Und plötzlich war da Kaito - und das klappt nicht so gut

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Vitomon

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16. März 2017
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Guten Tag alle zusammen.

vor inzwischen fast drei Wochen, haben wir ein kleines Nottfellchen bei uns aufgenommen. Einen 3 Jahre alten, sehr klein geratenen Kater namentlich Kaito. Ein unkastrierter Kater, zu meinen kastrierten Mädchen.

Einens vor weg, der Termin für die Kastra ist am Montag! Früher hatte unser Tierarzt leider keine Termine frei.

Mir war bevor Kaito zu uns kam nicht 100% bewusst, dass der Kerl nicht kastriert ist. Und vermutlich hätte ich mir auch keine Gedanken gemacht, wenn ich es gewusst hätte. Ich habe einfach nicht weit genug gedacht.

Jetzt das Problem: Er bedrängt meine beiden Mädels, und versucht sie zu besteigen. Jedenfalls hat er das einmal bei beiden versucht, und die zeigten ihm natürlich, was sie davon halten. Meine Mädels sind beide deutlich schwerer und größer als er, dabei dachte ich schon Pan wäre eine Fliege.

Trotzdem rennt er immer wieder auf sie zu. Und sie fauchen ihn dann weg, und manchmal wird es auch richtig Laut.

Ich mache mir Sorgen, dass es nicht klappt. Sind drei Wochen zu wenig? Glaubt ihr, nach der Kastra wird das noch besser? Ich möchte ihn so ungern wieder her geben. Aber natürlich würde ich das tun ,wenn das für alle das beste ist. Keine Frage.

Aber hat das ganze vielleicht doch noch eine Chance? Auch wenn sie ihn jetzt so komplett ablehnen?

Es gab eine Sitation, da wollte Kaito nur fressen. Joy hat sich dann auf ihn drauf geschmissen, und "geheult" und Pan dachte dann wohl Kaito sei der böse und wollte ihre Schwester beschützen, und schmiss sich mit drauf. Es wurde extrem laut, und es sah Brutal aus, so dass wir die drei mit einem Kissen voneinander getrennt haben. Es ist aber an sich nichts passiert, Kaito hatte ein paar leichte Kratzer an der Nase, und Pan am Ohr, aber nichts findes, da sahen die Spielverletzungen die Pan und Joy sich gegenseitig zufügen machmal schlimmer aus, und die sind laut Tierartz auch absolut harmlos. Blut floss keines.
 
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Bis die langsame Zusammenführung geklappt hat oder absehbar ist das es scheitert.
 
Ich meinte eigentlich, sie noch getrennt zu lassen 😉

Ich meine bei Pan und Joy war ja auch lange nicht alles eitel Sonnenschein. Trotz langsamer zusammenführung. Die haben auch 4 Wochen gebraucht, bis sie nebeneinander liegen konnten ohne zu fauchen. Trotzdem verunsichert mich das im Moment alles.
 
Vier Wochen sind keine Zeit für eine langsame Zusammenführung. Die kann Monate dauern, aber wenn man durchhält, ist die Chance statistisch auch deutlich höher, dass die Zusafü erfolgreich wird, als wenn man vorher abbricht.

Jedenfalls wenn es "nur" um Fauchen geht, also rein defensive Lautäußerungen.

Bei echten und wohlmöglich blutigen Beißereien würde ich dann auch zur Reißleine tendieren, aber hier geht es ja um eine klare Ursache, die auch dauerhaft beseitigt werden kann: ein intakter Kater zu zwei kastrierten Weibchen, wenn ich das richtig verstehe.

Intakte adulte Tiere stehen in der Katzengruppe im Rang immer höher als ein Kastrat. Der intakte Kater Keito, der so unvermittelt in die Gruppe von kastrierten Weibchen gesetzt wurde, ist für sie insofern nicht allein ein Konkurrent um Futter und andere Ressourcen, sondern auch ganz klar ein Tier, das sich zum Chef aufspielen und das Revier beherrschen will.
Katzen haben nicht so eine klare Rangordnung, wie es bei Hunden der Fall ist; bei ihnen wechselt der Rang ggf. auch von Situation zu Situation.
Aber hier dringt so ein "unpassendes" Tier (= aus der Sicht der Ureinwohnerinnen ^^) ins Kernrevier ein und bedroht insofern die vorhandenen Ressourcen, so dass klar sein sollte, warum die beiden Mädels auf ihn losgehen und versuchen, ihn zu vertreiben.

