Über Luchse und Wölfe

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Catnes

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19. August 2013
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46
Hallo liebe Katzenfreunde und Tierfreunde. ich möchte euch mal was fragen,nämlich ob ihr zufällig wisst, wö überall in Deutschland schon wieder Luchse und Wölfe sind.Und können sie für den Menschen gefährlich sein? und wenn ja , unter welchen umständen?
von Wölfen hört man ja öfters man, dass sie menschen töten, aber dann hört man wieder, dass das so extrem selten sein soll.
doch andererseits, warum hatten die Menschen früher so viel Angst vor Wölfen wenn sie nachts unterwegs waren.
ich würde mich sehr freuen, wenn sie wieder bei uns sind wo sie hingehören, und sie haben auch ein Recht frei zu leben so wie wir, ich frage mich nur kann man dan im wald noch spazieren gehen
Viele Grüße Catnes
 
A

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Angeblich gibt es bei uns wieder einen Wolf...zumindest soll er drei km von hier auf einem Bauernhof im Wald ein Kalb gerissen haben....allerdings hat man es erst so spät gefunden, dass kein DNA-Abgelich bzw. Gebissabdruck mehr möglich war.

Warum sollt man nicht mehr spazieren gehen können? ich pers. habe vor wildgewordenen Wildschweinen mehr Angst als vor einen Wolfsrudel...
 
Huhu, also bei uns werden auch immer wieder Luchse gesichtet und meine Tochter selbst hat einen gesehen....daraufhin bin ich erst Neugierig geworden und hab im Internet gestöbert.

Habe dann eine Seite gefunden:
http://www.luchs-in-hessen.de/

seitdem schau ich da regelmäßig nach und bin immer überrascht wieviele Luchs auch durch Fotos nachgewiesen werden....trotz Hund, Fahrrad....

Ich habe dort dann auch mal angerufen und nachgehakt, der Berater sagte, ich und meine Kids bräuchten keine Angst haben, aber die Hunde sollte ich im Auge behalten. Die hätten gegen einen Luchs keine Chance wenn sie ihn bedrängen.
 
Tödliche Begegnungen mit Wölfen waren in der Vergangenheit, also zu Zeiten des "bösen Wolfes", vor allem auf Tollwut zurückzuführen. Die ist heute zum Glück selten geworden und in Deutschland sollte sie vorerst keine Rolle mehr spielen.
Viele Todesfälle gab es auch in Situationen, in denen Kinder auf Viehherden aufgepasst haben. Ist ebenfalls nicht mehr aktuell.

Das heisst nicht, dass es ohne Tollwut oder Kinderhirten keine Zwischenfälle mit Wölfen geben kann. Gefährlich kann es werden, wenn Wölfe sich an Menschen gewöhnen weil sie angefüttert werden. Sei es aus Unachtsamkeit, wenn sie in der Nähe von menschlichen Siedlungen regelmäßig Abfälle plündern können, oder aus falsch verstandener, romantischer Tierliebe. Am Ende ist das Anfüttern ja nicht nur für Menschen potentiell gefährlich, sonder vor Allem für den Wolf selbst, der dann möglicherweise als "Problemwolf" beseitigt wird.

Insgesamt gibt es aber erstaunlich wenig Zwischenfälle mit Wölfen. Und meine persönliche Erfahrung ist, dass man Gruselgeschichten über Zwischenfälle, die einem von Bekannten erzählt werden, erstmal nachrecherchieren sollte. Dabei kann sich einiges relativieren.
(In meinem Fall wurde mir dieser Vorfall so berichtet, dass ein Husky und auch seine Halterin aktiv angegriffen wurden, der Husky lebensgefährlich verletzt wurde und nur knapp überlebt hat: http://www.paz-online.de/Peiner-Land/Ilsede/Hund-in-Adenstedter-Wald-angegriffen
Von wem mir das so berichtet wurde? Einer Jägerin 🙄)

Zu dem Thema Wolfsangriffe gibt es auch ein Buch von Elli Radinger:
http://www.amazon.de/gp/product/1478199393?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o02_s00
 
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OK. dann wäre da noch meine frage, wo es Wölfe und luchse inzwischen schon gibt.

und wegen der tollwut. natürlich hat jeder schon von der krankheit gehört, aber trotzdem frage ich mich, was passiert mit infizierten Tieren. warum werden sie da so aggressiv? wie genau läuft diese krankheit ab.
Viele Grüße
 
Deutschland gilt zur Zeit als tollwutfrei.

