Tierschutzarbeit Katalonien, andere Länder

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Es wurde in den letzten Wochen soviel diskutiert, dass ich mir überlegt habe, dass hier mal einige Projekte vorgestellt werden sollten, damit erkannt wird, dass nicht nur die Vermittlung im Fokus des Auslandtierschutzes steht. Bitte stellt Projekte ein, damit es Freude macht, auch mal das Schöne und Sinnvolle zu lesen!!!

Kurze Randbemerkung: Wenn ich das jetzt alles wieder lese, schäme ich mich, Stunden zu diskutieren, ob Auslandstierschutz ok ist oder nicht. Die Kritiker wird man kaum überzeugen, aber diese Berichte machen Mut weiterzumachen.
 
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Ein Mitglied von APAN war zu Besuch bei CEIP de la Torre de Claramunt, um mit den Schülern der 3. und 4. Klasse über Tiere und Tierschutz zu sprechen.

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Natürlich wurde über Haus- und Nutztiere gesprochen, aber auch über exotische Arten, die ja leider auch inzwischen oft in Gefangenschaft gehalten werden.
Er erklärte den Kindern den Ablauf, wenn ein Tier ins Tierheim eingeliefert wird; das es erst einmal untersucht wird und in Beobachtung kommt und vor allem wie wichtig es ist, dass die Pfleger auch mal Zeit für Streicheleinheiten haben. Oft ist Zuwendung schon ein großer Schritt zur Erholung der Tiere.

Wenn es der Zustand erlaubt, gehen Hunde und Katzen dann in die Vermittlung. Leider finden sich die passenden Familien oft nur im Norden Europas, da dort ein anderes Bewusstsein gegenüber den Tieren besteht. In vielen südlichen Ländern wird das Tier leider nicht als empfindsames Lebewesen respektiert..

Im Fall von exotischen Tieren (Affen, Papageien, Waschbären....) werden diese zur Erholung in Auffangstationen nach Holland oder Deutschland gebracht um im Idealfall wieder ausgewildert zu werden. Dies wurde erfolgreich bei einem Löwenbaby erreicht, welches von einem Zirkus zu APAN gekommen war. Simba konnte, nachdem er groß genug war, erfolgreich wieder in die Wildnis entlassen werden und lebt jetzt in einem Nationalpark in Südafrika.

Es wurde ein Appell an die Schüler gerichtet keinen Zirkus zu besuchen, der Tiere präsentiert. Oft müssen diese unter nicht artgerechten Bedingungen leben und schlechte Behandlung über sich ergehen lassen. Vor allem Exoten haben meist nur ein kurzes qualvolles Leben und kommen nur aus ihren Käfigen, um Besucher für ca. 1 Std. Programm zu fesseln.

Den Schülern wurde empfohlen lieber einen Circus zu besuchen, der auf die Ausstellung von Tieren verzichtet, wie zum Beispiel der Circ-du-Soleil bei Tortell Poltrona (der für sein kinderfreundliches Programm bekannteste Circus in Katalonien). Nur wenn man einen Zirkus, der Tiere missbraucht, nicht besucht werden diese ihre Tätigkeit einstellen. Auch einige Gemeinden haben inzwischen verordnet, dass kein Zirkus, in dem Tiere zur Schau gestellt werden, eine Genehmigung bekommt seine Zelte aufzuschlagen.

Ein anderes Thema in dieser Diskussionsrunde war Pelzbekleidung. Es wurde erläutert wie viele Pelze gebraucht werden, um NUR EINEN MANTEL herzustellen. Was ist elegant daran sich mit toten Tieren zu schmücken??

Wir hoffen sehr die Schüler tragen unsere Informationen weiter an ihre Elter, Großeltern, Tanten, Onkel........

Zum Abschluss wurde noch der Umgang mit unseren so ‘heiß geliebten’ Haustieren angesprochen und die Frage an die Schüler: “...wisst ihr wie ..”

- Alle Haustiere sollten regelmäßig geimpft werden, gechipt und kastriert sein.
- Katzen sollen keine Milch bekommen, da dies schlecht für die Leber ist.
- Wenn man Katzenkinder findet, deren Mutter nicht mehr lebt, müssen diese mit spezieller Welpenmilch versorgt werden – niemals Kuhmilch!

