittertür verhalten.
Für Dich wird das stressig, da Du beide getrennt betreuen/bespielen mußt.
Gefahren sehe ich im Hinblick auf die Zusammenführung da weniger - eher die Chance, auf ein neues Zusammentreffen, wenn beide sich "abgekühlt" haben.
Felliway und evtl. auch Zylkene könntest Du unterstützend einsetzen.