Verhaltensauffällige Katze

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Nym

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26. Januar 2018
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Hi Leute, habe ein Riesenproblem: unsere Katze ist etwa 6 Jahre alt. Von Anfang an stark auf meinen Freund bezogen und sehr sehr ängstlich. Bei Besuch sucht sie sich einen Rückzugsort und falls doch mal jemand in der Nähe ist, greift sie an. Wir haben es mit anderen Katzen versucht, aber sie akzeptierte diese leider gar nicht. Raus gehen möchte sie auch nicht, sooft wir es probiert haben. Wir spielen mit ihr, streicheln mag sie nicht. War auch in den letzten Jahren mir gegenüber immer mal Phasenweise sehr aggressiv über 3-4 Woche . Mit viel Geduld und Verletzungen haben wir beide uns aber immer wieder zusammengerauft. Ursache war z.b., das sie sich erschreckt hat. Ich hatte vorher immer schon Katze , die nicht so einfach zu handhaben waren aufgenommen, aber bei ihr bin ich ratlos. Nun mein Problem: uns wurde immer wieder gesagt, wir sollen sie noch in der SS weggeben, was wir beide nicht wollten. Wir haben trotzdem nach netten Personen gesucht, die sie im Notfall, wenn sie mit dem Baby nicht klar kommt, aufnehmen würden. Keiner traut sich das zu. Die meisten Leute haben echt Angst vor ihr. Nach der Geburt sah alles gut aus. Sie ging dem Baby eher aus dem Weg, war ruhig und eigentlich total lieb. Wir versuchten, ihr normales Leben so gut es eben ging weiterlaufen zu lassen. Werd das Kind nicht hat, kümmert sich um die Katze...da mein Mann der Bezugspunkt ist, war das nicht sooo ne Umstellung. Nun schien es aber immer wieder, als würde sie beim Babyschrei angreifen. Ich dachte, sie beschützt ihn und wir haben vorsichtig beobachtet. Dann attackierte sie ihn plötzlich doch, mein Mann konnte gerade noch so den Arm vorhalten und musste ordentlich verarztet werden. Wir achteten ab da viel mehr darauf, das beide in unterschiedlichen Räumen sind. Vorgestern schrie er wieder, sie wurde total wild, suchte überall in der Wohnung den Kleinen. Abends schien sie ruhig, mein Mann hatte Junior auf dem Arm und die Tür auf. Die Katze sprang ihn an, versuchte dabei an ihm hochzukommen zum Baby. Als ich in die Stube kam, griff sie mich an, zerkratzte ganz übel mein Bein und wollte wieder zum Kind. Ich sperrte mich aus Angst den restlichen Abend mit ihm in die Schlafstube. Mein Mann konnte abends mit ihr gewohnt umgehen, aber sobald sie uns hörte fauchte sie wieder und suchte. Am nächsten Morgen verfolgte sie mich dann regelrecht und hackte immer wieder nach mir und sobald sie das Kind erblickte, nahm sie wieder ne Drohhaltung ein. Ich weiß nicht weiter. Auslöser ist das Schreien, nichtmal Bachblüte oder sowas hilft. Trau mich in der Wohnung keinen Schritt zu machen und hab permanent Angst um das Kind. Aber wenn ich daran denke, die Katze wegzugeben, kommen mir soooo die Tränen. Das Problem ist immer noch, das niemand bereit ist, sie zu nehmen. Dabei kann sie auch sooo lieb sein. Ich gehe ja von Eifersucht aus. Tiertherapeuten gibt es hier leider nicht und der einzige blöde Hinweis vom Tierarzt, ist Einschläfern. Na Danke :grummel:
 
A

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Das liest sich schlimm.
Was für ein unerträglicher Druck für alle.
Spontan fällt mir ein, nimm die Katze aus der Situation, bevor dem Baby was passiert...aber auch die Katze leidet, das zeigt sich in den Attacken.
Wenn sich jemand melden sollte, der bereit Ist, deiner Katze ein neues Zuhause zu bieten, würdest du dich trennen? Ich bin kein Freund davon, ein Tier wegzugeben, weil ein Kind kommt, aber in diesem Fall scheint es mehr als ratsam zu sein.
Kann sie Schmerzen haben? Wurde sie mal gründlich durchgecheckt?
 
