Themenkomplex Ernährungsberatung - Futtermittelindustrie - Tierernährung im Studium aus Sicht einer Tierärztin

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Vitellia

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Moin,

Ich höre ja den Podcast der "Futtertierärztin" und habe gestern diese Folge gehört, in der Themen/Gerüchte mal aus Sicht einer Tierärztin beleuchtet werden, die auch hier im Forum häufiger mal diskutiert werden. Ich für meinen Teil fand es sehr interessant, auch mal eine andere (Insider-)Sicht zu hören.

Woran kannst du eine gute Ernährungsberatung erkennen?
 
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Ui, das muss ich mir sofort anhören. Danke 👍
 
Ich fand es z. B. ganz interessant, sich mal klar zu machen, dass Ernährung im Studium natürlich zwar nur ein Teil von vielen Fächern ist, dafür Tierärzt*innen aber eine profunde Grundlage in Anatomie, Physiologie, Mikrobiologie etc, haben, was für die Ernährung ja auch nicht ganz unwichtig ist.
Und auch interessant aus Sicht einer Tierärztin zu hören, wie das mit der Futtermittelindustrie und der Preisgestaltung / dem Sponsoring so ist.
 
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Naja, der Teil, dass sie sehr viel schlechtere Konditionen bekommen als die Internethändler hat mich leider überhaupt nicht überrascht. Geht kleinen Geschäften genauso.
 
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Stimmt. Entkräftet halt auch das Argument, dass sich Tierärzte mit Futter eine goldene Nase verdienen.
 
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Argument, dass sich Tierärzte mit Futter eine goldene Nase verdienen.

Ich hab mich immer gefragt woher das Gerücht kommt. Wird wohl von den Onlinekäufern kommen, die so naiv sind zu glauben, dass Hersteller allen Händlern die selben Konditionen bieten. 🤔
 
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Meine Lieblingsstelle war die über das "Tierversuchsfreie" Futter 😄 das fällt mir nämlich auch immer negativ auf.

Ich erwarte eigentlich, dass ein Futter vom Hersteller ausreichend (und unter medizinischer Betreuung) in Fütterungsversuchen getestet wird, denn diese Test kann und will ich zuhause nicht an meinen Tieren, ohne die nötige medizinische Begleitung, durchführen. Oder man orientiert sich eben an den belegten Bedarfswerten, aber auch dann kommt man um Tierversuche ja nicht drum rum, auch wenn man sie weder selbst durchführt noch veranlasst.

Um als Alleinfuttermittel zu gelten muss die Bedarfsdeckung ja eh gegeben sein, deshalb sehe ich das "ohne Tierversuche" eher als Marketinggag, genau wie Nassfutter "ohne Konservierungsstoffe"... es ist ein durch hohe Temperaturen konserviertes Produkt, das ist per se schon ohne Konservierungsstoffe, weils die einfach nicht braucht. 😄🤷‍♀️
 
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb es Tierversuche für Futter braucht. Die Bedarfswerte sind doch bekannt. Wäre dem nicht so, könnte man doch auch nicht barfen. Und die Katzen, die das versuchsweise fressen müssen, können doch ganz anders auf das Futter reagieren als meine.
Mir ist das irgendwie ein Graus, andere Katzen im schlimmsten Fall leiden zu lassen, nur damit meine Katzen vorgetestetes Futter bekommen. Ich hab bei Medikamenten schon Probleme, aber seh da halt auch den Nutzen, leiderweise.

Wenn die Hersteller nicht immer so Zeug mit in die Dosen hauen würden (in etwa: wieviel Petersilie kann man hinzugeben, ohne dass es sich auswirkt?), was Katzen eh nicht brauchen, sondern sich an den Bedarfswerten orientieren, braucht es doch keine Tests.
 
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Ich weiß nicht, in welchem Umfang Tierversuche beim Futter heute, da die Bedarfswerte bekannt sind, noch stattfinden. Aber früher musste man ja erst einmal auf die Bedarfswerte kommen. Jetzt weiß man ja, in welchem Rahmen man sich ungefähr bewegen muss, also könnte ich mir vorstellen, dass Tests mit neuem Futter keine so gravierenden Auswirkungen mehr auf die betreffenden Katzen haben 🤔

Schön ist die Vorstellung mit den Tierversuchen nicht, das stimmt. Aber mir fällt auch kein anderer Weg ein, wie man das anders hätte lösen können ...
 
Aber die Katzen müssen für solche Versuche auch gehalten werden, bestimmt in Käfigen. Da fängt das Grausen für mich schon an.

Ich finde, es gibt tausende Futtersorten, man muss das Rad ja nun auch nicht ständig neu erfinden. Und die Bedarfswerte sind doch hinlänglich bekannt, mit Abweichungen hier und dahin. Und werden nicht gerade diese Nährstoffzugaben sowieso vom jeweiligen Produzenten dazugekippt, weshalb die von xy kommenden Futter dieselben Zusätze enthalten?

Was genau soll also überhaupt getestet werden? Es kann doch da nur um irgendwas gehen, was Katzen an und für sich nicht brauchen, wie z.B. wieviel Cassia Gum ist verträglich usw.
 
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Aber die Katzen müssen für solche Versuche auch gehalten werden, bestimmt in Käfigen. Da fängt das Grausen für mich schon an.

Ich finde, es gibt tausende Futtersorten, man muss das Rad ja nun auch nicht ständig neu erfinden. Und die Bedarfswerte sind doch hinlänglich bekannt, mit Abweichungen hier und dahin. Und werden nicht gerade diese Nährstoffzugaben sowieso vom jeweiligen Produzenten dazugekippt, weshalb die von xy kommenden Futter dieselben Zusätze enthalten?

