Richtige Diagnose bei Würghusten (Asthma, Parasit oder Tumor)

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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wokas

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26. September 2011
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Hallo Miteinander,

unsre 12-jährige EKH-Katze weist seit mehreren Monaten seltsame Symptome auf, zu denen ich gern eine Zweitmeinung einholen möchte.
Es fing damit an, dass unser Liebling auffällig oft würgte (ca. 5-mal am Tag), so als ob sie ein festsitzender Haarball plagt. Da sie Freigängerin ist, hatte uns das zunächst auch nicht sonderlich beunruhigt. Dass sie nachts sehr oft schnarcht irritierte uns zunächst auch nicht. Tagsüber kriegt sie gut Luft, und ist in guter Verfassung, hat aber leichtes Übergewicht (4,7 kg, EKH, kastriert).

Nachdem wir dieses Husten / Würgen aber längere Zeit und mehrmals am Tag beobachteten, gingen wir mit ihr zum Tierarzt, der Ihr zunächst Antibiotikum spritzte, da die Untersuchung (Abhören mit Stethoskop) nichts auffälliges zu Tage brachte. Mit dem Antibiotikum verschwand das Würgen oder Husten fast völlig.

Nun waren wir aber beim Kardiologen, da sie immer noch einmal hustete, und dieser entdeckte beim Röntgen spinnennetzartige Auffälligkeiten an der Lunge, so dass im Moment die möglichen Diagnosen Asthma, Tumor oder Parasitenbefall im Raum stehen.

Wisst ihr, wie wir diese Diagnose eingrenzen können, bzw. welche Alternativdiagnose passen könnte?

Jede Hilfe wird sehr geschätzt!

Vielen Danke für Eure Hilfe
Wolfgang aus dem Saarland
 
A

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hallo wolfgang,

- ich habe selbst eine schwer asthmakranke katze und wir hatten und haben viele probleme mit sekundärinfektionen, ich denke, ich kann zwei, drei takte dazu sagen -

zuerst einmal: wurde beim kardiologen eine herzerkrankung ausgeschlossen? mittels herzultraschall mit farbdoppler?

bei einem andauernden husten einer katze kommen verschiedene dinge in betracht:
- asthma / chronische bronchitis
- fremdkörper
- lungenwürmer
- tumoröse veränderung
- lungenentzündung
- infektion viraler, bakterieler und/oder mykologischer natur

hier findest du auch noch einiges dazu:
http://www.katze-und-du.at/aktuell/Katzen-Biologie/Atemwege-Lunge-Katzen.html

asthma kann man nur mittels ausschlussdiagnose feststellen (herzuntersuchung, lungenwürmer, meist gibt man ein ab, wenn das nicht wirkt versucht man es mit cortison --> wenn das wirkt geht man meist von asthma aus) - in eurem fall, wenn die katze auf das antibiotikum reagiert hat (SICHER?!?) dann ist nicht von asthma oder chron. bronchitis auszugehen.

allerdings könnte wiederum das röntgenbild schon hinkommen, siehe hier:
http://pfotenhieb.cadmos.de/2010/11/08/felines-asthma/
http://www.mco-cats.ch/asthma.htm

endgültig klären lässt sich ein solcher befund leider nur mit einer bronchoskopie eventuell mit bronchoalveolärer lavage, das heißt mit einer lungenspiegelung samt lungenspülung. damit lassen sich gewebeveränderungen ersehen, darüber hinaus wird die lunge mit steriler kochsalzlösung gespült, die dann auf bakterien, viren und pilze untersucht werden kann.

aus eigener erfahrung kann ich hier sagen, dass ich derartiges nur von sehr versierten händen machen lassen würde - ich fahre dafür immer in die (über 200km entfernte) uniklinik. eine solche untersuchung birgt durchaus gefahren, je mehr desto schlimmer die atemwegsproblematik bei der katze ist. ich würde da nur jemand geübtes ranlassen, darüber hinaus darauf achten, dass das NUR unter inhalationsnarkose gemacht wird mit monitoring (sehr viel sicherer als andere narkosen).

je nach dem könntet ihr vorab schauen, ob man die geschichte in der tat mit einem antibiotikum in den griff bekommt (natürlich klappt das nur, wenn es ein BAKTERIENinfekt ist).
hat man überhaupt eines gegeben, dass auf die gängigen lungen(bakterien)infektionen abzielt? nicht jeder tierarzt ist da versiert...
und/oder man könnte auf verdacht (dann --> asthma oder bronchitits) auch nochmals cortison versuchen - allerdings bitte nicht gleichzeitig!
und vor allem: bitte keine fünf ab's versuchen. viele tierärzte versuchen gerne immer verschiedene (oft nicht mal richtig abgestimmte) ab's und nachher geht es der katze schlechter, sie bekommt vielleicht eine superinfektion, bildet resistenzen o.ä. und nachher kann ihr schlechter geholfen werden.

wenn ein, zwei ab's nicht helfen sollte man NICHT blind weitermachen, sondern ein antibiogramm anfertigen lassen.
und, aus eigener erfahrung und von experten verifiziert: rachenabstriche bringen diesbezüglich gar nichts (die bilden nur die rachenflora ab), luftröhrenabstriche, die ohnehin nur unter narkose anzufertigen sind, auch nur sehr bedingt bzw. manchmal. ein wirklich sinnvolles antibiogramm ist NUR mit einer lungenspülung zu bekommen bei einer atemwegserkrankung.

liebe grüße,

frau freitag.
 
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