Ich habe keine Ahnung, wie man so eine Katze händeln sollte.
Spontan fiel mir Merle ein - vielleicht findest du in ihrem Thread noch Anregungen?
Merle - Eine schwarze Schönheit

Alles Gute für euch und danke, dass ihr nicht aufgebt!
 
Dank euch!
Ich hab mir den Thread mit Merle angefangen anzuschauen und guck morgen früh gleich weiter.
Wenn ich jemanden finden würde, der/die unsere Süße annehmen könnte, würde ich sie vermutlich abgeben. Das wäre vor allem für sie nicht schön und meinem Freund würde das Herz bluten, aber wie ihr auch schon geschrieben habt, ist die Situation auch für sie belastend. Das beste für unsere Mieze wär, Kind und Frauchen weg und wieder alleine mit Herrchen...aber das geht ja nicht. Als Eltern steht für uns dann natürlich auch die Sicherheit des Kleinen im Vordergrund. Wir waren so erleichert nach der Geburt. Krank ist sie nicht, hatte als Baby wohl mal nen Katzenschnupfen und wurde meiner Meinung nach viel zu früh und auch noch alleine von der Mutter weggenommen. Kann immer noch nicht in der Wohnung mit dem Kleinen sein. War heut bei meinen Eltern bis mein Mann von der Arbeit kam. Hatte nochmal rumtelefoniert, aber keiner kann mir ne Lösung nennen. In Tierheimen rief ich auch schon an, um zu erfahren ob die noch nen Vermittlungsansatz haben. Durfte in einem ein Foto abgeben. Eine andere Dame sagte, ich müsste sie wegen des Babys eigentlich sofort abgeben, obwohl das Tierheim die letzte Lösung sein sollte. Es muss doch aber was anderes geben. Katzen sind Familienmitglieder. Hätte nie für möglich gehalten, das wir doch mal ernsthaft an so einem Punkt stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Pflegestelle wär toll...wo sie ganz in Ruhe Leben kann. Ohne andere Tiere und Kinder. Tierheim fände ich auch nicht so prickelnd, da kommt sie ja nie wieder raus.
 
Leider weiß ich auch keine Lösung.
Aber das Schreien von Babys und kleinen Kindern erinnert sehr an das Schmerzschreie von Katzen. Auch kreischende Katzen und Kinder sind oft nicht gleich voneinander zu unterscheiden.

Deshalb vermute ich, das sie nicht versteht, das euer Baby ein kleiner Mensch ist, sondern einen Katzenfeind darin sieht.

Wie alt war die Katze, als ihr sie bekommen habt? Wie sind die Versuche der Zusammenführung abgelaufen, und wie lange habt ihr das probiert? Wie hat sie dabei reagiert?
 
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Einmal 4 Wochen mit ruhiger Perser (meine) und 3 Wochen mit Babykatze (dachten Nestschutz hilft)
Essens-und Schlafplätze getrennt. Von der Perser hatte ich vorher schon das Katzenkissen mitgenommen. Dachte, das bringt was. 2 Katzenklos.
Ist immer hinterher, hat angegriffen und in ne Ecke gedrängt und dann irgendwann angefangen überall hin zu koten. Daher Perser zu ner Freundin und Kitten zu meinen Eltern.
Tierpsychologin hab ich heut gefragt, haben hier 1 in der Gegend, die grad leider in Bayern ist. Sie hatte das schon mal und riet wegen Baby in diesem Fall zu ner Katzenpension als Übergang, um schnell zu reagieren. Muss dazu sagen, das ich mittlerweile nervlich total fertig bin. Musste gestern wegen der neuen Kratzer wieder zum Arzt. Nehm Blutverdünner und hab noch Thrombose und da ist die Angst immer noch n Begleiter.
Laut Tierpsy. sind einzelne Situationen als Schutz des Kindes und andere als Revierverteidigung zu werten. Da sie das schon mehrfach im Lauf der Jahre gemacht hat, wird sich das Verhalten wohl auch immer wieder phasenweise wiederholen. Ich danke euch für die Ratschläge und das mitlesen. Es hilft schon sehr, wenn man sich den Kummer von der Seele schreiben kann.
 
