Unterschiedliche Ansichten/Vorgehensweisen im TS

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Kuba

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22. Juni 2012
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Aus aktuellem Anlass habe ich beschlossen, diesen Thread zu erstellen.

Mittlerweile habe ich ja schon ein paar Forenjahre hinter mir.
Während der Zeit habe ich immer wieder festgestellt, daß sich Menschen bezüglich des Tierschutzes heftig in die Haare bekommen haben.

Es gab einige Threads, in denen sich Foris mit Vereinen zofften oder einfach Privatpersonen mit anderen aneinander gerieten.
Zur Zeit läuft in meinen Augen erneut ein Thread ein Stück weit aus dem Ruder.
Das finde ich persönlich, besonders in diesem Fall, äußerst schade.

Wenn ich an meine eigenen wenigen Aktivitäten in diesem Bereich denke, kann ich nur sagen:
Es war zum Teil emotional wirklich anstrengend, mal abgesehen von der investierten Zeit. Unterm Strich steht aber meiner Ansicht nach eine Verbesserung der Lebensqualität der Katze👎.

Warum kann ein Mensch nicht einfach andere Vorgehensweisen als seine eigenen akzeptieren?
 
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Ich finde das auch sehr schade, was da gerade in dem Thread abgeht.

Natürlich wünscht sich jeder die idealen Bedingungen. Ich denke jeder Tierschützer hätte gerne den Platz insbesondere die Quarantäne so angenehem wie möglich für die Katze zu gestalten, ohne die zwingend notwendigen Voraussetzungen, die Taskali in ihrem Notfellchen-Thread sehr gut beschreibt dabei unter den Tisch fallen zu lassen.

Nur: Wie viele haben diese Bedingungen und wie viele Katzen brauchen Hilfe. Was soll man tun, wenn man die Bedingungen nicht hat und keinen idealen Platz hat? Weggucken, den Kopf in den Sand stecken oder die Tiere sofort wieder raus setzen? Und ist das besser?
 
Ich geb dir ganz recht Kuba!
Das Wohl des Tieres sollte im Vordergrund stehen u d manchmal muss das halt über Umwege erreicht werden.

Wenn jeder das tut was ihm Möglich ist, dann ist schon viel gewonnen.
Manch einer hat die Zeit, andere Geld und wieder andere Platz.
Wenn man das gemeinsam zusammen bringen kann, ist das doch super!
Und andere zu verurteilen, die nicht von allem 100% geben könne ist nicht fair
 
Nur: Wie viele haben diese Bedingungen und wie viele Katzen brauchen Hilfe. Was soll man tun, wenn man die Bedingungen nicht hat und keinen idealen Platz hat? Weggucken, den Kopf in den Sand stecken oder die Tiere sofort wieder raus setzen? Und ist das besser?

Genau das meine ich.
Das Ideal ist sicher erstrebenswert, aber wohl eher utopisch.
Dafür stimmt die Relation helfender Mensch - hilfebedürftige Katze leider einfach nicht.

Ich geb dir ganz recht Kuba!
Das Wohl des Tieres sollte im Vordergrund stehen u d manchmal muss das halt über Umwege erreicht werden.

Lieber ein Umweg als eine Sackgasse.
Nur meine Meinung.
 
Natürlich wünscht sich jeder die idealen Bedingungen. Ich denke jeder Tierschützer hätte gerne den Platz insbesondere die Quarantäne so angenehem wie möglich für die Katze zu gestalten, ohne die zwingend notwendigen Voraussetzungen, die Taskali in ihrem Notfellchen-Thread sehr gut beschreibt dabei unter den Tisch fallen zu lassen.

Nur: Wie viele haben diese Bedingungen und wie viele Katzen brauchen Hilfe. Was soll man tun, wenn man die Bedingungen nicht hat und keinen idealen Platz hat? Weggucken, den Kopf in den Sand stecken oder die Tiere sofort wieder raus setzen? Und ist das besser?

