Schweres Lahmen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
A

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Hallo Tora,

Deine Fragen sind überhaupt nicht dumm!

Gerade wenn man selbst betroffen ist, sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht :smile:.

Ja, es gibt Fachtierärzte für Neurologie, auch Tierphysiotherapeuten, die oftmals auch an Tierkliniken fest angestellt sind. Die ersten Behandlungen würde ich von einer Fachkraft machen lassen, Diese kann Dir auch zeigen, wie Du das selbst machen kannst.

Kortison in diesem akuten Zustand ist okay, jedoch keine Dauerlösung. Sollte sie Diabetikerin sein, müsst ihr den Blutzucker im Auge behalten! Kortison erhöht den BZ. Bitte deckt die Kleine mit ausreichend Schmerzmittel plus Magenschutz ab. Schmerzfreiheit ist das A und O! Es kann auch sein, dass die Katze bereits eine chronische Schmerzpatientin ist, und sich ein Schmerzgedächtnis gebildet hat. Das macht die Therapie um so problematischer, daher Schmerzen immer so früh wie möglich behandeln! Sucht Euch eine wirklich gute Tierklinik mit Fachärzten und beginnt mit der Diagnostik (CT/MRT etc.).

Ich kenne diese https://www.uni-hohenheim.de/einrichtung/tierklinik-1 nicht persönlich. Vielleicht weiß jemand Anderes etwas darüber zu berichten?

Gruß,
Marcus :smile:

Hallo Marcus,

Ich hoffe, dass du noch online bist. Deine Tipps sind super - ganz lieben Dank.

Die gestrige Cortisonspritze war für zwei Tage, morgen soll die nächste gegeben werden. Kannst du mir einen Tipp geben, welche Verabreichungsart am besten ist. Ich habe es so verstanden, dass es Spritzen von unterschiedlicher Wirkdauer und Tabletten gibt. was ist besser? Die Tierärztin sprach von Spritzen, die bis zu drei Monaten ausreichen. Ist das sinnvoll? Benötigt sie auch bei den Spritzen ein Mittel für den Magen?
Damit fängt das nächste Problem an. Wie gebe ich ihr Tabletten am besten? Ich kenne all die guten Tipps von Tierärzten wie Leberwurst, Käse, Thunfisch usw.
das nimmt sie einmal und dann war es das.

Herzliche Grüße
 
Hallo Tora,

lasse dir sämtliche Befunde aushändigen und fahre mit deiner Kleinen nach Wiesloch in die Walla-Klinik. Dort arbeiten die besten "Knochen- und Gelenkspezialisten" im süddeutschen Raum.

Ich war zwar damals über den Umgang mit mir als Besitzer und der Sprachlosikeit der Ärzte sehr unzufrieden, dennoch haben sie meine Maxi erfolgreich wieder auf die Pfötchen gestellt. Nur das zählt letztlich.

Alles Gute!

Hallo Barbarossa,
Vielen Dank für den Kliniktipp. Ich werde sie mir anschauen.
 
Hallo Tora,

die Applikationsform ist unterschiedlich, je nach Art der Erkrankung. Soll z.B. ein hoher Wirkstoffspiegel in einem entzündeten Gelenk sein, so wird Cortison in (intraarticulär), bzw. nahe an das Gelenk gespritzt. Depotpräparate werden z.B. intramuskulär (in den Muskel) oder unter die Haut (subcutan) gespritzt. Der Wirkstoff wird dann über Tage / Wochen langsam im Organismus freigesetzt. Dieses Kortikoid kann auch mit einem lokalen Betäubungsmittel kombiniert werden. Wird dieses dann z.B. entlang der Wirbelsäule oder an einem entzündeten Gelenk gespritzt, schaltet man dort auch gleichzeitig den Schmerz mit aus. Diese Schmerzausschaltung hält aber nur relativ kurz an (1-2-3 Tage). Die Injektion ist sicherlich eine sehr elegante Methode, ohne viel Manipulation am Tier (Eingabe von Tbl.). Es muss nur absolut steril gearbeitet werden. Kortison setzt die Immunabwehr herab, daher kann sich der Injektionsort (Gelenk) entzünden, wenn Keime durch mangelhafte Hygiene durch die Haut hindurch injiziert werden. Daher soll man mit Injektionen in ein Gelenk eher zurückhaltend sein, wenn es andere Applikationsmöglichkeiten gibt. Die Injektion ist aber durchaus eine gute Sache!
Niedrigdosiert kann Kortison dann später ggf. in Form von Tbl. gegeben werden und vor Allem auch ausgeschlichen werden. Oral verabreichtes Kortison wird niemals direkt abgesetzt, sondern die Dosis von Mal zu Mal über Tage halbiert.

