Überforderte Nachbarin mit drei Katzen

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dem Norden von Hamburg
Liebe Community,


ich möchte hier einen Fall von “Notfellchen” vorstellen, an dem ich langsam verzweifle, ich wäre dankbar für einen Rat (von einer Lösung ganz zu schweigen).


Es geht um meine 78 Jahre alte Nachbarin. Diese ist schwer krank und hat drei Katzen, mit denen sie mehr und mehr völlig überfordert ist, dies jedoch nicht sieht oder sehen will. Die Angehörigen kümmern sich nicht (aus welchen Gründen auch immer). Ich habe die Katzen vor kurzem knapp zwei Wochen betreut, da die Nachbarin plötzlich ins Krankenhaus musste, daher kenne ich die Katzen ganz gut. Leider habe ich selbst zwei chronisch sehr kranke Katzen und bin auch selbst gesundheitlich angeschlagen, weswegen meine Möglichkeiten hier begrenzt sind (sollte es noch einmal zu einem Krankenhausaufenthalt kommen, müsste ich wohl das Ordnungsamt anrufen, leider nimmt das hiesige Tierheim Tiere nicht vorübergehend auf, und für eine endgültige Aufnahme - natürlich nur mit Einverständnis des Halters - gibt es eine Warteliste!).


Es handelt sich um zwei Kätzinnen und einen Kater. Den Kater hatte meine Nachbarin von ihrer Tochter übernommen, die vor ein paar Jahren verstorben ist, das ist die Tragödie dabei.


Der Kater ist 16 Jahre alt und blind, außerdem hat er seit, ich glaube, fast einem Jahr ständig Durchfall, wirkt ansonsten aber nicht krank oder abgemagert (wiegt eher zu viel) und ist sehr verschmust und verspielt. Die Nachbarin ist hier vor zwei Jahren eingezogen und er hat sich trotz seiner Erblindung schnell in der Wohnung zurechtgefunden. Wegen dem Durchfall war sie letzten Spätsommer mehrfach beim Tierarzt, zuerst sollen in der Kotprobe Giardien nachgewiesen worden sein, das ist dann behandelt worden, in der Kotprobe dann soll nichts mehr feststellt worden sein. Sie will jetzt wieder eine Kotprobe abgeben. Aufgrund ihrer Erkrankungen ist die Nachbarin nicht in der Lage, ihn allein zum Tierarzt zu bringen. Mit etwaigen Medikamentengabe ist sie auch stark überfordert, da sie sich kaum noch bücken kann.


Leider versteht der Kater sich mit der einen Kätzin überhaupt nicht, weswegen sich meine Nachbarin gezwungen sieht, diese ausschließlich im Schlafzimmer zu halten. Das geht so aus meiner Sicht überhaupt nicht weiter! Diese Katze ist auch älter, hat aber - soweit ersichtlich - keinerlei körperliche Einschränkungen (außer dass sie wohl nicht mehr so gut aufs Bett springen kann wie früher).


Die dritte Katze hat von Geburt an eine schwere Gehbehinderung, auf glatten Oberflächen bewegt sie sich vorwiegend rutschend fort, was vom Anblick her extrem gewöhnungsbedürftig ist, aber vom Verhalten her ist sie sehr fröhlich und zutraulich, Schmerzen merkt man ihr nicht an, außerdem sieht sie total niedlich aus (sie ist schwarz-weiß und sieht aus wie eine kleine Kuh). Durch ihre Behinderung schafft es die Katze nicht immer, ihren Kot in der Toilette abzusetzen, das ist allerdings nicht so wild, da dieser steinhart ist. Sie hat allerdings auch Probleme mit der Blase. So hatte sie vor zwei Jahren eine Blasenentzündung und jetzt wieder. Sie hat jetzt kleine Urinpfützen quasi in der ganzen Wohnung abgesetzt. Immerhin hat meine Nachbarin es geschafft, sich mit ihr heute zur Tierärztin zu schleppen und die Katze hat Antibiotika erhalten (ich fürchte, mit der weiteren Behandlung ist die Nachbarin aber überfordert, ebenso wie mit der Reinigung der Wohnung, immerhin kommt einmal die Woche eine Haushaltshilfe). Der Urintest hat leider ergeben, dass die Katze möglicherweise auch Diabetes hat……Es muss noch eine Blutabnahme erfolgen.