Einmal 4 Wochen mit ruhiger Perser (meine) und 3 Wochen mit Babykatze (dachten Nestschutz hilft)
Essens-und Schlafplätze getrennt. Von der Perser hatte ich vorher schon das Katzenkissen mitgenommen. Dachte, das bringt was. 2 Katzenklos.
Ist immer hinterher, hat angegriffen und in ne Ecke gedrängt und dann irgendwann angefangen überall hin zu koten. Daher Perser zu ner Freundin und Kitten zu meinen Eltern.
Tierpsychologin hab ich heut gefragt, haben hier 1 in der Gegend, die grad leider in Bayern ist. Sie hatte das schon mal und riet wegen Baby in diesem Fall zu ner Katzenpension als Übergang, um schnell zu reagieren. Muss dazu sagen, das ich mittlerweile nervlich total fertig bin. Musste gestern wegen der neuen Kratzer wieder zum Arzt. Nehm Blutverdünner und hab noch Thrombose und da ist die Angst immer noch n Begleiter.
Laut Tierpsy. sind einzelne Situationen als Schutz des Kindes und andere als Revierverteidigung zu werten. Da sie das schon mehrfach im Lauf der Jahre gemacht hat, wird sich das Verhalten wohl auch immer wieder phasenweise wiederholen. Ich danke euch für die Ratschläge und das mitlesen. Es hilft schon sehr, wenn man sich den Kummer von der Seele schreiben kann.

Ich glaube du hast dich schon entschieden, hast aber ein schlechtes Gewissen was auch normal ist. Allerdings kann man dir deine Entscheidung nicht übel nehmen....hier geht es um weit mehr, als Koten oder pinkeln. Du musst das Baby schützen. Eine Katzenmama würde das auch.
 
Grüß dich,
es gibt hier verschiedene Threads dazu, was passiert, wenn Katzenbabys zu früh von der Mama getrennt werden, wenn Katzen als Einzelkatze leben (z.B. verlernen sie die Katzensprache) und wie man eine langsame Zusammenführung mit Gittertür machen könnte.
Nur wird dir das alles nichts mehr bringen. Wenn dein Baby kein Baby mehr ist, ist es ein Kleinkind und Kleinkinder schreien UND bewegen sich schnell. Das ist schon für manche ausgeglichene, gut sozialisierte Katze eine Herausforderung. Der Katze geht es nicht gut und du willst ja auch nicht, dass dein Kind in Angst aufwächst.

Wie sieht denn dein Freund die ganze Sache?

Wenn gesundheitlich wirklich alles abgeklärt ist, würde ich wohl auch zeitnah eine Übergangsbleibe (wie Pension) für die Katze suchen, um dann in Ruhe nach einer Pflegestelle, einem neuen Zuhause oder nach einem guten Tierheim suchen zu können.

Drücke dir die Daumen, das ist wirklich keine schöne Situation.
 
Hi, mein Mann hängt sehr an ihr. Er nahm sie, weil die Besitzerin sie sonst "weggemacht" hätte. Hab damals bei meinem Einzug mit ihm geschimpft, das er keine 2. genommen hat. Unsere Süße hat ihn gestützt, als erst seine Oma und im Jahr darauf seine Mama plötzlich starb. Er sorgt sich natürlich ums Kind und denkt auch an die Krabbelzeit, hofft aber auch, das es ne andere Lösung gibt. Wir haben es jetzt erstmal so gemacht, das ich mit Junior zu meinen Eltern fahr und ihr bisschen Zeit für sich gebe, wenn mein Mann arbeiten ist und wenn ich da bin, die Katze sich grundsätzlich in einem anderen Raum aufhält. Ich füttere sie weiterhin, hat die anderen Male zumindest etwas geholfen. Bekam nochmal was homöopathisches vom Tierarzt. Vielleicht hilft es. Das Kind akzeptiert sie wieder, mich greift sie noch an. (Hab das Gefühl, sie leitet ihre Agressionen auf mich um) Das ist natürlich keine Lösung, aber es gibt uns etwas Zeit.
 