So wie es uns nicht gefallen würde im Garten an der Kette zu liegen, den ganzen Tag auf einem Balkon eingesperrt zu sein oder stundenlang ohne Wasser in der heißen Sonne ausharren zu müssen....-so klar gefällt dies auch unseren Haustieren nicht-

‚Unerwarteter’ Hunde- oder Katzennachwuchs.....und was dann? Sie werden an Nachbarn oder irgendwen verschenkt, ohne zu wissen, ob diese das Tier auch artgerecht behandeln und versorgen.....oder auf der Straße entsorgt.....
Einfach verkaufen? Dies ist verboten und kann mit einer Busse belegt werden.

Am Ende gab es noch viele Fragen von Seiten der Schüler und Geschichten über deren eigene Erfahrungen mit Haustieren. Wir hoffen sie haben viele der Anregungen mit nach Hause genommen.

Im Juni wurden 50 Briefe von APAN an verschiedene Grundschulen im Bezirk l’Anoia verschickt, in denen wir unser Projekt anbieten. Wir hoffen noch vielen Schulen machen von diesem Angebot Gebrauch, da schon bei den kleinen Kindern eine Sensibilität für den Wert der Tiere und ihre Empfindungen geweckt werden muss. Nur durch Verständnis, Akzeptanz und Achtung kann sich in Zukunft die Lebensqualität der Tiere verbessern.
 
Besuch einer Schulklasse im Tierheim

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Die Kinder aus der Mowgli Schule sind gekommen um unseren Tierschutzverein zu besichtigen. Sie haben viel Spaß gehabt, aber wer am meisten sich darüber gefreut hat waren unsere Tiere. Sie waren so glücklich als sie die Menge Kinder gesehen haben, die gekommen sind um sich für sie zu interessieren. Die Schüler haben viele Fragen gestellt und haben Spiele gemacht die mit die Tiere zu tun hatten. Wir hoffen dass andere Schule auch Lust bekommen uns bald zu besuchen. Andere „Kinder“, unsere Tiere, werden sie mit weitgeöffneten Armen warten…
 
Politischer Einsatz zum Tierschutz

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Am 02.Oktober 2010 wurde in Barcelona eine friedliche Demonstration aufgrund des Welttags für die Rechte der Tiere organisiert. Die katalanische Regierung wurde aufgefordert, die Gesetzeslage für die Tiere zu verstärken und sie besser zu schützen - und vor allem auch, um bestehende Gesetze einzuhalten! An dieser Demonstration haben viele Tierschutzvereine aus ganz Katalonien teilgenommen. Apan war natürlich auch dabei!
 
Mitarbeiter von Apan besucht erste Tierheim in Mexiko und ruft zum WELTWEITEN Tierschutz auf.

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Sigune, APAN-Mitarbeiterin, war einen Monat zu Gast in einem mexikanischen Tierheim. Und zwar nicht in irgendeinem Tierheim, sondern in dem ersten und einzigen "Santuario de Perros" in Latein Amerika. Was stellt man sich darunter vor? Es gibt keine Zwinger, alle Hunde leben frei auf einem großen Gelände, keiner der Hunde wird eingeschläfert "nur" weil er nicht schnell genug adoptiert wird und jeder Einzelne erhält sein tägliches Futter, Zuwendung und medizinische Versorgung.
Das alles ist in Mexiko keine Selbstverständlichkeit und die Hunde die in diesem Tierheim landen, haben mehr als einen 6er im Lotto gewonnen.
Die Allgemeine Situation für viele Tiere in Mexiko ist sehr schlecht. Überall sieht man Straßenhunde, viele sind krank, verletzt, die Hündinnen sind oft tragend und das Gesäuge hängt bereits fast auf dem Boden von den vielen Welpen die sie bereits bekommen haben. Die Hunde die Besitzer haben, leben oft noch schlechter als die Straßenhunde. Sie werden Misshandelt, leben an kurzen Eisenketten und so wirklich interessieren tut das keinen.
Die staatlichen Tierheime in Mexiko sind katastrophal. Die Hunde werden nur minimal versorgt, werden in kleine Käfige eingesperrt und verlassen diese auch nicht mehr. Dort verbringen sie dann ein tristes "Leben" und werden früher oder später getötet. Die gängigste Methode ist die Tötung durch Stromschläge, eine schnelle und billige Variante.