Was genau soll also überhaupt getestet werden? Es kann doch da nur um irgendwas gehen, was Katzen an und für sich nicht brauchen, wie z.B. wieviel Cassia Gum ist verträglich usw.
Google mal Taubertalperser und Werksbesichtigung.
Die Katzen sitzen da nicht in kleinen Käfigen.
 
Ich hatte den Podcast gehört und die verlinkten Artikel vor einiger Zeit auch schon gelesen. Die Tierversuche erschließen sich mir noch immer nicht.

Meint ihr wirklich, kleinere Futterhersteller führen Tierversuche durch? Sandras Schmankerl z.B.?

Ausgenommen vom medizinischen Futter, sehe ich keinen Nutzen für normales Katzenfutter, hierfür Tests durchzuführen.
 
Ich hatte den Podcast gehört und die verlinkten Artikel vor einiger Zeit auch schon gelesen. Die Tierversuche erschließen sich mir noch immer nicht.

Meint ihr wirklich, kleinere Futterhersteller führen Tierversuche durch? Sandras Schmankerl z.B.?

Ausgenommen vom medizinischen Futter, sehe ich keinen Nutzen für normales Katzenfutter, hierfür Tests durchzuführen.
Ich glaub das sind mehr Akzeptanztests.
Die müssen sich ja auch immer was neues einfallen lassen, Kräuter,Superfoods etc.
Vermutlich ist es völlig egal ob da zB Blaubeeren oder Cranberrys drin sind, aber das liest sich halt toll für den Käufer, und das ist nunmal nicht die Katze.
Wenn das aber dazu führt das es überwiegend verweigert wird wär das markttechnisch ungünstig.
 
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Meint ihr wirklich, kleinere Futterhersteller führen Tierversuche durch? Sandras Schmankerl z.B.?
Nein. Aber wenn sie verantwortungsvoll ihr Futter zusammenmischen verwenden sie auch die Bedarfswerte, die irgendwann mal jemand mit Tierversuchen ermittelt hat.
 
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Na genau das meine ich ja. Die Bedarfswerte sind bekannt. Dass da vor Jahren Versuche unternommen wurden, reicht doch aus, die braucht man doch jetzt nicht mehr.

Und was die supertollen Rezepturen angeht - die sind doch mehr für die Menschen, nicht für die Katzen. Denen reicht Fleisch.

Gut, dass meine Katzen da nicht mittesten müssen. Dann würde es nicht so schnell neues Futter geben, die würden das Meiste durchrasseln lassen. Was mich zum nächsten Punkt führt - die Akzeptanz. Wenn Katzen sowieso nicht gehegt und verwöhnt werden wie doch wohl viele Katzen, die ein Zuhause haben, dann fressen die ja auch eher, was ihnen hingestellt wird. Oder?
 
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb es Tierversuche für Futter braucht. Die Bedarfswerte sind doch bekannt.
Diese feeding trials werden zahlenmäßig am häufigsten für medizinische Diäten gemacht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Da wird ja ständig weiter geforscht, und die neuen medizinischen Futter müssen natürlich dann getestet werden, ob sie tatsächlich tun, was sie sollen.

Mir ging es eher darum, dass dadurch, dass die Bedarfswerte ja Mithilfe von Fütterungsversuchen bestimmt wurden, es kein Futter ohne Tierversuche geben dürfte. Entweder, weil sie mit Zahlen arbeiten, die aus Tierversuchen stammen, oder, sollten sie sich entscheiden, nicht mit diesen Zahlen zu arbeiten, dann müssen sie das Futter eben selbst auf seine Unbedenklichkeit testen (das betrifft aber nur außereuropäisches Futter, hier gibt es ja feste Regeln für Alleinfuttermittel).

Diese Versuche sind mittlerweile auch stark verfeinert und unterliegen strengen Regeln. Während man früher tatsächlich den Versuch durchgezogen hat, bis die Tiere schwer krank oder sogar tot waren, hört man heute sofort auf, sobald sich erste Mangelerscheinungen einstellen, und setzt den Minimal- oder Maximalwert dann zur Sicherheit zusätzlich noch etwa ein Drittel von der gefundenen Zahl entfernt (also entweder darunter oder darüber, je nachdem was man untersucht) an. Aber das NRC aktualisiert seine Bedarfswerte nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand regelmäßig, und die FEDIAF wird das auch tun, da hab ich die Veränderungen nur nicht so im Kopf. Es werden also immerwieder Fütterungsversuche durchgeführt, mit denen die Futterhersteller dann zwangsweise indirekt zu tun haben.
 
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Na genau das meine ich ja. Die Bedarfswerte sind bekannt. Dass da vor Jahren Versuche unternommen wurden, reicht doch aus, die braucht man doch jetzt nicht mehr.
Aber genau durch die Verwendung dieser Bedarfswerte kommen die Tierversuche in vernünftiges Katzenfutter. Wer diese Bedarfswerte verwendet darf sein Futter nicht mehr Tierversuchsfrei nennen.
 
Dann habe ich es missverstanden. Ich dachte, hier wird dafür plädiert, dass durchgängig alle Futterhersteller Tierversuche durchführen lassen sollten, ehe es mit gutem Gefühl an die eigenen Katzen verfüttert wird.

Wenn also einige Futterhersteller auf die Bedarfswerte, die bereits ermittelt wurden, zurückgreifen und keine eigenen Tests mehr durchführen, wieso machen andere Futterhersteller es dennoch? Und hier vorrangig die großen Konzerne, siehe Links. Das sind ja nun auch Futtersorten, die hier im Forum zurecht nicht angepriesen werden.
 

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