Von einem Problem zum nächsten..

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Heisman

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13. Januar 2022
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Hallo zusammen,

wir sind unlängst umgezogen von einer Wohnung in ein Haus mit Garten. Unser Kater (ca. 4 Jahre alt, kastriert, gechippt usw) hatte zuvor ein recht großes Revier und wollte auch immer raus. Ich habe keine Ahnung, wie er das vorher genau gemacht hat, da war ein großes Waldstück um das Wohngebiet, es gab dort aber auch recht viele Katzen, aber er hatte mit keiner Katze größeren Ärger, war nie ängstlich draußen und kam nie verletzt heim.

Der Kater verabscheut Rangeleien und daran ist auch die Beziehung zu seinem Bruder erkrankt (der ist leider verschwunden) und auch die Zusammenführung mit einem anderen Kater gescheitert im letzten Herbst. Letzterer war gar nicht extrem drauf (es gab einen Altersunterschied von ca. 2 Jahren), wollte aber raufen - unserer hat es gehasst und ist jedes Mal abgezischt und wollte irgendwann gar nicht mehr heimkommen, trotz wirklich langsamer, vorsichtiger Zusammenführung mit Gittertür und allem drum und dran. Die haben sich dann auch gar nicht mehr angefaucht oder so, aber unser Kater wollte gar nüscht mit dem Neuen zu schaffen haben, hat sich ständig überall vertreiben lassen, musste seine Lieblingsplätzchen aufgeben bzw. wurde halt weggescheucht. Als wir nach ein paar Wochen abgebrochen haben, war unser Kater sichtlich erleichtert.

Obwohl er ziemlich auf uns fixiert ist, ging er abends/nachts seine Runden, teilweise 10 km in einer Nacht, was ich ziemlich heftig finde, und wollte auch immer unbedingt raus. Wir haben seinen Freigang gegen Ende hin sehr eingeschränkt, weil wir verhindern wollten, dass der Vermieter unsere Streitigkeiten an ihm doch noch auf den letzten Metern auslässt, und es war ziemlich ätzend für alle Beteiligten.

Dementsprechend erleichtert waren wir nach dem Umzug, und seitdem haben wir einen komplett veränderten Kater. Wir haben ihn natürlich nicht von Anfang an herausgelassen, und nach einigen Tagen Hausarrest, den er klaglos hinnahm, erstmal mit Leine und immer in Begleitung den Garten vorsichtig erkunden lassen.
Das Haus hat fast bodentiefe Fenster, er sieht also überall wunderbar in den Garten. Von Nacht 1 an hat er bei uns geschlafen, etwas, was vorher schier unmöglich war (hat uns vorher jede Nacht geweckt mit Fußkratzen, Herumjammern, übers Bett toben usw, schlafen ohne Ohropax unmöglich vorher). Er schläft nun anstandslos bei uns im Bett/im Schlafzimmer und beschwert sich gar nicht mehr. Wir wissen nicht, ob er zufriedener ist, oder verschüchtert. Auch Katzenklo war vorher immer Thema - er hat es benutzt, aber nur mit viel Ankündigung und Gemecker, denn er wollte lieber draußen gehen. Hier geht er plötzlich anstandslos und schweigend für alle Geschäfte auf das Klo (unsauber war er nie, da wäre ich hellhörig geworden und habe das auch immer beobachtet). Er vergräbt sie auch und verhält sich vorbildlich. Er schläft. Er frisst gut. Er kuschelt. Nur geht er kaum raus.

Denn: Schon relativ früh zeigte sich, dass der ganze Garten, der nicht besonders groß ist, einer Nachbarskatze gehört. Zuerst dachten wir, sie wäre halbwegs friedlich, denn sie verhielt sich ruhig und wirkte eher neugierig als aggressiv. Sie schleicht nachts von Anfang an ums ganze Haus, Kater sitzt fauchend vor dem Fenster. Sie kommt an die Terrassentür, vermutlich würde sie auch hereinkommen.

