Vergesellschaftung läuft nicht mehr weiter

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Fabienná

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3. Januar 2025
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Hallo zusammen,
da ich mir sehr unsicher bin, würde ich gern einmal um Ratschläge und Euer Schwarmwissen bitten 🙂

Ich habe 2021 zwei Fellchen aus dem Tierschutz adoptiert: Geschwister, Kater und Katze, sie sind aktuell etwa 3 bis 4 Jahre alt. Zwar waren sie eigentlich als Freigänger gedacht, waren aber leider so scheu und panisch (wurden z.B. auch schon von der Feuerwehr vom Baum geholt...) dass ich sie drinnen behalten habe. Ich lebe auf 110 m² mit großer (vernetzter) Terrasse und sie haben ein richtiges Katzenparadies mit Kletterwand und diversen Kratzbäumen.
Nun haben sich beide von ehemals kuscheligen Geschwistern mit dem "Erwachsenwerden" einfach auseinander gelebt. Die Katze duldet kaum Nähe und kommt der Kater ihr doch zu nahe, gibt sie ihm einen Klaps mit - und ja, nur einen Klaps. Fauchen oder wirklich mal ein Hieb mit den Krallen, gibt es sehr selten. Sie fressen nebeneinander, schlafen auch im gleichen Kratzbaum - aber kuscheln gibt es nicht mehr. Dennoch würde ich sie als "Gewohnheitspaar" beschrieben, da sie auch mal zusammen spielen oder friedlich fangen spielen.

Seit knapp 3 Wochen habe ich nun die Jungkatze meiner Freundin hier und vergesellschafte sehr vorsichtig - es ist eine kleine Fundkatze, etwa 1 Jahr alt. Sie ist durch eine Fehlstellung in der Hüfte nicht für draußen geeignet und soll daher eine Wohnugnskatze werden (läuft fast normal, man sieht es erst im "Galopp"). Ob sie sozialisiert ist oder nicht, wissen wir nicht. Habe mich aber bereit erklärt, es mit meinen zu versuchen.

Sie war bei mir 1 Woche im Büro, hatte dort Zeit sich einzugewöhnen und hat dann auch andere Zimmer erkundet - während meine Katzen z.B. in einem anderen Zimmer geschlafen haben und später dann im Gegenzug das Büro erkunden durften. So habe ich fleißig Gerüche ausgetauscht und immer vor der geschlossenen Bürotür gefüttert. War alles völlig problemlos.

Dann habe ich sie durch ein Gitter vorgestellt. Erst ganz kurz für wenige Sekunden und dann immer länger. Habe meist auch alle Katzen dann gleichzeitig gefüttert und auch das war völlig in Ordnung. Meine Katzen haben anfangs alles an Fell aufgestellt was es gab, aber auch das ist dann immer besser geworden. Ich habe ruhiges Verhalten immer mit einem Signal und Leckerchen belohnt und in guten Momenten wieder die Tür zugemacht. Lief vom Gefühl her echt gut, gab keine großen Szenen oder sowas.

Und jetzt - geht es nicht mehr weiter...denn nirgendwo steht was man tun soll, wenn die Alteingesessenen keine Lust mehr haben 😀
Wenn ich die Neue wieder am Gitter vorstellen will, dann kommt der Kater schon gar nicht mehr her (hat eher Angst vor ihr) und meine Katze setzt sich einfach vor´s Gitter und knurrt / faucht. Und die Kleine steht drin und hat keine Ahnung, was los ist. Habe nun schon das Zimmer gewechselt und die ältere Katze setzt sich davor und knurrt, der Kater knurrt dann auch gern mal von 2 m Entfernung mit. Und die kleine sitzt am Gitter und miaut herzzerreißend... -.-

Das ist nun die letzten 3 oder 5 Tage so gewesen, es geht irgendwie nicht weiter. Der Kater will gar nicht herkommen, die Katze schaut und faucht dann nur. Und die Kleine sitzt da und schaut verdutzt. Vor der Tür füttern wird nicht mehr so recht angenommen, der Kater nimmt lieber die Flucht. Und die Katze will eher beobachten und knurren, als fressen.

Ich vermute, dass das normal ist - aber irgendwie habe ich kein gutes Gefühl. Denn beschnuppert oder so haben sie sich auch noch nie... alle sind übrigens sterilisiert bzw. kastriert.

