Bestimmt ist der eine oder andere hier auch bei "Wer-kennt-wen" registriert. Jedenfalls bin ich gestern über eine Gruppe dort gestolpert: "Wir jagen Katzenfänger". Es wird ja immer mal wieder über die ominösen Wäschekörbe berichtet und daß dazu auch immer Zweifel darüber geäußert, ob und vor allem WARUM Katzen gefangen werden... Dazu der Text der Gruppe:
Seit dem in unserer Gegend hin und wieder einige Katzen spurlos verschwunden sind, und ich und ein paar Freunde von mir selber Katzen haben, sind wir wachsamer geworden.
Wir achten auf verdächtige Fahrzeuge (Kastenwagen, Kleinbusse oder ähnliche Fehrzeuge ohne Fenster oder abgedunkelte Fenster im Laderaum und fremde Kennzeichen) die längere Zeit und meistens abends ohne Grund herum stehen. So etwas fällt besonders in ruhigeren Gegenden und im Dorf auf wo jeder jeden kennt.
Die Fahrzeuge sind so umgebaut, dass sich an der Fahrzeugunterseite eine Öffnung im Boden befindet. Durch diese Öffnung werden Duftstoffe versprüht, die Katzen unwiderstehlich anlocken. Sobald die Katze unter der Öffnung sitzt wird ein Drahtkorb über die Katze gestülpt, die Katze betäubt und eingeladen.
Ob die Katzen in Tierversuchslaboratorien landen, oder ob sie geschlachtet werden, weil „nur“ das Fell für lustige kleine Plüschtiere „aus echtem Fell“ gebraucht wird (zu bewundern sind diese Perversitäten auf jedem Flohmarkt…) weiß natürlich keiner.
Falls uns so ein Fahrzeug in unseren Gegenden auffällt, sind wir dank dem Mann der das Handy erfunden hat, schnell eine schlagkräftige Truppe die solche Fahrzeuge und ihre Lenker genauer unter die Lupe nimmt. Im vorraus sorgen wir dafür, das keine Fluchtmöglichkeit besteht.
Sollte sich heraus stellen das es sich NICHT um einen harmlosen Mitbürger handelt, naja das möchte ich hier auf Grund des Jugendschutzgesetzes nicht komentieren.
Also ihr Katzenfänger da drausen, seit gewarnt, wir passen auf.
Katzenfänger - wirklich nur ein Märchen??
Oha, da ist noch eine Anti-Katzenfänger-Gruppe mit mehr Daten:
Hier nun ein Artikel aus dem HAMBURGER ABENDBLATT 24.Juli 2007
Norderstedt -
Gibt es in Deutschland tatsächlich Katzenfänger? Diese Frage beschäftigt viele Tierliebhaber schon seit langem. Der Tierschutzverein Westerwohld will sich nicht auf Gerüchte verlassen, sondern Fakten schaffen. Seit Monaten sammelt Katrin Witthöft vom Verein sämtliche Daten von verschwundenen Katzen und Hunden in Norderstedt - das Ergebnis verblüfft auch Skeptiker, die Meldungen vom organisierten Tierdiebstahl eher als Unfug abtun: Aus der Datenbank geht eindeutig hervor, dass immer dann auffällig viele Tiere verschwinden, wenn Privatfirmen Altkleider einsammeln
Vor einigen Monaten hatte die Norderstedter Zeitung nach Meldungen über Katzenfänger mit vielen Tierschutzvereinen in Deutschland gesprochen: Alle reden über "Catnapping", aber Beweise gibt es nicht. Die Berichterstattung in der Norderstedter Zeitung sorgte für Diskussionen unter den Tierschützern. Beschimpfungen aus allen Teilen Deutschlands inklusive.
Jetzt geht der Tierschutzverein Westerwohld der Sache gründlicher als bisher auf den Grund. Die Norderstedter Unternehmerin Katrin Witthöft führt genau Buch über die Vermisstenmeldungen, schickt den verzweifelten Tierbesitzern Fragebogen zu und erstellt ein Kataster. Seit dem 1. November vergangenen Jahres hat sie die Daten erfasst. Bis zum 20. Juli wurden in Norderstedt 173 Tiere als vermisst gemeldet, 70 wurden aufgefunden oder sind zu den Besitzern zurückgekommen. Von den verbleibenden 103 Tieren sind etwa 80 Prozent in dem Zeitraum verschwunden, als Privatfirmen in den Wohngebieten Altkleider einsammelten.
Zufall? Katrin Witthöft glaubt nicht daran. Die erfolgreiche Geschäftsfrau und Katzenliebhaberin weiß auf Grund eigener Recherchen, dass es in dieser Branche schwarze Schafe gibt.
Warum diese Unternehmen möglicherweise Haustiere mitgehen lassen, liegt nach Ansicht von Katrin Witthöft auf der Hand: "Der Internettiermarkt floriert, der Verkauf an die Pelz-, Pharma- oder Kosmetikindustrie bringt viel Geld ein."
Der Deutsche Tierschutzbund hat eine Liste mit gängigen Bezeichnungen in der Pelzbranche herausgegeben: Danach gibt es abenteuerliche Bezeichnungen für simples Hunde- oder Katzenfell: Asiatic raccoon (Hund), China Wolf (Hund) oder Genotte (Hauskatze).
Es kursieren Listen mit Preisen, die angeblich für Tiere in der Forschung gezahlt werden. Danach zahlen Institute für eine 20 Wochen alte Hauskatze bis zu 515 Euro, für einen sieben Monate alten Beagle bis zu 800 Euro. Tierschützer vermuten zudem, dass Katzen nach Polen gebracht und deren Felle als "Pelze" wieder nach Deutschland importiert werden. Das allerdings sind bisher nicht sicher nachgewiesene Behauptungen.