Die beiden saßen eines Abends voreinander, beide wirkten relativ ruhig, blinzelten, sahen zur Seite, in einigem Abstand, wir dachten, die freunden sich vllt. doch noch an, als diese Katze auf unseren losschoss und es ein wildes Geraufe mit viel Geschrei gab. Er war so schockiert, dass er sich komplett eingekotet hat. Verletzt war er nicht. Seitdem verscheuchen wir die Katze von unserem Grundstück, wenn wir sie sehen. Neulich abends ist sie wieder auf ihn los. Hat ihn vermutlich gebissen, denn er hat viel an seiner Pfote herumgeleckt und wollte die nicht belasten, er konnte aber laufen und es hat sich zum Glück nicht entzündet, mittlerweile ists wieder gut.

Das Ding: Der ist dreimal so groß und schwer wie die, aber er hasst eben dieses Gerangel, und nun traut er sich gar nicht mehr raus und sitzt nur noch verschüchtert an der Terrassentür, um ängstlich die Treppe ins Schlafzimmer hochzuhechten, sobald auch nur ein Blättchen aufweht.

Es tut mir wirklich leid, dass das für ihn hier so blöd ist. Was können wir machen? Wir haben hier einen Bauernhof um die Ecke, und ich meine, diese Katze auf deren Website gesehen zu haben mit Jungen, da schreiben sie, das sei mittlerweile eher eine Dorfkatze. Vermutlich ist die auch nicht kastriert - hier ist aber Kastrationspflicht.

Habe verschiedene Gedanken - Wasserpistole kaufen und Katze wegscheuchen, die Pipibröckchen des Katers im Beet verteilen als Signal (er traut sich nicht, hier draußen zu pinkeln), oder etwas "böser": Katze einfangen, zum TH bringen als Streuner, gucken, ob sie nen Chip hat, und ggf kastrieren lassen.

Weiß nicht ob Letzteres übertrieben ist, es wundert mich auch etwas, dass die Katze dermaßen aufdringlich und aggressiv ist. Die lungert ständig hier ums Haus und hockt am Fenster. Sie tut mir ja auch leid - dass da jetzt Neue kommen und ihr das Revier streitig machen. Allerdings hat sie hier genug Platz und braucht sicher nicht noch unseren handtuchgroßen Garten.

Unser Kater ist halt auch echt ein Lappen und verteidigt sich null. Ein anderer hätte ihr vermutlich schon gezeigt, wo der Hammer hängt. Was würdet ihr an dieser Stelle machen? Oder alternativ einfach gar nix - vielleicht gibt es sich?

Edit: Übrigens spekuliere ich nur, dass es diese Katze oder überhaupt eine Katze ist. Könnte auch ein Kater sein. So nah war ich noch nicht dran, um das beurteilen zu können. Ist halt ein recht zierliches Tier.
 
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Könntest du euren Garten komplett einzäunen und quasi katzensicher machen? Dann könnte die andere Katze nicht rein aber dein Kater auch nicht raus.
Aber er würde vllt seinen Garten in Ruhe genießen können wenn er merkt dass die olle Katze hier nicht rein kommt.
 
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Glaub mir, das würde ich am liebsten tun, und wir haben es definitiv auf der Liste, aber wir mieten hier nur und sind gerade erst eingezogen. Wenn hier alles gut läuft und es aussieht, als könnte mans längerfristig aushalten, werden wir uns darum kümmern. Eine Katzenklappe hätte ich auch gern.
 
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Schade, das wäre leider meine einzige Idee. Ich wünsche dir aber dass ihr eine Lösung findet und drücke euch die Daumen!
 
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Wenn den ganzen Garten einzäunen zu teuer/aufwendig ist (was ich bei einem gemieteten Haus gut verstehen kann), vielleicht könntet ihr dem Kater auch ein Außengehege bauen? Das kann man entweder aus ein paar Dachlatten und Katzennetz selbst zusammenzimmern, oder man nimmt so ein fertiges Hühnergehege, die gibt es erfreulich günstig. Vielleicht könnt ihr es ja direkt an ein Fenster stellen, so dass er da dann selbstständig rein und raus kann, dann ist eure Terrassentür nicht blockiert. Evtl. geht sogar ein Kellerfenster.

