@sonderkraft: Du hast dir nicht wirklich durchgelesen, was wir "Vollbarfer" eigentlich füttern, oder?
Einfach mal irgendwas von "Fleisch" lesen und dann nen ellenlangen Kritikbeitrag über das Barfen an sich posten kommt auch nicht so gut ...
Hier im Thread geht's jetzt grad erstmal darum, den Miezen der TE ein paarmal pro Woche Fleisch schmackhaft zu machen. Da braucht man nicht sofort Knochen und Blut dazuzupappen. Außerdem will die TE ein Fertigsupplement benutzen, das selber u.a. so viel Calcium und Phosphor enthält, dass es sogar laut Packungsanleitung explizit "verboten" ist, damit knochenhaltiges Fleisch zu supplementieren. Sonst würde man Calcium und Phosphor überdosieren.
Beim Vollbarfen muss man natürlich ganz anders drauf achten, dass alle Nährstoffe in der richtigen Menge zugeführt werden. Anders als viele Futtermittelhersteller und die von ihnen gesponserten und "geschulten" Tierärzte behaupten, haben Futtermittelhersteller dabei aber kein unglaublich fortgeschrittenes Geheimwissen. Die haben Bedarfswertetabellen, die mal in wissenschaftlichen Quellen veröffentlicht wurden - keine anderen Tabellen benutzen (viele) Barfer.
Andererseits sind in den meisten gängigen Fertigfuttersorten diverse Zutaten nicht etwa deshalb drin, weil sie für die Katz so gesund wären. Sondern nur weil sie woanders übrig sind, praktischerweise in anderen Unternehmen desselben Konzerns. Die meisten gängigen Supermarktfuttersorten kann man daher getrost als "gewinnbringende Abfallverwertung der Hersteller" bezeichnen.
Beispiel Zuckerrübenschnitzel - davon hatten wir's grad in nem anderen Forum: Die sind für nix gut, nur billiger Dosenfüller. Beim Barfen kann man diesen ganzen Schrott weglassen.
vom B im barfen (den knochen) liest man in katzenforen nie etwas.
Wieviele Beiträge zum Thema Barf hast du denn gelesen? Einen? Zwei?
😎
In sauber durchgerechneten Rezepten mit natürlichen Supplementen werden tatsächlich entweder ganze oder gewolfte Knochen verwendet, oder Knochenmehl plus ein Calciumsupplement wie Eierschale oder Calciumcitrat, oder nur das Calciumsupplement (meistens als Ausgleich für reine Knochenrezepte, weil letztere eher zuviel Phosphor enthalten).
wie wäre es mit gehackten hühnerfüssen, blut, und einer regelmäßig wechselnden beigabe verschiedener organe und etwas hirn?
Lass dir das erklären: Es gibt ganz grob zwei verschiedene Barf-Ansätze, den bedarfswertebasierten und das Prey-Model.
Der eine versucht, mit Fleisch plus Supplementen den klinisch ermittelten Nährstoffbedarf der Katze abzubilden - auch Knochen, Blut, Leber u.ä. zählen da als Supplemente, da musst du dir also nicht nur synthetische Pülverchen drunter vorstellen.
Der andere baut Beutetiere nach und verwendet dazu verschiedene Organe und ganze Beutetiere, und vertraut darauf, dass auf diese Weise alles Wichtige in die Katz kommt.
Hier im Forum, und allgemein im deutschen Raum, wird eher der bedarfswertebasierte Barf-Ansatz vertreten. Einfach weil man da exaktere Anhaltspunkte für die Ernährung hat und nicht nur Pi-mal-Daumen-Zutatenmengen.
Natürlich sind die Bedarfswerte nicht der Weisheit allerletzter Schluss. Was man schon daran sieht, dass verschiedene Wissenschaftler auf verschiedene Werte kommen, und wahrscheinlich gibt's sowieso nicht DEN Bedarf der Katze an einem bestimmten Nährstoff, der immer und für alle gilt.
Ich persönlich finde eine Mischung aus beiden Ansätzen gut, kann das aber im Moment aus rein praktischen Gründen noch nicht so verwirklichen, wie ich's gern würde - deshalb (und weil's dazu mittlerweile viele gute Anleitungen gibt) hab ich mir den bedarfswertebasierten Ansatz rausgesucht und füttere ab und zu ein Rezept mit gewolften Hühnerhälsen, Kaninchenhack-mit-Innereien o.ä. als Ergänzung. Außerdem kann sich mein Freigänger nebenher noch Mäuse fangen.
Schön, dass deine Katzen alle so alt geworden sind. Helmut Schmidt raucht seit 80 Jahren Kette, also fang ich das jetzt dann auch mal an.
Nee im Ernst: Hier und anderswo haben Leute mit Rohfütterung durchaus ihren chronisch kranken Katzen mehr Lebensqualität oder sogar einen kompletten Rückgang der Symptome ermöglicht. Diese ganzen Erfahrungen kannst du nicht einfach wegwischen.
ein aquarium, ein halbes dutzend mäuse und ein sack getreide, ergänzt um das was sonst in die bio-tonne wandert, stellt einen kostengünstigen ansatz für eine artgerechte barf-kultur dar.
Blödsinn.
Ich würde dir empfehlen, wenn's dich interessiert und du nicht nur deine persönliche Überlegenheit vom Stapel lassen willst, dann lies dich mal gründlich ins Thema Barfen ein, so wie's hier praktiziert wird. Dann können wir weiterreden.
Ach ja, hier mal ein Rezept von den fünfen, die ich derzeit verfüttere (derzeit = für ca. 6 Wochen, dann kommt die nächste Fleischlieferung mit anderen Zutaten):
1 kg Hühnerkeulenfleisch mit Haut, ohne Knochen
300 g Hühnerherzen
400 g Hühnermägen
500 g gewolfte Hühnerhälse
90 g Entenleber
65 g Lachs
130 g Gänseschmalz
2 g Lachsöl
4 Vitamin-E-Tropfen
200 g Rinderblut
2,8 g Seealgenmehl
5,5 g Bierhefe
2,2 g Salz
4,5 g Taurin
Und das ist jetzt kein absolut außergewöhnliches Barfrezept, sondern etwas, was hier die meisten Vollbarfer in der Art verfüttern.