Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb es Tierversuche für Futter braucht. Die Bedarfswerte sind doch bekannt.
Diese feeding trials werden zahlenmäßig am häufigsten für medizinische Diäten gemacht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Da wird ja ständig weiter geforscht, und die neuen medizinischen Futter müssen natürlich dann getestet werden, ob sie tatsächlich tun, was sie sollen.
Mir ging es eher darum, dass dadurch, dass die Bedarfswerte ja Mithilfe von Fütterungsversuchen bestimmt wurden, es kein Futter ohne Tierversuche geben dürfte. Entweder, weil sie mit Zahlen arbeiten, die aus Tierversuchen stammen, oder, sollten sie sich entscheiden, nicht mit diesen Zahlen zu arbeiten, dann müssen sie das Futter eben selbst auf seine Unbedenklichkeit testen (das betrifft aber nur außereuropäisches Futter, hier gibt es ja feste Regeln für Alleinfuttermittel).
Diese Versuche sind mittlerweile auch stark verfeinert und unterliegen strengen Regeln. Während man früher tatsächlich den Versuch durchgezogen hat, bis die Tiere schwer krank oder sogar tot waren, hört man heute sofort auf, sobald sich erste Mangelerscheinungen einstellen, und setzt den Minimal- oder Maximalwert dann zur Sicherheit zusätzlich noch etwa ein Drittel von der gefundenen Zahl entfernt (also entweder darunter oder darüber, je nachdem was man untersucht) an. Aber das NRC aktualisiert seine Bedarfswerte nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand regelmäßig, und die FEDIAF wird das auch tun, da hab ich die Veränderungen nur nicht so im Kopf. Es werden also immerwieder Fütterungsversuche durchgeführt, mit denen die Futterhersteller dann zwangsweise indirekt zu tun haben.