Hallo, Snoegi!
Hast Du Katzen? Mehrere Katzen? Und auch schon über Jahre?
Weil :
Ich würde meine Katzen nie, nie, nie in eine Pension geben, die von einem Nicht-Katzenhalter ohne jahrelange Erfahrung im Umgang mit diesen Tieren geben... und erst recht in keine, wo die Katzen keinen Familien-Anschluß hätten. (Wobei ich aber zugeben muß, das die Unterbringung meiner Katzen in einer Katzenpension für mich die absolute große Lebenskatastrophen-Notlösung darstellt. Und dann käme nur eine kleine "Hobby"-Familien-Pension in Frage, das aber mal nur so am Rande...)
Abgesehen davon :
Wie macht man sich überhaupt selbstständig mit Ihrer Pension?
Rathaus -> Gewerbeamt -> anmelden. Wie bei jedem Gewerbe. Und wie bei jedem Gewerbe :
Das ist der
letzte Schritt um Selbstständig zu werden.
Wieviel Grundkapital muss da sein, von wieviel Kredit spricht man?
Vorzugsweise (würd ich jetzt mal sagen) - bei dem was Du vorzuhaben scheinst : Als Eigenkapital eigenes, möglichst großes Grundstück / Haus, und ansonsten : Soviel Eigenkapital als möglich (und das heißt m.M.n. ein höheres 5-stelliges, evtl. sogar 6- oder 7-stelliges Sümmchen), soviel Kredit als nötig : Das mußt Du Dir auf Grund Deiner Ausgangslage ausrechnen, was Du so brauchst, und in welcher Aufteilung... Um die Aufstellung eines/ Deines Businessplans kommst Du nicht rum. Grundinformationen dazu z.B. bei jeder IHK oder Google mal Existenzgründung...
Muss man direkt an der Pension wohnen oder gibt es Möglichkeiten, Wohnen und Pension separat zu gestalten?
Direkt dran wohnen wär schon gut, direkt drin wahrscheinlich weniger: Du bist vor Ort, wenn Not am Mann ist. Und Katastrophen passieren immer nur bei Abwesenheit.
😉
Trennen solltest Du Wohn- und Pensionsbereich trotzdem, schon allein, um die Katzen separieren zu können: Nicht jede Katze kann mit jeder, Katzen können krank sein - muß bisher keiner gemerkt haben, aber...
Manche Katzen fressen auch nicht in Gesellschaft.
Und Unmut über die aktuelle Lebenssituation äussert Katz u.U. auch recht lautstark...
Ist zu Mindestens mal einzuplanen, Du kannst Anfangs zwar alles allein machen, auf die Dauer brauchst Du aber katzenerfahrene Helferleins: Schon einfach deshalb, weil auch Dein Tag nur 24 Stunden hat, und Du schließlich auch mal erkranken kannst, und irgendwann mal Urlaub brauchst...
und
Büro/Buchführung muß gemacht werden,
Werbung muß konzipiert werden, und laufend angepasst werden...
Futter-/Streu-/Spielzeug/ sonstige Verbrauchsmaterialien müssen eingekauft/ bestellt werden (und bei Bestellungen, diese dann ja auch angenommen werden),
Toilettenreinigung,
normale Unterhaltsreinigung der Pensionszimmer, solange der Gast da ist, Grundreinigung der Pensionszimmer nach Abreise des Gastes,
Instandhaltung der Gastzimmer,
Katzen-Unterhaltungsprogramm,
Katzen-Pflege (Langhaarige müssen z.B. regelmäßig gekämmt werden),
Füttern (Nein, irgendeine Dose/Tüte auf, rein in den Napf, hinstellen und gut... ist nicht ausreichend),
Weiterbildung zu Katzenernährung (BARF?!), -krankheiten/ -kranheitsanzeichen(z.B. CNI, Diabetes), Katzenpsychologie, rassetypischen Besonderheiten... Du solltest dann auch diese Kenntnisse nachweisen können, sowohl für Dich als auch für Dein Personal. (O.k, Deine Mitarbeiter müssen nicht alles können und wissen. Du schon.)
Evtl. muß eine Pensionskatze auch mal zum Arzt -> Hast Du da einen guten Katzentierarzt? Würde der/ die Hausbesuche machen? Auch am Wochenende? Hast Du eine gute (!) Tierklinik in der Nähe?
Rechnet sich eine Katzenpension überhaupt?
Die Frage kannst Du (in der Theorie) nur mit einem säuberlichst durchkalkuliertem Businessplan beantworten. Ob die Pension dann tatsächlich wirtschaftlich funktioniert, kannst Du letztendlich aber nur ausprobieren. Deshalb immer auch den Worst Case durchplanen : Wenn es gar nicht klappt, wie katastrophal für Dich und Deine
jetzige Lebenssituation würde das werden? Würde eine Pleite für Dich gleichzeitig den Gang in die Privatinsolvenz bedeuten?
Liebe Grüße
SiRu
P.S. Ich bin bei Deiner Anfrage jetzt von Profi-Pension ausgegangen...