Tollwut ist eine Vireninfektion die das Gehirn befällt, d.h. auch befallene Menschen werden möglicherweise sehr unruhig (Wandertrieb) und aggressiv.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tollwut
 
Ok soweit weis ich das schon. Aber was fühlen oder denken sie wenn sie wen angreifen. Ich kann mir vorstellen, dass jemand der krank ist, vielleicht Schmerzen hat und nicht mehr gut sehen kann oder sich schlecht orientieren kannund desshalb eben angreift, wenn ihm jemand zu Nähe kommt.
Aber die Menschen zu früheren Zeiten, hatten ja richtig Angst vor Wölfen , wenn sie mit den Kutschen durch den Wald Gefahren sind soweit ich weis.. Oder wenn sie zu Fuß oder zu Pferd unterwegs waren. Es ging also nicht nur ums aus dem weg gehen.
Wie sieht es mit luchsen oder Wölfen bei Freiburg aus?
(da ziehe ich eventuell hin. 🙂)
 
Lies mal "Cujo" von Stephen King, da ist der Krankheitsverlauf aus Sicht eines Hundes sehr gut beschrieben, also keine Spinnerei.
Das Virus greift das Nervensystem, Rueckenmark und Gehirn an.
Ein erstes, sicheres Anzeichen ist Hydrophobie, man kann auf Grund von Kraempfen im Rachen-und Kehlkopfbereicht nicht mehr schlucken und hat regelrecht Angstzustaende vor Fruessigkeiten, die man eh nicht trinken kann.
Der weitere Verlauf wechselt zwischen Kontaktsuche und wuetende Raserei, weil saemtliche Reize extrem schlimm wirken (Licht, Temperatur, Geraeuche z.B.).
Heilung gibt es nicht, das ist das Schlimme.
Es sind Faelle bekannt, wo die Infektion mit von Speichel benetzten Stoffaeden an nicht ganz intakter Haut uebertragen wurde, also es muss nicht immer ein Biss noetig sein.

Eine Impfung reicht beim Menschen, der mit Streunern und dgl. in einem Tollwutland lebt, nicht aus, weil es auch bei TW Impfversagen gibt. Da ist dann ein Bluttitertest zwingend noetig, ebenso bei Tierimporten aus TW-Laendern.
 
@Catness: was ein Betroffenes Tier / ein betroffener Mensch wahrnimmt können wir nicht sagen.

Grund: die Viren befallen das Zentralnervensystem, das Gehirn wird zerstört und leidet unter Wahnvorstellungen.

Ehrlich gesagt will ich auch gar nicht in der Lage sein mir die Wahnvorstellungen vorzustellen die die Opfer plagen.

Ob die Menschen in früheren Zeiten Angst vor Wölfen hatten bleibt Spekulation. Für mich sind die Horrorgeschichten vom Großen Bösen Wolf einfach das damalige Äquivalent von Horrorfilmen, die Leute wollten einfach Gruselgeschichten hören. Ähnlich wie die Geschichten von bösen Riesen, Gespenstern, Zauberern etc.

Ich glaube dass die Leute damals einfach wussten wie man sich in einem Wolfsgebiet verhält- ähnlich wie heute in Bärengebieten- und Wissen verhindert Angst.

Genau da ist meine Kritik: ich finde in D wird zu wenig aufgeklärt- somit bleiben Horrorgeschichten und Verniedlichung a la Disney unwidersprochen.
 
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@Catness: was ein Betroffenes Tier / ein betroffener Mensch wahrnimmt können wir nicht sagen.
Grund: die Viren befallen das Zentralnervensystem, das Gehirn wird zerstört und leidet unter Wahnvorstellungen.


Ich glaube dass die Leute damals einfach wussten wie man sich in einem Wolfsgebiet verhält- ähnlich wie heute in Bärengebieten- und Wissen verhindert Angst.

Zu ersterem: Doch, ich glaube schon, dass man in etwa sagen kann, wie sich ein betroffenes Tier fuehlt und was es wahrnimmt, naemlich an seinen Reaktionen und seinem Verhalten.
Von betroffenen Menschen gibt es ja mehr als genug Aussagen.