Aber zum Glück gibt es Leute wie Paty España, die Gründerin von dem Tierheim "Milagros Caninos", die ihr Leben den kranken und verletzten Hunden gewidmet hat.
Das Tierheim liegt im Süden Mexico Citys und ist in verschiedene Zonen aufgeteilt, in denen sich die Hunde frei bewegen können.
In Milagros Caninos werden nur Hunde aufgenommen, die besondere Hilfe benötigen. Dazu gehören verletzte, kranke, misshandelte, alte, blinde, taube, dreibeinige...(etc.) Hunde. Jeder Einzelne hat seine Geschichte und man könnte meinen, dass dieses Tierheim ein Ort des Elends ist. Aber das ist es ganz und gar nicht.
Wenn man durch die Eingangstür kommt, wird man gleich freudig von einer großen Hundegruppe begrüsst. Alle sind fröhlich, toben herum, wollen ein paar Streicheleinheiten ergattern und freuen sich über jedes nette Wort. Trotz ihrer schweren Vergangenheit strahlen sie so viel Lebensfreude aus, dass man schon nach kurzer Zeit vergessen hat, dass sie überhaupt krank sein könnten. Nach spätestens zwei Tagen, sieht man gar keinen Unterschied mehr zwischen den drei- und vierbeinigen Hunden, zwischen den blinden und sehenden, den alten oder jungen. Alle haben gute Laune, rennen auch auf ihren drei Beinen wie der Wind und können sich auch ohne Ohren und Augen gut orientieren. Sie sind einfach glücklich und erfahren in Milagros Caninos zum ersten Mal in ihrem Leben, was ein Zuhause ist. Ein Ort an dem man sie liebt und ihre Anwesenheit absolut erwünscht ist.

Jeder neue Hund verbringt anfangs ein paar Tage (oder Wochen) beim Tierarzt. Denn jeder neue "Kandidat" hat irgendeine Krankheit oder ist so erschöpft von dem Leben auf der Straße, dass er erst einmal eine intensive Versorgung braucht. Bei überfahrenen Hunden ist es auch manchmal nötig, dass z.B. ein Bein amputiert wird, oder andere große Wunden geheilt werden müssen. Ausserdem werden alle geimpft, und sobald es der Gesundheitszustand zulässt, kastriert. Für das "seelische Wohl" wird dann im Tierheim selber gesorgt. Paty spricht immer von ihrer ganz besonderen Therapie: "terapia de caricias" was bedeutet, dass die Hunde durch viel Zuneigung, Liebe und Zärtlichkeit ihre seelischen Schmerzen vergessen sollen. Diese Art von Therapie hat schon wahre Wunder bewirkt und viele lernen ein ganz neues Leben ohne Sorgen kennen.

Man kann sehr gut beobachten, wie sich ein Hund in kurzer Zeit verändert wenn er in Milagros Caninos ankommt. Erst ist er völlig abgemagert, hat kaum Kraft zu Laufen, liegt fast den ganzen Tag in einer Ecke herum und weiß gar nicht viel damit anzufangen, wenn man ihn streichelt und mit ihm spricht. Schon nach einigen Tagen kommt er dann ganz vorsichtig zu einem und will mehr... mehr Zuneigung und er merkt auf einmal, dass sich das Leben nun wirklich für ihn zu ändern scheint. Durch das tägliche Futter kommt er auch immer mehr zu Kräften und rennt nach einigen Wochen mit den anderen zusammen über die Wiese.
Die Hunde in Milagros Caninos zeigen einem, dass es sich immer lohnt zu helfen. Auch ein kranker oder alter Hund hat das Recht auf ein Leben in Würde und jeder Bewohner in Milagros Caninos hat seinen Charakter, seine ganz speziellen Eigenschaften und Eigenarten und gibt einem trotz Krankheit oder Alter so viel Liebe und Freude, dass man immer wieder nur denkt: "Wie gut dass genau dieser Hund jetzt hier sein kann und ein Bewohner von Milagros Caninos geworden ist!"
Neben den Hunden gibt es seit Neustem auch noch andere Bewohner in Milagros Caninos: einige Esel haben dort ihr neues Quartier aufgeschlagen und auch sie kommen alle aus sehr schlechter Haltung und leben nun glücklich und zufrieden in Milagros Caninos.

