Sehr gut haben sich Kratzbretter bewährt, die leicht schräg an die Wand geschraubt werden. Die lichte Höhe der oberen Kante sollte etwas höher sein, als die Miez sich hochstrecken kann, wirklich ganz hochstrecken.
Kratzen ist nicht 'nur' Beschäftigung, sondern hat die soziale Komponente, daß mit den Schweißdrüsen an den Pfoten das Revier gezeichnet wird, es werden quasi Wegweiser gesetzt 'hier bin ich schon gewesen, das ist mein Reich'. Und das wird immer wieder erneuert.
Um von Dir ungeliebte Kratzplätze allmählich auszusortieren, muß man diesen Markiergeruch entfernen. Ich habe dazu Myrteöl genommen, das sämtliche Gerüche neutralisiert.
Gleichzeitig habe ich das Miezele genommen und die Pfoten sanft darüber gerieben, wo die angebotenen Kratzbretter an den Wänden waren. Meine Kratzsäulen waren alle zu dünn und zu kurz, habe ich auch erst nach dem Kauf erfahren müssen.
Ersatzweise für Sisalbretter eignen sich auch einfache, glattgehobelte Holzbretter, die man sich auf Maß schneiden lassen kann und dann an die Wand dübeln - genau dort, wo ein etwas zentraler Platz ist, so daß im Vorübergehen schnell mal gewetzt und beduftet werden kann.
Nicht übersehen sollte man, daß das Wegbringen von Sofaecken etc und hinführen zu gewollten Kratzplätzen eine große Anstrengung und Leistung sind. Erst das Abgewöhnen von bereits vertrautem, dann das Akzeptieren von bis dato vielleicht ungewohnten unter den Pfoten und dann noch den fremden Geruch so akzeptieren und mit der Zeit 'übertünchen' - das ist eine reife Leistung.
Kannst Du nach dem Entduften des Polsters vielleicht eine nicht zu dünne Husse über den bisherigen Kratzplatz hängen, oder das gute Stück vorläufig so stellen, daß die Mieze nicht mehr drankommt, bis sie ganz umgewöhnt ist?
Zugvogel