Überängstliche Katze

  • Themenstarter Themenstarter Mephistokatze
  • Beginndatum Beginndatum
Mephistokatze

Mephistokatze

Neuer Benutzer
Mitglied seit
4. Februar 2017
Beiträge
5
Hallo liebe Foren-Mitglieder,

meine Katze ist extrem ängstlich und ich habe das Gefühl, dass sie durch ihre extreme Fixierung oft alleine ist. Denn selbst wenn meine Mitbewohnerin da ist und sich um sie kümmern würde, ignoriert sie diese und reagiert erst wieder, wenn ich nach Hause komme.
Sie hat vor fast allem und jedem Angst. Wenn Besuch kommt, versteckt sie sich den ganzen Tag in ihren selbst gewählten Höhlen oder auf ihrem Hochsitz hinten im Bad. Es dauerte fast ein halbes Jahr bis sie sich an meine beste Freundin gewöhnte, die im Urlaub auf sie aupassen wird, da sich die WG auflösen muss.
Um ihr mehr Selbstvertrauen zu geben, versuche ich mit ihr zu klickern. Doch das Geräusch ängstigt sie und momentan ist sie nur dazu bereit, weil sie ihr neues Futter verschmäht.

Meine drei Fragen an euch:
- Wie kann ich meiner Katze die Angst vor der Türklingel, dem Telefonklingeln und dem Klicker nehmen?
- Soll ich konsequent bei der Futterumstellung bleiben auch wenn sie nichts davon frisst?
- Meint ihr eine Zweitkatze würde ihr das Leben erleichtern oder würde diese meine Katze "verdrängen". Ich habe Angst, dass sie sich dann ganz in sich selbst zurückzieht.

Habt ihr noch einen guten Rat wie ich ihr helfen kann?
 
A

Werbung

Hallo, Katzen werden nicht allein gehalten. Sie brauchen spiel-und raufkumpel. Wie alt ist deine Katze?
 
Alter

Sie wird jetzt vier.
Nun ja, sie hat in ihrem ganzen Leben vermutlich nie eine andere Katze gesehen.
Ich habe sie einem Bekannten abgekauft mit dem ich für ein Praktikum in einer WG gewohnt habe. Er hat sie nicht gut behandelt. Eigentlich hat er sie in einem Karton neben dem Müll gefunden ganz alleine und sie erst mal mit der Hand aufgezogen. Ich fand aber, dass er absolut blöd mit ihr umgegangen ist.
Deswegen heißt sie auch einfach nur Katze. Sie hatte nie einen Namen bekommen. Aber sie hört darauf, deswegen habe ich das auch nie geändert.
Und als ich dann ausgezogen bin habe ich sie mitgenommen.
 
Ich würde ihr einen Kumpel gleichen Alters und gleichen Geschlechts dazu holen. Ein dazu passender Charakter wäre ideal. Das könnte schon reichen, um deiner fellnase die Angst zu nehmen. Sie ist ja noch nicht alt.
 
Danke

Darüber denke ich gerade auch nach. Alleine schon wegen der beruflichen Veränderung.
 
Die Idee mit dem Klickern ist gut. Vielleicht kannst etwas benutzen, was leiser ist, z.B. einen Kugelschreiber oder selbst ein schnalzendes Geräusch in gewünschter Lautstärke erzeugen. Wobei ich glaube, dass sie sich an den Clicker gewöhnen wird, wenn direkt nach dem Klick immer etwas super Leckeres in ihre Richtung kullert.

Je nachdem, welche Geräusche sie ängstigen (außer Türklingel): wenn das mit dem Klickern irgendwann gut klappt und sie ein paar Dinge kann, kannst du mit ihr klickern, wenn diese ängstigendem Hintergrundgeräusche leise laufen, so dass sie lernt, sich auf den Click und ihren Trick zu konzentrieren, so dass die Geräusche irgendwann die Bedrohung verlieren.

Ich habe auch einen sehr ängstlichen Kater. Bei uns hat das Klickern sehr gut geholfen (Clickern, wenn die Spülmaschine läuft, mein Mann zwischendurch extra hustet oder etwas auf dem Tisch verschiebt, mit offener Terrassentür, draußen,usw). Auch die Staubsaugerpanik konnte wir nach und nach weg trainieren. Wir haben bemalen Dingen immer ganz leise angefangen und uns über Wochen immer weiter in der Lautstärke gesteigert.