Vitomon, der Kater wird nach der Kastra noch an die sechs Wochen lang potent sein und entsprechend "duften". Schon aus diesem Grund sollten er und die beiden Mädels mindestens für diese Zeit voneinander getrennt bleiben, damit es nicht wieder zu solchen Kämpfen kommt.

Und da die Damen mit Keito ja bereits etwas arg Negatives verknüpfen, ist es umso wichtiger, den Kontakt so schnell wie möglich zu unterbinden und für Keito einen Raum als Katerzimmer herzurichten, wo er sein Heim hat, während die Zusafü läuft.
Ich würde insofern auch erstmal komplett die Tür geschlossen halten und keine Gittertür einsetzen, damit die Katzschaften sich gar nicht sehen.
Nicht dass sich die negative Erinnerung bei deinen Damen verfestigt und sie wohlmöglich aus Sorge um ihr Kernrevier (die Wohnung) anfangen, alles mit Urin zu markieren, um den Katerduft loszuwerden und sich rückzuversichern, dass alles komplett ihnen gehört. :verstummt:
 
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Vier Wochen sind keine Zeit für eine langsame Zusammenführung. Die kann Monate dauern, aber wenn man durchhält, ist die Chance statistisch auch deutlich höher, dass die Zusafü erfolgreich wird, als wenn man vorher abbricht.

Jedenfalls wenn es "nur" um Fauchen geht, also rein defensive Lautäußerungen.

Bei echten und wohlmöglich blutigen Beißereien würde ich dann auch zur Reißleine tendieren, aber hier geht es ja um eine klare Ursache, die auch dauerhaft beseitigt werden kann: ein intakter Kater zu zwei kastrierten Weibchen, wenn ich das richtig verstehe.

Intakte adulte Tiere stehen in der Katzengruppe im Rang immer höher als ein Kastrat. Der intakte Kater Keito, der so unvermittelt in die Gruppe von kastrierten Weibchen gesetzt wurde, ist für sie insofern nicht allein ein Konkurrent um Futter und andere Ressourcen, sondern auch ganz klar ein Tier, das sich zum Chef aufspielen und das Revier beherrschen will.
Katzen haben nicht so eine klare Rangordnung, wie es bei Hunden der Fall ist; bei ihnen wechselt der Rang ggf. auch von Situation zu Situation.
Aber hier dringt so ein "unpassendes" Tier (= aus der Sicht der Ureinwohnerinnen ^^) ins Kernrevier ein und bedroht insofern die vorhandenen Ressourcen, so dass klar sein sollte, warum die beiden Mädels auf ihn losgehen und versuchen, ihn zu vertreiben.

Vitomon, der Kater wird nach der Kastra noch an die sechs Wochen lang potent sein und entsprechend "duften". Schon aus diesem Grund sollten er und die beiden Mädels mindestens für diese Zeit voneinander getrennt bleiben, damit es nicht wieder zu solchen Kämpfen kommt.

Und da die Damen mit Keito ja bereits etwas arg Negatives verknüpfen, ist es umso wichtiger, den Kontakt so schnell wie möglich zu unterbinden und für Keito einen Raum als Katerzimmer herzurichten, wo er sein Heim hat, während die Zusafü läuft.
Ich würde insofern auch erstmal komplett die Tür geschlossen halten und keine Gittertür einsetzen, damit die Katzschaften sich gar nicht sehen.
Nicht dass sich die negative Erinnerung bei deinen Damen verfestigt und sie wohlmöglich aus Sorge um ihr Kernrevier (die Wohnung) anfangen, alles mit Urin zu markieren, um den Katerduft loszuwerden und sich rückzuversichern, dass alles komplett ihnen gehört. :verstummt:


Danke für deine sehr ausführliche Antwort!

Also brauchen wir wohl allenvoran eines: Geduld.

Es gab echte Beißereichen, und es gab verletzungen, daher haben wir komplett die Reißleine gezogen und die drei Sofort seperiert und versuchen das jetzt so gut es geht beizubehalten, auch wenn der kleine dauernd versucht auzubrechen, was man ihm nicht verübeln kann, wer ist schon gern eingesperrt wenn er weiß was dahinter liegt?

