Ich kann das Wissen über Ernährung - wenigstens die wichtigsten Dinge - für mich auch nicht einfach ausklammern, wenn ich einen Tierarzt einschätze.
Wie will der z.B. über Harnwegserkrankungen Bescheid wissen, wenn ihm nicht klar ist, welche Rolle Trockenfutter dabei spielen kann, indem durch die geringere Flüssigkeitszufuhr die Blase schlechter durchgespült wird?
Meine Tierärztin hat neulich auch erstmal versucht, mir bei Rumos Durchfall Diät-Trockenfutter anzudrehen ... aber als ich gesagt habe, dass ich ihm kein Trofu geben will, weil er von sich aus so rein gar nix trinkt, und dass die Flüssigkeitszufuhr bei Durchfall doch erst recht wichtig wär, da hat sie mir wenigstens nicht widersprochen. 😀
Ich muss schon zugeben, diese Futtergeschichte trübt meine Einschätzung von ihr ein wenig. Als wir mit Rumo dort waren, mussten wir etwas länger warten, und während der Wartezeit haben die Tierarzthelferinnen dauernd Leuten diverses Spezial-Trofu über die Theke gereicht, das fand ich schon heftig.
Aber ich geh trotzdem gern zu ihr (soweit man halt gern zum Tierarzt geht), weil ich mich über auftauchende Probleme sowieso immer unabhängig informiere, und sie den großen Vorzug hat, dass sie über Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten mit mir spricht. Sie hält es nicht für Majestätsbeleidigung, wenn ich nachhake und genau wissen will, warum sie so und nicht anders darüber denkt. Oder gar frage, was sie von Behandlungsmethode XYZ hält, von der ich im Internet gelesen habe. Andere TÄs klappen da ja gleich das Visier runter.
Ach ja, und der Satz von ihr "Ich will ihm jetzt nicht einfach auf Verdacht AB spritzen" erwärmt mein Herz auch. *g*