Themenkomplex Ernährungsberatung - Futtermittelindustrie - Tierernährung im Studium aus Sicht einer Tierärztin

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wieso machen andere Futterhersteller es dennoch?
Siehe die vorangegangene Diskussion:
Das meiste werden vermutlich Akzeptanztests sein. So große Tests sind auch sehr sehr teuer, darum werden das vermutlich nur die Großen machen können.

Und dann möchte ich noch anmerken, dass es - so fragwürdig es auf den ersten Blick klingt - aber trotzdem besser ist, wenn ein neues Futtermittel auf seine Verträglichkeit erst an einer kleineren Gruppe auf seine Unbedenklichkeit getestet wird bevor es auf die Allgemeinheit losgelassen wird.

Medikamente für den Humanbedarf sind ganz allgemein z.B. auch nie "Menschenversuchsfrei". (Man verzeihe mir in diesem Kontext bitte die Verwendung dieses geschichtlich vorbelasteten Begriffs.) In letzter Zeit wurden da z.B. die Zulassungsverfahren für die Coronaimpfstoffe gut dokumentiert, falls man sich da einlesen will wie das gehandhabt wird.
Nur dass die Menschen da freiwillig mit machen und die Forschenden schon vorher bestmöglich abklären dass die Medikamente verträglich und wirksam sind.
Tiere kann man halt leider nicht fragen, also was tun?
 
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Und dann möchte ich noch anmerken, dass es - so fragwürdig es auf den ersten Blick klingt - aber trotzdem besser ist, wenn ein neues Futtermittel auf seine Verträglichkeit erst an einer kleineren Gruppe auf seine Unbedenklichkeit getestet wird bevor es auf die Allgemeinheit losgelassen wird.
Vor allem, weil diese Tests ja unter medizinischer Betreuung stattfinden. Das ist bei der Fütterung in Privathaushalten nicht so engmaschig kontrolliert gegeben (dafür müssten die Tierhalter ja auch wissen, dass sie gerade ein ungetestetes Futter an ihre Tiere verfüttern), und eventuelle Mangelversorgungen fallen dann erst sehr spät auf.

Aber das dürfte wie gesagt für europäisches Futter keine Rolle spielen, da diese Herangehensweise nicht zugelassen ist. In den USA beispielsweise sollte man aber darauf achten, dass das Futter entweder ein AAFCO-Statement hat, oder die Unbedenklichkeit durch feeding trials bestätigt wurde.
 
Also wenn es nur um Akzeptanztests geht, dann könnte man das meiner Meinung nach auch anders aufziehen. Z.B. Aufrufe starten, wer seine Katzen freiwillig dran teilnehmen lassen möchte.

Und ich bin wieder bei einer meiner Fragen angelangt, ob es denn nicht schon genügend Auswahl an Katzenfutter gibt 🤷‍♀️ Wenn ich auf den deutschen Seiten nach Katzenfutter schaue, wird mir immer schon ganz schummrig vor lauter Auswahl. Davon kann ich hier nur träumen...
 
Also wenn es nur um Akzeptanztests geht, dann könnte man das meiner Meinung nach auch anders aufziehen. Z.B. Aufrufe starten, wer seine Katzen freiwillig dran teilnehmen lassen möchte.
Viele kleinere Hersteller arbeiten mit Tierschutzvereinen zusammen, weil sie es sich gar nicht leisten können, für Akzeptanztests große Mengen Tiere selbst zu halten 😊

Diese Art der Tierversuche finde ich ethisch aber auch komplett harmlos, es geht ja dann nur darum, ob den Tieren das Futter schmeckt. Entweder bekommen sie nur das zu testende Futter, da sind die Ergebnisse dann weniger aussagekräftig, oder man bietet ein bekanntes Futter und das Neue an, und beobachtet, welches Futter bevorzugt wird. Ich würde mal behaupten, dass darunter kein Tier leidet, und dass die meisten Katzenhalter diese Art von Akzeptanztests regelmäßig bei sich zuhause durchführen 😁
 
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Und ich bin wieder bei einer meiner Fragen angelangt, ob es denn nicht schon genügend Auswahl an Katzenfutter gibt 🤷‍♀️ Wenn ich auf den deutschen Seiten nach Katzenfutter schaue, wird mir immer schon ganz schummrig vor lauter Auswahl. Davon kann ich hier nur träumen...
Ich denke, dass es, wie @Perestroika weiter oben schon sagte, vor allem auch um Futter mit einer medizinischen Indikation geht (=Diätfutter). Da die medizinische Forschung auch in der Tiermedizin immer weiter voranschreitet, wird es auch bei Diätfuttern immer neue Erkenntnisse geben, ergo müssen auch die dann weiterentwickelt werden.
 
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Und weiß jemand (oder kennt einen Link), ob dann das medizinische Futter an bereits erkrankten Katzen getestet wird? Oder werden Katzen speziell dafür krank gemacht?
 
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Ich hab leider keinen Link, aber da das wissenschaftliche Studien sind kann man sie in einschlägigen Datensammlungen finden.

Wenn ein Hersteller behauptet dass sein Futtermittel gegen eine bestimmte Erkrankung wirkt muss er das auch nachweisen (in einer Studie), sonst darf er sein Futtermittel nicht verkaufen.

Eine Ausnahme haben da Homöopathika, die müssen nur nachweisen dass sie nicht schädlich sind.

...weshalb ich eben nichts von Homöopathie halte.
 
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Ich werde mich mal in einer ruhigen Minute auf die Suche begeben.
 

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