Das muss ja nicht für ewig sein (darum würde ich da auch jetzt nicht tausende Euros investieren), nur, bis er sich in der Umgebung wohler fühlt. Vielleicht hat er ja dann nach einer Weile den Drang, doch wieder raus zu gehen. Man könnte das Gehege dann auch mit einer chipgesteuerten Klappe nach außen versehen, so dass er einen Schutzraum hat, wenn die andere Katze ihm halt blöd kommt.
 
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Wir haben leider ein ähnliches Problem mit einem Nachbarskater, der unsere und alle anderen Katzen in der Nachbarschaft drangsaliert.
Der Kater ist kastriert und hat im Zuhause Katzengesellschaft, trotzdem stalkt er unsere Katzen am Fenster, am Balkon. Sehr nervig.
Wenn sie draußen sind, jagt er sie schon, sobald er sie von weitem sieht.

Zum Glück gibt es mit der Besitzerin eine Einigung, dass ihre Katzen tagsüber draußen sind und unsere dann nachts.

Ich denke, das ist für euch leider keine Lösung.

Wenn ihr das Grundstück günstig sichern wollt oder einen Teil, wäre evtl ein Stromzaun geeignet? Den gibt es auch für Kleintiere.

Innen müsste dann für euren Kater ein Gehege hin oder ein Zaun.

Wir vertreiben den Nachbarskater mit einer Wasserpistole von der Fensterbank, das stört ihn aber nicht wirklich. Oft kommt er gleich wieder, da muss man wirklich dabei sein.

Wenn er uns sieht , zieht er fauchend von dannen, kommt aber ein paar Stunden später trotzdem wieder…🙄🙄
 
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@Echolot Was für eine Pistole? Habe mir eine Super Soaker gekauft, mit ziemlich hoher Reichweite und großem Tank, ein paar Pissbröckchen in den Beeten verteilt, und bin erstmal nur mit Kater raus. Er traut sich jetzt schon langsam wieder mehr.

Vielleicht gehen wir auch zusammen mit ihm ab und zu spazieren, damit er sich mehr bewegt. Möchte aber nicht sein Revier künstlich damit vergrößern, müssen mal ausloten, wo man mit ihm hinfahren könnte, wo man in Ruhe ein paar Schritte gehen kann. Er folgt wie ein Hund und wetzt dann auch teils richtig ab, total süß und lustig.

Stromzaun klingt krass. Das Hühnerhaus ist vielleicht eher eine Option, richtig günstig sind die auch nicht, aber wir werden uns schlaumachen. Vielleicht zimmern wir uns selbst was zusammen, wie geschrieben, falls dauerhaft nötig.

Habe die Katze nur noch an der Grundstücksgrenze vorbeihuschen sehen, war noch gar nicht nötig, sie zu beschießen o.ä., hat sich wohl nicht mehr an die Tür getraut.
 
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Vorneweg: Ich habe keine Freigänger. Ich habe aber direkt ein Bauchgefühl, wenn ich das lese, was ich machen würde.
Und nur kurz: unser Balkon war auch das Revier eines fremden Katers, bevor unsere Kater eingezogen sind. Bloß wurde der Balkon dann von uns eingenetzt. Der fremde Kater kam aber natürlich immer ans Netz und ist in recht nahem Abstand an unseren Katern vorbei.
Er hat gefaucht und geknurrt, weil er anfangs nicht kapiert hat, dass die beiden hinter Netz sitzen. Wenn ich dabei war, war mein Impuls immer, einen schnellen Schritt in seine Richtung zu machen, ihn anzustarren und manchmal habe ich auch gezischt oder so.

So würde ich das an Deiner Stelle wohl auch tun. Ich würde mit ihm zusammen vor die Terrassentür sitzen und so mit ihm zusammen Stück für Stück sein Revier erobern. Wenn die Katze käme, würde ich sie direkt verscheuchen (vielleicht braucht's ja gar kein Wasser, sondern Deine körperliche Präsenz reicht, Du bist größer als jede Katze). Dein Kater würde sehen, dass sie sich verscheuchen lässt, auch, wenn er vielleicht selbst direkt ins Haus geht.