Der Magenschutz bezieht sich hauptsächlich auf die Schmerzmittel (NSAR=nicht-steroidale-Antirheumatika) wie Ibuprofen, Diclofenac und die Derivate. Diese Substanzen hemmen die Bildung der Schleim-Schutzschicht im Magen. Die Magensäure kann angreifen und ein Magengeschwür (Ulcus) verursachen. Das kann zu lebensbedrohlichen Blutungen führen, gerade dann, wenn das Medikament länger als 5-7 Tage eingenommen wird.

Tabletten (keine Depot-Präparate!) können z.B. gemörsert mit Leckerchenpaste gegeben werden, oder als kleine Stückchen in weiche Leckerli-Stangen gedrückt werden. Es gibt auch Tabletteneingeber, mit denen können Tabletten weit hinten in den Rachen gegeben werden. Den Kopf der Katze dabei zurückbeugen, Maul nach der Eingabe zuhalten und auf das Schlucken warten.

Viel Erfolg, bis dann!

Marcus :smile:
 
Ein Aortenthrombus wurde schon ausgeschlossen, oder?
 
ohh, jetzt lese ich es gerade, das geht schon seit 8 Monaten so, dann wird es wohl keine Thrombose sein. Sorry.

Die Klinik am Sandpfad hat mir mein Tierarzt auch schon empfohlen ,

Ich wünsche Dir, dass es deiner kleinen bald wieder gut geht.
 
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Ergänzung:

Bevor Cortison in ein Gelenk gespritzt wird, sollte eine gute Diagnostik gemacht werden (CT/MRT etc.). Ein entzündetes Gelenk lagert Flüssigkeit ein. Diese Flüssigkeit kann abpunktiert und untersucht werden. Ist es z.B. ein reaktiver Erguss bei einer Arthrose (keine Keime im Punktat) ist Cortison sinnvoll. Sind Keime im Punktat, darf kein Kortison verabreicht werden. Dann eine Erregerbestimmung machen lassen (Antibiogramm) und ein geeignetes Antibiotikum verabreichen.

Gruß,
Marcus :smile: und gute Nacht!
 
Hallo Barbarossa,
Vielen Dank für den Kliniktipp. Ich werde sie mir anschauen.

Guten Morgen Tora,

das ist doch wirklich ein guter Rat, bitte nimm ihn an.

Meine Emmi wurde auch von einem Arzt in einer Tierklinik totgesagt, es war eine totale Fehldiagnose und auch sein Kollege hätte angeblich über die Röntgenbilder geschaut, es sei nichts zu machen. Das stimmte nicht!!!!

Ärzte haben leider nicht immer Recht, aber wenn Dir eine Klinik empfohlen wird, dann ist es einen Versuch wert. Schmerzmittel sind ja schön und gut, aber es muss doch eine Diagnose her....

Viele liebe Grüße,

Dagmar
 
Ergänzung:

Bevor Cortison in ein Gelenk gespritzt wird, sollte eine gute Diagnostik gemacht werden (CT/MRT etc.). Ein entzündetes Gelenk lagert Flüssigkeit ein. Diese Flüssigkeit kann abpunktiert und untersucht werden. Ist es z.B. ein reaktiver Erguss bei einer Arthrose (keine Keime im Punktat) ist Cortison sinnvoll. Sind Keime im Punktat, darf kein Kortison verabreicht werden. Dann eine Erregerbestimmung machen lassen (Antibiogramm) und ein geeignetes Antibiotikum verabreichen.

Gruß,
Marcus :smile: und gute Nacht!


Hallo Marcus,

ich bin dir und allen anderen wirklich dankbar für die kompetenten Einträge. Das hat mir Mut gemacht, ich war am Montag wirklich total verzweifelt, weil sie so starke Schmerzen hatte. Ich kenne das Einspritzen ins Gelenk bei Pferden. Dies ist auch dort immer sehr heikel. Ich werde ihr heute wie am Montagnacht in der Klinik besprochen und auch von dir empfohlen erst einmal die nächste Cortisonspritze subcutan geben lassen. Leider hat sie sich heute morgen erbrochen, was meiner Meinung nach darauf hindeutet, dass sie dringend ein Medikament für den Magen benötigt. Danke, dass du mich noch mal darauf aufmerksam gemacht hast. Ich werde auch besprechen, wie es weitergeht. CT/MRT/Neurologie...
Herzliche Grüße
 
Hallo Tora,

ich denke, ihr seid auf dem richtigen Weg! Mein Gefühl sagt mir, dass ihr in der "Klinik am Sandpfad" gut aufgehoben seid. Und sehr weit weg ist sie ja auch nicht!

