@Hejdi
Daumen hoch.
Ich habe mir vorher nicht so viele Gedanken gemacht.
Meine Meinung zu eurer Combi:
Toll dass es doch eher ein weibliches Duo wird.
Klar gibt es so einige sehr merkwürdige Konstellationen die harmonisch miteinander sind. Mein Highlight ist immer noch ein ausgewachsener Haudegen, der als absolut katzenunverträglich galt, und ein 5 Wochen altes weibliches Fundkitten. Zwei Zusammenführungen waren gescheitert ( einmal gleichaltriger Kater und einmal gleichaltrige Katze. Beide aus dem Tierheim )
Und dann kommt da so ein kleiner Wurm und schwups, da meinte der Herr doch glatt er müsse statt zu prügeln nun eine Art "fürsorglicher Papa" abgeben. Die Kleine kam ständig zwischen die Pfoten, wurde geputzt und betüddelt.. 15 Jahre lang große Liebe....
Am Ende zählt dass die Tiere vom Charakter her gut miteinander harmonieren. Einen ruhigen und sensibler Kater zu einer sehr entspannten und wenig divenhaften Dame zu packen ist mit Sicherheit besser, als einem wilden und sehr lebhaften Raufbold einen gemütlichen und etwas mürrischen Kumpel vor die Nase zu setzen. Auch wenn beide das gleiche Geschlecht und das gleiche Alter haben....
Trotzdem kenne ich auch viele Fälle wo es genau am bekannten Geschlechterunterschied gescheitert ist. In der Regel ist es eben nun einmal wirklich so, dass Kater gröber spielen möchten als die Damen und dass die Damen meistens auch erst mit erreichen der Katzenpubertät etwas damenhafter und weniger rauflustig werden.
Gleiches Alter, gleiches Geschlecht ergibt einfach eine erhöhte Chance dass beide Katzen auch die gleichen Vorlieben haben.
Wenn ihr wirklich auf keinen Fall ein drittes Tier möchtet, dann würde ich sogar vorschlagen den Züchter zu fragen welche Kitten er besonders häufig miteinander beim spielen und kuscheln beobachtet. Und wenn dann darunter ein gleichgeschlechtliches Duo ist, dieses nehmen. Egal ob es zwei Kater oder zwei Katzen sind und egal ob beide aus dem gleichen Wurf sind oder aus unterschiedlichen.
Bengalen und Wohnungshaltung
Ich kann auch nur dazu raten die Haltung von "Wohnungskatzen" bloß nicht zu unterschätzen. Insbesondere wenn es sich um eine so extrem agile Rasse wie Bengalen handelt.
Mein Kleiner ist eine ganz normale Hauskatze, mein Großer ist ein Mix aus Perser und Hauskatze. Beide leben auf 58 qm in Wohnungshaltung. Sie haben einen deckenhohen und einen 1.5m hohen Kratzbaum, sie haben einen Balkon, sie haben zwei tolle Fensterplätze zum gucken (mit breiter Liegefläche und vernetztes Fenster das geöffnet werden kann), sie haben auch sonst noch viele erhöhte Plätze mit Kuschelhöhlen (auf dem Terrarium, auf Schränken...)
Die beiden lieben sich, kuscheln und liegen viel nebeneinander und jagen sich durchaus auch sehr gerne durch die Bude um nach Katerart miteinander zu raufen. Dabei wird sich dann natürlich auch immer zwischendurch geputzt um deutlich zu zeigen dass alles nur Spiel ist...
Und trotzdem wollen und müssen die beiden täglich fast drei Stunden aktiv von uns Menschen geistig und körperlich beschäftigt werden. Nur so sind sie wirklich ausgelastet und glücklich. Der Persermix ist doch eine Ecke ruhiger als der Kleine und kann da einen Tag lang auch mal gut drauf verzichten. Bei dem Kleinen ist das aber trotz seiner fast 7 Jahre Pflicht, damit er nachts von 22 Uhr bis 6 Uhr schläft. Sonst weckt er den Großen und dann poltert es doch schon ganz ordentlich, wenn zwei ausgewachsene Kater mit Vollspeed durch die Bude preschen und den Kratzbaum rauf und runter hüpfen und im Spiel natürlich auch mal miauen....