Nächste Woche müssen Kater und die Neue routinemäßig zum Tierarzt und ich hoffe dass sie diese "Reise" eventuell verbinden wird, wenn sie zumindest im Auto nebeneinander fahren. Dennoch frage ich mich, ob ich nun einfach das Gitter mal aufmachen sollte - oder noch eine Weile üben sollte?
Die Kleine ist sehr zierlich und dünn, ich denke dass sie jede Konfrontation meiden wird. Das würde sie aber wohl schnell zum "Opfer" machen. Und wenn ich aufmache und es läuft nicht gut - was dann? Wieder hinter das Gitter?

Heute Abend habe ich sie alle 3 wieder am Gitter vorgestellt und diesmal einfach die Tür offen gelassen und bin ins Wohnzimmer gegangen, als wäre nichts - die beiden Alteingesessenen sind dann mit mir mit und schlafen nun an ihren gewohnten Plätzen, während die Neue bei offener Tür (mit Gitter) im Schlafzimmer schläft. Das sehe ich als positiv an.

Wie würdet ihr vorgehen? Einen Schritt weiter oder noch etwas warten? So lange üben, bis auch kein geknurre / gefauche mehr da ist?

Danke für Eure Hilfe! 🙂
 
A

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Ich glaube nicht, dass eine Reise zum Tierarzt Freundschaften stiftet, ist doch für die meisten Katzen kein angenehmer Ort. Im Auto rumkutschieren detto. Ich versteh schon, gut, alles in einem Aufwasch, aber du darfst dir nichts Verbindendes erwarten.

Fauchen ist ned so schlimm, knurren und singen noch nicht gut.

Aufmachen würde ich erst, wenn am Gitter nichts mehr passiert.

Wenn die Alteingesessenen keinen Grund mehr sehen, dauernd auf den Eindringling aufzupassen ist es eh schon ganz nett. Lass mal Zeit und beobachte wie sie miteinander kommunizieren. Ich habe meinen beiden öfter irgendwas langweiliges vorgelesen (danke @Taskali !) und dabei geschaut, ob sich ein Blinzeln, Gähnen, Wegschauen in dem Kontakt einschleicht, eben ob sie beginnen, sich kätzisch höflich zu unterhalten.

Was machst du beim "Vorstellen"?
 
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Ich habe in der Phase die Tür vorm Gitter stundenweise geöffnet, sodass sie sich sehen konnten, wenn sie das wollten. Gleichzeitig habe ich dieses „sehen können“ gefördert, indem ich zum Beispiel Fummelbretter auf beide Seiten jenseits des Gitters hingestellt habe. So haben beide gelernt, dass vom anderen keine Gefahr ausgeht. Die Phase hat recht lange gedauert…
 
Wir haben 3 Wochen an der Gittertür gebraucht, dann konnten wir öffnen. Erst öffnen, wenn sich alle am Gitter wohlgesonnen sind. Kannst Du vielleicht gleichzeitig in der Nähe der Gittertür Leckerchenrunden machen?
 
Danke für die Antworten 🙂

Habe das Gitter nun immer stundenweise geöffnet gelassen. Meist schauen sich alle nur an bzw. die "Alten" setzen sich wo hin und beobachten. Mein großes Problem ist, das die Kleine nicht mehr warten will. Sie hängt echt ständig miauend am Gitter und plärrt herzzereißend - so dass die Anderen dann weggehen, weil es ihnen auf die Nerven geht...

Futter und Co. gibts nur noch am Gitter, das wird aber langsam auch schwierig - die haben einfach keine Lust sich da hin zu setzen und fressen dann eben nichts. Habe nun noch eine 2. Sicherheitsbarriere gebaut, mit der sich die Alten deutlich wohler gefühlt haben und so etwa 1 m Abstand besteht. Ich laste nun die Kleine mehr mit spielen aus und schaue mal, ob ich nicht die Barriere nächste Woche wieder abbauen kann. Aber dann muss ich mich einfach noch in Geduld üben 🙂

Zum Tierarzt muss ich leider, aber dann verspreche ich mir da einfach nix. Und übe so lang am Gitter, bis es undramatisch erscheint.
 

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