Und zu letzterem: Damals waren die Leute einfach naturverbundener und konnten deshalb besser sagen, wie man sich in Wofsgebieten verhaelt, nach damaligen Bedingungen fuer den "ungebildeten" Normalbuerger. Und das war zwar Unkenntnis darueber, wie im Detail Tollwut sich auswirkt, aber dass Woelfe mit seltsamen Benehmen zu meiden sind.
 
Wir haben hier in der Gegend, also im Norden Niedersachsens, nachweislich Wölfe.

Ich musste mich aus diesem Grund aufgrund meines Berufes mit dem Thema "Wolf" auseinandersetzen :grin: ein sehr, sehr interesanntes Thema.

Grundsätzlich ist der Wolf ein sehr scheues Tier und meidet den Kontakt mit dem Menschen. Die Anwohner in den bekannten Wolfgebieten sind recht entspannt und dass sie mal einen Wolf sehen, geschweige denn Spuren in der Nähe der Wohnsiedlungen gefunden haben, ist sehr sehr selten.

Wolfsrisse an Haustieren sind selten (hierbei beziehe ich mich auf zwei Berichte über Polen und die skandinavischen Länder, die leider nicht im Internet veröffentlicht sind...sonst hätte ich die verlinkt). Dort gab es meistens Risse an Haushunden, wobei diese nicht als Nahrung dienen sollen, sondern aus Revieransprüchen getötet wurden.
Katzen, was hier ja für alle interessant ist, sind zum einen zu flink für Wölfe und zum anderen keine bevorzugte Beute.

Die bekannten Tötungen eines Menschen gesahen meist bei Bejagung des Wolfes. Ich habe leider nicht mehr die ganz genauen Zahlen, aber in Polen gibt es schätzungsweise 400 Wölfe und in den letzten 5 Jahren ist ein Mann durch einen Wolf bei der Jagd getötet worden, also verschwindend gering.
In Polen gab es, wenn ich mich richtig erinnere, auch im og. Zeitraum nur 12 Angriffe auf Menschen, die in Verletzungen endeten. Dies geschah ebenfalls bei der Jagd, aber auch durch Tollwut oder Fehlverhalten durch den Menschen, meist im Zusammenhang mit einem Hund.

Also, alles nicht so dramatisch, wenn man mal über den Tellerand in die Nachbarländer schaut, in denen der Wolf seit Jahrzenten heimisch ist.

Ich persönlich finde den Wolf nicht gruselig oder besonders gefährlich. Ich habe Respekt vor diesem Tier, so wie vor allen Wild-, Nutz- und Haustiere, die mich nicht kennen und ich sie auch nicht.

Wenn man sich bewusst macht, dass jedes Tier ab einer bestimmten Größe gefährlich für den Menschen werden kann, dann kann man doch sehr entspannt mit dem Wolf oder Luchs leben.


Es gibt eine recht infomative Broschüre, die ich jedem empfehle, der dazu neigt am "Rotkäpchen-Syndrom" zu erkranken 😎

"Der Wolf in Niedersachsen - Grundsätze und Maßnahmen im Umgang mit dem Wolf"
Ministerium für Umwelt und Klimaschutz > www.umwelt.niedersachsen.de
 
Also vor Wölfen muss man weitaus weniger Angst haben als vor unserem total überzüchteten und falsch gehaltenen Haushunden 🙄

Ich habe durch das unendliche Glück eine Patenwölfin gehabt zu haben mehr als gute Eindrücke vom Verhalten erleben dürfen ... ja sogar hautnah.
Wölfe haben eine ungemein klare und direkte 'Sprache'. Wer die als Mensch zu deuten weiss und das eigene Verhalten anpasst, für den ist die Gefahr gering. Es ist wahrscheinlicher, dass ihm ein Flugzeug aufs Dach kracht, als nene Angriff durch nen Wolf.

Bei Luchsen ist das noch nen Tacken heftiger, die sind dermassen scheu, dass Ottonormalvdrbraucher, der in der Regel aus Wildtiersicht mit unendlichem Radau und Getöse durch den Wald hirscht, den zeitlebens niemals zu Gesicht bekommt.

Luchse sind zudem tatsächlich nichts weiter als zu gross geratene Katzen. Sie sprechen die selbe Sprache wie unsere Hauskätzchen und verhalten sich auch so.
Sprich das selbe Fehlverhalten des Menschen was zu einem bösen Kratzer durch die Hauskatze führt, würde bei einem Luchs zur selben Reaktion führen .... nur sind dessen Patscherln halt a weng grösser :omg:.
 
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