Meine Freundin hatte denselben fremden Kater "an der Backe", wie ich, bloß ihre Katze ist Freigängerin. Sie hat ihn auch verscheucht, sobald sie ihn gesehen hat. Das war aber ein sehr langer Prozess. Schlussendlich hat ihre Katze aber gelernt, sich in ihrem Revier gegen diesen jungen Kater zu erwehren und die beiden hatten ihre gegenseitigen Grenzen aussortiert, bis er weggezogen ist.
 
  • #10
Weiß nicht ob Letzteres übertrieben ist, es wundert mich auch etwas, dass die Katze dermaßen aufdringlich und aggressiv ist. Die lungert ständig hier ums Haus und hockt am Fenster. Sie tut mir ja auch leid - dass da jetzt Neue kommen und ihr das Revier streitig machen. Allerdings hat sie hier genug Platz und braucht sicher nicht noch unseren handtuchgroßen Garten.

Finde die Idee richtig gut!
Das ständige Junge bekommen und rollig sein ist ja auch für die Katze nicht schön und wohin mit den ganzen Nachkommen.
Fände es daher toll, wenn du das in Angriff nehmen würdest.

Als Katzenzaun reicht ein überhang aus Netz, den könnte man im Falle eines Umzuges wieder abbauen und mitnehmen. :)
 
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  • #11
Die fremde Katze einzufangen und im TH ggf kastrieren zu lassen halte ich für eine hervorragende Idee.
Oft müssen die zurück an die alten Stellen und dann beruhigt sich das etwas

Ich würde an deiner Stelle mit Deinem Kater auf dem heimischen Gelände Spazierengehen, wenn er das mag.
So kann er neben dem Kernrevier Haus das Revier 2. Ordnung den Garten erkunden

Langfristig evtl eine intern sanfte Kätzin dazu? Die Damen haben draußen oft die Hosen an (Meine kleine 2800g Miez hat damals die großen fremden Kater vom Gelände gejagt…)
 
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  • #12
Danke für all eure Tipps. Es ging wieder eine Zeit, bin immer mit der Pistole mit Kater mit, er wurde wieder mutiger, fremde Katze hat sich immer sofort verpieselt, wenn sie uns sah.. bis heute.

Heute wieder tierisches Geschrei und Gejohle, beide Katzen in einem Gebüsch, fremde Katze hat Reißaus genommen, als ich in ihre Richtung geschossen habe, dann hat sich der Kater auch zu uns getraut - Halsband wieder weggerissen, Riesenhaufen Haare gelassen, komplett vollgesch***, Pfote verbissen, Blut am Hals und unterm Kinn. Es geht ihm jetzt okay, aber er ist durch den Wind.

Jetzt reichts mir. Hab das örtliche TH kontaktiert, holen ne Falle und dann wird die Katze erstmal dort gelassen, geguckt, ob die einen Chip hat, kastriert ist - unser Kater ist lammfromm, es muss nicht sein, dass so ne wilde Hilde ihn dauernd rundmacht, zumal der schon wegrennt, wenn die ihn lässt.

Fürchte, es wird dann Stunk mit dem anliegenden Bauernhof geben, falls das deren Katze ist und die überhaupt merken, dass die weg ist, oder nachher doch gechippt ist und die kontaktiert werden und für eine Kastration zahlen sollen. Aber hier ist halt Kastrationspflicht und letztendlich ist es nicht mein Problem 🤷‍♀️ Klar wollen wir, dass unser Kater Ruhe hat, aber es ist ja auch zum Wohl der Katze. Die muss sich nicht mit ihm anlegen, da wären alle am Ende glücklicher, wenn die ruhiger wird.
 
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  • #13
Ach ja, wegen des Vorschlags: Wir wollen irgendwann, wenn er sich hier eingelebt hat, noch mal versuchen, eine Zweitkatze zu holen, und dann wäre das am liebsten eine sanfte Kätzin. Ich glaube, das wäre die einzige Art Katze, mit der er sich versteht. Eine ruhige, die keine Lust auf Raufereien hat.
 
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