Manch einer hat die Zeit, andere Geld und wieder andere Platz.

Wenn man nach den Bedingungen gehen würde dürfte ich gar keinen Tierschutz machen. Ausser etwas Zeit habe ich nichts, weder Platz noch Geld und bin deshalb immer auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen um Katzen helfen zu können. Trotzdem und Dank vieler hilfsbereiter Menschen habe ich schon vielen Tieren helfen können und ihr Leben hat sich verbessert. Sieht man ja gerade wieder bei Emilia.

Ich würde auch niemals ein hilfsbedürftiges Tier wieder raus setzen. Dann stelle ich mir lieber einen Käfig ins Wohnzimmer um die Zeit bis ich Hilfe finde zu überbrücken.

Die unterschiedlichen Ansichten im Tierschutz sorgen sehr oft für Streit, auch innerhalb eines Vereins. Das geht oft schon mit dem Kappen der Ohrspitze bei Streunerkatzen aus Kolonien los und bei Kastrationen tragender Katzen oder der Behandlung schwer kranker Tiere trennen sich auch die Meinungen. Oft spielt auch der ständige Geldmangel im Tierschutz eine Rolle. Ich habe auch den Eindruck, dass es vielen Menschen immer schwerer fällt andere Meinungen zu tolerieren.
 
Die unterschiedlichen Ansichten im Tierschutz sorgen sehr oft für Streit, auch innerhalb eines Vereins. Ich habe auch den Eindruck, dass es vielen Menschen immer schwerer fällt andere Meinungen zu tolerieren.

Genau darum geht es mir.
Ich verstehe einfach nicht, WARUM es so ist.

Warum wird Zeit und Kraft in eine Auseinandersetzung investiert?
Jeder, der sich in irgendeiner Form (egal, ob mit oder ohne Verein) um die Pelze kümmert, hat doch andere Rahmenbedingungen.
Der eine hat ein freies Zimmer - der andere nicht.
Der eine hat mehr Geld als der andere. Dann kommt der Vorwurf:

Du fängst ja nicht selber, gibst nur Geld.
Soll jetzt niemand mehr etwas tun? Ich verstehe es einfach nicht.
 
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Dann kommt der Vorwurf:

Du fängst ja nicht selber, gibst nur Geld.
Soll jetzt niemand mehr etwas tun? Ich verstehe es einfach nicht.

Das mein ich.
Mancher kann halt "nur" Geld geben.
Aber ein andere kann " nur" fangen.
Beide zusammen ist doch super
 
Warum wird Zeit und Kraft in eine Auseinandersetzung investiert?

Wieviel man erreichen könnte, wenn man diese Energie ins netzwerken investieren würde.

Wenn nicht ständig jeder auf dem anderen herumhacken würde, weil er die Dinge anders macht oder anders machen muss bliebe so viel mehr Raum für ein vernünftiges Netzwerk, in dem man sich dann auch gegenseitig aushilft.
 
Ich denke das Problem ist, dass jeder immer nur von sich ausgeht und seine Meinung, seine Ansicht und seine Art und Weise als die einzig richtige ansieht. Die Diskussionen darum sind im Grunde müßig, so lang es nur darum geht die Art und Weise des anderen zu kritisieren, ohne tatsächlich konstruktiv zu sein.

Ich finde Diskussionen dann wichtig und sinnvoll, wenn ein sachlicher und vernünftiger Austausch von Informationen stattfindet. Wenn jemand mir vernünftige Gründe für sein Handeln nennt, dann kann man damit arbeiten und eventuell auch was lernen. Ich habe oft und viel von den langjährigen Tierschützern gelernt - aber ebenso dann auch selber Dinge herausgefunden und erfahren, wo ich eben feststellen mußte, dass ich die Dinge anders sehe und somit anders mache. Meine Erfahrungen gebe ich gern in Diskussionen an andere weiter - nur müßen diese dann ebenso offen für ein Umdenken sein - oder zumindest bereit sein andere Sichtweisen zu tolerieren - und bei beidem haperts dann leider oft.