Google mal nach Zylkene Katze und nach Feliway. Das wird hier im Forum gern bei stressigen Zusammenführungen o.ä. empfohlen, vielleicht bringt das auch noch ein bisschen Linderung.
 
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Danke, hab ich mal bestellt
 
Ich denke auch dass diese nervöse, sensible Katze "einfach nur" komplett überfordert mit der Situation ist.

Und Überforderung führt zu:
Flucht, Angriff, Erstarren oder (oft kindliches) Flirten/Schmeicheln. Nicht selten wird auch eine Kombinationen von diesen Verhaltensmustern angewandt.

Jedes Säugetier probiert diese 4 Verhaltensmuster aus und je nachdem welche Erfahrungen damit gesammelt werden, werden sie als effektiv oder eben wenig wirkungsvoll eingestuft. Gerade Katzen werden immer noch sehr gerne mit Besen oder durch verrücken von Möbeln usw unter dem Bett vor gescheucht, wenn sie dem Besuch um die Beine streichen, um eigentlich unsicher flirtend die Lage einzuschätzen, einfach mal hochgenommen oder gestreichelt. Besonders wenn sie dann auch "einfrieren" und das über sich ergehen lassen.....
Und wenn dann eine Katze nach einem Angriff aus Unsicherheit merkt dass sie auf einmal in Ruhe gelassen wird und dass die "Gefährder" Respekt und Angst haben, dann kommt es je nach Charakter der Katze zu solch extremen Verhaltensmustern.
Und dann natürlich auch bei einem Baby.

Babygeschrei löst ja auch bei Menschen genau diese zwei Impulse aus:
Erst einmal Mitgefühl und dadurch das Bedürfnis das Kind zu versorgen und zu trösten.
Funktioniert dies nicht, dann tritt auch schnell eine Überforderung ein und es kommt zu Wut und Hassgefühlen, sowohl gegen sich selber (bin unfähig), als auch gegen das Kind (halt die Klappe). Je nach Charakter des Menschen ist die Intensität dieser Gefühle (Ich kann mit Babys und deren Geschrei nichts anfangen vers. ich liebe Babys) und die Spanne bis es zum Umschlagen der Gefühle kommt sehr unterschiedlich.

Die Katze ist wie der Mensch ein Säugetier. Und so wie wir das Miauen von Kitten sofort verstehen, kann sie natürlich auch sofort das Babygeschrei richtig einordnen.
Und es ist auch klar dass sie neben der Attacke auf das Baby auch euch angreift, weil ihr das halt nicht abstellen könnt.

Im Prinzip gibt es nur zwei Möglichkeiten: Gucken ob die Katze neben Angriff auch weitere oben gezeigte Verhaltensmuster anbietet und Flucht oder Schmeichelverhalten sofort zu fördern. Sprich: Macht der Katze möglichst einen Ort bereit wo sie versteckt beobachten kann und wo das Geschrei vielleicht nicht ganz so laut ist und wo sie vor allem auch von euch völlig in Ruhe gelassen wird. Es spricht nix dagegen dort Leckerlie hinzulegen, aber falsch ist es natürlich auch alle paar Minuten dort hin zu gehen wenn die Katze da liegt um ihr diese dort zu geben.
Schmeicheln am besten dadurch belohnen dass man besonders höflich ignoriert und der Katze so zeigt dass sie in Ruhe die Lage abklären kann.