Ich wusste voher wirklich nicht, dass es so schlimm werden würde und habe voher viel zu wenig darüber nachgedacht. Aber es macht sehr viel sinn. Kaito will sich als unkastrierter Kater nicht unterordnen, und stößt dabei nicht grade auf die Begeisterung der beiden Altkatzen, die das gegenüber dem Eindriling natürlich auch nicht wollen. Morgen ist es dann soweit, der gute kommt unters Messer. Dann also Sechs Wochen. Gut, dann weiß ich das jetzt.

Im Moment kommt noch das Problem dazu, dass der Kater nach uns schnappt. Ich bin mir fast sicher, dass er nichts böses will, er beißt auch nicht wirklich zu, nur ganz leicht. Aber ich nehme an er steht auch einfach sehr unter Stress, es ist alles neu, er bekommt dauernd Prügel und will sich trotzdem beweisen.

Ich werde aufjedenfall noch nicht aufgeben. Dafür ist es wohl auch einfach noch zu früh. Jetzt erst mal wieder Ruhe in die Bande bekommen, Morgen die OP Abhaken, die er ja auch erstmal gut wegstecken muss.

Danke für eure Hilfe! Ich weiß dass ich dieses mal sehr viel falsch gemacht habe, und das auch zum leiden der Katzen, aber ich will es jetzt besser machen! Also kommen sie erst zueinander, wenn die Hormone aus dem Katerchen verschwunden sind. Die Geduld muss ich jetzt wohl haben.
 
Bei dir kann aber auch das Kater-Katze Problem ganz stark zum tragen kommen.

Kaito hat schon richtiges Katerverhalten, auch wenn er es dann evtl. nicht mehr so ernst meint, wird er doch sehr wahrscheinlich richtiges Katerspielen beibehalten.
Und ich glaube nicht, das deine Mädels daran Gefallen finden werden.

Auch wenn er dann nicht mehr decken möchte, aber anspringen, umwerfen, andere Katze packen und mit den Hinterpfoten bearbeiten, das sind alles ganz normale Verhaltensweisen von Katern.
Glaubst du, das deine Kätzinnen oder wenigstens eine davon daran Gefallen finden können?

Kater, die sich so unhöflich benehmen, werden auch keine "Mädchenkater", wenn sie kastriert sind.

Wo kommt Kaito denn her? War er bisher auch Wohnungskater? Hat er alleine gelebt oder in Katzengesellschaft?
 
Starfairy, das kann man so nicht pauschalisieren.
Ich konnte Henry auch erst mit 8 Monaten kastrieren lassen wegen dem verkürzten Unterkiefer.
Als er geschlechtsreif war, wurde er richtig blöd, auch meinen Katern gegenüber.
Nach der Kastra ging es noch so 2 Wochen weiter und dann war Ruhe und seitdem ist er ein normaler, verspielter Jungkater.
 
Dein Kater war 8 Monate alt. Der stand gerade am Beginn der Geschlechtsreife. Und war gleichzeitig in den Flegeljahren.
Und - was für Partner hatte dein Henry?

Hier sehe ich die Konstellation von Anfang an als nicht sonderlich glücklich an. Zu 2 erwachsenen Damen, die sich scheinbar gut verstehen, würde ich von vornherein keinen Kater setzen. Oder eben nur einen wirklich sicheren Mädchenkater.
Hier kommt aber dazu, das mit 3 Jahren das geschlechtstypische Verhalten schon viel stärker ausgeprägt ist. Und das wird nicht durch die Kastration einfach so ausgelöscht.

Meine Erfahrungen sind eben anders. Mir sind hier oben im Laufe der Jahre 3 Kater zugelaufen, einen haben wir noch gefunden. Alle waren unkastriert.

2 von den Katern waren auch vor der Kastra freundlich, 2 davon haben sich vorher draußen schon mit den anderen Katzen bekannt gemacht und problemlos in die Gruppe eingefügt. Der 3. kam erst kurz nach der Kastra in die Gruppe, der saß vorher in Quarantäne und hat sich ebenfalls sofort integrieren lassen.
Der 4. ging vorher und auch nachher auf alles los, was 4 Beine hatte. Auch 8 Wochen danach hat sich das nicht gelegt.
Dann war hier noch ein Kater, der als Jungtier kastriert wurde und auch in der Gruppe aufgewachsen ist. Der zeigte sich auch sehr früh als sehr katerig, und konnte nicht auf Dauer in der Gruppe gehalten werden.