Das mit der Türklingel ist sehr schwierig. Mein Kater versteckt sich immernoch bei Besuch/ wenn es klingelt. Das ist halt so, auch wenn es sich schon verbessert hat. Vielleicht musst du das akzeptieren. Oder es verbessert sich irgendwann von alleine ein bisschen.

Gut ist auf jeden Fall, dass sie genügend Rückzugsorte hat.

Hilfreich fürs Klickern sind diese Videos:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLJQhcLVesU0yoLIp-XJzId2jWJnbrIetz
https://katzentraining.wordpress.com/2011/08/20/schritt-1/
und das Klickerbuch von Chr. Hausschild.

Zum Futter: Wenn sie so ängstlich und gestresst ist, würde ich momentan das Futter eher nicht umstellen, wenn sie es nicht frisst. Dann lieber noch etwas warten oder verschiedene Marken parallel zu dem bekannten Futter anbieten.
 
Werbung:
Danke

Danke, die Antwort hilft mir wirklich weiter.
Gestern habe ich es wohl zu lange gemacht, irgendwann hat sie sich hinter ihrem Kratzbaum versteckt weil sie das Leckerli gruselig fand. Ich verstehe sie manchmal einfach nicht.

Momentan versuche ich, das Geräusch zu konditionieren. Klick, Leckerli, Klick, Leckerli. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Das mit dem Kugelschreiber ist eine gute Idee.

Ich ziehe selbst bald um und dann bekommt sie in der neuen Wohnung noch mehr Ausweichmöglichkeiten an den Wänden. Und vor den Hasen meiner Mitbewohnerin hat sie auch panische Angst. Wenn sie weg sind, dann geht es ihr sicher auch besser.

Dann stelle ich das Futter wieder "zurück". Sie ist da sehr wählerisch und ich blieb lange Zeit bei dem Sheba das sie gewohnt war, bis ich mal in einem Bericht gesehen habe, was da drin ist. Aber das mit der Umstellung hat ja wirklich noch Zeit.
 
Dann nur kurz clickern, dafür öfter...und am Besten mit den für Sie weltbesten Leckerchen. 🙂 Hier ist das eine in kleine Stückchen aufgeteilte Kaustaustange oder ein mit kochendem Wasser überbrühtes Stück Rindergulasch, welches ich dann ganz klein schneide oder manchmal auch Trofu. Nimm dir alle Zeit der Welt für das richtige Konditionieren, weil das einfach die Grundlage für alles Folgende ist, selbst wenn das Wochen dauert. Beim Klickern gibt es keinen Zeitdruck oder Stress, sondern es ist wichtig, dass es für alle angenehm und schön ist und Spaß macht.

Ich würde ihr das Sheba auch erstmal weiter geben, sonst ist das Alles vielleicht Zuviel für sie. Das hat wirklich Zeit. 🙂

Zu den Verstecken kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass diese gerade bei ängstlichen Katzen wichtig sind. Das aus ihrer Sicht sicherste Versteck (welches sie sich dann aussucht) muss immer zugänglich sein.
 
Super

Danke für die Ermutigung! Das hilft mir geduldig zu sein.

Ja, ihre Lieblingsplätze kann sie immer erreichen, wenn Besuch da ist. Es kommt auch darauf an wie sehr sie den Besuch kennt. Wenn sie ihn gar nicht kennt ist sie im Bad in ihrer Kuschelhöhle ganz hinten auf dem Schrank. Wenn sie ihn besser kennt, dann ist sie unter dem Küchentisch auf einem extra für sie reservierten Stuhl und wenn sie ihn ganz gut kennt dann sitzt sie auch mal auf ihrem Kratzbaum.
 
Das ist doch schon Mal ein super Zeichen, dass sie sich nicht bei jedem Besuch in die hinterste Ecke versteckt. :yeah: Du wirst sehen, je länger sie bei dir ist, umso besser wird es- vor allem, wenn du ihr behutsam dabei hilfst.
Es kann natürlich sein, dass ein bisschen Ängstlichkeit immer bleibt....
Schön, dass du sie aufgenommen hast und ihr die Zeit gibst, die sie braucht.
 

Ähnliche Themen

AnnaLuna
Antworten
39
Aufrufe
2K
AnnaLuna
AnnaLuna
P
Antworten
15
Aufrufe
803
Grattastinchi
G
W
Antworten
27
Aufrufe
1K
Stefanie-
Stefanie-
H
Antworten
6
Aufrufe
860
HirakuCaily
H

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben