Hallo Kleeblatt,
also, ich kann Dich verstehen, denn Du hast wirklich einen harten Job. Ich habe vor dem Studium für meinen jetzigen Beruf als Sozialarbeiterin in einem Heim gearbeitet und kenne von daher so ungefähr die Milieus, mit denen man da konfrontiert wird. Fehlernährte Kinder, klein, blass, Freizeit vor dem Fernseher, geringe Fähigkeiten der Eltern, gut für ihre Kinder zu sorgen usw. usw. Wahrscheinlich bist Du oft auf einer Gratwanderung zwischen Jugendamt einschalten oder nicht...
Ich kann mir gut vorstellen, wie frustrierend es ist, neben den schlecht versorgten Kindern noch schlechter versorgte Tiere vorzufinden. Und dass es überaus schwierig ist, von so "unnützem Zeug" wie Kastration zu überzeugen, glaube ich auch sofort. Dafür werden diese Leute einfach kein Geld ausgeben. Und mit Druck machen, erreicht man da überhaupt nichts.
Ich finde es unter den Umständen gar nicht so schlecht, dass der Kater draußen herumläuft. In der Wohnung würde er vermutlich nur noch vor sich hindämmern, wenn er nicht mehr klein und niedlich und damit kein Spielzeug für die Erwachsenen mehr ist. Draußen kann er wenigstens ein eher katzengemäßes Leben führen - und sich vielleicht einen neuen Platz suchen.
In den Familien, mit denen ich damals zu tun hatte, gab es übrigens typischerweise immer kein Geld und keine Zeit, um die Kinder richtig zu versorgen, dafür aber einen riesigen Fernseher - und meist noch zwei große, total unerzogene Hunde... Unkastriert, klar.