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Milanese
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Ich habe einen alten Artikel ausgegraben, der sich mit der möglichen Beziehung zwischen Tierschutz und Religion beschäftigt und gebe unten mal drei Kernzitate daraus wieder.
1) "Über die Möglichkeit, dass auch Tiere Zugang zum Ewigen Leben haben, sagte Papst Paul VI. in einer römischen Pfarrei, dass 'wir eines Tages unsere Tiere in der Ewigkeit Christo wiedersehen werden.' Und in einer Rede an die Tierärzte drückte er Dankbarkeit aus 'für die Behandlung der Tiere, auch sie Geschöpfe Gottes, die, nach den geheimnisvollen Worten des Apostels Paulus, in ihrem stummen Leiden ein Zeichen des universellen Stigmas der Sünde und des universellen Wartens auf die endgültige Erlösung sind.'"
2) Aber ausgerechnet der deutsche Papst, Benedikt XVI., widersprach dieser Möglichkeit später ganz entschieden und schloss die Tiere kurzerhand wieder aus dem Paradies aus. Nachdem sich die hitzige Debatte um die Prävention und Bestrafung von Tiermisshandlung, die strengere Anwendung des Tierschutzgesetzes, das Management von Tierheimen, das ewige Pro und Kontra Jagd und vieles mehr selbst auf höchster politischer Ebene in die Prioritätenliste katapultiert hatte, hielt es Papst Benedikt XVI. anlässlich des Weltfriedenstages am 1. Januar 2010 sogar für nötig zu sagen: "Ökozentrismus und Biozentrismus sind mit dem Glauben nicht vereinbar!"
"Die Botschaft des geistlichen Oberhauptes der Katholiken," schreibt ein Kommentator, "enthüllt das Erstaunen der Kirche angesichts eines 'von Ökozentrismus und Biozentrismus angeregten' Konzepts der Umwelt, das in der Tat, wie der Papst erklärte, darein gipfelt, 'die Identität und die überlegene Rolle des Menschen aufzuheben, indem es eine egalitäre Vision der Würde aller Lebewesen unterstützt.' (...) der Papst führt uns hingegen zu einem Gefühl der Verantwortung vor allem im Sinne von Gleichgewicht zurück, wie man aus seinen folgenden Worten erkennt: 'Ein korrektes Konzept der Beziehung des Menschen zur Umwelt führt weder zu einer Absolutsetzung der Natur, noch dazu, sie für wichtiger zu halten als die Person.' Das Bestreben, Natur und Tiere in den Mittelpunkt zu stellen, so Papst Benedikt XVI., ist Teil 'eines neuen Pantheismus mit neuheidnischen Akzenten', der den Menschen als Derivat der Natur betrachtet und sich infolgedessen von der Idee eines göttlichen Plans entfernt."
3) Jeder Leser, der kein strenggläubiger Katholik ist, mag darüber ein bisschen verständnislos die Achseln zucken, er sollte aber bedenken, dass es für sehr viele Menschen, und nicht nur die ältere Generation, ein ganz wesentlicher und bestimmender Teil ihrer Erziehung und persönlichen Kultur darstellt "was der Papst in Rom" lehrt. Und es ist sicher kein Zufall, wenn jemand auf die Frage, warum er sein totes Haustier einfach in den Müllcontainer wirft, antwortet: "Wieso? Das ist doch nur ein Tier und hat keine Seele!"
Interessant wäre wohl auch, einmal festzustellen, ob in südeuropäischen Ländern grundsätzlich eine Beziehung zwischen religiöser Erziehung und Einstellung zu bzw. Haltungsweise von Tieren besteht. Und welche psycho-soziale Grundlagen der eher nordeuropäische Trend hat, dem Tier den Status einer Person einzuräumen.
1) "Über die Möglichkeit, dass auch Tiere Zugang zum Ewigen Leben haben, sagte Papst Paul VI. in einer römischen Pfarrei, dass 'wir eines Tages unsere Tiere in der Ewigkeit Christo wiedersehen werden.' Und in einer Rede an die Tierärzte drückte er Dankbarkeit aus 'für die Behandlung der Tiere, auch sie Geschöpfe Gottes, die, nach den geheimnisvollen Worten des Apostels Paulus, in ihrem stummen Leiden ein Zeichen des universellen Stigmas der Sünde und des universellen Wartens auf die endgültige Erlösung sind.'"
2) Aber ausgerechnet der deutsche Papst, Benedikt XVI., widersprach dieser Möglichkeit später ganz entschieden und schloss die Tiere kurzerhand wieder aus dem Paradies aus. Nachdem sich die hitzige Debatte um die Prävention und Bestrafung von Tiermisshandlung, die strengere Anwendung des Tierschutzgesetzes, das Management von Tierheimen, das ewige Pro und Kontra Jagd und vieles mehr selbst auf höchster politischer Ebene in die Prioritätenliste katapultiert hatte, hielt es Papst Benedikt XVI. anlässlich des Weltfriedenstages am 1. Januar 2010 sogar für nötig zu sagen: "Ökozentrismus und Biozentrismus sind mit dem Glauben nicht vereinbar!"
"Die Botschaft des geistlichen Oberhauptes der Katholiken," schreibt ein Kommentator, "enthüllt das Erstaunen der Kirche angesichts eines 'von Ökozentrismus und Biozentrismus angeregten' Konzepts der Umwelt, das in der Tat, wie der Papst erklärte, darein gipfelt, 'die Identität und die überlegene Rolle des Menschen aufzuheben, indem es eine egalitäre Vision der Würde aller Lebewesen unterstützt.' (...) der Papst führt uns hingegen zu einem Gefühl der Verantwortung vor allem im Sinne von Gleichgewicht zurück, wie man aus seinen folgenden Worten erkennt: 'Ein korrektes Konzept der Beziehung des Menschen zur Umwelt führt weder zu einer Absolutsetzung der Natur, noch dazu, sie für wichtiger zu halten als die Person.' Das Bestreben, Natur und Tiere in den Mittelpunkt zu stellen, so Papst Benedikt XVI., ist Teil 'eines neuen Pantheismus mit neuheidnischen Akzenten', der den Menschen als Derivat der Natur betrachtet und sich infolgedessen von der Idee eines göttlichen Plans entfernt."
3) Jeder Leser, der kein strenggläubiger Katholik ist, mag darüber ein bisschen verständnislos die Achseln zucken, er sollte aber bedenken, dass es für sehr viele Menschen, und nicht nur die ältere Generation, ein ganz wesentlicher und bestimmender Teil ihrer Erziehung und persönlichen Kultur darstellt "was der Papst in Rom" lehrt. Und es ist sicher kein Zufall, wenn jemand auf die Frage, warum er sein totes Haustier einfach in den Müllcontainer wirft, antwortet: "Wieso? Das ist doch nur ein Tier und hat keine Seele!"
Interessant wäre wohl auch, einmal festzustellen, ob in südeuropäischen Ländern grundsätzlich eine Beziehung zwischen religiöser Erziehung und Einstellung zu bzw. Haltungsweise von Tieren besteht. Und welche psycho-soziale Grundlagen der eher nordeuropäische Trend hat, dem Tier den Status einer Person einzuräumen.