Paty veranstaltet regelmäßig Feste und Führungen in Milagros Caninos um den Menschen zu zeigen und zu erklären, dass die Tiere Hilfe brauchen. Zu diesen Festen kommen hunderte von Leuten und viele übernehmen Patenschaften, spenden Futter, Decken und andere Sachen die immer benötigt werden.
Auch Presse und Fernsehen sind immer wieder da und berichten über das "Hundeparadies" in Mexiko.
Im November 2008 fand ein Internationaler Kongress zum Thema "Haustiere" in Toluca, einer benachbarten Stadt, statt. Dort gab es verschiedene Vorträge rund um das Thema Haustiere und ein wichtiger Schwerpunkt waren auch die Straßenhunde. Bei diesem Kongress wurde auch APANs Arbeit vorgestellt, was auf viel Interesse stieß und viele Leute erstaunt waren, dass auch in Europa, der 1.Welt, teilweise katastrophale Verhältnisse herrschen.
Alle Tiere, egal wo, egal ob krank oder gesund brauchen unsere Hilfe. Jeder Einzelne kann in seinem Rahmen etwas tun und für jedes einzelne Tier lohnt es sich.

weitere Informationen zu Milagros Caninos gibt es auf der Homepage: www.milagroscaninos.org

Noch zum Schluss:
Ein kleiner, einäugiger Pudel der in Milagros Caninos lebte durfte mit nach Deutschland fliegen und er lebt jetzt in der Nähe von Köln, wo er nach Strich und Faden verwöhnt wird. So wurde die Internationale Freundschaft noch einmal besiegelt und der kleiner Mexikaner mit dem Namen Chabacano flitzt jetzt über deutsche Wiesen.
Wir kämpfen alle für das gleiche Ziel: Eine bessere Welt für die Tiere!
 
Nur ein Beispiel von vielen: Teilnahme an einer Messe
(Feste, Kinderfeste, Straßenfeste und mehr)
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Dieses Jahr ging APAN ging mit ‘der letzten Mode’. Eine Freiwillige Helferin von APAN hat zwei "Plotters" entworfen und sie der Organisation zur Verfügung gestellt. So konnte man uns schon von der Ferne aus sehen. Wir waren am Samstag und Sonntag bei der Messe anwesend - wie auch schon in den letzten 12 Jahren!
Wir verkauften Losnummern der Weihnachtslotterie und wir informierten alle Leute wie man Mitglieg und freiwilliger Helfer unserer Organisation werden kann. Zudem gab es natürlich noch jede Menge Information über die Arbeit von APAN.
Wir danken allen Interessierten, vor allem denen die ein Los der Lotterie gekauft haben, um uns mit den Tieren zu unterstützen.
 
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So und dann noch das A und O, hab ich schon mal gepostet, hat aber komischerweise nur eine Forine interessiert, komisch.
Es gibt noch viele Projekte. Wildtiere und ihre Rettung, etc, aber ich glaube, es reicht erst einmal um zu sehen, dass es nicht nur um Vermittlung nach Deutschland geht. Apan hat viele Jahre gebraucht. Viele neue Vereine fangen gerade erst an, aber es ist unfair zu behaupten, es werden nur Tiere nach Deutschland eingeführt.

