Ich krame diesen Thread mal wieder vor. Inzwischen hat sich meine Situation ja insofern geändert, dass ich im März in eine größere Wohnung ziehe (Maisonette-Wohnung über zwei Etagen mit großer Terrasse, die ich einzäunen kann und wo ich dann wahrscheinlich auch eine Katzenklappe einbauen kann), nachdem mein Vermieter mir ja in der Wohnung hier die Haltung einer zweiten Katze untersagt hat (ebenso wie das Absichern des Balkons). Der neue Mietvertrag ist auch schon unterschrieben, der alte gekündigt.
Eigentlich wäre es jetzt wahrscheinlich vernünftig, mit der zweiten Katze einfach bis zum Umzug in die neue Wohnung zu warten, weil da erstens bessere Möglichkeiten für eine räumliche Trennung gegeben sind und zweitens dann die Wohnung für beide Tiere gleich neu ist.
Aber dann ist Li halt noch über zwei weitere Monate allein. Insgesamt sind das dann fast fünf Monate, die er ohne kätzische Gesellschaft verbringt.
Der Vermieter ist nicht wirklich ein Problem, denn selbst, wenn ich mir jetzt eine zweite Katze dazu hole, kündigen kann er mich ja nicht mehr, selbst wenn er es mitbekommen sollte (was er wahrscheinlich wird, denn irgendwann stehen dann ja Wohnungsbesichtigungen an und so).
Jetzt gefällt mir Lasheen, einer von Taskalis Pflegekatern aus dem Notfellchen-Forum wirklich gut. Ich glaube, der wäre der ideale Partner für Li, so ein freundlicher, selbstbewusster großer Bruder. Aber vielleicht geht da auch nur die romantische Vorstellung mit mir durch. Ob die beiden sich wirklich verstehen, merkt man erst, wenn sie zusammentreffen. Lasheen soll aber natürlich nicht bis März bei Taskali in dem kleinen Zimmerchen sitzen müssen, wo es ihm eigentlich jetzt schon zu eng wird.
Deswegen überlege ich jetzt, ob ich ihn nicht doch jetzt schon zu mir holen soll. Zum Ankommen könnte er erst einmal ins Badezimmer (also, eigentlich ist das das eigentliche Badezimmer, ein winziger Flur, wo zur Zeit Lis Katzenklo steht, und das Gästeklo ... nicht gerade ein Suite, aber ein bisschen was zu entdecken und ein paar Rückzugsmöglichkeiten gibt es und ich könnte einen kleinen Kratzbaum reinstellen und natürlich ein oder zwei Bettchen, Katzenklo, Spielkram und so). Gittertür müsste ich im Zweifel irgendwie improvisieren, auch das wäre eventuell möglich, aber Taskali und ich denken beide, dass das wahrscheinlich gar nicht nötig wäre, weil beide Kater eigentlich Gesellschaft gewöhnt und sozial sind. Wahrscheinlich könnte ich die Tür nach zwei oder drei Tagen einfach aufmachen und den Dingen ihren Lauf lassen.
Das größere Problem ist der Balkon. Li geht jeden Tag mehrmals für ein paar Minuten auf meinen (ungesicherten) Balkon/Dachterrasse. Mit ihm geht das, weil er keine Ausbruchstendenzen hat. Meistens legt er sich irgendwo ans Geländer und späht unter dem Sichtschutz durch irgendwelchen Vögeln hinterher. Oder er rennt wie von der Tarantel gestochen ein paar mal rein und raus, einfach aus Freude an der Bewegung. Ich bin in der ersten Etage, selbst wenn er runterfallen oder runterspringen würde, würde er im Vorgarten landen und sich wahrscheinlich von mir problemlos wieder einsammeln lassen. Aber einen fremden Kater, zumal einen, der vorher draußen gelebt hat, könnte ich natürlich nicht so einfach mit auf diesen Balkon lassen. D.h., entweder muss ich den Balkongang dann auch für Li ganz streichen (was er bestimmt sehr doof fände) oder Lasheen dann immer solange ins Bad oder die Küche sperren, während Li raus geht.
Was meint ihr, was ist wichtiger: Li so bald wie möglich wieder einen Kumpel geben (ich hab so ein bisschen Angst, dass es umso schwerer wird, ihn wieder an kätzische Gesellschaft zu gewöhnen, je länger er allein ist), oder warten bis in der neuen Wohnung alles perfekt ist für zwei Katzen und hoffen, dass ich dann in zwei Monaten einen anderen Kater finde, der genausogut zu Li passen würde wie Lasheen?