Im Klartext: Geschlechtshormone beeinflussen das Wachstum nur unwesentlich, (früh-)kastrierte Katzen können sogar größer als nicht kastrierte Katzen werden.
Das ist mir bekannt.
Es hat jedoch nichts damit zu tun, dass die
Knochendichte abnimmt, was u.a. eine erhöhte Gefahr von Frakturen nach sich zieht und eine
Bindegewebsschwäche begünstigt wird, was im Alter zu Inkontinenz führen kann.
Auch haben die Östrogene entscheidenden Einfluss auf den Fettstoffwechsel und die Psyche.
All das haben deine Links nicht widerlegt.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
http://www.medizinfo.de/annasusanna/wechseljahre/geschlechtshormone.shtml
Edit: Bei den von mir aufgeführten Studien wurden Nachuntersuchungen durchgeführt. Auch hier konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden.
Diese Studien argumentieren hauptsächlich aus der Perspektive der Tierschützer. Da gibt es sicher Gründe, die nicht von der Hand zu weisen sind,
wenn es sich um Streuner handelt.
Denn letztendlich ist auch die Kastration mit 6-8 Monaten ein Kompromiss.
Da haben die Geschlechtshormone ihre Arbeit gerade erst begonnen, der Katze geht also noch genug "verloren".
Und die Nachuntersuchungen stürzen sich im Wesentlichen auf die Größe der Tiere, die nicht beeinträchtigt wird, sondern im Gegenteil, sie wachsen länger.
Logisch ist aber, dass ein Knochen, der länger wächst, einiges an Dichte einbüsst, damit anfälliger wird für Frakturen. Und das ist für mich das Entscheidende.
Nicht ob die Katze ein paar cm größer oder kleiner ist.
Und wer hat untersucht, ob es tatsächlich so ist, dass die Katzen dann im Alter eher inkontinent sind?
Dazu konnte ich bisher keine Studie finden.
Aber die sogenannte "Fettschürze" wird bei vielen Katzen, die kastriert sind, beschrieben. Ein deutlicher Hinweis auf die vorliegende Bindegewebsschwäche, die sich dann im Alter in einer Blasenschwäche äußern kann.
Dass der Fettstoffwechsel durch Kastration in Mitleidenschaft gezogen wird, bemerken auch viele. Die Katze nimmt zu. Kein Wunder, wenn man weiß, dass die Östrogene eine Rolle beim Fettstoffwechsel spielen.
Und die sind dann ja nicht mehr vorhanden.
Auf die Psyche will ich gar nicht erst eingehen, das ist bei einer Katze einfach zu schwierig zu diagnostizieren.
Wie gesagt, all das nimmt man ebenfalls in Kauf, wenn man mit 6-8 Monaten kastriert. Allerdings konnten die Östrogene dann wenigstens etwas "Aufbauarbeit" leisten.
Wenn mit 10-12 Wochen kastriert wird, ist das überhaupt nicht der Fall.
Bei Streunern vielleicht ein notwendiges Übel, aber bei unseren behüteten Hauskatzen sollte es möglich sein, wenigstens die 6-8 Monate abzuwarten.