Ist es nicht mehr möglich diese Verhaltensmuster zu fördern dann muss die Katze aus der Situation genommen werden bevor sie zum Angriff übergehen muss. Ja, ich schreibe bewusst muss, weil sie eben in diesem Zustand gar nicht anders kann. Also muss die Katze oder das Kind aus dem Raum. Und ja, wenn es nicht anders geht würde ich auch dazu tendieren der Katze ein neues Zuhause zu suchen.
 
Ich denke auch dass diese nervöse, sensible Katze "einfach nur" komplett überfordert mit der Situation ist.

Und Überforderung führt zu:
Flucht, Angriff, Erstarren oder (oft kindliches) Flirten/Schmeicheln. Nicht selten wird auch eine Kombinationen von diesen Verhaltensmustern angewandt.

Jedes Säugetier probiert diese 4 Verhaltensmuster aus und je nachdem welche Erfahrungen damit gesammelt werden, werden sie als effektiv oder eben wenig wirkungsvoll eingestuft. Gerade Katzen werden immer noch sehr gerne mit Besen oder durch verrücken von Möbeln usw unter dem Bett vor gescheucht, wenn sie dem Besuch um die Beine streichen, um eigentlich unsicher flirtend die Lage einzuschätzen, einfach mal hochgenommen oder gestreichelt. Besonders wenn sie dann auch "einfrieren" und das über sich ergehen lassen.....
Und wenn dann eine Katze nach einem Angriff aus Unsicherheit merkt dass sie auf einmal in Ruhe gelassen wird und dass die "Gefährder" Respekt und Angst haben, dann kommt es je nach Charakter der Katze zu solch extremen Verhaltensmustern.
Und dann natürlich auch bei einem Baby.

Babygeschrei löst ja auch bei Menschen genau diese zwei Impulse aus:
Erst einmal Mitgefühl und dadurch das Bedürfnis das Kind zu versorgen und zu trösten.
Funktioniert dies nicht, dann tritt auch schnell eine Überforderung ein und es kommt zu Wut und Hassgefühlen, sowohl gegen sich selber (bin unfähig), als auch gegen das Kind (halt die Klappe). Je nach Charakter des Menschen ist die Intensität dieser Gefühle (Ich kann mit Babys und deren Geschrei nichts anfangen vers. ich liebe Babys) und die Spanne bis es zum Umschlagen der Gefühle kommt sehr unterschiedlich.

Die Katze ist wie der Mensch ein Säugetier. Und so wie wir das Miauen von Kitten sofort verstehen, kann sie natürlich auch sofort das Babygeschrei richtig einordnen.
Und es ist auch klar dass sie neben der Attacke auf das Baby auch euch angreift, weil ihr das halt nicht abstellen könnt.

Im Prinzip gibt es nur zwei Möglichkeiten: Gucken ob die Katze neben Angriff auch weitere oben gezeigte Verhaltensmuster anbietet und Flucht oder Schmeichelverhalten sofort zu fördern. Sprich: Macht der Katze möglichst einen Ort bereit wo sie versteckt beobachten kann und wo das Geschrei vielleicht nicht ganz so laut ist und wo sie vor allem auch von euch völlig in Ruhe gelassen wird. Es spricht nix dagegen dort Leckerlie hinzulegen, aber falsch ist es natürlich auch alle paar Minuten dort hin zu gehen wenn die Katze da liegt um ihr diese dort zu geben.
Schmeicheln am besten dadurch belohnen dass man besonders höflich ignoriert und der Katze so zeigt dass sie in Ruhe die Lage abklären kann.

Ist es nicht mehr möglich diese Verhaltensmuster zu fördern dann muss die Katze aus der Situation genommen werden bevor sie zum Angriff übergehen muss. Ja, ich schreibe bewusst muss, weil sie eben in diesem Zustand gar nicht anders kann. Also muss die Katze oder das Kind aus dem Raum. Und ja, wenn es nicht anders geht würde ich auch dazu tendieren der Katze ein neues Zuhause zu suchen.


