2 Kater und 1 Katze
Ich habe nur eine kleine Wohnung mit gut 50 m², die aber zum Glück eine sehr gute Raumeinteilung hat: Bad, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und selbst der Flur wird von den Katzen viel genutzt, vorallem seit sie einen schmalen, deckenhohen Kratzbaum dort haben, der ihnen erlaubt auf meine Gardrobenschränke zu klettern, wo zwei sehr bevorzugte Liegeplätze von ihnen sind.
Insgesamt haben meine 3 Katzen jetzt 4 Kratzbäume, ein großer, deckenhoher PetFun steht im Wohnzimmer, im Schlafzimmer steht ein mittelgroßer und noch ein ebenfalls deckenhoher Kratzbaum und wie gesagt ein schmaler, deckenhoher Kratzbaum im Flur.
Aber wie kam es zu gleich drei Katzen geplant war alles ganz anders.
Da ich leider keine so große Wohnung habe und lange mir Katzenhaltung nur in der Wohnung nicht vorstellen konnte, habe ich mich, als ich mich mit dem Gedanken näher befasst und angefreundet habe, für Rassekatzen entschieden, ich wollte unbedingt Katzen die für diese Haltung geeignet sind und gut damit zurecht kommen, so bin ich auf die BKH gekommen und da man Miez nicht alleine halten soll und ich auch arbeite, also auf jeden Fall zwei Katzen.
Eigentlich wollte ich zwei Katerchen möglichst Geschwister, als ich zum ersten Mal zu meiner Züchterin gefahren bin. Dort verliebte ich mich sofort in ein blau-weißes Katerchen der aber am liebsten nur mit seiner entzückenden Schwester spielte, die beiden hingen sehr aneinander und spielten trotz der noch 6 anderen Kitten (aus 2 Würfen) fast ausschließlich nur miteinander, da wollte ich die beiden nicht trennen und so sind die beiden dann 4 Wochen später im Alter von 14 Wochen bei mir eingezogen.
Dann kam das Unglück, ich musste das Katerchen Weihnachten einschläfern lassen, er hatte Fip. Seine Schwester hat während seiner Erkrankung schon kaum noch gefressen und nach seinem Tod so gut wie gar nichts mehr, da war schnelles Handeln gefragt, doch ich war total überfordert damit, ich hatte ihn so geliebt, ich war einfach nicht fähig, mir jetzt schnell eine neue Katze auszusuchen, die zu uns passt.
Meine Züchterin, der das ganze auch sehr nahe gegangen war, ihr erster Fip-Fall in 10 Jahren, hat dann die Initiative ergriffen. Sie ist Neujahr zu mir gekommen und hat mir einen cremefarbenen Halbbruder von meiner Sue mitgebracht und meinte, wenn er mir gefällt die Katzen sich verstehen, dann würde sie ihn mir schenken, aber er war halt schon 3,5 Monate älter als Sue. Es war dass jüngste Tier, welches sie noch hatte, sie hatte ihn ursprünglich für die Zucht vorgesehen, deswegen ist er im Herbst nicht vermittelt worden wie die anderen und war natürlich auch noch nicht kastriert, was wir dann schnellstens nachgeholt haben.
Sue hat ihn eine Woche lang angefaucht und geknurrt, aber immerhin schon nach 3 Tagen seiner Anwesenheit wieder besser gefressen.
Auch wenn ich nicht wirklich schon offen für ihn war und mich noch nicht auf ihn einlassen konnte und auch Sue ihn ablehnte, Murphy hat nicht aufgegeben und stets unermüdlich unsere Nähe gesucht und sich auch von Sues Drohgebärden nicht beeindrucken lassen, er hat nie zurückgefaucht oder gedroht, obwohl er körperlich deutlich überlegen war. Er hat einfach einen traumhaften Charakter und sich nach und nach immer mehr in unser Herz geschlichen.
Murphy und Sue haben sich zwar nach und nach immer besser verstanden, also Nasenküsschen gegeben, aneinander vorbeigestrichen, Begrüßungslaute usw. aber mit der Zeit zeigte sich, dass Murphy doch immer wieder versuchte mit Sue zu balgen und zu raufen, typisch Kater halt, Sue hat ihn stets zurückgewiesen, was er auch akzeptiert hat, aber mir tat es leid, dass er immer wieder zurückgewiesen wurde, wobei er ja nur spielen wollte und sie immer wieder sich gegen den aufdringlichen Kater wehren musste, sie wollte keinen körperlichen Kontakt zu ihm.
So habe ich mir dass dann von Februar bis Mai angeschaut und mich mit dem Gedanken befasst, ob vielleicht ein zweiter Kater die richtige Option wäre, so dass Murphy einen Raufkumpanen hat, Sue dann trotzdem mitspielen kann, aber sich halt zurückziehen, wenn es ihr zu wild wird und nicht länger so bedrängt wird.
Anfang Juli habe ich dann ein geeignetes Katerchen gefunden. 18 Wochen alt und in der Gruppe aufgewachsen mit anderen Kitten, Kätzinnen, zwei Kastraten und einem potenten Kater, also bestens sozialisiert.
Die Vergesellschaftung war innerhalb von zwei Tagen durch, natürlich haben Sue und Murphy gefaucht und geknurrt am Anfang, der ist schließlich in ihr Revier eingedrungen, dass hat sich aber schnell gelegt. Erwartungsgemäß hat Sue mehr gezickt und etwas länger gefaucht und geknurrt als Murphy, Kater sind da meist anders, Kätzinnen sind schon mal etwas zickig.
Inzwischen sind die drei ein eingeschworenes Team, spielen viel miteinander, sogar Sue balgt mit dem Kleinen ab und zu, zu meinem größten Erstaunen, aber lang nicht so wild wie wenn Felix und Murphy miteinander balgen. Sobald es Sue zu wild wird, zieht sie sich zurück und schaut den Katern zu, aber bei Jagdspielen ist sie immer voll dabei, oft auch der Initiator.
Ich habe das Gefühl, dass sich auch Sue und Murphy seit Felix Einzug noch näher gekommen sind, vermutlich weil er sie nicht mehr bedrängt.
Es klappt jedenfalls bestens und ich habe wirklich viel umgeräumt um ja viel Platz zu schaffen, weil 3 Katzen auch wenn es Briten sind, schon viel sind für so eine kleine Wohnung und wäre da nicht das Ungleichgewicht zwischen Sue und Murphy gewesen, hätte ich eine dritte Katze auch nie in Erwägung gezogen.
Ich denke, wenn man die Möglichkeit hat, sollte man möglichst gleiches Geschlecht und annähernd gleiches Alter kombinieren und gemeinsam, gleichzeitig einziehen lassen, so hat man die besten Voraussetzungen, dass es klappt.
Ich wollte auch ein etwas älteres Katerchen zu meinen beiden nehmen, aber abgesehen davon, dass ich kein passendes mit annähernd einem Jahr gefunden habe, wurde mir von meiner Züchterin geraten ein jüngeres Tier zu nehmen, damit der Neuzugang schneller und einfacher akzeptiert wird, weil er dann noch nicht gleich als Konkurrenz gesehen wird und meine beiden sind ja noch recht jung und sehr verspielt, so dass Felix trotzdem zwei Spielgefährten hat, was ich bei Kitten für äußerst wichtig halte, also mehrere Jahre sollten da nicht dazwischenliegen, wenn man Kitten aufnimmt, es sei denn man nimmt gleich zwei dazu.