Von dem her wäre es für mich wirklich absolut wichtig zu wissen, das ein Kater gutes Sozialverhalten zeigt, bevor ich versuche, ihn in die Gruppe zu integrieren.
Wenn es nicht klappt, ist es für die Kätzinnen Stress pur - meine Mädels sind noch nach Auszug der Kater wochenlang nur ganz vorsichtig um die Ecken geschlichen - und wenn er doch wieder gehen muß, ist das weder für den Kater noch für die Besitzer schön.

Was vielleicht noch wichtig wäre, wieviel Platz haben die Katzen, und wäre es evtl. möglich, einen weiteren Kater dazuzunehmen, falls der Kater einen Sparringspartner braucht? Und das ist jetzt wirklich nicht sonderlich weit hergeholt.
 
Meine Beiden sind Prügelweiber, die sich regelmäßig raufen und eher wie Kater verhalten.Sie legen genau das beschriebene Verhalten an den Tag. Genau deswegen haben wir einen Kater dazu geholt, weil es mit einer Kätzin vermutlich nicht gut gegangen wäre.

Kaito kennt keine andere Katze, und war auch voher eine Wohnungskatze. Noch eine vierte möchte und KANN ich wirklich, wirklich nicht beherbergen.
 
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Henry hatte seine gleichaltrige, kastrierte Schwester und eine gemischte Gruppe von 8 Katzen und Katern im Alter von 2,5 bis 17 Jahre.
Und er war wirklich richtig blöd. 😉
Hat versucht dem alten Felix den Chefrang streitig zu machen, was bei einem doppelt so großen Kater und altem Brummbären nicht gut funktioniert. 😀
 
Henry hatte seine gleichaltrige, kastrierte Schwester und eine gemischte Gruppe von 8 Katzen und Katern im Alter von 2,5 bis 17 Jahre.
Und er war wirklich richtig blöd. 😉
Hat versucht dem alten Felix den Chefrang streitig zu machen, was bei einem doppelt so großen Kater und altem Brummbären nicht gut funktioniert. 😀

Kicher. Das kann ich mir richtig gut vorstellen. Hatte ich auch mal... Jonny meinte auch, die Weltherrschaft anstreben zu können. Irgendwann hat eine Katze fürchterlich geschrieen. Dann fand ich Jonny am Boden liegend, und Charly obendrauf.
Der hat gar nichts gemacht, nur den Jonny festgehalten. Und der hat gebrüllt wie am Spieß.
Danach war das Weltbild wieder gerade gerückt.😀
Und es ist gut, wenn es dann einen sozialen Chefkater gibt, der sowas regeln kann.

Vitomon, wenn Kaito keine anderen Katzen kennt, richte dich auf jeden Fall auf eine ziemlich lange Zusammenführung ein. Der muß ja dann praktisch alles neu lernen.
Ich würde es mir nicht zutrauen.
 
Inzwischen ist der kleine Raubauke ein Kastrat, aber schon wieder voll auf der Höhe, er war auch kaum noch taumelig als wir ihn wieder bekamen, hat sich nicht übergeben, Traumpatient.

Und auch wenn das vermutlich gar nicht möglich ist, es kommt mir so vor als wäre er jetzt schon sehr viel ruhiger. Er kommt jetzt zu mir und meinem Partner angelaufen, will gestreichelt und gekrault werden, kuschelt mit uns. Voher ließ er sich zwar anfassen, fauchte aber schnell und bis dann auch zu (natürlich nicht so, dass jemand verletzt wurde, es war eher ein knabbern) und das macht er jetzt gar nicht mehr.

Bisher war Kaito die ganze Zeit im Wohnzimmer, dass wir ihm eingerichtet haben, und ich habe meine Zeit aufgeteilt, zwischen ihm und den anderen Beiden, nahher möchten wir tauschen, so dass er sich den rest der Wohnung noch mal angucken kann, und sie sich auch an den Geruch gewöhnen.

Jetzt nicht erschrecken, dass er nur im Wohnzimmer ist, dass macht den großteil der 80qm hier aus 😉

Ich glaube, dass es funktionieren kann. Geduld habe ich ja, sehr viel davon, und auch Nerven wenn es sein muss. Ich möchte den dreien eine Chance geben, und nicht sofort aufgeben. Natürlich, wenn es nach Monaten gar nicht geht, oder es zu echten verletzungen kommen sollte, muss er gehen. Aber ich will ihn nicht sofort zum Wanderpokal machen, er hat ja schon einiges in der Richtung hinter sich.
 

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