Meine Daumen sind weiterhin gedrückt!

Gruß,
Marcus :smile:
 
Hallo Tora,

ich denke, ihr seid auf dem richtigen Weg! Mein Gefühl sagt mir, dass ihr in der "Klinik am Sandpfad" gut aufgehoben seid. Und sehr weit weg ist sie ja auch nicht!

Meine Daumen sind weiterhin gedrückt!

Gruß,
Marcus :smile:

Hallo Marcus,

ich muss mich noch mal melden. Ihr wurde jetzt ein H2 Blocker und Triam gespritzt (gesagt wurde mir: ein Depotcortison für 3-6 Wochen). Außerdem erhält sie Ulcogant und Omeprazol für den Magen. Sie frisst ohnehin sehr schlecht und jetzt frisst sie nichts mehr! Ich habe heute morgen sogar Sheba gekauft, das sie mit Todesverachtung stehen ließ. Mein Gefühl sagt mir, dass es nicht gut sein kann, ihr all diese Medikamente zu geben, wenn sie sonst nichts zu sich nimmt. (Sie hat Trockenfutter von Royal Canin zur Verfügung, daneben füttere ich unterschiedliche Feuchtfutter. Alles was so gemeinhin als lecker für Katzen gilt, mag sie nicht.) Kannst du mir etwas dazu sagen?
Liebe Grüße
 
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Hallo Tora,

Der H2-Blocker der gespritzt wurde, wird z.B. Cimetidin oder Ranitidin gewesen sein und hemmt die Magensäureproduktion. Die Magensäure (Salzsäure = HCl) der Katze ist äußerst stark. Der pH-Wert im Magen liegt bei 1-2, also sehr sauer. Ulcogant ist ein Sucralfat auf Aluminiumbasis. Die Magensäure wird abgepuffert, und gleichzeitig bildet das Sucralfat eine Schutzschicht im Magen, die sich über Magenschleimhautdefekte legt. Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, es hemmt den Wasserstoffionentransport. Diese Wasserstoffionen (H+ Ionen) werden für die Magensäureproduktion benötigt. Ergo: weniger H+ Ionen = weniger Magensäure.

Die genannten Medikamente sind gut verträglich, also keine Sorge! Das Ulcogant kann manchmal Verstopfung machen.

Wie sieht es denn mit Schmerzmitteln aus? Was bekommt sie? Bedenke, Lebewesen, die Schmerzen haben, haben auch keinen Appetit!

Es gibt für Katzen gute Päppel-Nahrung (z.B. Reconvales-Tonicum). Wenige Milliliter geben der Katze alles, was sie benötigt. Ggf. musst Du ihr die Paste und Flüssigkeit mit einer Spritze (ohne Nadel) ins Mäulchen geben.

Wahrscheinlich können andere hier im Forum da noch bessere Auskünfte geben, mit Päppelnahrung kenne ich mich nicht aus.

Wie geht es jetzt mit der Diagnostik weiter?Habt ihr schon was besprochen?

Alles Gute und bis dann,

Marcus :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
An Päppelnahrung hat die Emmi "Hills a/d Feline - Hills Prescription Diet" bekommen. Das ist ein Nassfutter, fast eine Paste, verschreibungspflichtig, es ist sehr nährstoffreich und die Emmi hat es damals auch gut gegessen.

Wie geht es denn dem Kätzchen??

Dagmar
 
Wie geht es deiner Katze?
 
Verbesserung

Entschuldigt, dass ich mich nicht schneller gemeldet habe. Ich war ein paar Tage verreist. Danke für eure Anteilnahme und Hilfe.
Der Katze geht es nach der Cortisoninjektion deutlich besser. Sie sitzt, liegt und läuft fast normal. Sie frisst auch normal. Mir ist nicht klar, was diese Verbesserung bedeutet. Cortison wirkt gegen Entzündungen, Rheuma, Arthrose etc. Viele dieser Krankheiten sind nicht oder kaum therapierbar und die Katze ist ja erst eineinhalb Jahre alt.
Ich habe bereits mehr als 1000,- € bezahlt, habe keine Diagnose und muss jetzt erst mal schauen, wie es ihr in den nächsten Tagen und Wochen geht.
 
Hallo Tora,

schön, das es dem Kätzchen besser geht, wie heisst sie überhaupt? Beurteilen kann ich das mit der Cortisonspritze nicht, vieleicht jemand anders hier???

Alles Gute,

Dagmar
 
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