Ich habe die Nachbarin schon mehrfach darauf angesprochen, ob es nicht besser wäre, die Katzen anders unterzubringen. Bisher hat sie nur angedeutet, sich dies für den Kater ggf. vorstellen zu können. Ich fürchte allerdings, dass sie schlicht und ergreifend sehr bald vor der Tatsache steht, die Katzen einfach nicht mehr ausreichend versorgen zu können, im Grunde kann sie es ja jetzt schon nicht mehr.


Meine Frage ist, was soll man hier tun, was würdet ihr tun?


Mich würde auch generell interessieren, ob es Menschen gibt, die bereit wären, solche sehr “prolematischen” Tiere bei sich aufzunehmen…..Falls sich jemand finden würde, würde ich das mit ihr besprechen.
 
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Oje, das klingt ja wirklich schwierig und Hut ab, dass du dich zuständig fühlst! Eine Lösung fällt mir nicht wirklich ein, aber das Problem wird ja mit der Zeit immer größer und wenn dann wirklich der Notfall eintritt und die Nachbarin sich gar nicht mehr kümmern kann, wird es sehr schwierig sein, eine schnelle Maßnahme zu finden.
Vielleicht kannst du noch einmal, natürlich mit dem Einverständnis der Nachbarin, das örtliche Tierheim kontaktieren. Wenn sie schon die Katzen nicht aufnehmen können, so gibt es auf der Homepage eventuell die Möglichkeit der Platz-zu-Platz-Vermittlung, wo man die Tiere schon einmal inserieren könnte. Das gibt euch Zeit und falls sich wirklich jemand meldet, der eines der Tiere aufnehmen würde, dann wäre deine Nachbarin vielleicht einverstanden, wenn sie die neuen Halter auch selber kennenlernen kann. Gibt es bei euch eine Katzenhilfe? Da könntest du auch einmal anrufen und das Problem schildern. Hier ist natürlich auch die Frage, ob die Katzenhilfe die Tiere aufnehmen kann, die sind in der Regel auch total überbelegt. Aber vielleicht könnten die jemanden zumindest zur Beratung vorbei schicken. Das wäre es, was mir so einfällt...
 
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Als erstes möchte ich Dir sagen, dass ich es toll finde, dass Du Dich kümmerst und nicht einfach wegsiehst. Das ist leider nicht selbstverständlich.

Ohne Einverständnis der Halterin gibt es leider nicht viel, was Du hinsichtlich einer Abgabe / Vermittlung der Katzen tun kannst.
Wenn die Zustände wirklich unzumutbar werden, könntest Du das Ordnungsamt einschalten. Die Katzen würden dann ggf. in Gewahrsam genommen und dann müsste das Tierheim sie aufnehmen.
Das nachbarschaftliche Verhältnis wäre dann sicher dauerhaft gestört und bis es soweit kommt, hätten die Katzen möglicherweise noch einen langen Leidensweg vor sich.

Zur zweiten Frage:
Ja, es gibt tatsächlich Menschen, die alte und kranke Katzen aufnehmen. Ganz einfach würde es sicherlich nicht sein, für die drei armen Mäuse passende Plätze zu finden, aber unmöglich ist es nicht. Es würde sicher etwas dauern und das ist vielleicht der Punkt, an dem Du Deiner Nachbarin gegenüber ansetzen könntest.
Dass jetzt bereits angefangen wird, Plätze für ihre Katzen zu suchen, damit sie alle untergebracht sind, wenn es für sie selbst nicht mehr möglich ist, sich um die drei zu kümmern. Vielleicht sieht sie das ja doch noch ein, wenn Du weiter auf sie einwirkst.