Hier ist ein Bericht von 2010, diese nette Tierärztin war kürzlich auch wieder da und im März ist die nächste Aktion geplant.

www.couch-gesucht.de/Kastra_Odena_2010.pdf
 
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Ich finde es ganz toll dass endlich mal jemand deutlich macht, dass seriöser Auslandstierschutz nichts mit der massenhaften Vermittlung von Tieren nach Deutschland zu tun hat.
Unsere Tiere stammen von " Suche Herrchen". http://www.suche-herrchen.com/ Das ist ein Zusammenschluss von Privatleuten, die ihre ganze Energie, ihre Freizeit und ihr Geld dem Tierschutz widmen.
Die Mitglieder von "Suche Herrchen" unterstützen Kastrationsprojekte und helfen da, wo ihre Hilfe gebraucht wird.
Katzen werden so gut wie nie nach Deutschland vermittelt. Unser Leo gehört zu den wenigen Ausnahmen.
 
Danke, Dagmar! Die Aufstellung ist eine schöne Anregung 🙂

Ich denke auch, dass es immer mal wieder hilfreich ist, sich vor Augen zu führen, dass an vielen Stellen angesetzt wird und werden muss.

Wer weiß, vielleicht finden sich bei den positive Projektbeispiele hier auch noch mal Anregungen, an die noch nicht gedacht wurden, für "unsere" Vereine 🙂
 
Dankeschön, das Lob gehört den Tierschützern vor Ort, die trotz Leid, Politik und vielem mehr, immer weitermachen.
Letztens schrieb eine Mitarbeiterin: Manchmal möchte man alles hinschmeißen.
Auch sie sagt, dass die Vermittlung nach Deutschland nicht die Lösung ist. Aber im Moment sind sie noch darauf angewiesen.

Komisch ist, dass sich hier kaum jemand zu Wort meldet, während in den letzten zwei Wochen über 80 Seiten über das Contra des Auslandtierschutzes gefüllt wurden, schade.

Und her mit den Projekten, jedes kastrierte Tier erspart vielen Tieren Leid.🙂
 
Hallo Dagmar,

vielen Dank für die Mühe und die ausführlichen Berichte!

Die Projekte wie Schulbesuche und Tierheimausflüge etc. können in allen Ländern helfen, die Kinder zu sensibilisieren, ich finde das toll. Und bin sehr überrascht und interessiert, weil ich mir bisher darüber keine Gedanken gemacht habe, ob und wo so etwas stattfindet.

Jeder kann also über Neues stolpern und es dann weitertragen. Was ich auch ab sofort mit diesen Informationen machen werden.

Vielen Dank noch einmal und viele Grüße!
 
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Ich möchte Euch die Arbeit von Rita in Torrevieja/Alicante (Spanien) vorstellen. An der erwähnten Diskussion hatte ich mich allerdings nicht beteiligt 😉. Die oben erwähnte Aufklärung in den Schulen halte ich auch für eine großartige Sache!

Rita (eine Deutsche) kämpft als Privatperson für die Tiere. Sie hat ein kleines Haus. Dort gibt es verschiedene Gehege für die Katzen. Dazu nimmt sie sich sehr alten Hunden aus der Perrera an und begleitet sie auf ihren letzten Tagen. Die Kosten trägt sie aus eigener Tasche. Da das bei den vielen Tieren natürlich nicht ausreicht, ist sie dringend auf Futter-/Geldspenden angewiesen. Vor Ort veranstalten Ihre Bekannten (alles Rentner) jeden Sonntag einen Flohmarkt. Der Erlös geht zu 100% in die Tiere. Die Flohmarktsachen werden von den dort lebenden Deutschen gespendet, Rita holt die Sachen ab und sortiert sie entsprechend.

Rita hat eigentlich Platz für 60 Katzen, ist aber eigentlich dauern überbesetzt. Viele Tiere leiden unter den engen Zuständen, auch wenn sie normalerweise sehr verträglich untereinander sind. Die Katzen (oftmals sehr sehr junge Tiere, die auch noch mit der Flasche ernährt werden müssen) werden ihr nachts in Kartons vors Haus gestellt, einfach über die Mauer geworfen oder aber natürlich auch von Leuten persönlich vorbeigebracht. Sie sieht auch nicht weg, wenn notleidende Tiere (egal ob Hund, Katze oder Kleintier) am Strassenrand sitzen.

