..bei der Katze bei mir, war das ein etwas sonderbarer Fall.
Die Katze hatte sich längere Zeit bei uns im Schuppen eingerichtet.
Ich habe dann versucht Besitzer ausfindig zu machen, Zettel verteilt, das Tier beim Fundamt gemeldet, dem Tier ein Papierhalsband umgehängt (mehrmals) mit meiner Telefonnummer drauf und er bitte sich zu melden.
Es passierte zwei drei Wochen nichts. Da das Tier aber gesundheitlich in einem äusserst fragwürdigen Zustand war (eine Hinterpfote schlabberte ohne Funktion herum, Katze konnte die Pfote nicht benutzen, dazu nach einiger Zeit ein vereitertes Auge) fühlte ich veranlasst irgendwie zu handeln.
Also Katze im Schuppen festgesetzt und zum Tieraarzt verfrachtet. Es wurde kein Chip gefunden. Nachdem sich auf Zettel, Facebook, Halsbänder, Fundmeldung bisher niemand gemeldet hatte, habe ich eben beim Tierarzt machen lassen, was zu tun und nötig war. Pfote amputiert, Auge entfernt...und wenn schon in Narkose auch gleich kastriert.
Nachdem eine Katze mehr oder weniger zu dem Zeitpunkt eh schon egal war, habe ich mich entschieden, das sie bleiben kann und ich sie nicht dem Tierheim vermache.
Dann tauchten doch auf einmal Besitzer abends an meiner Tür auf und forderten die Herausgabe der Katze. Sie konnten aber durch Nichts belegen, dass es ihr Tier ist. Weshalb ich erstmal die Herausgabe verweigert habe.
Das Problem war, diese Menschen gehörten einer religösen Grupperierung an, welche technisches Gerät wie PC, Handy, Fotoapparate etc.ablehnt. Somit hatten sie keine Bilder der Katze. Desweiteren, war diese Gruppierung auch gegen Schulmedizin und Kastration von Tieren allgemein, weil das eben als reinpfuschen in die Schöpfung der Götter angesehen wurde.
Nichts desto trotz tauchten Bilder auf, welche belegen konnten, dass die Katze zu den Leuten gehört. Nachdem noch keine 6 Monate verstrichen waren (nach meiner Fundmeldung) musste ich also das Tier aushändigen.
Dabei kam natürlich ganz offensichtlich zu Tage, dass die Katze ein Auge und eine Pfote weniger hatte und ich Hirsch haben denen auch noch gesagt das ich die Katze kastiert habe (das hätten die ansonten sicherlich nie bermerkt..manchmal bin ich nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte)
BAM! Es gab einen riesen Streit. Diese Leute waren zwar nicht technikaffin und gegen Medizin im allgemeinen, hatten aber eine Armada an eigenen Anwälten in der Gruppe. Die mir natürlich alsbald auch sehr schöne Briefe schrieben, wegen Sachbeschädigung , Verhinderung der freien ausübung der Religionsfreiheit, seelische Grausamkeit, Tierquälerei und weiß der Geier was noch Alles...
Letztendlich musste ich zwar keine Kosten berappen, die Rettung der Katze durch die Amputation der Pfote und des Auges, war rechtlich sogar o.k (Gefahr in Verzug oder sowas und eben erste Hilfe und Lebensrettung..das war auf alle Fälle rechtlich gedeckelt)..aber selbst mein Anwalt musste nach längeren studieren der Lage einräumen, dass die Leute mich für die erfolgte Kastra belangen könnten und das sich da auch dieser Passus der Glaubenfreiheit wahrscheinlich negativ für mich auswirken könnte. (mein Anwalt wäre mit dem Fall so gerne vor Gericht, nicht weil er sicher war zu gewinnen, sondern weil ihn persönlich interessiert hätte, wie die Richter das bewerten)
Aber soweit haben es dann alle Seiten dann gottlob doch nicht kommen lassen. Ich bin also kostenfrei aus der Sache rausgekommen..
(naja ausser eben die Kosten für die Behandlung und die Kastra..)