Kritik um der Kritik willen macht keinen Sinn - es frißt Zeit und Energie und hat nur den Sinn jeden für sich selbst in ein besseres Licht rücken zu wollen. Das mag menschlich sein, aber es führt zu nichts außer Ärger.
Konstruktive Kritik ist wichtig und sollte auch gemacht werden dürfen - muß sogar gemacht werden, um Fehler im System zu finden und notfalls sogar echte Mißstände aufzudecken.
 
Wenn nicht ständig jeder auf dem anderen herumhacken würde, weil er die Dinge anders macht oder anders machen muss

Genau das!

WARUM ist das denn bloß so?
Das ist mir schon so häufig aufgefallen. TS hat immer mit Emotionen zu tun.
WARUM können sie nicht ein Stück weit zurück gestellt werden FÜR das Wohlergehen der Katze?
 
Das hat auch viel damit zu tun, dass man TS freiwillig macht und eben nicht als Pflichtaufgabe aufs "Auge" gedrückt bekommen hat. Zusätzlich befeuert wird es durch die Dinge, die man dort sieht... die mehr toten als lebendigen Katzen, das Elend, die ganzen Kitten und auch die Menschen die es gut meinen aber nicht gut machen (zb Katzen anfüttern, aber sonst nichts unternehmen).

Es ist ein hochemotionales Thema und oft genug bleibt dadurch das Kalkül und wissenschaftlich, logisches Denken/Arbeiten auf der Strecke.
ZB wie von Mascha erwähnt die Sache, ob man Streunern nun als Kastrations"markierung" eine Ohrspitze kappt oder nicht.
Logisch wäre: ja, denn so erkenne ich von weitem Katzen an den Futterstellen, die neu und noch nicht gefangen wurden viel leichter. Und das würde die ganze TS-Arbeit um einiges erleichtern.
Aber: Es wird oft nicht gemacht mit dem Argument, dass das unnötiges Zufügen von Schmerzen ist. (Ich bin da bei "Nein". Die Kastra an sich sind auch Schmerzen, ob da so eine gekappte Ohrspitze so schlimm ist? Vorallem in Anbetracht, wie sehr es die Arbeit der Tierschützer und folgenden Futterstellenbetreuer erleichtern würde.)

Abgesehen davon gibts unter TSlern auch viele esoterisch angehauchte Menschen, die fest an Tierkommunikation, Auspendeln, die weissen Katzenklau-autos und anderes glauben...

Es ist nicht einfach da einen Konsens zu finden. Und wenn die Emotionen überkochen endet es in einem Hauen und Stechen.
 
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Weil die wenigsten Menschen ihre Emotionen bei einem Emotionsgeladenen Thema im Griff haben... 😉
 
Ha! Da siehste mal, ich quassel so viel und Taskali bringt es auf den Punkt 😳😀
 
Weil die wenigsten Menschen ihre Emotionen bei einem Emotionsgeladenen Thema im Griff haben... 😉

Gut, ich glaube, das ist die für mich am leichtesten nachzuvollziehende Erklärung. 🙂

Ich mag mich da auch A.Huck anschließen:
Wer helfen will, hilft.

So manches Mal dachte ich auch
"Kinnings, haut euch doch nicht die Köpfe ein. Statt hier zu streiten, geht Näpfe auswaschen, die Katze streicheln oder bewedeln @Taskali 😉 oder was auch immer."

Ich habe durchaus meine Meinung bezüglich des Umgangs mit Katzen.
Andersherum bin ich einfach auch nicht bereit, gnadenlos alles auszudiskutieren bzw. mich zu rechtfertigen.
Die Rahmenbedingungen, unter denen ich Katzen helfe, sind nun mal bei mir genau so, wie sie sind. Ich wohne nicht auf einer einsamen Insel.
Tut das jemand und hilft, wird er die Bedingungen der Insel anpassen.
Da kann ich doch noch so emotional sein, darum wohnt besagter Mensch ja immer noch auf der Insel.