😉
Der Nachbarn unter uns kann das dann auch hören (hab ihn mal darauf angesprochen, aber für ihn ist das kein Problem, solange es nur halt wirklich nur so selten vorkommt....
Und man muss sich jeden Tag etwas neues einfallen lassen. Als Renn- und Jagdspiele haben sich bei uns vor allem die Reizangel DaBird, eine Schnur, ein dünner flexibler Ast oder auch die Reitgerte und auch der Laserpointer bewährt. Aber bitte auf keinen Fall morgens und abends das gleiche spielzeug.
🙄
Nach 15 Minuten Jagdspiele sind die Katzen dann auch erst mal kurz körperlich kaputt und legen sich erschöpft in die Ecke um zu verschnaufen. Aber nach 10 Minuten ist einfach nur rumliegen dann doch wieder blöd und sie wollen noch weiter beschäftigt werden. Und natürlich wollen sie dann auch nicht gerade wieder rennen und sich völlig verausgaben. Es fehlt halt die geistige Auslastung.
Also gibt es Clickertraining mit Tricks wie Pfote gebeben, betteln, durch den Reifen springen, Rolle... Es wird Trockenfutter versteckt, was die beiden dann suchen können oder die Fummelbretter werden bestückt. Aber auch da habe ich drei verschiedene Fummelbretter (gekauft) die immer abwechselnd benutzt werden und auch viel selbstgebasteltes Zeug. Der Kleine liebt vor allem einen Pappkarton der von allen Seiten geschlossen ist und in den ich "Mäuselöcher" geschnitten habe. (oben und auch in die Seiten) Da ist er dann erst einmal gute 15-20 Minuten dabei um alle Trofustücken herauszufummeln.
Es ist meiner Meinung nach ein großer Vorteil dass dein Mann den ganzen Tag Zuhause ist. Bei uns ist die Aktivitätszeit hauptsächlich zwischen 6 Uhr und 8 Uhr morgends und dann so den ganzen Abend ab 16/17 Uhr. Aber meinen Katzen reicht es dann definitiv nicht dass einfach nur jemand da ist. Wenn ich in der Küche abwasche oder das Wohnzimmer sauge, dann kommt immer einer an und möchte beschäftigt werden. Tue ich das dann nicht, dann wird sich auch mal schnell wieder irgendwo hingelegt und geschlafen. Klar wird auch dann mal mit der Spielmaus gespielt oder die beiden beschäftigen sich miteinander. Aber trotzdem brauchen sie ihre 1 1/2 Stunden Dosizeit morgens und abends. Nur auf dem Sofakuscheln ist schön, aber reicht ihnen eben auch mit 7 Jahren nicht.
Für mich wären Bengalen daher so überhaupt nichts. Ich würde dieser agilen Katzenrasse in Haus-/Wohnungshaltung wohl absolut nicht gerecht werden. Gerade wenn man sich öfter mit Freunden trifft und was unternehmen möchte stelle ich mir das schon sehr schwer vor.
Ich hatte hier ja schon einmal erzählt, dass wir den einen Samstag von 11 Uhr bis nach Mitternacht weg waren. Ich hatte die Katzen morgens ordentlich ausgelastet und hatte die Hoffnung, dass dies ausreichen würde. Pustekuchen. Die Katzen haben uns nachts verschlafen und ganz entspannt an der Tür begrüßt und 10 Minuten Katzen füttern, Zähneputze usw. haben gereicht, dass die Herschaften so richtig munter waren und dann die Nacht zum Tag gemacht haben.