Mehr kann ich Dir leider auch nicht raten. Ich wünsche Dir und den drei Süßen viel Glück!
🍀🍀🍀
 
@Galotti

Hut ab, dass du dich einsetzt und kümmest. 👍

Nachdem es gleich 3 Katzen sind, wird es sicher schwierig für sie Plätze zu finden (die auch bereit sind, sich zeitlich und finanziell einzubringen).

Es gibt die Möglichkeiten, über Tierheime / Katzenhilfe nach Pflegestellen als Endstelle zu fragen.

Parallel aber ein Vorschlag von mir (und nein, ich arbeite nicht bei Gut Aiderbichl, bin da aber Patin und kenne deshalb einige der Güter dort in live) - es gibt hier die Möglichhkeit einer Verfügung für den Verbleib der eigenen Haustiere bei Pflegefall / Todesfall.

Vielleicht wäre das etwas, das man mit in die Überlegungen einbeziehen kann und womit deine Nachbarin einverstanden wäre, wenn es sich weiter verschlechtert.

Tiervorsorge - gut-aiderbichl.com
 
Meine Frage ist, was soll man hier tun, was würdet ihr tun?

Ich denke Du machst das schon gut so, wie Du es angehst. Eine mögliche Anlaufstelle in HH wäre diese hier:

Home - Katzenschutzgruppe Winterhude e.V.

Auf der Seite findest Du auch weitere Adressen in der Umgebung von HH.

Am Schönsten wäre es wahrscheinlich, wenn sich erstmal jemand finden würde der Deine Nachbarin vor Ort ein wenig intensiver unterstützen kann. Gibt es bei Euch Nachbarschaftsgruppen? Eventuell sogar eine Nachbarschaftsgruppe mit Schwerpunkt Katzen?
Dann könntest Du da mal nach Hilfe fragen für sie. Sie muss damit natürlich einverstanden sein, aber eventuell wäre das eine erste Entlastungsmöglichkeit und es würden sich so auch eher weitere Schritte angehen lassen.

Ich denke sowas braucht einfach auch mental ein bisschen Zeit, für Deine Nachbarin ist es ja wahrscheinlich auch nicht einfach loszulassen und es ist schön, dass Du ihr da begleitend zur Seite stehst.
 
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Ganz herzlichen Dank für eure Antworten! Ich merke, dass es mir total gut tut, mit meinen Gedanken dazu nicht so alleine zu sein, da mich das Ganze doch sehr bedrückt.

Wir haben hier den Verein "Straßentiger Nord", an den hatte ich mich gewendet, die hätten auch vorübergehende Pflegeplätze, sind aber belegt. Tatsächlich bieten die auch eine Vermittlung an, so wie auch das Tierheim. Da werde ich jetzt mit meiner Nachbarin noch einmal drüber sprechen, es nützt ja nichts (auf den Internetseiten sind allerdings bereits sehr, sehr viele Katzen zur Vermittlung, was ziemlich entmutigend ist). An die Katzenschutzgruppe in Winterhude werde ich mich auch wenden! Und tatsächlich haben wir hier eine Nachbarschaftshilfe, da werde ich auch einfach mal fragen. Zumindest ob es Menschen gibt, die ihr erst einmal bei Tierarztbesuchen helfen könnten (der Kater ist ziemlich schwer). Leider ist es so, dass meine Nachbarin ein Mensch ist, der Hilfe ganz schlecht annehmen kann, da ist viel Überzeugungsarbeit nötig.
 
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Parallel aber ein Vorschlag von mir (und nein, ich arbeite nicht bei Gut Aiderbichl, bin da aber Patin und kenne deshalb einige der Güter dort in live) - es gibt hier die Möglichhkeit einer Verfügung für den Verbleib der eigenen Haustiere bei Pflegefall / Todesfall.
Das ist ja auch eine tolle Sache! Vielen lieben Dank für den Tipp!
 

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