Natürlich bleibt es auch nicht aus, das kein Platz zur Aufnahme mehr vorhanden ist. Dann bleibt nichts anderes übrig, als die neu hinzugekommenen Tiere einschläfern zu lassen. Da gibts dann auch keinen Unterschied ob Kitten oder erwachsene Katze, Rassetier oder Streuner 🙁. Die psychische Belastung mag man sich nicht vorstellen. Besonders schlimm ist es, wenn die Tiere am Wochenende kamen, der TA aber erst wieder Montags geöffnet hat.

Ritas Katzen sind alle kastriert! Vor der Kastration werden die Tiere FIV/FELV getestet. Fällt der Test positiv aus, wird ebenfalls euthanisiert. Die Ansteckungsgefahr für die anderen Katzen wäre einfach zu groß. Ein kleines separiertes Gehege mit 5 positiven Katzen gibt es bei ihr. Diese werden aber auch nicht vermittelt und sind Dauergäste.

Die viele Arbeit wird von Rita alleine erledigt! Auch betreut sie die Futterplätze der wilden (aber ebenfalls durch sie kastrierten) Katzen. Ab und zu helfen liebe Nachbarn stundenweise bei der Reinigung der Katzengehege.

Im Ort gab es Ende letzten Jahres sogar eine große kostenlose Kastrationsaktion! Es findet also langsam ein Umdenken statt, zu dem ihre Arbeit auch einen Großteil beiträgt.

Es gibt auch die Möglichkeit, eine Woche "Urlaub" bei Rita zu machen und aktiv mitzuarbeiten. Das betrifft größtenteils die Reinigung der Gehege, Fütterung der Katzen, Einkäufe erledigen, Tierarztbesuche begleiten und Flohmarktsachen einsammeln. Die Anreise, sowie die Verpflegung muss der Reisende allerdings selbst bezahlen, dafür steht der Nachmittag zur freien Verfügung. Der Dank von vielen Samtpfoten ist einem bei diesem Urlaub aber gewiß 🙂. Auch die Hunde freuen sich über streichelnde Hände.

Rita vermittelt die Tiere natürlich auch vor Ort. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, nehmen wir ihr aber auch Tiere ab. Dadurch hat sie wieder Kapazität und andere Katzen können nachrücken bzw. bleiben so von der Euthanasie verschont. Diese werden vor Ausreise geimpft, gechipt und erhalten einen Pass. Ich selbst habe auf meinem Heimflug vor knapp einem Jahr 4 Tiere mitgenommen. Es hatte sich um sehr zahme Tiere gehandelt, da diese im Flughafen für die Kontrolle nochmals aus der Box geholt werden mussten. Die Katzen kamen zur mir auf Pflegestelle und wurden weitervermittelt. Ich selbst habe 3 eigene Katzen aus Torrevieja.

Ende diesen Jahres fahren wir evtl. nochmal mit dem Auto nach Spanien, um Spenden mitzunehmen und vor Ort größere Arbeiten zu erledigen.

Ich unterstütze Ihre Arbeit sehr gerne (finanziell und mit Arbeitskraft), weiß ich doch, das alles zu 100% ankommt!

Rita wird von Privatpersonen und 2 oder 3 Vereinen mit Futterspenden unterstützt. Unter http://www.tierhilfecostablanca.com gibt es weitere Fotos.

P.S.: Natürlich unterstütze ich auch den örtlichen Tierschutzverein!
 

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Auch hier wieder, das sind die Geschichten, die mein Herz berühren. Menschen, die sich aufopfern, um den Tieren zu helfen, egal in welchem Umfang. Die bei jedem getöteten Fellchen noch weinen. Die nicht überlegen, ob Hilfe richtig oder falsch ist. Vielen Dank für die Posts, ich hoffe, es melden sich noch viele, egal ob Inland oder Auslandprojekte.
Vielleicht gibt es neue Ideen, etc. Lg
 
Schubse mal, mir läuft noch was im Hinterkopf rum, was ich noch nicht zu fassen bekomme.
 
Danke Dagmar!

das hast Du wunderschön, informativ und plastisch geschrieben und gemacht.


Und danke allen jenen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Tieren zu helfen. Vor Ort, als "Frontschwein". Die kriegen den harten Teil ab. Die werden angepöbelt. Die wissen oft nicht mehr ein noch aus. Die geben ihre letzten Cents...

Ich persönlich bin nicht fixiert auf bestimmte Tierarten....

und schon gar nicht auf Inlands-oder-Auslandsschutz.

"Erbarmen mit den Tieren" hat sich schon Albert Schweitzer auf seine Fahnen geschrieben. Und der lebte bekanntlich die meiste Zeit seines Lebens in Afrika.

Es spielt keine Rolle...wenn man reinen Herzens gibt, was man eben geben kann und will...und wenn man ein Tier aufnimmt, egal, wo es herkommt.
Ein Tier "mitnimmt", auch wenn erst mal die Wohnung zu klein ist, die Schwiegermutter was dagegen haben könnte...und und und...

das was da ist, muss halt gerettet werden.

Das was da kommen mag: dafür ist die geschilderte Aufklärung gut.

An die Kinder gehen: das macht Sinn.

Denn diese Kinder werden diesen Planeten bewohnen.

Demokratie und Tierschutz fängt zuhause an. Zur Not in der Schule. Für die Spätzünder und für die, deren Eltern es halt nicht blicken.

Hätte ich nicht eine wunderbare Großmutter gehabt, die alles aufgenommen hat, was kreuchte und fleuchte und allein nicht mehr zurechtkam...eine Mutter, die diesem Beispiel gefolgt ist....würde ich mich heute für Tiere einsetzen?

Ich seh nur einen Unterschied zwischen Auslands-und Inlands-Tierschutz: und dafür könnt ihr mich steinigen: der Auslandstierschutz ist besser organisiert.
Ja, es gibt Ausnahmen. Die kleinen,feinen Vereine in Deutschland.
Katzenhilfe Uelzen, die Katzenherzen etc.
Um nur einige zu nennen.

Aber ich hab hier noch nie was positves über den "großen Tierschutzverein in Bonn" gelesen. Genauso wenig wie über die Berliner. Eher negatives.

Und solange sich das nicht ändert, werde ich den Auslandstierschutz unterstützen.

Dagmar, nochmal: alle Achtung!

Lg

B.
 
Es ist schon etwas komisch, dass so gar nichts kommt, bei den Streitereien werden immer 30 Seiten gefüllt. Jetzt stelle ich mal meiner Meinung nach vernünftigen Tierschutz vor und nichts passiert. 6 Antworten. Na ja, vermutlich ist es nicht spektakulär genug, nichts zum Streiten. Hups, sorry.
Bin halt ein bißchen enttäuscht, dachte auch, es werden Projekte vorgestellt. Ideen, an die man selber vielleicht noch nicht gedacht hat. Na ja.
Danke an die, die ein nettes Wort für unsere spanischen Kollegen über hatten.
 
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Ja, vielleicht etwas überreagiert, aber nach 2 Tagen und fast 400 Klicks. Geht ja auch nicht um Massenantworten.

Es geht darum, den Kritikern, die hier seit Wochen so viele Seiten füllen, zu zeigen, dass auch durchaus andere Länder vernünftige Sachen im Tierschutz machen.

Daher finde ich den Bericht von Mexiko so gut. Halt weltweit.🙂
 
Och dagmar :-/

Ich kann es nachvollziehen was Du meinst, bei mir jedenfalls ist es leider so, dass die Bilder die allesamt auf meinem Rechner waren, von meinem Ex gelöscht wurden und ich leider die Erinnerungen nur in meinem Kopf und nicht mehr bildlich habe...
Ich habe lediglich noch die Bilder meiner letzten Fahrt mit einem Sprinter voller Medikamente, Futter etc. nach Ungarn. Aber das war eher um ein TH vor dem AUS zu retten, als Aufklärungsarbeit. Deshalb habe ich das nicht eingestellt.

Wenn ich ein bissl Luft habe, dann berichte ich aber über die Projekte die wir machten. Leider halt dann nur in Textform...

Aber ansonsten kann ich Dich nachempfinden. Ich finde es auch mehr als lächerlich, dass ständig und überall gebrüllt wird, aber wenns drauf ankommt....nun gut, vielleicht wird auch mehr gebrüllt, als getan....

Naja...verschwendete Worte...

Also. Ich freue mich über den Thread hier und hoffe, dass sich noch einige anschliessen und auch über ihre Arbeiten/Aufklärungsarbeiten berichten...
 
Ja, das wäre schön, Dagmar, wenn es in Andalusien schon soweit wäre wie in Katalonien. Aber bisher ist Katalonien das einzige spanische Bundesland, das den Stierkampf verboten hat, dessen innigste Befürworter an der ruta del toro in der Provinz Cadiz, also da, wo wir arbeiten, leben (am liebsten möchte ich schreiben: ihr Unwesen treiben).

Hier herrschen andere Verhältnisse, man kann keine Schulklassen in Tierheime führen, weil es keine Tierheime gibt... und doch sind erste kleine Fortschritte zu verzeichnen. Vor Jahresfrist ist Rotaguau, die Perrera der Stadt Rota geschlossen worden, in der regelmässig auch Katzen getötet wurden. Nun gibt es dort eine neue Perrera, doch deren Besitzer arbeitet mit den Tierschützern zusammen, ruft an, wenn Katzen hereinkommen und versucht diese auch selbst zu vermitteln. Der Katzenbestand in der privaten Perrera Gesser in Jerez ist stark gesunken, so dass nun endlich auch ernsthaft daran gegangen werden kann, die vielen Strassenkatzen zu kastrieren.

Und es gibt ein Projekt: es soll eine Kampagne zur Kastration von Katzen in privaten Haushalten geben, denn diese massenweise unkastrierten Katzen bieten das nahezu unerschöpfliche Reservoir, aus dem die Kolonien von Strassenkatzen ständig Nachschub bekommen. Der unerwünschte Nachwuchs dieser Katzen landet in der Perrera - oder einfach auf der Strasse.

Hierzu haben bereits mehrere Gespräche mit der Stadtverwaltung von Chiclana stattgefunden (weitere folgen), die sich prinzipiell einverstanden erklärt hat, die Kampagne mitzutragen - allerdings ohne sich finanziell zu beteiligen. Die Aufrufe könnten jedoch von der Stadt kommen und das wäre ein unglaublicher Erfolg - Ana meinte, noch vor Jahresfrist hätte man sie nicht einmal angehört.

Nebeneffekt des Ganzen ist, dass Ana jetzt des öfteren vom Umweltamt informiert wird, wenn Anwohner melden, dass eine Kolonie von Strassenkatzen gequält wird, mit der Bitte sich des Problems anzunehmen...

Daneben stellt Ana auf den Fiestas in den Gemeinden immer wieder Infostände über ihre Arbeit und die Zustände in den Perreras (die viele Andalusier für Tierheime halten) auf... Dies ist allerdings sehr zeitraubend und da sie ihre Tierschutzarbeit ja beinahe ganz allein machen muss, bleibt dafür nicht soviel Zeit, wie es wünschenswert wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht kontrovers genug?
Warum muss Tierschutz kontrovers sein?

Ist er, leider.

Aber wenn man keine Angriffsfläche bietet?

Apan leistet hervorragende Arbeit.

Ich kanns mir jetzt nicht verkneifen, etwas über Katalonien zu schreiben.

Die ja "anders" sind.
Selbst ihre Sprache ist "anders".
Katalonien hat bemerkenswerte Persönlichkeiten hervorgebracht.
Und eigentlich wären sie gerne unabhängig.
Was man gut nachvollziehen kann.

Katalonien hat sich während des Franco-Regimes sehr tapfer geschlagen.

Die haben möglicherweise einfach andere Werte als der Rest von Spanien?

Aber letztlich, was zählt ist doch: da leisten Leute hervorragende Arbeit.
Sie vermitteln nicht auf Teufel komm raus Tiere nach Deutschland.
Also der Inlands-Tierschutz kann sich hier nicht beschweren.

Es sind Katalanen, keine Deutschen, die das Projekt ins Leben gerufen haben.

Das an sich ist doch bemerkenswert, oder?


Lg

B.
 

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