Es kommt mir in einem kräftezehrenden Thema halt immer extrem schwierig vor.

@neko
Alles gut 🙂
 
Ist ja auch super schwer die Gefühle in den Griff zu bekommen. Am liebsten möchte man allen Katzen ein schönes artgerechtes Leben geben ... aber wie? Es ist denke ich auch sehr schwer sich selbst einzugestehen, dass das eigene Wirken Grenzen hat.

Ja ich kann einen Streuner aufnehmen, ja auch 2 ... aber 10 oder 20? nur die wenigsten können das. Auch die wenigsten können so tolle Arbeit leisten wie Taskali (auch wenn du das nicht lesen willst), denn ich z.B. kann kein Katz das in unser Haus kam wieder gehen lassen. Ich kann auch nicht das Kind allein zu Hause lassen und Streuner fangen gehen. Aber ich kann mal den einen oder anderen Euro an Menschen weitergeben, die dann damit Katzen helfen. Ich kann mal ne Tour mit dem Auto anbieten oder auch mal Futter spenden.

Was ich aber nicht kann (weil keiner das Recht dazu hat) ist: Menschen die ihre Freizeit, ihr Geld und ihre Kraft in die Rettung und den Schutz von Katzen investieren, vorzuschreiben wie sie es zu tun haben. Wenn ich der Meinung bin, ich kann es besser - bitte, es gibt genügend Katzenelend in Deutschland und Europa. Ist genug für alle da. Macht es besser
 
Was ich aber nicht kann (weil keiner das Recht dazu hat) ist: Menschen die ihre Freizeit, ihr Geld und ihre Kraft in die Rettung und den Schutz von Katzen investieren, vorzuschreiben wie sie es zu tun haben. Wenn ich der Meinung bin, ich kann es besser - bitte, es gibt genügend Katzenelend in Deutschland und Europa. Ist genug für alle da. Macht es besser

Dem mag ich mich zu 100% anschließen.
Leider ist wirklich genug für alle da.

Und wenn Du mal eine Eurone für die Pelze über hast oder eine Fahrt anbieten kannst, tust ja auch Du etwas. Halt im Rahmen Deiner Möglichkeiten.
 
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@Schnurr, ich oute mich auch hier als stille Mitleserin und Wenigschreiberin, aber hier muss ich mal ganz laut und von Herzen BRAVO schrei(b)en und applaudieren - du bringst es auf den Punkt. 🙂

Ich bin auch eine, die eher mal was spendet, weil einfach die Zeit fehlt, mehr zu tun.... :zufrieden: An dieser Stelle sei allen lieben Menschen, die sich so sehr für die Fellnasen einsetzen, von ganzem Herzen gedankt, dank euch wird die Welt ein kleines bisschen besser 😉
 
Und jeder von uns eine andere Geschichte hat. Geschichte = andere Vorerfahrungen, andere Situationen etc.

Und man einfach nicht mit allen Menschen etc. umgehen kann.
 
WARUM können sie nicht ein Stück weit zurück gestellt werden FÜR das Wohlergehen der Katze?

Weil man sich dann nicht mehr so fein profilieren und als "besserer" Tierschützer fühlen kann?

Ich verstehe es genauso wenig wie Du. Den Katzen hilft verbiestertes Gezicke ganz gewiss nicht, es schadet ihnen eher. Wenn der Tierschutz es hingegen endlich schaffen würde, Hand in Hand zu arbeiten, wie viel mehr könnte er dann für die Katzen erreichen.

Was die Käfigdiskussion angeht: Wenn nur noch die Menschen, die den Platz für gekachtelte, leicht zu desinfizierende Katzenzimmer haben, Notfellchen aufnehmen dürften, würden da draußen noch weit mehr Katzen jämmerlich krepieren, als das eh schon der Fall ist. Da bieten zwei, drei Wochen im Käfig den Katzen doch die weitaus bessere Perspektive.
 

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