Das ist ein super Beitrag und toll erklärt. Wenn man das so weiß, kann man bestimmt so manche schwierige Situation von Anfang an entschärfen und besser einordnen.
 
Ich denke auch dass diese nervöse, sensible Katze "einfach nur" komplett überfordert mit der Situation ist.

Und Überforderung führt zu:
Flucht, Angriff, Erstarren oder (oft kindliches) Flirten/Schmeicheln. Nicht selten wird auch eine Kombinationen von diesen Verhaltensmustern angewandt.

Jedes Säugetier probiert diese 4 Verhaltensmuster aus und je nachdem welche Erfahrungen damit gesammelt werden, werden sie als effektiv oder eben wenig wirkungsvoll eingestuft. Gerade Katzen werden immer noch sehr gerne mit Besen oder durch verrücken von Möbeln usw unter dem Bett vor gescheucht, wenn sie dem Besuch um die Beine streichen, um eigentlich unsicher flirtend die Lage einzuschätzen, einfach mal hochgenommen oder gestreichelt. Besonders wenn sie dann auch "einfrieren" und das über sich ergehen lassen.....
Und wenn dann eine Katze nach einem Angriff aus Unsicherheit merkt dass sie auf einmal in Ruhe gelassen wird und dass die "Gefährder" Respekt und Angst haben, dann kommt es je nach Charakter der Katze zu solch extremen Verhaltensmustern.
Und dann natürlich auch bei einem Baby.

Babygeschrei löst ja auch bei Menschen genau diese zwei Impulse aus:
Erst einmal Mitgefühl und dadurch das Bedürfnis das Kind zu versorgen und zu trösten.
Funktioniert dies nicht, dann tritt auch schnell eine Überforderung ein und es kommt zu Wut und Hassgefühlen, sowohl gegen sich selber (bin unfähig), als auch gegen das Kind (halt die Klappe). Je nach Charakter des Menschen ist die Intensität dieser Gefühle (Ich kann mit Babys und deren Geschrei nichts anfangen vers. ich liebe Babys) und die Spanne bis es zum Umschlagen der Gefühle kommt sehr unterschiedlich.

Die Katze ist wie der Mensch ein Säugetier. Und so wie wir das Miauen von Kitten sofort verstehen, kann sie natürlich auch sofort das Babygeschrei richtig einordnen.
Und es ist auch klar dass sie neben der Attacke auf das Baby auch euch angreift, weil ihr das halt nicht abstellen könnt.

Im Prinzip gibt es nur zwei Möglichkeiten: Gucken ob die Katze neben Angriff auch weitere oben gezeigte Verhaltensmuster anbietet und Flucht oder Schmeichelverhalten sofort zu fördern. Sprich: Macht der Katze möglichst einen Ort bereit wo sie versteckt beobachten kann und wo das Geschrei vielleicht nicht ganz so laut ist und wo sie vor allem auch von euch völlig in Ruhe gelassen wird. Es spricht nix dagegen dort Leckerlie hinzulegen, aber falsch ist es natürlich auch alle paar Minuten dort hin zu gehen wenn die Katze da liegt um ihr diese dort zu geben.
Schmeicheln am besten dadurch belohnen dass man besonders höflich ignoriert und der Katze so zeigt dass sie in Ruhe die Lage abklären kann.

Ist es nicht mehr möglich diese Verhaltensmuster zu fördern dann muss die Katze aus der Situation genommen werden bevor sie zum Angriff übergehen muss. Ja, ich schreibe bewusst muss, weil sie eben in diesem Zustand gar nicht anders kann. Also muss die Katze oder das Kind aus dem Raum. Und ja, wenn es nicht anders geht würde ich auch dazu tendieren der Katze ein neues Zuhause zu suchen.

Wow, danke! Das ist sehr sehr interessant und hilfreich. Sowohl für die Katzen- als auch menschliche Psychologie.
 
Ich möchte den Beitrag auch nochmal beklatschen. Wird sofort abgespeichert.
Nachvollziehbare Erklärung, die auch noch Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.
Klingt nach Profi😉
 
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