Ich bin vor einiger Zeit weit weg gezogen, recht katzengerechte Umgebung. Eine Freundin hatte mir berichtet, dass sie ihre Katzen nach einem Umzug immer schon nach 1 Woche rausgelassen hatte...
Nun, 1 Woche lang wollte Dickie (ca. 10 Jahre, leidenschftlicher Freigänger) gar nicht raus: Er hat sich mit der Wohnung vertraut gemacht und den Umzugsstress verkraftet. Danach hat er mir klar zu verstehen gegeben, dass er jetzt "bereit ist": Ständig gemaunzt und zur Tür gerannt. Bis zum Abend wurde es immer mehr...
Ich hab mir einen Ruck gegeben und ihn am nächsten Morgen rausgelassen: Er hat den kleinen Garten erkundet und war recht schnell wieder drin. Die folgende Nacht war er dann unterwegs und um 4 wieder da.
(Dass er in der 2. Nacht einen Kulturschock und eine Prügelei hatte, ist eine andere Geschichte - die nach 4 Wochen Einsperren genau so passiert wäre.)
Ich habe dem Instinkt meines Katers vertraut; wir leben seit 7 Jahren zusammen, und ich denke, ein bisschen kenne ich ihn schon - bei Jungkatzen ist das sicherlich anders.
Zudem hat er, bevor er zu mir kam, eine ganze Weile wild gestreunt; d.h., er ist "streetwise", kann Unterschlupf finden, fängt Mäuse und weiß Autos zu meiden.
Mit diesem Wissen ist es mir leichter gefallen, ihn "vorzeitig" rauszulassen.
Ich denke, dass man das bei jeder Katze individuell beurteilen + lösen muss - wobei eine pauschale Vorgabe von 4 Wochen für Katzenneulinge sicherlich besser ist als zu sagen "Lass mal raus, wird schon nix passieren".
Wichtig ist die eigene Katzenerfahrung, das Alter + die Erfahrung der Katze, und wie die neue Umgebung aussieht (mit der man sich vorher unbedingt vertraut machen sollte!). Und natürlich der Drang der Katze nach draußen: Ist der sehr groß, ist meine Vermutung, dass sie nach 4 Wochen Zwangshaft riesigen Freiheitsdrang verspürt, und vielleicht weiter weg geht und länger wegbleibt, als sie es nach nur ! Woche Innenaufenthalt getan hätte...
LG,
Marion.