Die Situation eskaliert weiter - es wird von Tag zu Tag schlimmer. Maja entspannt sich überhaupt nur noch, wenn sie in einem Raum ist mit Tür zu und sicher ist, dass Lenny nicht rein kommt. Sowie auch nur die Möglichkeit besteht, dass er kommt, ist sie permanent in Alarmbereitschaft und flieht sowie er sich ihr nähert. Sie wagt es nicht, zu fressen, zu spielen oder aufs Klo zu gehen, wenn er in der Nähe ist.
Nur wenn ich die beiden trenne und in verschiedene Räume sperre, taut sie soweit auf, dass sie frisst, aufs Klo geht und auch wieder lebhaft spielt.
Dafür rennt Lenny dann dauernd laut jammernd durch die Wohnung und klettert bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf mir rum. Ihm ist ganz offensichtlich furchtbar langweilig, wenn ich tagsüber arbeiten bin. Dabei habe ich inzwischen absolut alles ausprobiert, was an Beschäftigungsmöglichkeiten für Wohnungskatzen denkbar ist.
Heute war es so schlimm, dass ich Maja heute Abend zu meinen Eltern gebracht habe, damit sie mal ein bischen zur Ruhe kommen kann.
Ich bin nach reiflicher Überlegung, und Lektüre von unzähligen Büchern, Internetseiten, Foren etc. zu dem Ergebnis gekommen, dass die Chance, die Situation soweit zu bereinigen, dass für die beiden ein friedliches Zusammenleben wieder möglich ist, verschwindend gering ist. Lenny braucht dringend mehr Abwechslung und Gelegenheit sich auszupowern durch andere Katzen und Maja braucht Ruhe vor ihm um vor allen Dingen erst mal ihr Selbstbewußtsein aufzubauen. Da für mich eine 3. Katze absolut nicht drin ist, werde ich mich wohl schweren Herzens von Lenny trennen müssen.
Ich habe heute mit dem Tierschutzverein gesprochen und um Hilfe bei der Suche nach einer Stelle gebeten, wo Lenny besser aufgehoben ist (möglichst mit mehreren Katzen, aber auf jeden Fall mit einem weiteren Kater und evtl. mit Freigang?).
Wenn Maja sich dann ein bischen beruhigt hat, werde ich für sie ein liebes, sanftes Mädchen als Gefährtin suchen.
Ich glaube, so ist den beiden besser geholfen, als wenn ich noch monatelang versuche, ein friedliches Zusammenleben zu erzwingen. Ich kann einfach nicht mehr mit ansehen, wie Maja leidet.